Gustav Brandes wurde am 2. Mai 1862 in Schöningen geboren. Er studierte an den Universitäten Freiburg und Leipzig Naturwissenschaften, besonders Zoologie und vergleichende Anatomie und promovierte 1888 in Leipzig mit der Dissertation „Die Familie der Holostomeae“.
In der Zeit von 1910 bis 1934 brachte er als Zoodirektor neue Ideen und tiergärtnerische Ansichten nach Dresden: „Unser oberster Grundsatz ist, das Tier bestmöglich in Szene zu setzen und zwar so, dass eine große Menschenmenge gleichzeitig das Tier in seiner Bewegung beobachten kann… halten wir es für besser, sich in der Artenzahl zu bescheiden, als die vielen Arten in kleine Gehege zu sperren, vor denen sich die Besucher am Sonntag drängen und doch nichts Rechtes sehen…“.
Es folgte die Umgestaltung des Zoos weg von der reinen Tierschau hin zu einer Präsentation im naturnahen Umfeld, die der Biologie des jeweiligen Tieres entsprach. Große Popularität erlangte Prof. Dr. Gustav Brandes auch durch seine außerordentlichen Zuchterfolge bei Menschenaffen, vor allem bei Orang-Utans und seine an das breite Publikum gerichteten Veröffentlichungen zu diesem Thema.
Nach einer Intrige der damaligen Stadtverwaltung, die im Konkurs der Zoo-Aktiengesellschaft und der anschließenden Überführung des Zoos in städtisches Eigentum gipfelte, trat Brandes 1934 als Zoodirektor zurück, da die von ihm stets kategorisch geforderte personelle Einheit von wissenschaftlicher und geschäftlicher Zooleitung nicht mehr gewährleistet wurde.
Quelle: wikipedia