20. Juni 2012, 7:35 Uhr
Serie im Nordwestradio
G-20 in Mexiko, Klimagipfel in Rio, Euro-Gipfel in Brüssel: Die Mächtigen dieser Welt treffen sich immer wieder, um über Wirtschafts- und Umweltkrisen zu beraten. In einer Serie beleuchten wir den Sinn solcher "Gipfeltreffen".
Werden die politischen und gesellschaftlichen Probleme immer größer und können wir sie nur noch global lösen? Oder machen wir uns damit nur vor, die Komplexität von Wirtschaftssystemen und Umweltkatastrophen besser in den Griff zu bekommen?
Beim UN-Umweltgipfel in Rio de Janeiro geht es um die sogenannte "Green Economy", den Kampf gegen Armut und um die Erhaltung der Artenvielfalt im Pflanzen- und Tierreich. 1000 Teilnehmer aus aller Welt kamen nach Rio, darunter zahlreiche Staats- und Regierungschefs. Die deutsche Bundesregierung wird durch Entwicklungsminister Niebel (FDP) und Umweltminister Peter Altmaier (CDU) vertreten. Mit Altmaier sprach Nordwestradio-Moderatorin Nicole Nelhiebel. Sie fragte Altmaier, ob er die Befürchtung vieler Menschen teilt, dass der Gipfel ohne konkrete Ergebnisse enden könnte.
Umweltgipfel in Rio - Gespräch mit Peter Altmaier , [3:55]
Welchen Stellenwert die UN-Konferenz in Rio hat, lässt sich daran ablesen, dass wichtige Politiker nicht dabei sind. Abgesagt haben zum Beispiel Bundeskanzlerin Merkel, US-Präsident Obama, Russlands Präsident Putin und der britische Premier Cameron. Der Gipfel will die Weichen stellen für ein ressourcenschonenderes Wirtschaftsmodell und Verbesserungen für den Umweltschutz erreichen. Allerdings sprechen Umweltverbände von einer bitteren Enttäuschung. Green Washing statt Green Economy? Nordwestradio-Moderator Otmar Willi Weber sprach mit Reinhard Loske, Ex-Umweltsenator in Bremen.
Die globalen Finanz- und Schuldenkrisen waren Thema beim Gipfeltreffen im mexikanischen Los Cabos. Am Ende blieb Europa im Kampf gegen die Schuldenkrise weitgehend auf sich gestellt. Weder die USA noch andere große Wirtschaftsblöcke wie China oder Indien sahen sich in der Pflicht, die Gefahren aus spanischer Bankenkrise, italienischer Rezession und griechischen Reformproblemen einzudämmen. Zum Abschluss des G20-Gipfels gab es mehr Absichtserklärungen als konkrete Pläne. Moderatorin Nicole Nelhiebel sprach mit Heiner Flassbeck, Chef-Ökonom der UN-Welthandels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD).
Was bringt der G 20 Gipfel?, [5:30]
Die Klimapolitik, die Armut in Entwicklungsländern, ein gerechter Welthandel - all diese Probleme lassen sich nur in globaler Kooperation lösen. Doch eine gemeinsame Strategie der Staatengemeinschaft ist nicht zu erkennen; nationale Interessen haben zu viel Gewicht. Die Frage aber bleibt: Wie lassen sich globale Probleme strategisch lösen? Gibt es sinnvolle Organisationsformen, die mehr Menschen in die Diskussion einbeziehen als es elitäre Konferenzen wie der G20-Gipfel können? Fragen von Nordwestradio-Moderatorin Nicole Nelhiebel an den Politologen Claus Leggewie, Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen.
G 20: Brauchen wir globale Institutionen? , [5:13]
Gespräch mit Claus Leggewie, Politologe
Die Bilder gleichen sich: Die wichtigsten Regierungschefs der Erde treffen sich an schönen Orten wie Rio, Bali oder Los Cabos. Die Fotografen bekommen schöne Bilder und hinter verschlossenen Türen wird um kleinste Formulierungen gefeilscht. Eine gemeinsame Strategie? Unmöglich, sagt der deutsche Publizist Henryk M. Broder. Er sieht in solchen Gipfeltreffen nur Rituale mit einem symbolischen Wert, nach dem Motto: "Schön, dass wir darüber gesprochen haben". Mit Broder sprach Nordwestradio-Moderatorin Nicole Nelhiebel.
Brauchen wir globale Konferenzen?, [5:37]
Gespräch mit Henryk M. Broder, Publizist
Viele Menschen schütteln nur noch mit dem Kopf, wenn sie sehen, dass die Mächtigen dieser Welt nicht in der Lage sind, eine gemeinsame Strategie zum Wohle der Menschheit zu finden. Vorschläge, wie man es besser machen könnte, gibt es viele. Einige sind etwas verwegen, andere sind utopisch. Einen Utopisten und Weltverbesserer hat Nordwestradio-Reporter Jens Schellhass getroffen. Der Oldenburger Ernst Heinrichsohn hat einen Traum: Er will einen demokratischen Weltstaat gründen.
Oldenburger Weltbürgervereinigung contra UNO und NATO, [3:44]
Info: Nordwestradio Journal
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