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Bern - die Hauptstadt mit Charme

Bern - Bärner Fasnacht

Fasnacht 2010
Februar 18-20


Fasnacht 2009

Vom 26. bis 28. Februar 2009 findet die Berner Fasnacht statt: die drittgrösste Narrenveranstaltung der Schweiz.

Einmal im Jahr verkleiden sich die Berner und ziehen bis in die frühen Morgenstunden in den Gassen umher. Zusammen wird gelacht und gefeiert.

In kürzester Zeit hat sich die Berner Fasnacht zur drittgrössten Narrenveranstaltung der Schweiz entwickelt. Der Beginn ist jeweils am Donnerstag, wenn der im Käfigturm gefangene Bär mit der «Ychüblete» (Eintrommeln) aus dem Winterschlaf geweckt und befreit wird.

In den winterlichen Temperaturen schwärmen maskierte Fasnächtler durch die Gassen und Restaurants der Altstadt. «Guggenmusik-Cliquen» (fasnächtliche Musikformationen) bringen die 6 km langen Berner Lauben mit närrischen Rhythmen und ihrer Kakophonie ins Vibrieren. Am Freitagnachmittag rückt die Kinderfasnacht mit dem Umzug in den Mittelpunkt. Am Samstagnachmittag, um 14.30 Uhr, beginnt der grosse Umzug mit 60 bis 70 Gruppen und weit mehr als 50'000 begeisterten Zuschauern, welche die Gassen der Altstadt säumen. Anschliessend folgt das grosse Monsterkonzert, überall gibt es Strassentheater und Gassenmusik. Das Narrentreiben hält an bis spät in die Nacht und dominiert das Geschehen der Hauptstadt.


Berner Fasnachtsplakat 2009. Design: Rolf Knie

  • Fasnacht 2009: Neues und Wichtiges rund um die Fasnacht
  • Fasnachtsbeginn
  • Kulturpreis 2007 der Burgergemeinde Bern an Verein Bärner Fasnacht
  • Fasnachtsauftakt in der Stadt Bern mit der Bärenbefreiung (22.02.2007)
  • Berner Fasnachtsplakat 2007 von Ted Scapa
  • Der Siegeszug der Narren
  • Das Fasnachtsfieber ist auch in Bern ausgebrochen
  • Karneval mit Herzblut und Schalk
  • Berner Fasnachtskalender
  • Verzeichnis Schweiz
  • Die Berner beginnen die Fasnacht mit der «Bärebefreiig»
  • Links
  • Karneval, Fastnacht oder Fasching (Wikipedia)
  • Berner Fasnacht - Offizielle Homepage
  • Berner Fasnacht 2003 - Presseberichte


    Bern - Berner Fasnacht. Photo: Stefan Anderegg Bern - Berner Fasnacht. Photo: Stefan Anderegg Bern - Berner Fasnacht. Photo: Stefan Anderegg Bern - Berner Fasnacht. Photo: Stefan Anderegg Bern - Berner Fasnacht. Photo: Stefan Anderegg Bern - Berner Fasnacht. Photo: Stefan Anderegg

    Der Kulturpreis 2007 der Burgergemeinde Bern geht an den Verein Bärner Fasnacht

    Der Kulturpreis 2007 der Burgergemeinde Bern geht an den Verein Bärner Fasnacht.

    Der Kulturpreis 2007 der Burgergemeinde Bern - mit 100'000 Franken einer der grössten Kulturpreise der Schweiz - geht an den Verein Bärner Fasnacht. «In Anerkennung» - wie es in der Laudatio heisst - «des unbeirrten Engagements und beeindruckenden Ideenreichtums, womit die Exponenten des Vereins in den vergangenen 25 Jahren in der Stadt Bern eine Jahrhunderte alte Tradition zu neuem Leben erweckt haben». Die Preisübergabe findet am 21. August 2007 statt.

    Fasnacht hat in Bern Tradition. Die ältesten Darstellungen stammen aus dem frühen 15. Jahrhundert; es folgten Jahrhunderte mit wechselhaftem Treiben, an dem sich sowohl das Volk als auch die Obrigkeit beteiligte. In der Mitte des 19. Jahrhunderts verschwand die Berner Fasnacht.

    Seit 1982 wieder

    Der Verein Bärner Fasnacht, im Januar 1982 gegründet, erweckte den alten Brauch zu neuem Leben und organisierte vom 25. bis zum 27. Februar 1982 die erste Gassenfasnacht. Das Echo war vorerst noch bescheiden, und der Berner Gemeinderat reduzierte 1984 die Fasnachtsdauer auf zwei Tage und zwar jeweils bis Mitternacht, «weil es unverhältnismässig erscheint, wenn eine kleine Gruppe von Fasnächtlern einer grossen Bevölkerungsgruppe, die dem Treiben indifferent oder ablehnend gegenübersteht, die Nachtruhe vorenthält. ...»

    Unverdrossen führten die Berner Fasnächtler ihr Werk weiter - mit grossem Erfolg. Die Fortsetzung ist bekannt: Die Berner Gassenfasnacht ist heute hinter Luzern und Basel die drittgrösste Fasnacht der Schweiz. Dank eben des erwähnten 25jährigen, unbeirrten Engagements und beeindruckenden Ideenreichtums des Vereins.

    Ausgezeichneter Verein

    Die Berner Fasnacht - von der «Bärebefreiig» über die Kinderfasnacht bis zum grossen Umzug samt Monsterkonzert - wird vom Verein Bärner Fasnacht organisiert. Und dieser erhält nun den Kulturpreis der Burgergemeinde Bern. Die Preissumme von 100'000 Franken gestattet es ihm, seinen Handlungsspielraum beim sicht- und erlebbaren Teil der Fasnacht (Programm, Dekoration, besondere Aktionen) zu erhöhen und einen «Fonds für Programmerweiterungen» zu schaffen.

    Bisherige Preisträger



    Der Siegeszug der Narren

    Es ist eine Tellerwäschergeschichte im Kostümkleid, der Aufstieg aus dem Nichts zur drittgrössten Fasnacht der Schweiz. Die Narrentage haben dem Zibelemärit den Rang als grösstes Berner Volksfest abgelaufen. Junges Brauchtum schlägt Folklore.

    Wenn Martin Vatter von der Fasnacht erzählt, dann leuchten seine Augen, dann gestikuliert er mit den Händen, und wenn ihm wieder eine Geschichte einfällt, reckt er seinen Kopf leicht vor, beginnt leise zu erzählen – flüsternd fast –, und meistens enden die Anekdoten mit einem herzhaften Lachen. Vatter ist einer der Väter der Berner Fasnacht. Und Martin Vatter liebt die Fasnacht. Er ist inzwischen pensioniert, sie ein Vierteljahrhundert alt – aber beide sind noch immer frisch und munter und sprühen vor Ideen.

    Mit «Halau!», «Rämtätätäm» und Alkohol bis zur Bewusstlosigkeithat der gut gealterte Berner Fasnächtler nichts an der Maske. Mitstreiter wie Christian Streit, Stefan Kohler und Beat Diezig, welche 1982 die erste Berner Gassenfasnacht lanciert haben, ebenfalls nicht. Auch sonst entsprechen die Fasnachtspioniere, es sind hauptsächlich Männer, kaum den gängigen Klischees der Skeptiker des Kostümklamauks. Die meisten der Gründer, zu deren Umfeld auch der Schriftsteller und Kulturphilosoph Sergius Golowin zählt, waren in künstlerischen oder sozialpädagogischen Bereichen tätig –sicher mit ein Grund, weshalb die Kinderfasnacht in Bern von Beginn an einen hohen Stellenwert hatte und die Fasnacht der Bundesstadt in ihren Anfängen als politisch links galt.

    Der Antrieb für die Fasnachtsbegeisterten war, «mit den Normen zu spielen und den Alltag kreativ auf den Kopf zu stellen», wie es Martin Vatter sagt. Dieser Anspruch besteht auch heute noch. «Fasnacht, wie ich sie verstehe, ist phantasievolle Strassenkultur», sagt Vatter. Das sei «Selbst-Inszenierung auf einer Alltagsbühne», die tausend verschiedene Möglichkeiten biete, «Laientheater in seiner schönsten Form»; Musik, Kostüme, Sprachwitz, Rebellentum, Freude, Freunde und Gesellschaft. Fasnacht als improvisierter Schwank auf der Laienbühne der Stadt.

    Lange hat es das in Bern nicht gegeben. Die Reformation machte im 16. Jahrhundert in der Stadt den Fasnachtsbräuchen den Garaus. Berichte von Verboten und von Bestrafungen jener, die sich nicht an die obrigkeitliche Order gehalten haben, sind zwar noch viele Jahre später in den einschlägigen Chroniken nachzulesen. Bei den beanstandeten Vorfällen handelt es sich aber vor allem um Einzelereignisse, Nachtbubenstreiche meist. Öffentliche Fasnachtsbräuche im eigentlichen Sinne existierten in Bern bis zum Ende des 20. Jahrhunderts nicht mehr – wenn man von den Maskenbällen absieht, die in geschlossenem Rahmen stattfanden.

    In den 1970er-Jahren gab es erste zaghafte Versuche, in Bern wieder eine öffentliche Fasnacht einzuführen: Die bewegte Jugendgruppe «Härdlütli» kandidierte nicht nur für den Berner Stadtrat, sie organisierte auch zwei Maskenbälle, 1978 im Bierhübeli, ein Jahr später im Casino, und hier und dort fand ein Kinderumzug statt. Doch die richtige Fasnacht fand andernorts statt. «Wir sind jahrelang nach Basel gefahren, andere gingen regelmässig nach Luzern oder wichen in kleinere Orte aus», sagt Martin Vatter. «Fasnacht in der eigenen Stadt, das war das Schönste, was wir uns vorstellen konnten, das wäre etwas völlig anderes gewesen.» – 1982 war es so weit.

    Alles war möglich – und gleichzeitig fast nichts. Von der Öffentlichkeit sind die Berner Fasnachts-Pioniere lange Zeit belächelt worden, von den Fasnachtshochburgen verspottet, von der Politik kaum unterstützt. Bis Ende der 1980er-Jahre musste beispielsweise die Berner Fasnacht mit den Seitengassen vorlieb nehmen. Und auch heute noch, nachdem die Fasnacht dem Zibelemärit den Rang als das grosse Berner Volksfest längst abgelaufen hat, haben die Kinder im Gegensatz zum Gemüse- und Touristenmarkt noch nicht schulfrei, auch am Freitagnachmittag nicht. Dass es die Berner Fasnacht trotzdem zur inzwischen drittgrössten Veranstaltung dieser Art in der Schweiz gebracht hat, ist einer Handvoll engagierter Leute, der idealen Umgebung der unteren Berner Altstadt und dem geschickten Umgang mit Tradition und Innovation zu verdanken.

    Die Berner Fasnacht wurde beispielsweise bewusst zwischen die Anlässe der katholischen Schweiz und Basel gelegt. Mit der Bärenbefreiung wurden lokalhistorische Bezüge geknüpft, die immer wieder originelle, vom Dachverband offene Kinderarbeit organisierte Kinderfasnacht stellte den Nachwuchs sicher. Neues wurde ausprobiert – aus der jüngeren Geschichte beispielsweise die Dekoration der Rathausgasse – Eingeführtes wieder verworfen. Beim Umzug wurde bewusst auf Wagen verzichtet, damit er «zum Anfassen» sei, wie Martin Vatter, auch langjähriges Vorstandsmitglied des Berner Fasnachtsvereins, sagt. Und die Teilnehmerzahl wird bewusst begrenzt. Am Samstagnachmittag ziehen nur zwei Gäste- und zwei Göttiguggen durch die Berner Innenstadt. Die Warteliste ist auf Jahre hinaus ausgebucht.

    Die Fasnacht ist definitiv in Bern angekommen. Zum 25. Mal findet sie dieses Jahr statt. Morgen Donnerstag wird wieder zur Bärenbefreiung geschritten, und dann gehen sie los, die drei schönen Tage von Bern, auf die die vielen hundert Fasnächtler lange gewartet haben; gewartet und gearbeitet. Kostüme werden selber genäht, oder man lässt sie von jemandem machen, den man kennt – «Ehrensache», sagt Vatter –, Hunderte von Stunden werden im Übungskeller verbracht, um das bis zu 35 Titel starke Repertoire der Guggenmusik einzustudieren. Je länger, je beliebter und auch besser sind die Schnitzelbänke, die in den Beizen der unteren Berner Altstadt sowie am Samstag beim Zähringerbrunnen dargeboten werden (siehe Kasten zum Programm). Es scheint fast, als ob die alte, verblühte Berner Kellertheaterszene jeweils für drei Tage und Nächte aus den Katakomben heraufsteigt und sich in den Gassen austobt.

    Wann beginnt eine Tradition? Christian Aebi hat fast alle Berner Fasnachten miterlebt. Seit 1984 ist er aktiv mit dabei. Er ist der erste Präsident des Berner Fasnachtsvereins, der sein halbes Narrenleben in der eigenen Stadt verbracht hat. «Die Berner Fasnacht hat es geschafft, lebendig zu bleiben, sich zu verändern, und sie verändert sich noch immer. Die Vitalität ist einzigartig», sagt Aebi. Trotz einem Budget von mittlerweile rund 300 000 Franken – finanziert wird die Grossveranstaltung durch Plaketten- und Weinverkäufe sowie Standmieten – sei die Berner Fasnacht nicht verkommerzialisiert worden. Bewusst gepflegt würden auch die feinen Seiten. «Mit verschiedenen Aktionen wie Dekoration oder kleinen Bühnen wollen wir die Seitengassen wieder stärker einbeziehen und den leisen Tönen ihren Platz geben», sagt Aebi. An den Orten, wo alles vor 25 Jahren begonnen hat.

    www.espace.ch 04.03.2006



    Das Fasnachtsfieber ist auch in Bern ausgebrochen

    Die Bundeshauptstadt ist im Fasnachtsfieber: Mit der traditionellen Bärenbefreiung beim Käfigturm haben am Donnerstagabend für die Berner Narren die schönsten Tage des Jahres begonnen.

    Heuer war die Befreiung des Fasnachtsbären - seit dem 11.11. lag er im Winterschlaf - mit einer inszenierten Panne verbunden: Drei Bundesratten, leicht als Karikaturen der Bundesräte Blocher, Merz und Couchepin erkennbar, scheiterten bei ihrem Versuch, den Bären aus dem Winterschlaf zu wecken: Die eine Ratte wollte das Berner Wappentier als Sans Papier gar sofort ausschaffen.

    Die Bärenbefreiung gelang unter dem Applaus von Tausenden von Zuschauern erst der vom Narren herbeigerufenen, offenbar weiblichen Poesie der Fasnacht: In einer Gondel in Form eines überdimensionierten Hochzeitskleids schwebte der Bär vom Käfigturm herunter und begann sogleich den ersten Fasnachtstanz.

    Danach schwärmten die Fasnächtler und Guggen bei Schneefall und winterlichen Temperaturen in die Beizen und Gassen der Alstadt aus.

    Zu den Höhepunkten der Berner Fasnacht gehören der Kinderumzug am Freitag und der grosse Fasnachtsumzug am Samstagnachmittag mit dem anschliessenden Monsterkonzert. Wegen dem laufenden Umbau des Bundesplatzes musizieren die Guggen heuer dezentral auf dem Waisenhausplatz, dem Rathausplatz und vor dem Stadttheater.

    Das vom Verein Bärner Fasnacht organisierte Narrentreiben in der Bundesstadt hat sich innert kurzer Zeit zum drittgrössten im Lande nach Basel und Luzern entwickelt. Es war anlässlich der Reformation 1528 offiziell verboten worden und lebte erst anfangs der achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts wieder auf.

    26.02.2004



    Karneval mit Herzblut und Schalk

    Die «Bärner Fasnacht» wächst, wird internet-tauglich und feiert ihr 20-Jahr-Jubiläum. Rund 100'000 Zuschauer, sowie über 60 Guggen und Cliquen feierten in der Berner Altstadt ein ausgelassenes Fest.

    Gerechtigkeitsgasse kurz vor dem Umzug. Ein als Stapi verkleideter Scherzkeks sammelt Geld für Baumgartners neue Wohnung. Die Spender dürfen zwischen zwei Bons auslesen. Bon 1: Gutschein für einen Kaffee im Erlacherhof (Sie werden mit dem Mercedes abgeholt). Bon 2: 5 Rappen (kann man von den Steuern abziehen). Hoppla. Die «Bärner Fasnacht» kommt gleich zur Sache. Am Strassenrand stehen sechs kleine gelb- rote Paradiesvögel und warten gespannt auf die Guggen. Ursula Michel (41) besucht die Fasnacht seit fünf Jahren. Die lustigen Kostüme ihrer Kinder Fabia (1), Chiara (5) und Sascha (7) und von deren «Gspänli» habe sie natürlich selbst genäht. «Mir gefällt die Bärner Fasnacht wegen der Farbenpracht und ihrer Kreativität», freut sich Ursula Michel.

    Punkt halb drei Uhr nachmittags eröffnet der tollpatschige Berner Bär den grossen Umzug. Die Zuschauer, welche selbst kostümiert und geschminkt sind, können sich an den unzähligen kreativen und peppigen Kostümen kaum sattsehen. Riesige Mohrhühner traben an. Sogar die Putzfroue-Gugge ist bereits internettauglich und macht sich mit einem überlebensgrossen Putzwagen bemerkbar. Schriftzug: www.putzfroue.ch.

    Scherzkeks Nummer zwei, als Moses verkleidet, hält den Fasnächtlern die Tafel mit den zehn Geboten hin. Das zehnte Gebot lautet: «Du sollst keine Mietzinsen anfechten.» Die Grauholz-Häxen werfen Täfeli in die Zuschauer. Jede Ritze der Altstadt wird mit Konfetti gefüllt. Das Gerücht geht um, dass sogar die Bärner Fasnachtswürste mit Konfetti gestreckt seien. Die 54-jährige Baslerin Imogen Pürro geniesst den friedlichen offenen Rahmen der «Bärner Fasnacht». Sie ist eine veritable Fasnachtsexpertin. «Hier sind sehr viele Leute wunderbar geschminkt», strahlt sie übers ganze Gesicht. Das Besondere an der «Bärner Fasnacht» sei, dass sich so viele Familien träfen und derart viele Kinder am Umzug mitmachen dürften, findet sie und vergleicht mit Basel. Dort sei es zum Beispiel verpönt, Haut zu zeigen.

    Gegen 15.30 Uhr findet sich die letzte Gugge zum Monsterkonzert auf dem Bundesplatz ein. Vom Balkon der Valiant Bank aus dirigieren drei Dirigenten nacheinander die spontan zusammengewürfelten Guggen. Zu Tausenden tanzen und singen die Fasnächtler zu den Melodien von «Main dans la main», «Herzilein» und dem Berner Marsch. Die 16-jährige kolumbianische Studentin Carolina Jiménez aus Zürich besucht mit ihrer Mutter Sonja (45) regelmässig die Berner Fasnacht. Bis in die frühen Morgenstunden und noch ein bisschen länger würden sie sich durch Bern tanzen. Das sei Karneval pur.

    Wer an der Fasnacht noch kein Kostüm besitzt, begibt sich am besten in den Schminkkeller an der Gerechtigkeitsgasse. Im zweiten UG kann man sich «last minute»-mässig airbrushen und vom Kostümverleih am Eigerplatz einkleiden lassen. Jürg Elmer (30) aus Bethlehem lässt sich von Janine Reinmann (23) aus Huttwil eine wunderschöne gelb-blaue Gesichtsmalerei verpassen.

    «Augen und Mund schliessen und normal atmen», befiehlt sie dem Kunden und sprayt los. Nach der Brusherei wählen die Kunden bei Manuela Pieren (43) und Janine Chevalier (64) im Kostümstübli Häxebäse ein passendes Kostüm und eine Perücke aus. Um 22 Uhr verschwinden die beiden kurz. «Wir müssen dringend an die Häxefasnacht, erklären die Frauen.

    Scherzkeks Nummer drei betritt den Raum: «Meine Perücke hat Haarausfall», beschwert er sich. «Du hast sie verkehrt an, Mann», kontert Myrta Rodel. Die 43-Jährige berät Fasnächtler und Guggen nach ihren Wünschen und näht wundervolle Qualitätsgewänder.

    Zurück auf der Gasse, tanken sich die frisch Kostümierten durch Guggen, Crêpes-, Hotdog- und Glühweinstände und gelangen auf den Rathausplatz mit- ten in die «gfürchige» Hexenfasnacht. Grünes schauerliches Licht und gruselige Klänge umgeben die Hexen, welche an ihren Feuerchen sitzen. Zum Glück steht noch das Brandwachcorps Spalier.

    In der etwas ruhigeren Postgasse trauen die erschöpften Guggenmusiker ihren Augen nicht. Im gemütlichen «Mohrechäller» wird ein «Big-Schnother»-Fasnachts-Varieté zum Besten gegeben. Die «Schnuddergugge», ebenfalls berüchtigte Scherzkekse, führen eine äusserst witzige «Big-Brother»-Verriss-Nummer, gewürzt mit raffinierten Videoanimationen, auf. Saxofonisten, Tasteninstrumente und lässige Schnitzelbänke tragen zu einer fröhlichen und ausgelassenen Nacht im kleineren Rahmen bei, während auf der Gasse prächtig weitergetrommelt wird und die Abfallberge immer höher steigen. Wie schrieb doch der Interlakner Mundart-Rocker Hanery Amman in seinem Editorial der Bärner Fasnachtszytig «Äxtrawurscht»: «D'Fantasie het Usgang - das git mer wieder e Souerei.»

    Norbert Hunziker - Berner Zeitung BZ 5.3.2001



    Berner Fasnachtskalender

    2002 Februar 14. - 16.
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    2004 Februar 26. - 28.
    2005 Februar 10. - 12.
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    2007 Februar 22. - 24.
    2008 Februar 07. - 09.
    2009 Februar 26. - 28.
    2010 Februar 18. - 20.
    2010 Februar 18. - 20.
    2011 März 10. - 12.
    2012 Februar 23. - 25.
    2013 Februar 14. - 16.
    2014 März 06. - 08.
    2015 Februar 19. - 21.
    2016 Februar 11. - 13.
    2017 März 02. - 04.
    2018 März 15. - 17.
    2019 März 07. - 09.
    2020 Februar 27. - 29.




    Verzeichnis Schweiz

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    info@g26.ch (Vermerk: Eintrag)



    Links

    Die Fastnacht in Stadt und Kanton Bern
    Geschichte und Brauchtum eines uralten Volksfestes
    Rudolf J. Ramseyer

    Die vorliegende Arbeit gewährt Einblicke in die frühen Erscheinungsformen der Fastnacht in der Stadt Bern und in die hartnäckigen, bis ins 18. Jahrhundert dauernden Auseinandersetzungen zwischen der um Seelenheil und Hierarchie besorgten Obrigkeit und den sinnesfreudigen Untertanen. Wohl unter dem Einfluss aufklärerischen Gedankenguts, aber auch wegen der ständig wiederholten Verbote lässt im 18. Jahrhundert das närrische Treiben allmählich nach, konzentriert sich zeitlich auf den Hirsmontag und verlagert sich auf das Land, wo vor allem die junge Generation der Staatsgewalt noch trotzt mit Feuerbräuchen und «Chüechli reiche». Im 19. Jahr hundert werden nur noch sporadisch Tannenfuhren durchgeführt. Dafür erwacht das Fastnachtsfieber in der Stadt Bern: Auf vielfachen Wunsch werden ­ nach den Mustern von Basel, Zürich, Freiburg und Solothurn ­ 1838 erfolgreich Maskenbälle organisiert. Daneben erfreuen Vereine ihre Mitglieder mit gemütlichen Fastnachtsabenden. Schliesslich treffen sich 1982 einige Wagemutige zur ersten Gassenfastnacht in Bern, kopfschüttelnd begutachtet von alteingesessenen Bürgerinnen und Bürgern. Doch nach Überwindung etlicher Hürden erstarkt die «Bärner Fasnacht» 1994 zur drittgrössten in der Schweiz und ermuntert eine Schar von Nachahmern in den benachbarten Dörfern und Städten. Die Arbeit stützt sich vorwiegend auf Primärquellen. Auch bereits gedruckte Publikationen sind nach den Originalhandschriften im Berner Staatsarchiv und in der Burgerbibliothek überprüft und ergänzt worden. Dankbar verwertet werden spezifische Funde von Lokalforschern aus Chorgerichtsmanualen verschiedener Kirchgemeinden. Hilfreich erwiesen sich zudem Zeitungsberichte aus dem 19. und 20. Jahrhundert über lebendiges Brauchtum aller Art. So stehen denn die Quellen im Vordergrund dieses Textes, während sich die Interpretationen auf das Notwendigste beschränken.
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    Berner Fasnacht
    Die Fasnacht wurde in Bern nach der Einführung der Reformation 1528 offiziell verboten. So leicht liessen sich die Berner aber ihr Narrenfest nicht nehmen, konnten sie doch hinter verborgener Maske Kritik an der Obrigkeit anbringen. Trotz zahlreich erlassenen Verboten lebte die Berner Fasnacht im Stillen immer weiter. Die älteste bekannte Nachricht von der Fasnacht in der Stadt Bern stammt aus dem Jahr 1416. Die Obrigkeit schritt damals gegen vermummte Handwerksgesellen in Begleitung von Musikanten und generell gegen Verkleidete ein.
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    Berner Fasnachtsplakat 2007. Design: Ted Scapa

    Berner Fasnachtsplakat 2009. Design: Rolf Knie

    Berner Fasnacht. Kramgasse; im Hintergrund der Zeitglockenturm.
    g26.ch PLATTFORM FÜR KUNST KULTUR UND GESELLSCHAFT
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