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Axpo verzichtet auf Uran aus Majak bis die notwendige Transparenz hergestellt ist

12.11.2011 I Die heutigen Produktionsprozesse in den russischen Uran-Verarbeitungsanlagen Majak und Siberian Chemical Combine (SCC) in Sewersk entsprechen international akzeptierten Vorschriften, erfüllen die gesetzlichen Anforderungen und verletzen nach Axpo vorliegenden Erkenntnissen keine Grenzwerte. Insbesondere gibt es keine Belege dafür, dass die heutige Produktion eine unzulässige Belastung für Mensch und Umwelt darstellen würde. Das ist die Haupt-Erkenntnis der umfassenden Untersuchungen, die Axpo nach der Kritik an Brennelementlieferungen aus Russland vorgenommen hat.

Axpo wurde bei diesen Untersuchungen von den Betreibern Zutritt zur Anlage in Sewersk gewährt, aber noch nicht zur Majak-Anlage. Deshalb wird Axpo den Lieferanten Areva beauftragen, kein Uran mehr aus der Anlage Majak für Axpo zu beziehen, solange die Lieferkette nicht vollständig transparent ist. Als Ersatz wird mehr Brennstoff aus der Anlage SCC/Sewersk zum Einsatz kommen.

Axpo wird weiterhin zusammen mit den russischen Betreibern und Behörden, aber auch im Austausch mit internationalen Experten und Umweltorganisationen die Situation in den russischen Anlagen verfolgen, um allfällige neue Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen. Insbesondere setzt sich Axpo dafür ein, dass neben den bisherigen Messungen weitere unabhängige Messungen über die radiologische Situation im Techa-Fluss stattfinden können.

Sollten sich andere als die zum heutigen Zeitpunkt feststellbaren Erkenntnisse ergeben, behält sich Axpo vor, die Lage neu zu beurteilen und neue Entscheide zu treffen.

Zusammenfassend ergaben sich folgende hauptsächliche Erkenntnisse:

  • Das Gebiet rund um die Anlage Majak (Osersk, Region Tscheljabinsk) ist durch verschiedene Vorfälle seit den 50er-Jahren radiologisch belastet. Dabei sind heutige Richtwerte deutlich und wiederholt überschritten worden, so dass grosse Gebiete langanhaltend kontaminiert sind und es zu Beeinträchtigung und Schädigung von Mensch und Umwelt gekommen ist.
  • Auch in Sewersk (Region Tomsk) gab es noch in den 90er Jahren einen Zwischenfall beim Umgang mit radioaktiven Stoffen, der zu Richtwert-Überschreitungen und Kontaminationen der Umwelt geführt hat.
  • Sowohl in der Umgebung der Produktionsstätten von Majak als auch in Sewersk sind weite Teile der Umgebung gesperrtes Gebiet und nicht zugänglich. Die Behörden und die Betreiber haben Sanierungsmassnahmen getroffen.
  • Die russischen Behörden und Betreiber zeigten sich insgesamt offen und kooperierten mit den Axpo Vertretern. Allerdings war es bisher nicht möglich, die teilweise immer noch militärisch genutzte Anlage Majak zu besuchen. In Sewersk war der Besuch der Anlagen möglich.
  • Es wurde in Majak und Sewersk je ein Lagerprozess festgestellt, wie er in europäischen Betrieben nicht vorkommt. In Majak werden schwach- und mittelaktive flüssige Abfälle in einem offenen, jedoch von den öffentlichen Gewässern strikt getrennten "Industriebecken-System" gelagert. In Sewersk werden schwach- und mittelradioaktive flüssige Lösungen direkt in Kiesschichten, die in Tonschichten eingekapselt sind, injiziert, und zwar in eine Tiefe, die unter dem Grundwasserspiegel liegt. Beide Prozesse führen zu keiner aktuellen Beeinträchtigung der Umwelt und entsprechen den russischen Vorschriften.
  • Weder in der Umgebung von Majak, noch in Sewersk konnte festgestellt werden, dass die heutigen Produktionsprozesse zu Grenzwertverletzungen und damit zu unzulässigen Belastungen für Mensch und Umwelt führen.

In Bewertung aller Umstände kommt Axpo deshalb zum Schluss, dass kein Grund vorliegt aus den Lieferverträgen auszusteigen. Da es Axpo bislang noch nicht gestattet wurde, die Anlage in Majak zu inspizieren, verzichtet Axpo vorderhand auf Lieferungen aus dieser Anlage. Axpo legt grössten Wert darauf, umfassende Transparenz über die Verhältnisse in den russischen Anlagen zu haben.

Axpo hat sich deshalb entschlossen, die folgenden Initiativen zu ergreifen respektive Massnahmen zu treffen:

  • Weiterverfolgen eines Besuchs der Majak-Anlage. Eine Anfrage wurde schriftlich an den Generaldirektor von Rosatom gerichtet. Es bestehen auch Kontakte auf politischer Ebene durch das Bundesamt für Energie, da eine Erlaubnis zum Zutritt auf politischer Ebene möglicherweise erfolgsversprechender ist. Hier unterstützt Axpo aktiv die Bemühungen des Bundes.
  • Fragen zu den russischen Programmen und Produktionsstätten über die IAEA Joint Convention einbringen. Das Gremium tagt alle zwei Jahre. Axpo wird die Fragen zu Majak und Sewersk prozesskonform bis Januar 2012 über die Aufsichtsbehörde zuhanden der IAEA einbringen.
  • Den Dialog mit den Betreibern der Anlagen und Rosatom aufrecht erhalten.
  • Den Dialog mit Greenpeace und russischen Umweltorganisationen weiterführen, um allfällige neue Informationen über die Verletzung von Richtwerten zu erhalten.
  • Zusammen mit den russischen Betreibern und Behörden unabhängige Messungen und Audits der Umweltbedingungen vor allem entlang des Techa-Flusses in der Region Tscheljabinsk.

Die Verpflichtung zur Weiterverfolgung der Abläufe in den Produktionsstätten ist für Axpo bis zur Beendigung der Lieferverträge gegeben.

Weitere Auskünfte unter:

Axpo Holding AG | Corporate Communications
Medienstelle | Rainer Meier, Tel 079 404 17 07

Fragen an Manfred Thumann, CEO Axpo AG:
Tel 0800 44 11 00 | Bitte lassen Sie sich bis 14:00 Uhr auf die Rückrufliste setzen.
Manfred Thumann ruft Sie zwischen 14:00 und 15:00 Uhr zurück.

Medienmitteilung, Axpo Holding AG, 12. November 2011
Medienmitteilung35 kBPDF

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