OTS0024 / 22.09.2005 / 09:01 / Channel: Chronik / Aussender: Umweltdachverband
Stichworte: Energie / Politik / Regierung / Strom / Umfrage / Umwelt


Umweltdachverband präsentiert brandaktuelle Energie-Umfrage: Denkzettel für Verbund AG und Bartenstein! =


   Wien (OTS) - 
 - Umfrage zeigt: 95,4% der Österreicherinnen und Österreicher 
   fordern Zweckwidmung der Verbund-Gewinne für Hochwasser- und 
   Katastrophenschutz
 - 80,6% der Befragten wünschen sich mehr Energiesparmaßnahmen
 - 91% der Bevölkerung sind gegen Atomstromimporte in unser Land
 - 75,4% sagen: Österreichische Stromlösung ist zu wenig - 
   genereller Zusammenschluss der Verbund AG und aller 
   Landesversorger ist gefragt
~

   Während die Verbund AG ExpertInnen aus aller Welt zur aktuell in
Salzburg stattfindenden Konferenz "energy 2020" eingeladen hat, um
Fragen der Energiepolitik zu diskutieren, hat der Umweltdachverband
die Österreicherinnen und Österreicher zur heimischen Energiezukunft
befragt. "91% der Befragten lehnen es strikt ab, dass in unserem Land
Atomstrom verkauft wird!", stellt Dr. Gerhard Heilingbrunner,
Präsident des Umweltdachverbandes, fest. Das ist eines der Ergebnisse
einer exklusiven bundesweiten Umfrage des Marktforschungsinstitutes
marketmind, die Mitte September im Auftrag des Umweltdachverbandes
vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und anwachsenden
-bedarfs die Einstellung der Bevölkerung zu Atomstromimporten, dem
Ausbau Erneuerbarer Energien und Energiesparmaßnahmen untersuchte.
Fest steht, dass der Stromverbrauch in Österreich in den vergangenen
6 Jahren um durchschnittlich 2,5 % pro Jahr stieg. Seit 2001/2002
muss Strom importiert werden. In den EU-15 Staaten kommen im Schnitt
34 % des erzeugten Stromes aus Kernkraftwerken. Durch den Beitritt
der neuen 10 Mitglieder dürfte dieser Anteil sogar noch gestiegen
sein. Stellt sich die Frage: Soll dieser Strommix, der zu einem hohen
Anteil Atomstrom enthält, in unser Land importiert werden, um den
heimischen Bedarf zu decken? Geht es nach den ÖsterreicherInnen,
lautet die Antwort auf diese Frage mit überwältigender Mehrheit klar
"Nein"! Außerdem sind 87,8 % der Befragten der Meinung, dass BM Dr.
Martin Bartenstein sich dafür einsetzen sollte, Atomstromimporte in
unser Land überhaupt zu stoppen! 

Klarer Auftrag an Bartenstein: Investitionen in erneuerbare Energien
und Energiesparmaßnahmen setzen

   "Das ist ein klarer Auftrag an den Wirtschaftsminister. Die
Regierung vertritt seit der Volksabstimmung über das AKW Zwentendorf
eine strikte Anti-Atom-Politik. Österreichs größter Stromerzeuger -
die Verbund AG, die mehrheitlich der Republik Österreich gehört -
importiert zunehmend Atomstrom. Wie kann Minister Bartenstein diese
Doppelbödigkeit verantworten?", fragt Heilingbrunner. Noch dazu, wo
laut Umfrage fast zwei Drittel der ÖsterreicherInnen sogar bereit
wären, mehr für ihren Strom zu bezahlen, wenn dafür der Atomstrom aus
Österreichs Netzen verschwinden würde! "62,8 % würden für die
Atomstromfreiheit sogar tiefer in die Geldbörse greifen. Die Menschen
in diesem Land wären bereit, Verantwortung für unsere Energiezukunft
zu übernehmen und auch mehr für sauberen Strom zu zahlen. Minister
Bartenstein muss endlich auch Verantwortung tragen, den
Atomstromimporten ein Ende setzen und die erneuerbaren Energieträger
als zukunftsfähige Alternative forcieren", so Heilingbrunner. Eine
Ansicht, die von der Bevölkerung vollinhaltlich geteilt wird: 94,9 %
wollen, dass Österreich seinen Strombedarf durch Investitionen im
Inland in erneuerbare Energieerzeugung deckt - und nicht durch den
Import von billigem Atomstrom. Fest steht weiters, dass nach
Auffassung der ÖsterreicherInnen - 80,6 % - die Maßnahmen, die
eingesetzt werden, um Energie einzusparen bzw. zu nützen, noch lange
nicht ausreichend sind. Energiesparen ist der Bevölkerung also ein
Anliegen - wo bleiben jedoch gezielte Maßnahmen, die wirklich
greifen, wann wird endlich auch seitens des Wirtschaftsministers auf
Energiesparmaßnahmen und Energieeffizienz gesetzt?

Klarer Auftrag der Aktionäre an Verbund AG: Zweckwidmung der Gewinne
für Hochwasser- und Katastrophenschutz gefordert!

   Im Jahr 2004 erwirtschafteten die heimischen
Energieversorgungsunternehmen, die alle mehrheitlich in öffentlichem
Eigentum stehen, hohe Gewinne - allen voran: die Verbund AG. "Die
Verbund AG produziert Strom aus Wasserkraft praktisch zum Null-Tarif
und macht dabei Gewinne (operatives Ergebnis) von ca. 400 Mio. Euro
im Jahr. Aufgrund des Naturverbrauches kann Verbundchef DI Hans
Haider aus dem Vollen schöpfen. Wäre es da nicht gerecht, einen Teil
dieser Gelder der Natur zurückzugeben und etwa für
Renaturierungsmaßnahmen zu verwenden?", fragt Heilingbrunner. Die
ÖsterreicherInnen hielten das für gerechtfertigt. Denn 95,4 % der
Befragten befürworten es, dass ein Teil dieser Gewinne aus der
Nutzung des heimischen Wassers abgeschöpft wird und ohne die
Haushalte zu belasten zweckgewidmet, beispielsweise für die
Renaturierung (Wiederbelebung, Rückbau, ...) von Flüssen oder den
Hochwasser- bzw. Katastrophenschutz, verwendet wird! 

75,4% der Befragten sagen: Österreichische Stromlösung ist zu wenig -
genereller Zusammenschluss der Verbund AG und aller Landesversorger
ist gefragt

   Drei Viertel der ÖsterreicherInnen halten es außerdem für richtig,
die Abhängigkeit Österreichs vom Ausland in Bezug auf Öl, Gas und
Strom zu verringern und befürworten zur Steigerung der Unabhängigkeit
Österreichs einen Zusammenschluss der Verbund AG und aller
Landesenergieversorger. Das entspricht auch dem Ergebnis einer
Umfrage, die marketmind bereits Ende August im Auftrag des
Umweltdachverbandes durchführte. Danach sind 69,5% der
ÖsterreicherInnen der Auffassung, dass die Österreichische
Stromlösung auch gegen den Willen mancher Vorstände in den
betroffenen Unternehmen verwirklicht werden sollte. "Das sollte der
Politik doch zu denken geben!", so Heilingbrunner. Die Umfrage zeigt
weiter, dass sich 94% dezidiert dafür aussprechen, dass die
österreichische Elektrizitätswirtschaft auch zukünftig in
österreichischer Hand bleibt und kein Ausverkauf an ausländische
Konzerne stattfindet. Die ÖsterreicherInnen wollen also ganz
eindeutig die Verfügungsgewalt über den hier erzeugten
Wasserkraftstrom im eigenen Land und in der öffentlichen Hand
erhalten - eine Zustimmung, die von allen Altersgruppen und
Bildungsschichten getragen wird. "89,4% der ÖsterreicherInnen
wünschen sich, dass der im Land erzeugte Strom aus Wasserkraft
vorrangig an heimische Kunden verkauft wird und nicht ins Ausland
exportiert wird. Dieses Anliegen muss ernst genommen werden", so
Heilingbrunner. "Die Österreichische Stromlösung ist der einzige Weg,
langfristig den Ausverkauf unserer Wasserkraft an internationale
Atomstromkonzerne und Import von Atomstrom zu verhindern. Die
ÖsterreicherInnen haben das erkannt. Wann werden die Verantwortlichen
und die Bundesregierung endlich handeln?", fragt Heilingbrunner
abschließend.

   Die Umfrage von marketmind ist auf der Homepage des  
   Umweltdachverbandes abrufbar:   
   http://www.umweltdachverband.at/service/presse/index.htm


Rückfragehinweis:

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   Umweltdachverband - Dr. Gerhard Heilingbrunner, Präsident
   Mobil: 0664/38 18 462.
   Dr. Sylvia Steinbauer, Öffentlichkeitsarbeit
   Tel.: 01/40 113-21, 
   E-Mail: sylvia.steinbauer@umweltdachverband.at,
   http://www.umweltdachverband.at
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