BBRecruiting

Neuer Job: Im Internet gefunden werden

Wie sich Bewerber richtig in den Sozialen Business-Netzwerken platzieren
von Birgit Bruns und Joachim Schossau

Eine neue Stelle zu finden ist nicht einfach. Die Suche danach ist meist mit einem recht großen Aufwand verbunden. Seit einiger Zeit gibt es jedoch einen neuen Weg, um die nächste große Herausforderung zu finden. Denn wer eine Stelle sucht, kann sich mit seinem Profil in den Business Netzwerken im Internet positionieren. Schließlich suchen immer mehr Arbeitgeber und Personalberater dort nach qualifizierten und oft sehr spezialisierten Mitarbeitern.

Für den deutschsprachigen Raum ist die eigene Präsenz auf Xing unabdingbar. Wer eine internationale Herausforderung sucht, liegt mit einem Profil auf LinkedIn richtig. Um gefunden zu werden und freie Stellen angeboten zu bekommen, ist es wichtig einige Punkte berücksichtigen. Hier einige Tipps insbesondere für Xing, die sich jedoch auch für LinkedIn übertragen lassen.

Privatsphäre

    • Es klingt ganz einfach, aber wenn Sie von anderen gefunden werden möchten, müssen Sie dafür z.B. in Xing eine Freigabe erteilen, sonst können Sie nur Nachrichten von solchen Personen bekommen, die bereits zu Ihrem Kontaktnetzwerk gehören. Personalberater oder Personalreferenten aus Unternehmen können Ihnen auf diese Weise keine interessanten Angebote zuschicken.
      Wie Sie das ändern? In Xing befindet sich ganz links eine Symbolleiste. Klicken Sie auf das unterste Symbol in Form des Rädchens (Einstellungen) und dann auf den Reiter „Privatsphäre“. Dort können Sie die entsprechenden Eingaben machen.

    • Wenn Sie nicht möchten, dass Ihre Kollegen sehen, wenn Sie Ihren Lebenslauf aktualisieren, können Sie diese Benachrichtigungen auch unterbinden. Dazu gehen Sie Xing wieder auf das unterste Zeichen der Symbolleiste im Startbildschirm in Form des Rädchens (Einstellungen), klicken dort auf „Privatsphäre“  und gehen in die Rubrik „Neues aus Ihrem Netzwerk“. Dort wählen die Punkte aus, über die Ihr Netzwerk informiert werden darf und über welche es nicht informiert werden soll.

    • Wenn Sie von anderen Xing-Mitgliedern angesprochen werden möchten, die eine Stelle besetzen und dafür jemanden wie Sie suchen, sollten Sie in Ihrem Profil unter „Warum ich auf Xing bin“ unbedingt „An Karrierechancen interessiert“ anklicken. Diese Rubrik finden Sie auf Ihrer persönlichen Profilseite in der rechten Spalte. Dort können Sie die „Gründe bearbeiten“ warum Sie auf Xing sind.
      Die Option „An Karrierechancen interessiert“ ist übrigens nicht für jeden sichtbar, nur für Personalentscheider und Recruiter, die eine Xing Recruiter-Mitgliedschaft nutzen.

Positionierung: Wo soll die Karriere-Reise hingehen?

    • Bevor Sie anfangen die ersten Bewerbungen für Ihre neue Stelle zu schreiben, werden Sie sich zunächst über das Ziel Ihrer Aktivitäten klar. Wo soll die Reise hingehen? Was für eine Stelle soll die nächste sein? Dementsprechend sollten die Keywords, die in die Rubrik „Suche“ eingegeben werden lauten.

    • Auch das Wörtchen „Herausforderung“ sollte nach Möglichkeit nicht in Ihrem Profil fehlen, denn nach diesem Stichwort suchen Personalabteilungen und Recruiter auch. Aber Vorsicht: Dieses Stichwort sollten Sie nur dann in der Rubrik „Ich suche“ aufnehmen, wenn nichts dagegen spricht dies offen zu kommunizieren. Dies ist etwa der Fall, wenn Sie also zum Beispiel mit Ihrem Noch-Arbeitgeber bereits vereinbart haben, dass Sie aus dem Unternehmen ausscheiden werden.

Lebenslauf

    • In dieser Rubrik „Berufserfahrung“ ist es nicht nur wichtig den Jobtitle und den Namen des Unternehmens einzugeben, sondern auch die Internetadresse und/oder eine kleine Beschreibung des Unternehmens bzw. der eigenen Tätigkeit. Noch besser ist es, die eigenen Erfolge im jeweiligen Unternehmen kurz zu erläutern damit ein Betrachter Ihres Profils sich ein gutes Bild davon machen kann, was Sie für ein Unternehmen leisten können. Auch dabei liefern Sie wichtige Keywords, mit denen andere Sie finden können.

    • In Xing ist es möglich pdf-Dateien hochzuladen. Überlegen Sie, ob es für Sie sinnvoll ist, wenn Sie hier z.B. Ihren Lebenslauf (auf Deutsch und gegebenenfalls auch auf Englisch) oder andere Dokumente hochladen.

    • Sprachen werden immer wichtiger. Xing bietet nicht nur die Möglichkeit, dass man dort angeben kann, welche Sprachen man spricht, sondern auch wie gut man sie beherrscht. Wer Fremdsprachen gelernt hat, sollte dies hier unbedingt eintragen. Das gilt ebenso für den Stand der Kenntnisse. Wählen Sie zwischen den Optionen Muttersprache, Fließend, Gut und Grundkenntnisse das Passende aus.

    • Sollte sich einmal etwas an Ihrem Lebenslauf ändern, setzen Sie diese Anpassungen am besten zeitnah um.

Benchmarking: Wie wirkt Ihr Profil auf andere?

    • Schauen Sie sich andere Profile an und überlegen Sie, was Sie dort anspricht und was nicht. Passen Sie Ihr eigenes Profil entsprechend an.

    • Zeigen Sie Menschen Ihres Vertrauens Ihr Profil und bitten sie um ein ehrliches Feedback zu Ihrem Profil. Dies sollte eine Person sein, die am besten selbst etwas Bewerbungs- und Internet-Erfahrung hat und die Sie in Ihre Pläne einweihen können. Es gibt aber auch Profis, die Sie für eine solche Beratung konsultieren können.

Ich im Internet

          • Wer auch Profile auf anderen sozialen Netzwerken wie Facebook oder Google+ unterhält, sollte darauf achten, dass hier keine Fotos oder anderen Inhalte veröffentlicht sind, die einen selbst oder das eigene Umfeld in einer Weise zeigen, die für das Arbeitsumfeld nicht angemessen ist. Wenn solche Fotos oder Inhalte unbedingt veröffentlicht werden sollen, ist es wichtig, dass der eigene Account nicht für alle einsehbar, also privat gekennzeichnet und nur für die eigenen Internet-Freunde einsehbar ist.

          • Gesichtserkennung: Seit einiger Zeit setzt Facebook die automatische Gesichtserkennung ein. Wird Ihr Gesicht auf einem Facebook-Foto identifiziert, wird das Bild getaggt und jeder Nutzer kann sehen, wer die Person auf dem Foto ist. Wer nicht automatisch erkannt und auf Fotos getaggt werden möchte, kann diese Funktion deaktivieren.

          • Hin und wieder sollte man sich zur Kontrolle selbst googeln. Das sogenannte Ego-Googeln zeigt Ihnen welchen Eindruck andere, die Sie im Web suchen, von Ihnen erhalten. Um das Ego-Googeln systematisch zu betreiben und um sofort benachrichtigt zu werden, wenn etwas über die eigene Person gepostet worden ist, hat Google jetzt eine neue Funktion eingeführt. Jeder, der einen Google-Account besitzt, kann die Funktion „Ich im Internet“ kostenlos nutzen.

 

Foto: Pixabay; Copyright: Birgit Bruns und Joachim Schossau, BBRecruiting Personalberatung