ROG PublikationenROG Homepage
Archiv

Getötete Journalistinnen und Journalisten 1997

26 Journalisten und Journalistinnen wurden 1997 wegen ihrer Meinung oder in Ausübung ihres Berufes getötet

Argentinien

25. Januar: José Luis Cabezas, Fotograf der Wochenzeitung Noticias, wird tot in seinem Auto gefunden, seine Hände sind mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt. Er wurde mit einem Kopfschuß ermordet, anschließend steckten die Mörder das Auto in Brand. Die Methoden erinnern an die Praktiken der Todesschwadronen zu Zeiten der Militärdiktatur. Cabezas, verheiratet und Vater von drei Kindern, deckte 1994 die Verwicklung von Polizisten in das Attentat gegen den Dachverband der argentinischen Juden (AMIA) auf. Mehrfach prangerte er die Korruption der Polizei in Buenos Aires an. Zuletzt recherchierte er im Nobelbadeort Pinamar, einem beliebten Urlaubsort von Politikern, über angebliche Verwicklungen des Industriellen Alfredo Yabrán in einen lokalen Mafiaring.
Landesweite und internationale Proteste erzwangen die Untersuchung des Mordes. Unter den zehn Festgenommenen ist auch der Polizeichef der Provinz Buenos Aires und stellvertretender Chef des Kommissariats in Pinamar, sowie ein früherer Leibwächter Yabráns, der verdächtigt wird, den Mord in Auftrag gegeben zu haben. Zweimal wurde auch Yabrán als Zeuge vernommen. Der Prozeß soll Ende 1998 eröffnet werden.

Brasilien

29. Oktober: Edgard Lopes de Faria, Reporter für das Lokalradio Capital und Nachrichtensprecher bei TV Record in Campo Grande, der Hauptstadt des Staates Mato Grosso do Sul im Südwesten des Landes niedergeschossen. 13 Schüsse aus verschiedenen waffen treffen ihn, die Mörder entkommen unerkannt. Mit seiner regelmäßigen Sendung "Boca do Povo" (Die Stimme des Volkes) Feinde gemacht, in der er korrupte Polizisten denunzierte und über Profikiller herzog, die 1997 mehr als 70 Morde in der Region begangen haben sollen. Kurz vor dem Attentat erwähnte in seiner Sendung einen "geheimen Friedhof", wo die Mörder angeblich ihre Opfer verschwinden lassen. Der die Untersuchungen leitende Polizeibeamte glaubt, daß der Mord auf das Konto von Profikillern geht, da die Kugeln aus deutscher Produktion stammen, die nicht legal im Handel zu erwerben sind.

Guatemala

5. Juni: Jorge Luis Marroquín Sagastume, Gründer und Redakteur der lokalen Monatszeitschrift El Sol Cortí wird in Jocotán erschossen. In der Zeitschrift war mehrfach ausführlich über Korruptionsaffären und Veruntreuungen des Bürgermeisters der Stadt, José Manuel Ohajaca, berichtet worden.
Wenige Tage nach dem Mord wurden die beiden Tatverdächtigen Brüder José und Neftalí Gabriel López León verhaftet. Neftalí bezichtigt Ohajaca, den Mord in Auftrag und seinem Bruder die Pistole gegeben zu haben. Laut Zeugenaussagen, soll der Bürgermeister José für den Mord 5.000 Quetzals (etwa 830 US-Dollar) versprochen haben, händigte ihm später aber nur 2.000 aus.
Auch die Staatsanwaltschaft beschuldigt den Bürgermeister, allerdings genießt dieser die gesetzlich garantierte Immunität. Das Menschenrechtsbüro des Erzbischofs von Guatemala Stadt verlangt, ihre Aufhebung. Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs steht noch aus.

Indien

1. Januar: Altaf Ahmed Faktoo, Nachrichtensprecher des staatlichen Fernsehsenders Doordarshan kendra, wird in Srinagar, der Hauptstadt Kashmirs, von drei Unbekannten mit zwei Schüssen aus einer schallgedämpften Pistole getötet. Faktoo hatte Meldungen verlesen, in denen die Regierung sich kritisch über die Befreiungsbewegung in Kashmir äußert. Kurz vor seinem Tod arbeitete er für ein Nachrichtenprogramm, das Informationen über Kashmir via Satellit in ganz Indien ausstrahlt, allerdings nicht in Kashmir selbst. Die Tat wird Separatisten zugeschrieben. Sie hatten Faktoo wiederholt bedroht, und der Journalist war bereits 1994 von einer militanten Gruppe entführt und festgehalten worden.

16. März: Sydan Shafi, ebenfalls Journalist beim staatlichen indischen Fernsehen Doordarshan, wird in Srinagar angegriffen, als er aus eine Telefonzelle verläßt. Zwei Unbekannte feuern auf seinen Leibwächter, der Journalisten selbst wird von hinten ins Genick getroffen. Auch Shafi hatte Drohungen von Separatisten der kashmirischen Freiheitsbewegung erhalten. Seit 1989, dem Beginn der separatistischen Bewegung in Kashmir sind dort bereits acht Journalisten umgebracht worden, Shafi war der vierte, der aufgrund seiner Arbeit für das Staatsfernsehen wahrscheinlich von Separatisten ermordet wurde.

19. November: Fünf Mitglieder eines Produktionsteams des privaten Fernsehsenders Eenadu Television werden bei der Explosion einer Autobombe getötet. Jagadish Babu, S. Gangadhara Raju, P. Srinivas Rao, S. Krishna, G. Raja Sekhar verlassen gerade die Rama Naidu Studios in Hyderabad, als die ferngezündete Bombe in einem vor den Studios geparkten Auto detoniert. Außer den fünf Journalisten, die an einem Bericht über den Drehbeginn eines Filmes gearbeitet hatten, sterben 18 weitere Personen, mehr als 30 werden verletzt. Der Anschlag galt vermutlich dem Produzenten des Filmes, Paritaia Ravi, einem ehemaligen, begnadigten Guerillaführer und jetzigem Mitglied der Regierungspartei.

Indonesien

13. Juni: Mohammad Sayuti Bochari, Journalist für die Wochenzeitung Pos Makasar, erliegt er im Krankenhaus von Sulawesi im Nordosten Indonesiens seinen schweren Verletzungen. Zwei Tage vorher war er bewußtlos und aus dem Mund blutend in einem Straßengraben gefunden worden. Obwohl sein Motorrad unbeschädigt war, behandelt die Polizei den Fall als Verkehrsunfall. Familienmitglieder berichteten, seine Verletzungen deuteten offensichtlich auf Mißhandlungen hin.
Sayuti war bekannt für seine Berichte über Korruption und Machtmißbrauch in der Regionalregierung; er schrieb Artikel über Veruntreuung von Regierungsgeldern durch lokale Behörden. Am 1. Juni hatte er auf der Titelseite des Pos Makasar über Verwicklungen eines Lokalpolitikers in einen Diebstahl von Bauholz berichtet. Die staatlich zugelassene Indonesische Journalistenvereinigung (PWI) untersucht Sayutis Tod.

Iran

24. Februar: Ebrahim Zalzadeh, Redakteur des Literaturjournals Me'yar und Besitzer der Ebtekar (dt.: Initiative) Verlagsgesellschaft, verschwindet am 22. Februar spurlos. Erst am 29. März kann die Familie den Toten im Teheraner Leichenschauhaus identifizieren. Anfang März hatte man den Angehörigen noch mitgeteilt, Zalzadeh werde nichts zustoßen, wenn sie sein Verschwinden verschweigen. Wenige Tage vor dem 29. März waren Familienmitglieder bereits im der Leichenschauhaus gewesen, hatten den Leichnam des Journalisten aber nicht vorgefunden. Laut Polizeibericht war Zalzadeh am 24. Februar erstochen an einer Straße am Stadtrand von Teheran aufgefunden worden, auch Zeugen sprachen von Stichverletzungen in der Brust.
Die monatlich erscheinende Zeitschrift Me'yar kritisierte immer wieder die Zensurpraktiken der Regierung und wurde deswegen 1995 verboten, ihr Chefredakteur, Abbas Maroufi wurde zu sechs Monaten Gefängnis und 35 Peitschenhieben verurteilt; Zalzadehgehörte zu den iranischen Schriftstellern und Herausgebern, die sich danach bereit erklärten, die Strafe Maroufis zu "teilen". Zudem war er Mitunterzeichner des "Appells der 134" Inellektuellen gegen Zensur im Iran.

Kambodscha

30. März: Chet Duong Daravuth, ehemaliger Journalist der Zeitung Neak Prayuth (Der Kämpfer) kommt während einer Kundgebung der Volkspartei der Khmer in Phnom Penh ums Leben, über die er berichten soll. Während der Rede des Oppositionsführers Samuel Rainsy explodieren mehrere Granaten. Bei dem Angriff werden 26 Menschen getötet und weitere 16 Journalisten verletzt.

7. Juli: Michael Senior, freier Fotograf mit kanadischer Staatsbürgerschaft, wird während der militärischen Auseinandersetzungen zwei Tage nach dem Putsch des zweiten Premierministers Hun Sen erschossen, als er auf einem Markt Plünderungen fotografiert. Soldaten Hun Sens pöbeln den 23-jährigen gebürtigen Kambodschaner und früheren Mitarbeiter des Cambodian Daily an und schießen ihm ins Knie, bevor sie ihn kaltblütig vor den Augen seiner kambodschanischen Frau und seines Schwagers exekutieren. Zeitungsredakteuren in Phnom Penh gaben an, sie hätten Seniors Bilder, die für die Berichterstattung über den Putsch benutzen wollen.

Kolumbien

18. März Freddy Elles Ahumada, freier Fotograf, der zur Aufbesserung seines Lebensunterhalt auch Taxi fuhr, wird in Cartagena in seinem Wagen tot aufgefunden. Der frühere Mitarbeiter der Zeitung El Espectador, wurde mit mehreren Schüssen in Kopf und Brust getötet, sein gefesselter Leichnam wies Spuren von Folterungen auf. Acht Tage später nahm die Polizei zwei Verdächtige fest. Ahumadas Kollegen vermuten aber, die Polizei stehe selbst hinter dem Mord und habe eine offene Rechnung mit Ahumada beglichen. Die beiden Festgenommenen sind Mitglieder einer selbsternannten "Säuberungs"-Gruppe, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Kleinkriminelle zu vertreiben, und dabei vor Mord nicht zurückschreckt. Von diesen bewaffneten Banden hatte Ahumada Aufnahmen gemacht; aber auch von brutalen Polizeiübergriffen während einer Demonstration 1995, die im El Spectador erschienen waren.

20. März: Gerardo Bedoya, Kommentator der Tageszeitung El País in Cali, steigt gerade in sein Auto, als ein bezahlter Killer fünfmal auf ihn feuert und danach auf einem Motorrad entkommt. Der Chefredakteur der Zeitung beschuldigte die Drogenmafia, für den Mord verantwortlich zu sein. In seinen Kolumnen übte Bedoya scharfe Kritik am Drogenhandel und unterstützte auf Druck der US-regierung zustande gekommene Pläne für eine Verfassungsreform, die die Auslieferung von Drogenbossen an die Vereinigten Staaten ermöglicht.. Am 16. März hatte er in einem Artikel geschrieben: "Selbst wenn sie mich 'Pro-Yankee" schimpfen, mir ist die Einmischung der 'Gringos' in unsere inneren Angelegenheiten lieber als die der Drogenkartelle." Bedoya war zudem politisch tätig, so saß er für die oppositionelle Konservativen Partei im Repräsentantenhaus und war als Diplomat bei der Europäische Union tätig.

8. November: Francisco Castro Menco wird in Majagual von Unbekannten zuhause überfallen und erschossen. Er war Vorsitzender der Fundación Cultural ("Kulturstiftung"), einer kommunalen Stiftung, die täglich Radiosendungen in Majagual ausstrahlt. In der Stadt kommt es immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Guerillas und paramilitärischen Einheiten. Castro wollte die Stiftung zu einem überparteilichen und unabhängigen Forum für kommunale Nachrichten machen, so stellte er zum Beispiel allen drei Kandidaten für das Bürgermeisteramt Sendezeit zur Verfügung. Lokaljournalisten vermuten Castro sei wegen seiner Friedensaufrufe ermordet worden, sind sich aber unsicher, ob die Guerillas oder die Paramilitärs für die Tat verantwortlich sind.

20. November: Jairo Elías Márquez Gallego, früherer Radioreporter und Herausgeber des Satiremagazins El Marqués, wird im Stadtzentrum von Armenia im Westen Kolumbiens auf offener Straße von zwei Unbekannten von einem Motorrad aus im Vorbeifahren erschossen. Der Journalist war bekannt für seine kritischen Berichte und hatte zahlreiche Todesdrohungen wegen seines Kreuzzuges gegen die Korruption in der Region erhalten. Außerdem hatte Márquez dem zuständigen Staatsanwalt Beweise zu seinen veröffentlichten Berichten über das Unterschlagen von öffentlichen Geldern geliefert.

Mexiko

22. Mai: Jesús Abel Bueno León, geschäftsführender Herausgeber der lokalen Wochenzeitung Siete Dias aus Mexicali, wird in der Nähe von Chilpancingo der Hauptstadt des Bundesstaates Guerro mit einen Kopfschuß ermordet. Zwei Tage zuvor hatte man das Auto des Journalisten in Brand gesteckt. Seine Frau veröffentlichte einen Brief, den ihr Mann für den Fall geschrieben hatte, daß ihm etwas "aufgrund einer Auseinandersetzung mit hochrangigen Regierungsfunktionären und sogar mit Kollegen zustoße". In dem Brief zählt Bueno die Leute auf, die ein Interesse an seinem Tod haben könnten. Ganz oben auf der Liste steht der Staatssekretär von Guerro und der ehemalige Außenminister der Provinz, der Jesús Bueno im Februar wegen Verleumdung und Beleidigung verklagt hatte.

15. Juli: Benjamin Flores Gonzáles, Herausgeber der Tageszeitung La Prensa im Bundesstaat Sonora und Mitherausgeber der wöchentlich erscheinenden Siete Dias, wird vor dem Redaktionsgebäude von La Prensa das Opfer von Killern. Ein Auto mit vier Personen nähert sich dem Journalisten von hinten, einer der Insassen eröffnet das Feuer. Gonzáles bricht zusammen, getroffen von 17 Kugeln aus einer AK-47 Maschienenpistole. Danach steigt der Schütze aus dem Auto und schießt ihm kaltblütig aus nächster Nähe noch mehrmals in den Kopf. Der Oberstaatsanwaltschaft von Sonora erklärte, die Tat könne ein Racheakt von Drogenhändler gewesen sein. In seiner Kolumne hatte Gonzalez immer wieder das Juarez-Drogenkartell scharf attackiert, die Machenschaften der örtlichen Drogenmafia erörtert und Netzwerke der Schmuggler im Grenzgebiet zu den Vereinigten Staaten aufgedeckt. Außerdem hatte Gonzáles über korrupte Staatsbeamte recherichert.

26. Juli: Victor Hernández Martínez, Journalist bei dem Magazin Como in Mexiko City, stirbt an den Verletzungen, die er tags zuvor bei einem Überfall davontrug, als er das Büro der Kriminalpolizei verließ. Als offizielle Todesursache wird "ein Schlag auf den Kopf mit einem stumpfen Gegenstand" angegeben. Ein Kollege, der Zeuge des Zwischenfalls wird, kann entkommen. Martínez ging Behauptungen nach Korruption in der Polizei nach und Como veröffentlichte mehrere Berichte über vermutliche Verbindungen zwischen Polizei und Drogenhandel. Kollegen des Journalisten verdächtigen Polizisten oder "madrinas" (von der Polizei angeheuerte Schläger), den Mord verübt zu haben. Wenige Wochen zuvor war Martínez Ziel eines mißglückten Attentats mit einer selbstgebastelten Bombe.

Pakistan

18. Januar: Z.A. Shahid, Fotograf für die urdu-sprachigen Tageszeitungen Khabrain, Musawat und Sadaqat, stirbt bei einem Bombenattentat. Der Journalist zählte zu den 19 Todesopfern, die die Explosion vor dem Gericht in Lahore forderte. Unter den mehr als 80 Verletzten waren auch 5 weitere Journalisten. Der Anschlag galt vermutlich den Führern der anti-schiitischen Sipah Sahaba Partei, die auf dem Weg vom Gefängnis zur Verhandlung ins Gerichtsgebäude waren.

Philippinen

3. Juni: Danny Hernandez, Kolumnist und Nachrichtenredakteur des populären Abendblattes People's Journal Tonight der philippinischen Hauptstadt Manila, verläßt sein Büro am frühen Abend. Draußen warten bereits seine Mörder auf ihn - als Taxifahrer getarnt. Die beiden Angreifer prügeln zuerst auf Hernandez' Kopf ein, danach ermorden sie ihn mit einem gezielten Schuß in den Nacken. Hernandez war als Kriminalberichterstatter bei dem Boulevardblatt auf Drogensyndikate und Polizeikorruption spezialisiert. In seiner regelmäßigen Kolumne "Sunday Punch" griff er mangelhafte Polizeiarbeit und Kriminelle scharf an. In seinem letzten Beitrag, der am Tag seiner Ermordung erschien, beschuldigte er mehrere Polizisten der Verbindung zu Räuber- und Kidnapperbanden. Der Journalist hatte mehrfach Todesdrohungen erhalten.

Ruanda

27. April: Appolos Hakizimana, Chefradakteur der seit Januar des Jahres vierzehntägig erscheinenden privaten Zeitung Umuravumba und früherer Redakteur der unabhänigen Wochenzeitschrift Intego, wird in der Nähe seines Hauses in Kigali von zwei Unbekannten mit zwei Schüssen ins Ohr ermordet. Drei Wochen zuvor hatten bewaffnete Männer versucht, ihn zu entführen. Nachbarn waren dem Journalisten zur Hilfe geeilt, doch die Täter warnten ihn, er werde dennoch in den nächsten Wochen sterben müssen. Tags zuvor war die dritte Ausgabe des Umuravumb ein Bericht über Massaker der Ruandischen Volksarmee beschlagnahmnt worden. Am 30. Juli 1996 war Hakizimana, der Beteiligung am Völkermord an den Tutsis beschuldigt und verhaftet, drei Wochen später aber wieder frei gelassen.

Sierra Leone

3. Juni: Ishmael Jalloh, freier Journalist bei den unabhängigen Zeitungen Punch, Storm und Vision, kommt ums Leben, als er die Kämpfe in Allentown zwischen Truppen der Revolutionary United Front (Vereinigten Revolutionären Front, RUF) sowie des Armed Forces Revolutionary Council und nigerianischen Soldaten der Westafrikanischen Friedenstruppen (ECOMOG) beobachtet. Jalloh wird von einer Rakete getroffen und erliegt seinen schweren Verletzungen. Seine Leiche wurde am darauffolgenden Tag von einem Kollegen identifiziert.

Ukraine

11. August: Boris Derevjanko, 24 Jahre lang Herausgeber der populären und einflußreichen Zeitung Vechernia Odessa, die im Drei-Wochen-Rhythmus erscheint wird hundert Meter vor dem Pressezentrum von Odessa erschossen. Der Mörder feuert aus nächster Nähe mehrmals von hinten auf den Journalisten, bevor er flieht. Kollegen Derevjankos sind überzeugt, daß der Mord an dem Journalisten in Zusammenhang mit den kritischen Äußerungen der Zeitung zur Politik des Bürgermeisters von Odessa steht. Der Staatsanwalt der Region geht von einen Auftragsmord aus und leitete ein offizielles Untersuchungsverfahren ein. Im September gaben die Behörden die Verhaftung eines Verdächtigen bekannt, der den Mord gestanden haben soll, ohne jedoch weitere Einzelheiten zu veröffentlichen.


[ Homepage | Aktuell | Suche | Rundbrief-Archiv | ]

© Reporter ohne Grenzen e.V.
Webmaster: Martin Mair