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International Pillow Fight Day | New York

  • NYC Wöss Kissenschlacht
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Wenn sich an einem sonnigen Samstagnachmittag tausende New Yorker im Pyjama und mit Polstern bewaffnet am Union Squarey treffen, kann das nur eines bedeuten: International Pillow Fight Day. FM5 hat sich für euch ins Getümmel gestürzt.

Am 2. April 2011 war es wieder einmal soweit: Newmindspace lud zum 6. Mal in Folge zur überdimensionalen Polsterschlacht in New York City. Newmindspace wurde vor sechs Jahren von Kevin Brackner und Lori Kufner in Toronto gegründet und zeigte sich in den letzten Jahren für zahlreiche aufsehenerregende Events, wie zum Beispiel „Lightsaber Battles“ und „Bubble Battles“ in New York und Toronto verantwortlich.

 

Seit vier Jahren findet der Pillow Fight Day nun weltweit statt. In diesem Jahr wurden in 132 Städten Kissenschlachten ausgetragen. Organisiert werden die Happenings großteils von lokalen Gruppierungen, die dem losen Netzwerk des Urban Playground Movements angehören. In New York hatten sich in diesem Jahr auf Facebook mehr als 15.000 Menschen zum Event angemeldet. Wie viele wirklich kamen ließ sich aufgrund des ständigen Publikumswechsels nur schwer nachvollziehen - die Schätzungen reichen von 1000 bis 5000 Teilnehmern.




Wenn Kinderträume wahr werden..

Als ich eine halbe Stunde vor Anpfiff des Specktakels am Ort des Geschehens eintreffe, sind Polizei und Parkwache gerade dabei, einen Großteil des Union Square Parks abzusperren. Die in den USA ohnehin omnipräsenten Sicherheitskräfte sind an diesem Nachmittag in verstärkter Alarmbereitschaft - kein Wunder, haben sich doch einige Tausend Besucher angekündigt. 

 

Außerhalb des "Schlachtfeldes" haben sich Fotografen und Schaulustige bereits die besten Aussichtsplätze gesichert und beobachten die allmählich eintrudelnden Teilnehmer der Polsterschlacht. Unerwartet viele von ihnen sind verkleidet - vom simplen Pyjamaträger, über Gladiatoren bis zu größeren, einheitlich maskierten Gruppen treffen hier Vertreter aller Alters- und Bevölkerungsgruppen aufeinander. Fünfzehn Minuten vor Beginn ist die abgesperrte Zone gut gefüllt. Wer nun vermutet, dass kurzerhand wild drauflos gekämpft wird, irrt. Alle warten geduldig auf den Anpfiff der Schlacht. Dieser erfolgt auch pünktlich um 15 Uhr - dann bricht von einer Sekunde zur anderen die Hölle los. Die Menschen, welche einen Augenblick zuvor noch in kleinen Gruppen verstreut standen, verschmelzen zu einer tobenden Masse.

 



Fair Game

Trotz der zahlreichen Teilnehmer verläuft die Polsterschlacht reibungslos und der Großteil der Spieler scheint die Regeln der Organisatoren zu kennen und zu befolgen:

 

+ Soft, feather-free pillows only!

+ Swing lightly; many people will be swinging at once.

+ Do not swing at people without pillows or with cameras.

+ Remove glasses beforehand!

+ Deposit pillows in donation boxes or take them with you.

+ Pajamas welcome.

 

Meine Erwartung, die Kissenschlacht würde nach relativ kurzer Zeit abflauen, erweist sich als völlig falsch. Selbst nach einer Stunde tummeln sich noch immer hunderte von Menschen Polster-schwingend auf dem Schlachtfeld. Es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen - während manche müde von dannen ziehen, kommen immer neue Mitspieler hinzu und auch der eine oder andere Passant schnappt sich kurzerhand einen Polster und wirft sich ins Getümmel. Ähnliches gilt für die Massen der Zuschauer, die auch nach einer Stunde immer noch fasziniert das Geschehen beobachten. Im gegenüber liegenden Kaufhaus mit Blick auf den Union Square stehen über drei Stockwerke verteilt neugierige Besucher, die den Pillowfight aus der Vogelperspektive beobachten. Alles in allem dürften wohl in etwa gleich viele Zuschauer wie Kämpfer vor Ort sein und von Zeit zu Zeit bekommt man den Eindruck, dass sich mehr Kameras als Polster am Platz befinden.


So unterhaltsam das Geschehen auch ist, beschließe ich dann doch noch einen Spaziergang durch SoHo zu machen. Als ich auf meinem Rückweg wieder am Union Square vorbeikomme, hat sich der Platz zu meinem Erstaunen noch immer nicht geleert. Seit dem Beginn sind nun zwei Stunden vergangen und noch immer ist kein Ende in Sicht. Die Meute bewirft sich nun mit Federn, die den Boden mittlerweile knöcheltief bedecken. Nach wie vor tummeln sich duzende Kamerateams am Gelände und verhelfen dem einen oder anderen zu seinen 15 minutes of fame.



 

Die Ziele des Urban Playground Movements - einzigartige, gratis Happenings im öffentlichen Raum, als Gegensatz zu den oft passiven Freizeitbeschäftigungen wie Fernsehen zu veranstalten, wurden an diesem Nachmittag definitiv erreicht und so wird der Union Square wohl auch im nächsten Jahr zu einem gigantischen Spielplatz umfunktioniert werden.

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AutorIn(nen)

Nina Wöss

Nina Wöss

'Sie gehörte zu den Mädchen, die niemals etwas nur mögen oder gut finden, sondern schwärmen.'

K. Hagena, "Der Geschmack von Apfelkernen"

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