stellen
auto
immobilien
marktplatz
tiere
reisen
inserieren
Panorama
Sieg gegen Mexiko: Argentinier offenbaren auch Schwächen WM-Spezial
Anzeigenmarkt | Zeitungsanzeige aufgeben | Abo-Angebote | 28. Juni 2010

In- & Ausland
Frankfurt & Hessen
Marktplatz
Verlagsservice
ANZEIGE
Die FR auch bei
Panorama

Untergang der Öl-Plattform

Katastrophe auf Raten

Die Explosion muss kilometerweit über den Golf von Mexiko zu hören gewesen sein: Elf Männer der 126-köpfigen Besatzung der Ölbohrinsel "Deepwater Horizon" starben nach Angaben des Betreibers Transocean vermutlich sofort durch die Druckwelle und den Feuerball. Der Rest der Bohrmannschaft konnte evakuiert werden, viele davon allerdings zum Teil schwer verletzt.

Nach der menschlichen Tragödie droht nun eine Umweltkatastrophe: 36 Stunden später sank die Horizon am Donnerstag trotz der Löschversuche mehrerer Schiffe. Nun steht zu befürchten, dass sie eine gewaltige Ölpest verursacht, denn auf der Bohrinsel befanden sich rund 2,6 Millionen Liter Diesel als Treibstoff. Bereits gestern bildete sich ein Ölteppich mit einer Fläche von etwa acht mal eineinhalb Kilometer. Zu einer Katastrophe, die mit den schlimmsten Tankerunglücken vergleichbar ist, würde der Untergang der Deepwater Horizon aber erst, wenn sich herausstellt, dass die Ölquelle in 1500 Metern Tiefe undicht ist. Dann würden rund 1.500 Tonnen Öl pro Tag ausströmen.

Zum Vergleich: Beim Untergang der Exxon Valdez vor Alaska gelangten 1989 rund 40.000 Tonnen Öl ins Meer. Diese Menge wäre bei einem Leck am Meeresgrund nach etwa einem Monat erreicht. Gestern gab es widersprüchliche Angaben dazu, ob am Bohrloch Öl austritt, zuletzt zitierte der US-Sender CBS einen Admiral der Küstenwache, der sagte, im Augenblick trete kein Öl aus. Derzeit schwebe die Bohrinsel noch knapp unter der Wasseroberfläche. Versinkt sie, könnte sie beim Aufschlag auf den Meeresboden die Ventile beschädigen.

Mehr zum Thema
Christian Bussau von Greenpeace Deutschland sagte, der Ölaustritt am Meeresgrund sei die entscheidende Frage. Bislang sei "das Unglück vergleichbar mit einem Schiffsuntergang, bei dem Treibstoff ins Meer leckt. Das ist schlimm, aber keine Katastrophe. Dazu würde es aber kommen, wenn die Ölquelle undicht ist."

Noch ist weitgehend unklar, wie es zu dem Unglück kommen konnte. Beim britischen Ölgiganten BP, der die Plattform gemietet hat, tappt man noch im Dunkeln. Ein Sprecher in London sagte, es handele sich um einen "extrem unwahrscheinlichen Vorfall, dessen Ursache wir noch nicht kennen". Entgegen erster Meldungen sei das Unglück nicht beim Anbohren geschehen, sondern beim Verschließen des Bohrlochs nach einer Probebohrung.




Dabei geschehe es häufig, dass der Druck plötzlich stark zunehme. Doch für diesen Fall gebe es Notventile, die verhindern, dass das Öl- und Gasgemisch aus dem Bohrloch durch das Gestänge nach oben steigt. "Das Ventil hat offenbar versagt", so der Sprecher. Das Resultat war ein gefürchteter "Blow-Out", das herausspritzende Gemisch hat sich offenbar sofort entzündet. Bei BP bereitet man sich auf das Schlimmste vor und hat eine große Rettungsaktion angefahren. 32 Schiffe sind unterwegs zum Unglücksort, um Öl von der Meeresoberfläche abzupumpen. Sie haben über 150 Kilometer Sperrgerät dabei, um die Ausbreitung des giftigen Teppichs zu verhindern.

Unglücke bei BP haben sich in den vergangenen Jahren gehäuft. 2005 starben bei einer Explosion in einer texanischen Raffinerie 15 Menschen. 2006 stellte sich heraus, dass die Alaska-Pipeline schlecht gewartet wurde und Lecks aufwies. Der BP-Sprecher betonte gestern: "BP hat nicht nur die Insel, sondern auch die Bohrmannschaft gemietet." Das sei "nicht wie bei einem Mietwagen, sondern wie bei einem Taxi. Wir tragen nicht die direkte operative Verantwortung."

Für US-Präsident Barack Obama kommt der Untergang der Deepwater Horizon zur Unzeit. Ende März hatte er trotz lautstarker Proteste von Umweltschützern Offshore-Ölbohrungen vor der Küste Virginias zugelassen. Bislang ist das vor einem großen Teil der US-Küsten verboten, doch aufgrund der hohen Ölpreise war der Druck gewachsen, neue eigene Vorkommen zu erschließen.
Lesen Sie auch



Empfehlen via:    Twitter    Facebook    StudiVZ    MySpace
[ document info ]
Copyright © FR-online.de 2010
Dokument erstellt am 23.04.2010 um 17:04:04 Uhr
Letzte Änderung am 26.04.2010 um 08:16:37 Uhr
Erscheinungsdatum 24.04.2010 | Ausgabe: d
FR-online.de interaktiv
Stars & Streits
Stars+Streits

Neu auf FR-online.de: Geschmackvolle Bemerkungen über Promis wie dich und mich.

Pfeil-SymbolZum Promi-Blog
FR-Küchenluder
FR-Küchenluder

Ran an den Herd! Die FR-Küchenluder servieren und schenken ein, was das Leben lecker und lustvoll macht.

Pfeil-SymbolAktuell: Doppelpass mit Dressing
Kolumne
Zur Kolumne Tempo 30

Am Aschermittwoch 2009 wurde Sebastian Gehrmann 30. Alles war vorbei.

Pfeil-SymbolJetzt kann er darüber schreiben
Film ab!
Film ab!

Was läuft an?
Pfeil-SymbolDie Filmstarts

Was läuft gut?
Pfeil-SymbolDie aktuellen Kinocharts

Was läuft in meinem Kino?
Pfeil-SymbolZum Kinoprogramm

FR-Ratgeber
FR-Ratgeber

Die praktische Seite von FR-online.de - unsere Tipps für Sie als Verbraucher, Sparer, Arbeitnehmer, Mieter oder Wohnungsbesitzer

Der FR-Ratgeber
Anzeige
Sudoku online
Sudoku online

Das Zahlenspiel, das süchtig macht!

Pfeil-SymbolHier online spielen




Copyright © 2010 Frankfurter Rundschau
Startseite | Anzeigenmarkt | Hilfe | Politik | Wirtschaft | Frankfurt | Hessen
Sport | Fotostrecken | Kultur | Medien | Blogs | Auto
Reise | Videos | Spiele | Stellenmarkt | Kfz-Markt | Immobilien
Datenschutzerklärung | Abo-Service | Mediadaten | Kontakt | Impressum | Sitemap
realisiert von evolver media®