Wenzel                                          Kurfürst von Sachsen-Wittenberg (1370-1388)
----------
um 1335-15.5.1388
 

Einziger Sohn des Herzogs Rudolf I. von Sachsen-Wittenberg aus seiner 3. Ehe mit der Agnes von Lindau, Tochter von Graf Ulrich I. von Lindau-Ruppin
 

Lexikon des Mittelalters: Band VIII Spalte 2193
********************
Wenzel, Herzog, Kurfürst von Sachsen-Wittenberg
----------
* zw. 1332 und 1343, + 1388

Jüngster Sohn Herzog Rudolfs I. und dessen 3. Gemahlin Agnes von Lindow-Ruppin

  oo Cäcilia von Carrara

Er folgte 1370 seinem Bruder Rudolf II. in der Regierung. 1376 war er an der Wahl WENZELS zum deutschen König beteiligt, stand 1377 in der Altmark Kaiser KARL IV. nahe und war öfters in Reichsangelegenheiten in naher Verbindung mit den LUXEMBURGERN tätig. Eine seinem Haus durch KARL IV. zugesagte Anwartschaft auf Braunschweig-Lüneburg konnte er im Lüneburger Erbfolgekrieg nicht durchsetzen, sie entglitt ihm mit der Schlacht von Winsen/Aller 1388 endgültig. Mit dem Herzog von Brabant lag er im Streit wegen des Rechts, dem Kaiser das Reichsschwert vorantragen zu dürfen. 1399 stand er im Bündnis der Kürfürsten gegen König WENZEL, an dessen Absetzung 1400 er teilnahm. Mit Anhalt, Magdeburg und Meißen schloß er Landfriedensbünde. Insgesamt erscheint er als ein zurückhaltender, nicht sonderlich tatkräftiger Mensch. Bei der Belagerung von Celle erhielt er die tödliche Wunde. Anderer Überlieferung zufolge starb er am 18. August 1402.

Literatur:
------------
G. v. Hirschfelder, Gesch. der Sächs.-Askan. Kfs.en (1180-1422), VjsHSG, 1884, 55-58.



Thiele Andreas: Tafel 160
*************
"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte"
Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

WENZEL
-------------
    + 1388
 

Wurde 1356 von Kaiser KARL IV. in Lüneburg mit belehnt, unterstützte den Neffen und machte 1371 die Schlacht bei Lüneburg gegen Braunschweig mit. Er wurde nach dem Tod seines Stiefbruders Rudolf I. 1370 Kurfürst von Sachsen und stand ständig gegen Sachsen-Lauenburg wegen der alten Streitpunkte. Er stritt daneben mit weltlichen und geistlichen Nachbarn (Erzbischöfe von Magdeburg) und vergrößerte damit die allgemeine Unsicherheit in seiner Gegend. Er nahm 1385 den Erbkrieg um Lüneburg nach dem Tod seines Neffen Albrecht wieder auf und mußte nach der Schlacht bei Winsen 1388 völlig zugunsten seiner Schwiegersöhne Friedrich und Bernhard verzichten und starb kurz darauf.

 1367
  oo Cäcilie von Carrara, Tochter des Herrn Franz von Carrra und der Fina di Pataro
       * um 1350, + 1435



 1367
  oo Cäcilie von Carrara, Tochter des Franz und der Fina di Pataro
       um 1350-   1435
 
 
 
 

Kinder:

  Rudolf III.
  um 1370-9.6.1419

  Erich
        - jung

  Albrecht III.
          -27.11.1422

  Margarete
          -2.6.1418

 1386
  oo Bernhard I. Herzog von Braunschweig-Lüneburg
              -11.6.1434

  Wenzel Erzbischof von Magdeburg
          - 1.1402

  Anna
          -   1440

    1386
  1. oo Friedrich I. Herzog von Braunschweig-Lüneburg
                  -5.6.1400

  14.7.1404
  2. oo 2. Balthasar Markgraf von Meißen
               21.12.1336-18.5.1406
 
 
 

Literatur:
-----------
Hoensch, Jörg K.: Die Luxemburger. Eine spätmittelalterliche Dynastie gesamteuropäischer Bedeutung 1308-1437. Verlag W. Kohlhammer 2000 Seite 168 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 160 -