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Neulich in einem Kellergewölbe irgendwo in der Unterwelt. Eine dicke blonde Frau samt Kamera-Team stapft durch die staubigen Gänge. "Herzlich willkommen, liebe Zuschauer, zu 'Schöner Wohnen'. Mein Name ist Tine Wittler und wir besuchen heute den jungen Dungeon Lord. Er hat Probleme mit der Einrichtung seines Kellers. Die Helden wollen einfach nicht begeistert sein und rennen sofort wieder schreiend raus." Sie klopft an eine massive Holzpforte. Ein hünenhaftes Wesen mit schwerem Helm, rotem Harnisch und polternden Kettenschuhen öffnet. "Ja, bitte?" entgegnet der Riese mit den roten Augen. "Sie haben gerufen und wir haben sie bis in unsere Redaktion gehört, Herr Lord. Ich bin Tine Wittler und ich will mehr Leben in ihren Dungeon bringen“, antwortet die korpulente Blondine. "Ich sehe schon, wo das Problem liegt. Ihr Dungeon wirkt nicht einladend genug. Haben Sie schon einmal an Deko gedacht, Herr Lord?"



Der Kerkerwächter scheint überfordert, scharrt unruhig mit den Füßen auf dem Boden herum. "Wissen Sie, ein paar Kerzenständer, Schädelhaufen und Holzmasken an den Wänden können wahre Wunder bewirken." "Das hättest du mir auch mal sagen können, Mr. Sidekick," raunzt der Kellermeister seinen grünen Untergebenen an und verpasst ihm dabei einen Schlag in die Rippen. "Jetzt haben wir den Salat. Wie werden wir die Alte wieder los?" "Wir werfen sie einfach ins Gefängnis, so wie die ganzen Helden vor ihr“, meinte der einbeinige Goblin Mr. Sidekick. "Eine gute Idee" grinst der Dungeon Lord und legt vorsorglich die rechte Hand an den Knauf seines überdimensionalen Schwertes.

Tatsächlich hat Dungeons phasenweise mehr mit Tine Wittlers "Schöner Wohnen" zu tun als mit dem eigentlichen Vorbild Dungeon Keeper. Auf den ersten Blick aber ähnelt das Aufbaustrategiespiel dem Bullfrog-Klassiker stark. Nach dem durchaus humorigen Intro rund um den Verrat der vollbusigen Calypso an unserem Dungeon Lord müssen wir uns zurück zur alten Stärke empor arbeiten. Allerdings sind die Helden in Dungeons keine fiesen Eindringlinge. Sie sind so etwas wie Gäste in einem Freizeitpark. Sie wollen unterhalten und bespaßt werden.

Daher liegt der eigentliche Fokus von Dungeons auch auf dem Aufbaupart. Eure Goblins buddeln Gänge für euch. Ihr wiederum legt verschiedene Räume wie etwa Bibliotheken oder Waffenkammern an. Und ihr dekoriert die Gänge mit netten Extras wie besagten Schädelhaufen. Denn diese Gimmicks sorgen für Prestigepunkte und locken somit immer stärkere Recken in euer unterirdisches Disney-Land. So wirklich aufregend sind die Möglichkeiten in Dungeons aber nicht. Letztlich pflanzt ihr nur eine Kammer neben die nächste. Großartige Überraschungen erlebt ihr kaum. Spätestens nach drei Missionen habt ihr einen Standard-Dungeon entdeckt, mit dem ihr in den meisten Fällen zum Erfolg kommt. Wir hätten uns ein paar mehr Ideen zum Einrichten des Dungeons gewünscht. Enttäuschend: Anders als in Dungeon Keeper müsst ihr euch nicht um eure Monster kümmern. Ähnlich wie Deko-Gegenstände verteilt ihr lediglich Spawn-Punkte in eurem Gewölbe. Dadurch geht leider viel Atmosphäre verloren. Schließlich war das Zusammenstellen von Trupps und das gezielte Angreifen von Helden essentieller Bestandteil von Dungeon Keeper.



Die verschiedenen Heldenklassen haben auch unterschiedliche Ansprüche an ihren Spielplatz. Schwertkämpfer möchten etwa möglichst häufig in schwere Kämpfe geraten und Verletzungen davon tragen. Magier hingegen freuen sich über Bibliotheken und schmökern gerne in Büchern. Und natürlich freuen sich alle Haudegen über Schatztruhen, die eure Goblins mit frischem Gold und Geschmeide füllen. Immer wieder kommt der Humor von Dungeons durch. Helden melden sich zu Wort und jubilieren lautstark beim Anblick von Kisten oder hübschen Gegenständen. Dabei nimmt Dungeons nicht nur sich selbst, sondern auch Klassiker wie Diablo oder Gothic auf die Schippe. Wer lachen will, muss daher im wahrsten Sinne des Wortes in den Keller gehen. Unsere Helden gewinnen durch ihre Begeisterung so genannte Seelenpunkte hinzu - eines der zentralen Zahlungsmittel von Dungeons.


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