Ein Gezeitenkraftwerk wandelt potentielle und kinetische Energie, die aus dem unterschiedlichen Meeresspiegel zwischen Ebbe und Flut gewonnen wird, in elektrischen Strom um. Diese Art der Stromgewinnung findet man bereits mehrfach auf der Welt, die meisten dieser Kraftwerke sind jedoch auf dem Meeresboden gebaut. Morild II, dass zur Zeit in dem Fjord Gimsøystraumen liegt, kann sich deswegen mit dem Titel „größtes schwimmendes Gezeitenkraftwerk der Welt“ schmücken.
Entwickelt wurde das Gezeitenkraftwerk von dem norwegischen Unternehmen Hydra Tidal Energy Technology in Harstad, in der nordnorwegischen Region Troms. Es zählt mit seinem Turbinendurchmesser von 23 Metern und einer Leistung von 1,5 MW zu den größten Kraftwerken seiner Art.
Der Großteil der Anlage, die aus vier Turbinen besteht, befindet sich unter der Wasseroberfläche und wurde im Gimsøystraumen angebracht, weil dort gute Testverhältnisse vorherrschen. Nach zwei Jahren soll die Anlage aber ihren Standort wechseln und im bekannteren Moskenesstraumen platziert werden, wo der Unterschied zwischen Ebbe und Flut sehr viel stärker ist, was automatisch auch die Stromproduktion erhöhen wird.
Das Projekt wird teilweise durch Innovation Norway und anderen staatlichen Organisationen finanziell gefördert.
Ein Großteil des Gezeitenkraftwerks befindet sich unter der Wasseroberfläche. Foto: Hydra Tidal