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Islamische Gemeinschaft in Deutschland
Eine der ältesten islamischen Institutionen in Deutschland ist die 'Islamische Gemeinschaft in Deutschland' (IGD). Ihr Vorsitzender ist seit dem 14. Februar 2002 Ibrahim al-Zayat.

Zunächst als 'Moscheebau-Kommission e.V.' am 9. März 1960 gegründet, wurde die IGD am 3. Februar 1962 in 'Islamische Gemeinschaft in Süddeutschland e.V.' und am 4. Dezember 1982 schließlich in 'Islamische Gemeinschaft in Deutschland e.V.' (IGD) umbenannt. Das ursprüngliche Ziel des Vereins, die Errichtung einer Moschee, wurde mit dem Bau des 'Islamischen Zentrums München' (IZM), das in den Jahren 1967 bis 1973 entstand, verwirklicht. Das IZM ist Sitz der IGD und gibt die "Schriftenreihe des Islamischen Zentrums München" heraus. Das Erscheinen der deutschsprachigen Vierteljahresschrift "Al-Islam" mit der Beilage "Al-Islam Aktuell" wurde 2005 eingestellt.

Im Laufe der Zeit dehnte sich die IGD aus und schuf weitere Islamische Zentren in Frankfurt am Main, Marburg, Köln, Münster, Stuttgart und anderen Städten. Ihrer Satzung nach sind die einzelnen Zentren Zweigstellen der IGD, deren Vorsitzender diese einrichtet und ihre Leiter ernennt. Die IGD ist demnach zentralistisch organisiert, hat aber seit 2001 begonnen, ihre nachgeordneten islamischen Zentren zu verselbstständigen. Die Zentren sollen so u.a. die Möglichkeit erhalten, die Gemeinnützigkeit zu beantragen, die die IGD als Gesamtorganisation 1999 verloren hat.

Die IGD wird von der ägyptischen 'Muslimbruderschaft' dominiert. Schon die Gründung ging von einem prominenten Muslimbruder aus Ägypten, Dr. Said Ramadan, aus, der den Verein mehrere Jahre aus seinem Genfer Exil leitete. 1989 war die IGD als Gründungsmitglied an der Bildung der 'Föderation islamischer Organisationen in Europa' (FIOE) beteiligt, die sich in ihrem Programm ausdrücklich auf den Gründer der 'Muslimbruderschaft', Hassan al-Banna, bezieht. Eine weitere wichtige Mitgliedsorganisation der FIOE ist der 'European Coucil for Fatwa and Research' (ECFR, 'Europäischer Rat für islamische Rechtsgutachten und Forschung'), deren Vorsitzender Sheikh Yusuf al-Qaradhawi als einflussreicher Denker der 'Muslimbruderschaft' gilt.

Abgesehen von den Zweigstellen gehören eine Reihe weiterer, nominell eigenständiger Vereine zur IGD. Dazu zählen: Der 'Deutschsprachige Muslimkreis im Islamischen Zentrum München e.V.' , der 'Verein zur Förderung muslimischer Kinder und Jugendlicher e.V.' , die 'Freunde des Islamischen Zentrums München e.V.' und die 'Islamische Drogenhilfe e.V. (ISDOH)'.

Darüber hinaus hat der IGD enge Beziehungen zur 'Muslim Studenten Vereinigung in Deutschland e.V.' (MSV) und zum 'Islamischen Zentrum Köln e.V.' (IZK). Ibrahim al-Zayat ist auch Funktionär dieser Organisationen.

Die Beziehungen der IGD reichen durch persönliche Kontakte von Funktionären und gemeinsame Projekte sowohl in den Bereich von islamisch-extremistischen Organisationen arabischstämmiger als auch türkischstämmiger Muslime (IGMG/EMUG), sowie zu einer islamischen Hilfsorganisation, die im Verdacht steht, heimlich den islamistischen Terrorismus zu unterstützen.

Bei der IGD handelt es sich demnach um eine Organisation mit sehr verzweigten und schwer durchschaubaren Verbindungen in die islamistische Szene in Deutschland. Aber auch im "repräsentativen" Spektrum des Islam in Deutschland bewegen sich die IGD und ihr nahestehende Vereine. So sind sowohl die IGD, als auch das 'Islamische Zentrum München' und die MSV Gründungsmitglieder des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD).

Eines ihrer Ziele - die Anerkennung als Religionsgemeinschaft - konnte die IGD bislang nicht erreichen. Das Verwaltungsgericht München hat hierzu in einem Rechtsstreit der IGD mit der Stadt München entschieden, dass es sich bei der IGD nicht um eine Religionsgemeinschaft, sondern um einen Ausländerverein handelt.
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