Im geklauten Polizistinnen-Kostüm zur Lieblingsband
Fans von Bill Kaulitz übernachten im Schlafsack vor Konzerthallen. Teenager-Mädchen, die für Robert Pattinson schwärmen, brüllen sich die Seele aus dem Leib, um ein Lächeln ihres Stars abzubekommen. Aber ein echter Fan tut für sein Idol noch viel mehr. Welche kreativen Ausmaße das annehmen kann, bewies ein Mann recht eindrucksvoll auf dem britischen „Isle of Wight"-Festival. Er schmuggelte sich als Polizistin aufs Gelände, um seine Lieblingsband sehen zu können.
Als Daniel Tredinnick erfuhr, dass das „Isle of Wight"-Festival restlos ausverkauft sei, wollte er nicht akzeptieren, dass er seine Lieblingsband Kasabian verpassen wird. Aber Not macht erfinderisch - also knackte er ein Polizeiauto, stahl daraus eine Tasche und fand darin eine Polizistinnen-Uniform. Die zog der Brite schnurstracks über und marschierte selbstbewusst durch den Eingangsbereich.
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Während Kate Moss auf dem Gelände ihren Jungesellinnen-Abschied vor ihrer Hochzeit mit Jamie Hince feierte, nahm der verkleidete Gesetzeshüter jedoch seine selbstauferlegten Pflichten sehr ernst. Er schlichtete einen Streit, half bei der Suche nach einer Vermissten und plauderte munter mit älteren „Kollegen". Anscheinend waren es schon sehr in die Jahre gekommene Kollegen, denn es ist schon verwunderlich, dass er nicht schon allein durch seine männliche Stimme aufflog. Aber vielleicht wollte auch niemand was merkene, denn dank seiner Erste-Hilfe-Ausbildung konnte er sogar Sanitätern bei der Versorgung verletzter Festival-Besucher unter die Arme greifen.
Doch bereits nach zweieinhalb Stunden beendete ein aufmerksamer Security Tredinnicks neue Karriere als Polizistin: Dem Sicherheits-Beauftragten fiel auf, dass die vermeintliche Gesetzeshüterin weder Krawatte noch Hütchen trug - beides gehört jedoch offiziell zur Uniform - und verlangte den Personalausweis. Nachdem der leidenschaftliche Musik-Fan eine gefälschte Dienstmarke herzeigte, wurde er festgenommen.
Der Verteidiger des verkleidungswütigen Briten wies vor Gericht darauf hin, dass sein Klient doch eigentlich für das Festival-Personal von Vorteil gewesen sei. „Man kann sagen, dass er keinen wirklichen Schaden angerichtet hat, während er als Polizistin verkleidet war. Seltsamerweise verursachte er mehr Gutes", zitiert der „Daily Telegraph" den Verteidiger. „Er sagt mittlerweile, dass er etwas sehr Dummes getan hat. Ihm war klar, dass es kindisch und ziemlich lächerlich war, aber zum damaligen Zeitpunkt schien es ihm eine gute Idee."
Tredinnick hat sich des Diebstahls einer Polizeiuniform und der Verkörperung einer Beamtin für schuldig bekannt. Die Folge seiner verrückten Idee: eine auf 16 Wochen ausgesetzte Bewährungsstrafe.
Bild: Getty Images