Razzia bei Ultra-Organisation in Köln "Wilde Horde" kein Fanclub mehr

Bei der Razzia am Donnerstag (15.03.2012) gegen Mitglieder der Fußball-Ultra-Organisation "Wilde Horde" haben Polizei und Staatsanwaltschaft in Köln umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Der 1. FC Köln entzog dem Verein den Fanclubstatus.

Polizei durchsucht das Vereinsheim der "Wilden Horde" Video: Razzia bei Kölner Fußball-Ultras "Wilde Horde" (01:15) WDR aktuell
15.03.2012

Razzia bei Kölner Fußball-Ultras "Wilde Horde"

Am frühen Morgen hatten die Ermittler 22 Objekte in Köln und dem Umland durchsucht. Dabei fanden sie unter anderem Sturmhauben, Baseballschläger, Waffenattrappen und größere Mengen Rauschgift, außerdem Handys und Computerfestplatten. Anhand der Verbindungsdaten versuchen die Ermittler die Ereignisse des Überfalls auf einen Fanbus aus Mönchengladbach am vergangenen Sonntag nachzuzeichnen.

19 Verdächtige aufs Revier gebracht

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Bei der Razzia hatten die Beamten von 21 Verdächtigen 19 angetroffen. Sie wurden zu erkennungsdienstlichen Zwecken in die jeweiligen Polizeibehörden gebracht. Vor allem über die Fingerabdrücke will man ihre Tatbeteiligung nachweisen. Die mutmaßlichen Täter sollen einen Bus mit Mönchengladbach Anhängern auf der Autobahn abgedrängt, ausgebremst und schließlich in die Raststätte Siegburg gezwungen haben. Dort war der Bus von Vermummten mit Baseballschlägern, Eisenketten und rotweißen Ziegelsteinen angegriffen worden. Den Beschuldigten wird schwerer Landfriedensbruch, Bedrohung, Nötigung und gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr vorgeworfen. Mittlerweile ist klar, dass bis auf einen alle Beschuldigten der wilden Horde angehören - sieben davon laut Vereinsregister in leitender Funktion.

Fanclubstatus entzogen

Der 1. FC Köln wollte sich heute mit Blick auf die laufenden Ermittlungen offiziell nicht äußern. Direkt nach dem Überfall hatte der Verein 12 Stadionverbote ausgesprochen. Diese Zahl wird sich jetzt erhöhen. Am Donnerstagnachmittag (15.03.2012) entzog der Verein der "Wilden Horde" den Fanclubstatus. Im Heimspiel gegen Hertha BSC am vergangenen Samstag war die Vereinigung nicht mehr als Gruppe im Stadion aufgetreten. Die allermeisten FC-Fans distanzieren sich von den Gewalttätern.

Stand: 15.03.2012, 12.52 Uhr

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