[ King of the Castle ] ->

Sehr geehrte Leser, sehr geehrte Leserinnen (ja, IHR ZWEI!),

GOTY. Game of the Year.
Immer zu dieser Zeit werden in verschiedenen Medien die Gamer aufgerufen, ihr persönliches Lieblingsspiel des Jahres XXXX zu küren.
Ich habe meins gefunden für 2010.
Dies stellt eine Lobhuldigung dar.
War es letztes Jahr noch Batman – Arkham Asylum, dem diese Ehre überraschend zu Teil wurde, ist es dies mal auch wieder eine Überraschung. SURPRISE SURPRISE.

Im Gegensatz zu letztem Jahr hab ich dieses Jahr das Spiel sogar gekauft und nicht geliehen, juhu.

CASTLEVANIA –- LORDS OF SHADOW.
Boy, where do I begin?
Lange Zeit flog die Entwicklung mehr unter meinem Radar. Gott sei Dank bekam ich irgendwann mal Wind davon, in Form eines Trailers. Gut schaute es aus, keine Frage. Auf der Gamescom konnte ich dann 5 Minuten Probe spielen (danach rauchte die PS3 ab - kein Wunder, bei diesem Trash Compactor von Gamebooth). Aber trotz dieser kurzen Spielzeit deutete sich für mich schon ein "„KAUFEN"“ ab. Als dann noch son blauer Elektronikladen mit Rabatten lockte ... tjoa, da gabs für mich kein Halten mehr.

Und dann wurde gespielt...
Nein, noch nicht ... vorher fiel mir auf, dass da 2 DVD´s in der Packung lagen ... Ich dachte erst an Bonusmaterial, unnützes Zeuch etc., war es ja auf dem Papier „"nur"“ ein "„God of War"-Spiel. Nö, stellte sich heraus, dass das die 2te Spiel-CD war.
Die erste positive Überraschung. Aber viel Spiel bedeutet ja nicht gleich, dass da auch viel gutes Spiel bei ist.
Also gings los. Als Gabriel Belmont zieht man aus, um seine verstorbene Frau Marie Back to Life zu bringen und nebenbei die Welt zu Retten. OFF COURSE.
Aber das Spiel hatte mich binnen kürzester Zeit gefangen.
Was auch an den beiden Merkmalen lag, die am schnellsten in die Sinne fallen:Visuals & Sounds.
Die Grafik ist atemberaubend, schon in den ersten Level. Dazu kommt noch ein stimmiges Art Design, was die Welt lebendig wirken lässt. Alles wirkt "benutzt", zerfallen, als ob da jemand haust.
Dazu kommen noch Landschaften, die wahre Augenöffner sind. Wunderschön.
Für mich persönlich sogar die schönsten Grafiken, die ich in dieser Konsolengeneration bestaunen durfte!
Abwechslungsreich ist das Design auch noch dazu. Ob nun die wunderschönen Wälder am Anfang, das gigantomanische Vampirschloss (das einzige Castle im Spiel), verlassene, verfallene Städte oder bizarre Dimensionen - jedes Level bietet was anderes fürs Auge.
Dazu noch der Sound. Think Herr der Ringe. Bombastisch bei Titankämpfen, sanft und ruhig bei Rätselpassagen. Passt immer, unterstützt das Geschehen auf dem Bildschirm tadellos!
Dazu noch eine handvoll Voice Actor, die ihren Job mehr als gerecht werden!Ob es nun Robert Carlyle, Jason Isaac (short, but leaves an impression) oder Captain Pic... ähm, Patrick Stewart (der übrigens nen guten Sean Connery abgibt!) sind, alle sind Top Notch!
Also, in den Kategorien punktet LOS schon mehrfach!
Vom Gameplay kann man dem Titel auch keine großen Vorwürfe machen. Man schlägt sich, mit Kampfkreuz (die Castlevania Peitsche 2.0) und diversen Hilfsmittel (Dolche, Weihwasser, Feen) durch Horden von Jacobs, Edwards und anderem, niederem Gezücht, bis auch der letzte Untote toter als Tod ist. Läuft alles flüssig, gibt ein paar nette Kombos, macht gut Laune!
Unterbrochen wird das Schnetzeln durch Kraxeleinlagen. Gabriel Belmont hat wohl einen Altair Croft in seiner Ahnenreihe. Auch das läuft geschmeidig vom Pad, zum größten Teil.
Denn das ist einer der wenigen Kritikpunkte: Die Kamera.
Die vorhin erwähnten grandiosen Set Pieces haben nämlich eine fixe Kamera zur Folge. Nix also mit „"mal eben die Kamera drehen und gucken, wohin man springt“". Des öfteren muss man einen Leap of Faith wagen und ob man, wie Indy Jones, auf sicherem Terrain landet oder in das Tal ohne Wiederkehr stürzt, weiß man dann erst hinterher.
Ärgerlich an manchen Stellen, aber im großen und ganzen fängt die Kamera das Geschehen gut ein.
Teilweise wirkt das schon arg cineastisch!
Was braucht ein Spiel also noch zum GOTY?
Content und Story
20 Stunden circa saß ich an dem Teil. Verpackt auf 2 DVD´s. Es ist sogar etwas aufgetreten, was bei mir wirklich nur in Ausnahmefällen passiert: Ich hab gebacktracked (SHOCK). Ja, ich war mir nicht zu schade, bereits gespielte Level nochmal zu spielen, um noch einen Lebensstein, einem Stein für Lichtmagie oder einen Schattenmagiestein zu klauben (Light and Shadow, you get it?)
Die Story an sich entfaltet sich richtig schön, eingebettet von der Erzählstimme Patrick Stewart´s.
Schon bald merkt man, dass sich einiges im Argen im Befinden von Belmont befindet und dass da noch mehr hinter steckt, als uns der Zobek Charakter glauben lassen will.
Gut, 1-2 Plottwists winken schon von weit entfernt, aber trotzdem schafft das Spiel eine schön-düstere und mysteriöse Grundstimmung.

Dies alles machte das Spiel aber noch nicht zum überragenden Spiel 2010.
Für mich war es das Ende.
Der Endkampf selbst noch nicht mal, war er doch eine Nuance zu leicht und 5 Nuancen zu Dragonball Zettisch.
Aber die Cutscene danach...
Laßt es mich so sagen:
Mir kullerte eine Träne die Wange hinunter...EINE MÄNNERTRÄNE! (Think of Bruce Willis in Armageddon).
Und diese Emotion schaffen bei mir nur Spiele, oder Filme, die mich ansprechen, mit deren Charaktere ich Mitfühlen kann, die mir „"etwas bedeuten". Und das hat Castlevania - Lords of Shadow geschafft, deswegen ist es mein Spiel des Jahres.
Dann kam der Abspann.
Meine Träne war kaum getrocknet, da setzte das Spiel zu einer letzten Szene an ... und die setzte dem ganzen dann endgültig die Krone auf, im positiven Sinne des Wortes! Kontrovers zwar, gerade für Die Hard-Castlevanians, in meinen Augen aber einfach nur genial mit zich Möglichkeiten, wie sich die Reihe (neu) entwickeln wird!

Was wird man als in ein paar Jahren finden, wenn man im Lexikon den Begriff "episch" sucht?
Eine Beschreibung des Wortes "episch".
Und das ist genau das, was Lords of Shadow ist.