[ Fluch der Dreidimensionalität ] ->





Baphomets Fluch 3: Der schlafende Drache,
Revolution Software,
PC, X-Box, PS2,
2003

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Der Kult ist schuld. George und Nico, die Helden der Baphomets Fluch Reihe, können mittlerweile ein Lied davon singen. Denn in Sachen "Akte X für Fortgeschrittene" kennen die beiden sich mittlerweile aus, immerhin legten sie schon einem Tempelritter und einem Maya-Gott mit Weltherrschaftsambitionen das Handwerk. Der Kopf ist eben doch die gefährlichste Waffe. Nein, nicht wegen Headnuts. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Spielen ließen die Akteure nicht die Muskeln oder Waffen, sondern Intelligenz und Wortwitz sprechen. Der dritte Teil der Serie macht vieles neu, aber nicht alles besser.

Pickel und Bier

Nach dem filmreif geschnittenen Intro findet sich George mitten im Kongo mit einem Bierjunkie als Piloten in einem abgestürzten Flugzeug wieder. Also macht er sich zu Fuß auf die Suche nach Dr. Cholmondely und wird prompt Zeuge seiner Ermordung. Auch Nico ergeht es nicht besser, als sie zum verabredeten Interview mit einem pickeligen Computerfreak an dessen Wohnung in Paris ankommt und schließlich durch das Schlafzimmer in dessen Wohnung einbricht, stellt sie fest, dass die Verabredung mangels Gesprächspartner geplatzt ist. Der Hacker liegt erschossen neben seinem zerstörten PC. Zwischen den beiden Morden besteht zunächst scheinbar keine Verbindung - scheinbar. Denn bald lichtet sich der Nebel und Nico und George decken ein ganzes Netzwerk von geheim Bünden auf. Auch der Orden der Tempelritter mischt wieder mit, dieser ist jedoch im Vergleich zu Oberbösewicht Sussaro nur ein kleiner Fisch. Schnell ist klar, dass Nico und George einmal mehr aufbrechen werden um die Welt zu retten. Denn wer will schon einen alten, wie eine Leiche aussehenden Grufti als Herrscher der Welt?

Guck' ma', ich kann in die Tiefe gehen!

Auch die Baphomets Fluch Reihe hat den schwierigen Sprung in die dritte Dimension gewagt. Dazu verabschiedeten sich die Entwickler vom sowieso schon eher realistisch gehaltenen Comic-Look der Vorgänger. Nico und George knobeln sich durch schön gestaltete Umgebungen. Auch die Charaktere sind sehr detailliert gestaltet, Nico fällt durch besonders üppige Rundungen auf. Man sieht, dass Männer das Spiel entwickelt haben.
Das idyllische Glastonbury etwa lädt beinahe zum Verschnaufen ein. Denn etwas Beruhigung ist wegen der hakeligen Steuerung mit Gamepad oder Tastatur auch dringend nötig. Die Steuerung ist positionsabhängig, hängt also von der jeweiligen Kameraperspektive ab. Jedoch passiert es häufig, dass Nico oder George nach einem Perspektivenwechsel stur geradeaus, und meistens gegen eine Wand, rennen. So wird manche Actioneinlage zum Glückspiel, wenn es z.B. darauf ankommt vor der Profikillerin Petra zu fliehen und George immer wieder an der Wand hängen bleibt, statt die Richtung zu wechseln. Überhaupt habt Ihr bei den manchmal auftauchenden Actionsequenzen nur einen winzigen Moment um die richtige Taste zu erwischen, zu langsame Reaktion bedeutet immer den Tod. Jedoch waren die Entwickler so fair und lassen Euch nach Eurem Ableben immer wieder am Anfang der Sequenz einsteigen, somit werden dauersavende Weichspüler weniger begünstigt.
Nähert sich einer der Helden einem Gegenstand, mit dem sie interagieren können, weist ein kleiner weißer Stern darauf hin und die rechts unten eingeblendete Tastenbelegung verrät die zur Verfügung stehenden Handlungsmöglichkeiten.
Wenn sich Nico und George durch die Levels bewegen wechselt ständig die Kamera ihre Position, was angesichts der sehr guten Schnitte und mit bedacht gewählten Kamerapositionen dennoch nie unübersichtlich wird.

Rästelhaft

Typische Adventurerätsel, wie das Kombinieren verschiedener Gegenstände um weiterzukommen, lassen sich nur selten finden. Gefundene Gegenstände lagern meistens nur kurz im Inventar zwischen und werden fast immer kurz danach wieder benutzt. Nico findet z.B. ein Stück einer Regenrinne und hebelt kurz danach mit diesem Teil ein Fenster auf. Ein paar Kombinationsrätsel lassen sich aber doch finden: George muss durch einen fest verschweißten Gully in die Kanalisation steigen, bekommt den Deckel alleine jedoch nicht auf, also muss er sich erst ein Seil "borgen", anschließend das Seil an dem daneben stehenden LKW und am Gullydeckel festbinden. Von einem altbekannten Charakter aus der Serie erfahren wir, dass sein fauler Mitarbeiter Angst vor Erdstößen hat. Also lässt sich George nicht lumpen und schreckt den am Steuer des Lasters eingeschlafenen seismophoben Angsthasen mit einem lauten "Erdbeben! Erdbeben!" auf, welcher sofort, wie von der Tarantel gestochen, mit dem LKW davonrast, inklusive Gullydeckel. Eingang frei, Rästel gelöst.
Was sich relativ einfach anhört, ist auch einfach. Selbst Genre-Neulinge dürften nach schon 15 Stunden den Abspann sehen.

Trimm-Dich-Pfad

George scheint mit den ganzen gefährlichen Situationen noch nicht genug ausgelastet zu sein, oder er möchte sich einfach nur die Kosten für das Fitnessstudio sparen. Denn immerwieder wird er auf ein bisher Tomb Raider typischen Brocken von Rästel treffen. Genau, George darf viele Steine durch die Gegend schieben, inklusive des obligatorischen Stöhnens natürlich. Die Schieberei ist zwar größtenteils recht schön designt, kommt aber viel zu oft im Spiel vor. Einige Spielstunden werdet Ihr nur damit verbringen Steine von einer Stelle zur anderen zu schieben. Was in Tomb Raider noch einigermaßen vertretbar war, nervt hier nach ein paar Mal.
Weil George nicht nur stark, sondern auch sonst fit bleiben will, darf er auch einige eher sinnlose Jump & Run Abschnitte absolvieren, und Nico macht gleich mit. Das Programm blendet an Vorsprüngen automatisch die richtige Taste ein, ein Knopfdruck und einer der Helden hüpft von selbst auf die andere Seite. Tödliche Abstürze durch schlechtes Timing gibt es nicht. Langweilige Sache, die leider viel zu häufig im Spiel auftaucht.

Profis am Werk

Die kinoreif in Szene gesetzten Zwischensequenzen laufen in der Spielgrafik ab, sind jedoch detaillierter als die normale Ingame Grafik. Die Synchronisation der Dialoge ist dank bekannter Snchronsprecher, wie Franziska Pigulla, die deutsche Stimme von Agent Scully aus der Serie Akte X, mehr als gelungen. Nico spricht sogar mit einem leicht erotischen Touch.
Die Cutscenes können nicht übersprungen werden. Vergesst Ihr zu speichern, müsst Ihr Euch die stellenweise recht langen Gespräche nocheinmal anhören und -sehen. Die witzigen und ironischen Streitereien der beiden Helden lockern die Szenen dafür etwas auf.
Passende Hintergrund Musik und EAX Surround-Sound sorgen für die richtige Stimmung.

Fazit

Baphomets Fluch 3 war die Hoffnung für alle eingefleischten Adventure Fans. Doch genau die werden von diesem Spiel wohl etwas enttäuscht sein. Denn Baphomets Fluch 3 geht dank Actioneinlagen und nervigen Kistenschiebe-Orgien manchmal stark in Richtung Action-Adventure. Echte Fans jedoch werden die witzigen Dialoge auch im neusten Teil der Serie lieben und trotz virtueller und körperlicher Anstrengung inklusive hakeliger Steuerung Ihre Lieblinge bis zum Abspann begleiten. Teils originelle Rätsel und die von ausgezeichneten Synchronsprecher gesprochenen Dialoge erinnern, bis auf die Sprachausgabe natürlich, an alte Zeiten.
Jedoch ist der Spaß auch für Einsteiger viel zu kurz geraten, ein paar einfallsreiche Rätsel mehr hätten der Länge gut getan.

[ Verfasst von Daniel am So, 03/16/2008 - 18:08 ]




schlechtester teil überhaubt.
4 ist auch nicht gerade besser.
Aber Rettung naht.
Ein paar Studenten werkeln seid einiger Zeit an Baphomets fluch 2.5
Also ein Adventure zwischen 2 und 3.
Sie haben sogar die Sprecher von George und co für lau engagieren können.
Und sie sind fast fertig!!!1
Es gibt bereits eine spielbare Demo.
http://www.baphometsfluch25.de/

Bild von mighty
Verfasst von mighty (nicht überprüft) am Do, 03/20/2008 - 22:19.

[ -> mal ordentlich Senf hinzugeben! (o_O) ]

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