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Nationalparks Streit um den Steigerwald

Soll der Steigerwald zum dritten bayerischen Nationalpark werden? Der Vorstoß kommt vom Bund Naturschutz, stößt aber sowohl in der Bevölkerung als auch bei der Staatsregierung auf Skepsis.

Stand: 08.10.2010

Steigerwald | BR, picture-alliance/dpa; Montage: BR

Für die Ausweisung eines Nationalparks im nördlichen Steigerwald braucht es "die Rückendeckung einer ganzen Region und diese ist jedenfalls im Moment nicht erkennbar." Das sagte der bayerische Umweltminister Markus Söder am Rande des Festakts zum 40-jährigen Bestehen des Nationalparks Bayerischer Wald. Der Vorsitzende des Bund Naturschutz Bayern hatte in seiner Festrede einen erneuten Vorstoß für einen dritten bayerischen Nationalpark eben im Steigerwald gemacht, der für die dortigen sehr wertvollen Buchenwälder auf rund 11.000 Hektar ausgewiesen werden solle. Söder sagte dazu auf Nachfrage des Bayerischen Rundfunks, er habe Respekt vor den Forderungen, es sei auch eine sehr hochwertige Fläche , um die es da gehe. Ein Nationalpark habe aber nur dann einen Sinn, wenn er von der breiten Bevölkerung getragen werde. Gerade im Steigerwald sei das aber derzeit nicht der Fall.

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Steigerwald: Kommt der Nationalpark?Kommt er vielleicht doch noch ein fränkischer Nationalpark Steigerwald? Umweltschützer starteten eine neue Kampagne und sammeln dafür Unterschriften. Erst kürzlich hatte Bayerns Umweltminister Söder das Projekt abgelehnt, weil es an Unterstützung in der Region fehle! 

Bund Naturschutz kämpft weiter

Der Bund Naturschutz in Bayern will so schnell nicht aufgeben. Hubert Weiger setzt auf eine  Unterschriftenliste aus dem Steigerwald, mit der die Nationalparkwünsche unterstützt würden. Die bayerische Staatsregierung forderte er auf, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Man sei gerade jetzt, vor der Internationalen Biodiversitätsschutzkonferenz in Verpflichtung, Weltnaturerbe-Stätten beziehungsweise Nationalparke auszuweisen. Man könne nicht von den Brasilianern zum Beispiel verlangen,den Regenwald zu schützen, wenn man selbst nicht zur Ausweisung von Naturschutzflächen bereit sei. Die Idee,  im Steigerwald einen Nationalpark auszuweisen, gibt es seit drei Jahren. Bisher reagiert man in der dortigen Region mehrheitlich eher skeptisch darauf.

Mehr Parks für Deutschland

Der Deutsche Naturschutzring (DNR) forderte jüngst ein neues, zwischen Bund und Ländern abgestimmtes bundesweites Nationalparkprogramm. Laut DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen sollten vor allem in Buchen- und Mischwäldern, beispielsweise im bayerischen Steigerwald, im Pfälzer Wald oder im Nordschwarzwald, neue Nationalparks ausgewiesen werden. Der DNR hält auch die Lieberoser Heide in Brandenburg, einen früheren Truppenübungsplatz, und das Peenetal in Mecklenburg-Vorpommern für besonders schutzwürdig. Auf diese Weise könne das in der Nationalen Biodiversitätsstrategie verankerte Ziel erreicht werden, bis 2020 auf zwei Prozent der Bundesfläche Wildnisflächen entstehen zu lassen. Derzeit umfassen die 14 deutschen Nationalparks laut DNR eine Fläche von 960 000 Hektar, was 0,54 Prozent der Landesfläche entspricht. Um die zwei Prozent zu erreichen, seien aber mindestens zwanzig Parks nötig.

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