Im Test: Netzwerkspeicher für zu Hause und das kleine Büro.
Das ideale NAS für den Heimbedarf lässt sich erweitern, per Smartphone steuern und bietet viele Funktionen. Dem Test stellen sich 7 NAS mit zwei Schächten.
Die Vielfalt bei Netzwerkspeichern (NAS - Network Attached Storage) ist groß: Die Speicherzentralen gibt es als Leergehäuse, Einschacht-Lösungen oder fertige RAID-Verbünde mit mehreren Festplatten. Dieser Vergleichstest konzentriert sich auf NAS-Systeme mit zwei Schächten. Der Grund: Im Gegensatz zu NAS in Unternehmen sollen die Netzwerkspeicher für zu Hause und im kleinen Büro handlich und leise sein. Daher bieten die Hersteller vermehrt NAS an, die sich auf dem Schreibtisch oder im Regal unterbringen lassen.
NAS mit zwei Schächten: Speicherplatz mit Weitblick
Gleichzeitig sind mit Zweischacht-Systemen für die Zukunft gerüstet. Denn bei Bedarf lassen sich diese NAS-Systeme erweitern: Reicht der Speicherplatz einer Festplatte nicht mehr aus, setzen Sie einfach ein weiteres Laufwerk in den zweiten Schacht des Netzwerkspeichers. Sollte es später erneut Engpässe geben, lassen sich die eingebauten Platten durch neue mit höherer Kapazität ersetzen. Bei den getesteten NAS-Systemen liegt die maximale Bruttokapazität bei sechs TB – ein Speichervolumen, das fürs Heimnetzwerk einige Zeit ausreichen dürfte.
Das NAS-Testfeld: von Leergehäuse bis Komplett-NAS
Fünf der sieben getesteten NAS-Systeme gibt es als Leergehäuse. Der Vorteil: Haben Sie Festplatten übrig, können Sie diese in der Regel einem leeren Netzwerkspeicher weiter verwenden. Dazu sollten Sie jedoch vor dem NAS-Kauf die Kompatibilitätslisten der Hersteller checken. Die gestesteten Leergehäuse sind im Einzelnen: D-Link Sharecenter Shadow DNS-325, Freecom Silverstore 2-Drive-NAS, Netgear Ready NAS Duo v2, Qnap Turbo NAS TS-219P II und Synology Diskstation DS-212+. Die NAS-Modelle von D-Link, Qnap und Synology bieten die Hersteller nur ohne Platten an. Die anderen Netzwerkspeicher gibt es auch mit einer oder zwei eingebauten Platten.
Die NAS-Systeme Buffalo Cloudstation Pro Duo CS-WV/R1 sowie Lacie Network Space Max können Sie nur inklusive Festplatten kaufen.
Tempo der Netzwerkspeicher: deutliche Unterschiede
Da Netzwerkspeicher Mini-PCs mit eigenem Betriebssystem sind, entscheiden Prozessor und Arbeitsspeicher über den Datendurchsatz mit. Daneben haben auch die eingebauten Platten Einfluss auf das Arbeitstempo. Im Test ist das Qnap TurboNAS TS-219P II die insgesamt schnellste NAS-Lösung. Sie erreicht Durchsatzraten von 59,8 MB/s im Lesen und 74,4 MB/s im Schreiben. Im Vergleich dazu hinkt das langsamste NAS-System des Testfeldes ziemlich hinterher: Denn das Buffalo Cloudstation Pro Duo CS-WV/R1 kommt nur auf 36,4 MB/s im Lesen und 19,1 MB/s im Schreiben.
Ausstattung bei Netzwerkspeichern: von USB 3.0 bis Smartphone-App
Alle Netzwerkspeicher des Tests setzen auf USB 2.0, um sich mit weiteren Geräten zu verbinden. Gleichzeitig ist die Super-Speed-Version USB 3.0 im Kommen: Sie findet sich beim Freecom Silverstore 2-Drive-NAS, Netgear Ready NAS Duo v2 und Synology Diskstation DS-212+. Auf eSATA bauen dagegen nur die NAS von Qnap und Synology. Die Beliebtheit dieser Schnittstelle sinkt demnach.
Im Trend liegen Apps, mit denen Sie per Smartphone oder Tablet-PC auf das NAS zugreifen können. So lassen sich etwa Filme oder Fotos, die auf dem Netzwerkspeicher liegen, mobil abrufen. Wenig verwunderlich: Bei den mobilen Betriebssystemen liegen iOS und Android vorne. Selten finden sich im Testfeld NAS-Systeme mit Apps für Windows Phone 7, Symbian oder Blackberry.
Umwelt und Gesundheit: Leise und gut gekühlt
Gerade im kleinen Büro und zu Hause sollen Netzwerkspeicher leise arbeiten. Das erfüllen alle NAS-Systeme des Testfeldes mit Bravour. Denn selbst der höchste Messwert, den das Qnap-Modell unter Last mit 2,7 Sone erzeugt, entspricht eigentlich nur einem hörbaren Lüftergeräusch. Schalten die NAS-Systeme in den Ruhemodus, sind die Netzwerkspeicher praktisch nicht mehr zu hören.
Je kühler ein NAS arbeitet, desto länger halten die eingebauten Platten. In der Regel arbeiten die Lüfter der getesteten Netzwerkspeicher gut. Doch es gab Ausnahmen: Denn beim D-Link-NAS war der Lüfter ab Werk nicht aktiviert. Er nahm die Arbeit erst auf, als wir ihn per Bedien-Software dazu aufforderten. Auch das Lacie-NAS kann Probleme mit der Kühlung kriegen. Hier liegt es an den übereinander positionierten Platten. Diese Konstruktion lässt im Inneren des Gehäuses die Temperatur auf Dauer ansteigen.
Fazit: NAS sind gute Datenzentralen für zu Hause
Netzwerkspeicher mit zwei Festplattenschächten haben genau die richtige Größe, um zu Hause oder im kleinen Büro zu stehen. Sie arbeiten leise und lassen sich in der Regel einfach bedienen. Die größten Unterschiede zwischen den Modellen ergeben sich aufgrund der Geschwindigkeitswerte. In diesem Testfeld erweist sich das NAS-System Qnap Turbo NAS TS-219P II als schnellste Datenzentrale. Den Testsieg sichert sich das Gerät dank der umfassenden Ausstattung und bequemen Handhabung. Der Preis-Leistungs-Sieger Freecom Silverstore 2-Drive-NAS verlangt Ihnen zwar Kompromisse im Arbeitstempo ab. Der Funktionsumfang reicht jedoch für den Bedarf zu Hause und im kleinen Heimbüro völlig aus.
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