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14.10.2010

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Griechenland: Polizist wegen Mordes an 15-Jährigem verurteilt
Nach Todesschüssen auf einen 15-Jährigen in Griechenland

Polizist muss wegen Mordes lebenslang in Haft

Fast zwei Jahre nach den tödlichen Schüssen auf einen 15-jährigen Schüler in Athen ist ein Polizist zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein Gericht sprach den Beamten wegen vorsätzlicher Tötung für schuldig. Der Tod des Jugendlichen hatte in Griechenland zu schweren Unruhen geführt.

Von Ulrich Pick, ARD-Hörfunkstudio Istanbul

Fast zwei Jahre dauerte der Prozess in der mittelgriechischen Stadt Amfissa. Nun hat das Gericht den angeklagten Polizisten des Mordes für schuldig befunden und zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Der 38-jährige Beamte hatte Anfang Dezember 2008 in Athen mit seiner Dienstwaffe auf den 15-jährigen Schüler Alexis gezielt und ihn dabei getötet.

Gedenktafel an Alexandros Grigoropoulos in Athen (Foto: AFP) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Der Polizist, der den 15-jährigen Alexandros Grigoropoulos im Dezember 2008 erschossen hat, wurde von einem Gericht wegen Mordes verurteilt. ]
Nach dem Tod des Jugendlichen wurde Griechenland mit einer beispiellosen Welle von Gewalt überzogen. Über Tage hin waren damals vermummte Mitglieder der autonomen Szene randalierend durch die Innenstädte von Athen und Thessaloniki gezogen. Sie zerstörten zahlreiche Geschäfte und verübten Anschläge auf Banken und Polizeistationen.

Gericht sieht "direkten Vorsatz" gegeben

Nach Überzeugung des Gerichtes hatte der Polizist trotz Rückzugsbefehlen der Leitzentrale seine Dienstwaffe gezogen und - wie es offiziell heißt - "mit direktem Vorsatz" zwei Schüsse in Richtung des Opfers abgefeuert. Eine Kugel traf den Schüler und verletzte ihn tödlich. Die Verteidigung hatte dagegen auf fahrlässige Tötung plädiert. Ihr Mandant, so argumentierte sie, sei mit Flaschen beworfen worden und habe dann Warnschüsse in die Luft abgefeuert. Zudem sei das Opfer von einem Querschläger getroffen worden.

Die Mutter des getöteten Schülers zeigte sich nach Angaben des staatlichen griechischen Rundfunks erleichtert über das Urteil. Die Verhandlung war bewusst an einen Ort außerhalb von Athen verlegt worden, um somit abermaligen Unruhen in der griechischen Hauptstadt vorzubeugen. Nach den Protesten vom Dezember 2008 war es in Athen immer wieder zu kleineren Anschlägen gekommen, die mit der Tat in Verbindung gebracht wurden.

Stand: 11.10.2010 14:59 Uhr
 

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