Schnäppchen-Alarm bei Netbooks: Technisch tut sich bei den Mini-Notebooks derzeit wenig, deshalb machen die Hersteller ihre Geräte mit kleinen Preisen attraktiv. Doch zu billig sollten Sie nicht einkaufen, wie der PC-WELT-Test zeigt.
2011 war kein gutes Jahr für die Netbooks. Laut Bitkom werden in Deutschland nur noch rund 900.000 der günstigen Mini-Notebooks über den Ladentisch gehen: Das entspricht sieben Prozent des gesamten PC-Marktes. Zum Vergleich: Mit 2,1 Millionen Stück werden dieses Jahr mehr als doppelt so viele Tablets verkauft werden.
Kein Wunder, dass sich die Hersteller mit neuen Netbook-Modellen zurückhalten. Sie betreiben zum einen behutsame Modellpflege: Asus, Acer und Toshiba haben beispielsweise ihre Netbooks, die auf der AMD-Plattform Ontario aufsetzen, mit dem neuen Prozessor C-60 aktualisiert. Das gilt etwa für den Asus EeePC 1015BX, das Acer Aspire One 722 und das
Toshiba NB550D-11D. Im Vergleich zum Vorgänger C-50 bringt die neue CPU einen Turbo-Modus mit, der einen Kern der Doppelkern-CPU von 1,0 auf 1,33 GHz übertakten kann. Auch der eingebaute Grafikchip Radeon HD6290 läuft bei Bedarf schneller. Viel mehr Leistung bringt das nicht. Trotzdem ist AMD derzeit die richtige Prozessor-Wahl für ein Netbook: Die CPU ist fast so sparsam wie der Intel Atom und bietet eine kaum geringere Rechenleistung, hat aber die stärkere Grafik: Full-HD-Video ist mit einem AMD-Netbook kein Problem, daher bringen die Geräte auch alle einen HDMI-Ausgang zum Anschluss an einen Fernseher mit. Wer auf seinem Netbook vor allem Filme schauen will, sollte deshalb zu einem Gerät mit AMD-CPU greifen.
Schnäppchen-Alarm: Netbooks für weniger als 200 Euro
Die andere Strategie im Kampf gegen
iPad & Co lautet: Preise runter! Intel hat extra den günstigen Atom-Prozessor N435 (1,33 GHz, Single-Core und Hyper-Threading) nachgeschoben, damit Hersteller Geräte für unter 200 Euro bauen können.
Zu diesem Preis bekommen Sie dann meist auch kein Windows-Betriebssystem, sondern MeeGo, eine von Intel und Nokia entwickelte Linux-Variante. Auch sonst erinnern die Billig-Netbooks wie der Asus EeePC X101 an die Netbook-Gründerzeit: Sie bieten sehr wenig Speicherplatz (8 GB SSD) und einen kleinen 4-Zellen-Akku.
Die wichtigste Frage: Welches Netbook läuft am längsten?
Doch gerade am Akku sollten Sie beim Netbook nicht sparen: Mobilität ist nämlich der größte Vorteil der rund einem Kilogramm leichten Mini-Laptops. Denn inzwischen bekommen Sie auch Notebooks für rund 300 Euro, die zwar nicht viel leistungsfähiger als ein Netbook sind, aber immerhin mehr Ausstattung und einen 15,6-Zoll-Bildschirm bieten. Allerdings wiegen sie rund drei Kilogramm und bieten wenig Ausdauer im Akkubetrieb.
Da die aktuellen AMD- und Intel-Netbook-Prozessoren ähnlich sparsam arbeiten, hängt die Ausdauer vor allem von der Größe des eingebauten Akkus ab. Im Test glänzten daher vor allem die Netbooks mit einem großen Akku, wie das
Toshiba NB520-108.
Die Zukunft: Rettet Cedar Trail die Netbooks?
Voraussichtlich im Januar will Intel neue Netbook-Prozessoren vorstellen: Die CPUs Atom N2600 (1,6 GHz) und N2800 (1,86 GHz) mit dem Codenamen Cedar Trail sollen dank 32-Nanometer-Architektur noch sparsamer arbeiten. Damit will es Intel den Herstellern ermöglichen, extrem flache Netbooks ohne Lüfter zu bauen. Außerdem sollen die neuen Atom-Netbooks endlich genauso multimedia-tauglich wie aktuelle AMD-Geräte werden, unter anderem mit einem HDMI-Ausgang. Video und Musik können sie per Wireless Display und Wireless Music ohne Kabel an passende Empfänger senden. Von den Ultrabooks borgen sie Funktionen wie Rapid Start oder Smart Connect, damit sie blitzschnell aus dem Ruhezustand aufwachen und sich sofort mit dem WLAN verbinden.
Besonders große Hoffnung setzt Intel in Hybrid-Netbooks: Diese Cedar-Trail-Geräte wollen Netbook und Tablet verbinden, indem sie sowohl eine Tastatur wie einen Touch-Bildschirm bieten.
Asus hat bereits Netbooks mit Cedar Trail angekündigt: Sie heißen EeePC 1025C und 1025CE. Bei einigen Online-Händern können Sie das
MSI Wind U180 vorbestellen: Das Netbook mit Atom N2800 und 10,1-Zoll-Display (1024 x 600 Bildpunkte), 320-GB-Festplatte und 6-Zellen-Akku soll 349 Euro kosten und ab Februar lieferbar sein. Bis dahin werden wohl weitere Hersteller Netbooks mit Cedar Trail ankündigen.
Auf der nächsten Seite und in der Bildergalerie finden Sie eine Übersicht über die derzeit besten Netbooks.
Asus EeePC 1008P
Platz 6: Asus EeePC 1008P
Herstellerpreis / Straßenpreis: 379 / 360 Euro
Asus EeePC 1008P
Asus EeePC 1008P
Platz 6: Asus EeePC 1008P
Herstellerpreis / Straßenpreis: 379 / 360 Euro
Platz 5: Acer Aspire One D257
Herstellerpreis / Straßenpreis: 279 / 279 Euro
Platz 4: Acer Aspire One 522
Herstellerpreis / Straßenpreis: 299 / 274 Euro
Platz 3: Asus EeePC 1015PW
Herstellerpreis / Straßenpreis: 399 / 349 Euro
Platz 2: Toshiba NB550D-11D
Herstellerpreis / Straßenpreis: 349 / 299 Euro
Platz 1: Toshiba NB520-108
Herstellerpreis / Straßenpreis: 349 / 329 Euro
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06.10.11
Weiss jemand genau, wieviel eingespart wird, wenn man auf ein Windows OS verzichtet? Mit Was für Preisen müssen da Grossabnehmer pro Lizenz rechnen?
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06.10.11
Die Windows 7 Starter Edition bei Netbooks, kriegt man aber nicht einzeln zu kaufen und auf die würde ich gerne verzichten, um eine bessere Version separat zu kaufen.
Wenn man einen OpenSource-PC kauft, kommt man nicht unbedingt billiger, da der Aufwand für die Vorinstallation, Treibersupport usw. bezahlt werden muss. Das kriegt man nicht geschenkt.
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06.10.11
Das kommt drauf an:
1. Welches Windows?
2. Wie kalkuliert der Hersteller?
Zitat: brzl
Bei W7 Home Premium sind es wohl so 30..40.
Zitat: brzl
Kommt auf den Großhändler an. Viel preiswerter gegenüber einem Einzelkauf wird es wohl nicht.
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19.10.11
Das mit den Treibern muss ja auch nicht so wild seine, wenn man nix aussergewöhnliches hat. Versuchsweise lasse ich auf einem Asus Netbook statt des Atheros Linux ein Knoppix auf einer SD Memory Card laufen. Alles klappte. Einzig die Tastatur musste ich noch von Hand auf Schweizer Tastaur (deutsch) umstellen. Wifi etc etc lief alles ohne jedes Problem.
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19.10.11
Wenn ein Laptop ohne OS verkauft wird, muss der Hersteller aber damit rechnen, dass XP installiert wird und die Treiber anbieten. XP ist schließlich noch weit verbreitet.
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