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24.10.2010

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Haiti ruft wegen Cholera-Erkrankungen Notstand aus
Bis zu 200 Tote durch Cholera-Erkrankungen

Haiti ruft sanitären Notstand aus

Nach dem Ausbruch von Cholera-Erkrankungen in Haiti hat die Regierung im ganzen Land den sanitären Notstand ausgerufen. Gemeinsam mit internationalen Hilfsorganisationen ergriff sie Maßnahmen, damit sich die Krankheit nicht weiter ausbreitet. Alle sanitären Institutionen des Staates seien mobilisiert worden, sagte Gesundheitsminister Alex Larson nach Angaben eines Radiosenders. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, auf die Hygiene zu achten.

Kranker Junge in Haiti Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Ein Mann trägt einen Jungen zum Krankenhaus in St. Marc ]
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind fast 200 Menschen bereits gestorben, mehr als 2000 infiziert. Gestern war der Ausbruch der Cholera offiziell bestätigt worden. Die Infektionen traten bislang vor allem in der ländlichen Provinz Artibonité nördlich der Hauptstadt Port-au-Prince auf. Die Behörden befürchten, dass die Krankeit die Flüchtlingslager außerhalb der Hauptstadt erreichen könnte, in denen Hunderttausende Überlebende des schweren Erdbebens vom Januar leben.

"In Port-au-Prince leben bereits mehr als 2,4 Millionen Menschen unter Umständen, die jetzt schon gefährlich genug sind", sagte Claude Surena, Präsident der haitianischen Medizinischen Gesellschaft. Die Hilfsorganisationen konzentrierten sich unter anderem darauf, diese Lager zu schützen.

Haitis Regierungschef Jean-Max Bellerive sagte, es stehe noch nicht fest, woher die Cholera-Bakterien stammten. Die Behörden vermuten, dass nach den Regenfällen der vergangenen Wochen Latrinen überliefen und das bakterienverseuchte Wasser in den Fluss Artibonité gelangte.

Antibiotika und Chlortabletten

Die Vereinten Nationen wollen mit Medizin und mehr Helfern gegen die Krankheit kämpfen. 300.000 Packungen Antibiotika und rund 10.000 Kisten mit Chlortabletten seien bereits in Haiti, sagte Catherine Bragg, stellvertretende UN-Nothilfekoordinatorin, in New York.

Cholera wird vor allem durch verschmutztes Wasser übertragen. Die Krankheit verursacht eine Austrocknung des Körpers und kann innerhalb weniger Stunden zum Tode führen. Bei dem Erdbeben am 12. Januar kamen bis zu 300.000 Menschen ums Leben. Etwa eineinhalb Millionen leben seitdem in Zeltlagern. Hilfsorganisationen hatten immer wieder vor dem Ausbruch von Seuchen gewarnt.

Stand: 23.10.2010 05:07 Uhr
 

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