PC-WELT

Futuristisch

Die Zukunft der Eingabesysteme

Autor: Meridith Levinson
19.12.2011, 10:00

Die Zukunft der Eingabesysteme © iStockphoto.com/ValentynVolkov

Forscher des Massachusetts Institute of Technology beschreiten neue Wege in Sachen Eingabesysteme. Wir haben uns 10 Zukunfts-Konzepte näher angeschaut.
Natürlicher sollen sie sich anfühlen, dis Displays und Eingabesysteme der Zukunft. Statt eine Maus zu bedienen oder auf die Tastatur zu hämmern, soll man in Zukunft PCs und andere Technikgeräte auf eine viel intuitivere Art und Weise bedienen - das meinen zumindest die Forscher der "Media Lab's Fluid Interfaces Group", eine Grupe Wissenschaftler an der Technischen Universität von Masachussetts, die Prototypen für zukünftige Bedienmechanismen entwirft. Die 10 spektakulärsten - und durchaus möglichen - haben wir in unserer Galerie für Sie zusammengetragen.
1) Augmentierte-Produkt-Displays
Natan Linder, Yoav Reches und Ilya Tsekov haben die Produkt-Displays, die es in vielen Einzelhandelsgeschäften gibt, neu erdacht. Der interactive Produkt-Display-Counter gibt Kunden die Möglichkeit, sich über das Produkt näher zu informieren - auch mit Internetzugang für weitreichendere Recherche und Online-Produkttests. Das Augmentierte-Produkt-Display kann den Kunden auf Wunsch auch per Videochat mit einem Mitarbeiter verbinden. Hinter dem Konzept steckt die LuminAR-Technologie, die aus einem Pico-Projektor, einer Kamera und einem Wireless-Computer besteht.
2) Kochen im digitalen Zeitalter
Selbst das Kochen wollen die klugen Köpfe vom MIT neu erfinden. Marcelo Coelho, das gastronomische Genie der "Fluid Interfaces"-Gruppe, stellt fest, dass sich die heutige Art und Weise zu kochen kaum von der unterscheidet, wie sie schon vor Hunderten von Jahren praktiziert wurde. Coelho wollte das Kochen daher ins digitale Zeitalter bringen und entwickelte verschiedene Küchensysteme. Der Virtuoso Mixer (siehe Bild) besteht etwa aus einem dreistöckigen, drehbaren Karussel, das Köche dazu ermutigen soll, mit verschiedenen Geschmacksrichtungen und Zutatenkombinationen zu experimentieren. Es ist ausgestattet mit thermoelektrischen Heiz- und Kühl-Elementen und einer isolierten Glasoberfläche, um die Gerichte schnell zuzubereiten und rasch die Temperatur bei der Zubereitung regulieren zu können.
3) Inktuitiv
Pranav Mistrys Ziel mit seinem Projekt "Inktuitive" ist es Designern zu erleichtern, ihre Ideen visuell zu präsentieren. Inspiriert von den traditionellen Werkzeugen eines Designers (Stift und Papier) und moderner Technologie (CAD Software), entwickelte Mistry ein Design-System, bestehend aus einem Blatt Papier, einem Infrarot-LED-Computer-Monitor, einem Ultraschall-Stift und einem Ultraschall-Empfänger. Designer zeichnen ihre Ideen einfach mit dem Ultraschall-Stift auf ein Blatt Papier, sind damit aber nicht an das Papier gebunden, um ihre Ideen anderen zu präsentieren. Das System fängt die Zeichnungen per Ultraschall gleichzeitig digital ein und präsentiert sie anschließend in 3D auf dem Computer-Bildschirm.
4) MemTable
Seth Hunter hat einen interaktiven Tisch entwickelt, an dem Arbeiter komfortabel sitzen und gleichzeitig Notizen anlegen und speichern können. Der "MemTable" besteht aus zwei Projektoren, zwei Kameras und zwei Spiegeln. Er beinhaltet spezielle Software für Brainstorming, Event-Planung und Storyboards und unterstützt fünf verschiedene Eingabeformate: Text, Bilder, Skizzen, Laptop-Screenshots, normale Screenshots und Audio.
5) Mouseless
Leute, die gerne Ordnung auf ihrem Schreibtisch halten, werden die Idee von Pranav Mistrys "Mouseless" willkommen heißen. Dabei handelt es sich um eine unsichtbare Computer-Maus, betrieben von einem Infrarot-Laser und einer Infrarot-Kamera - beide innerhalb eines Computers verbaut. "Mouseless" funktioniert, indem das System eine Fläche von Infrarot-Laserstrahlen direkt überhalb der Oberfläche projiziert, wo der Computer steht. Der Nutzer wölbt seine Hand auf dieser Fläche genauso, als würde er eine vorhandene Maus umfassen. So erkennt der Laser eine Hohlfläche und interpretiert Veränderungen ihrer Position als Mauszeiger-Bewegungen und Bewegungen der Finger als Klicks.
 
 

Klebezettel, Notizuhr und Abnehmhilfe

6) Quickies
Wenn Ihr Schreibtisch mit Haftnotizen überfüllt ist, werden Sie die Idee von Pranav Mistry, diese Klebezettel zu digitalisieren, lieben. Mistrys "Quickies" sind intelligente, aktive Haftnotizen, die uns selbstständig an Termine und Verpflichtungen erinnern, indem sie mit Computern und Smartphones zusammenarbeiten. Ein digitaler Stift fängt die Notizen auf einem Haftzettel ein, während die passende Software die handschriftliche Notiz als Bild speichert und die Schrift mit Erkennungs-Algorithmen in Text konvertiert. Eine künstliche Intelligenz verarbeitet anschließend den Text und erkennt Uhrzeiten, Orte und andere wichtige Termindetails.
7) Papier-Computer
Marcelo Coelho, der Erfinder des Virtuoso Mixers, stellt auch Computer aus Papier her. Er und seine Kollegen Lyndl Hall und Joanna Berzowska haben eine Reihe von Technologien entwickelt, die Sensoren, Aktuatoren und Platinen herstellt, die aussehen und sich anfühlen wie Papier und auch dessen physikalische Grundeigenschaften besitzen. Sie implementieren unter anderem elektro-aktive Tinte, leitfähige Fasern und andere, intelligente Materialien direkt in den Entstehungsprozess von Papier.
8) Schluss mit schlechten Angewohnheiten
Sajid Sadi erdachte sich einen Computer, der Leuten beim Abnehmen helfen soll. Nur, dass Sadis Computer eigentlich gar nicht aussieht, wie ein Computer. Bei seiner "ReflectOns" handelt es sich um eine Gabel, die mit einem Sensor ausgestattet ist. Nach Angaben auf Sadis Webseite soll die Gabel Leute daran hindern, zu viel zu essen, indem sie sie dazu ermutigt, langsamer zu essen. Wer langsam isst, lässt seinem Blutzuckerspiegel mehr Zeit, bis zu dem Punkt anzusteigen, wo er dem Körper ein Sättigungsgefühl vermittelt. Die Gabel funktioniert durch Messung der Zeit zwischen einzelnen Happen und gibt leichtes, haptisches Feedback, wenn der Abstand zu gering ist.
JotWatch
Wenn Sie schnell mal eine Notiz anlegen müssen, haben Sie in der Regel ein paar Möglichkeiten, die aber allesamt nicht perfekt sind. Sie können sich die Notiz in Ihre Handfläche schreiben (ziemliche Sauerei!), Ihr Smartphone bemühen (dauert viel zu lang...) oder ganz klassisch auf einem Stück Papier niederschreiben (unzuverlässig, weil Papier gerne verloren geht!).Sajid Sadi und Doug Fritz haben deshalb eine bessere Lösung erdacht: die JotWatch. Sie sieht aus wie eine normale Armbanduhr, die mit einem Touchpen ausgestattet ist. Damit können Sie Notizen direkt auf dem Display der Uhr vornehmen. Mit Knöpfen an der Seite der Armbanduhr wechseln Sie durch alle angelegten Notizen hindurch.
10) TaPuMa
TaPuMa steht für den englischen Ausdruck "Tangible Public Maps" - so viel wie "greifbare öffentliche Karten". Dabei handelt es sich um digitale Touchscreen-Karten, auf die Sie Gegenstände des täglichen Lebens platzieren können (zum Beispiel Flugtickets, Bargeld, Kreditkarten, Handys, Kaugummis...), um Objekt-abhängige, relevante Informationen zum jeweiligen Ort zu bekommen. Als Beispiel: Wenn Sie eine TaPuMa an einem Flughafen benutzen und Ihren Boarding Pass auf der Karte platzieren, zeigt Ihnen die Karte zum Beispiel Informationen dazu an, wie Sie am schnellsten zu Ihrem Gate gelangen. Legen Sie stattdessen Ihre Kreditkarte auf die TaPuMa, spuckt Sie Ihnen unter anderem den Standort eines Bankautomaten oder einer Wechselstube aus.
1221961
Content Management by InterRed