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Entertainment/Events - Toronto

Freien Weg bitte - die Musiker der Noerdlinger Knabenkapelle marschieren jetzt durch das grosse Eingangstor vom „Princess Gate“ zum Messegelaende der CNE (Canadian National Exhibition) in Toronto

Städtepartnerschaft zwischen Markham und Nördlingen

 

Ein Konzert mit Klaengen und Frohsinn fuer ein grosses internationales Publikum im Rahmen der Staedtepartnerschaft der Staedte Markham, Ontario und Noerdlingen, Bayern

Toronto (rap) Es ist Samstag, der 30. August 2008, als sich kurz nach 12h mittags riesige Menschenmengen zu dem grossen bekannten Eingangstor „Princess Gate“ draengen. Die viele Menschen finden nun Einlass zum kanadischen Messegelaende CNE von Toronto. Dann aber halten die Ordnungshueter freien Weg fuer die 132 Mitglieder der Noerdlinger Knabenkapelle, die im Stiel ihrer17ten Jahrhundert-Trachten einmarschiert. Das Konzert begann puenktlich um 13h vor einem grossen internationalen Publikum im „International Building.“

Die Tradition der Knabenkapelle Noerdlingen ist nach dem Vorbild der Noerdlinger Soldaten aus dem 17ten Jahrhundert ausgerichtet, mit denen man junge Menschen fuer Kulturereignisse begeistert und mitwirken laesst und als gutes Vorbild fuer den Nachwuchs an deutsche Kultur interessiert haelt. Seit dem Gruendungjahr in 1924 engagierte sich die Noerdlinger Knabenkapelle im In-und Ausland als vorzueglicher Botschafter der Musik fuer die Stadt Noerdlingen und allgemein fuer Deutschland. Erfolgreiche Auftritte haben in Amerika, Japan, Australien und in Europa stattgefunden. Und die Konzerte sind des oefteren von bekannten Politikern besucht worden, wie vom deutschen Bundespraesidenten, dem Papst Benedikt und President Vladimir Putin von Russland.

 

Der kulturelle Wert der Staedtepartnerschaft
Viele Kanadier sind stolz auf ihre Staedtepartnerschaft, die Markham mit der Stadt Noerdlingen und Wallerstein in Deutschland verbindet. Markham ist eine wachsende Industriestadt, wo sich viele Firmen vom Hochtechnologie-Sektor niedergelassen haben. Es ist ein Ort, wo die Neuzeit mit der Gruendungszeit kollidiert. Das ist am Besten zu sehen wenn die neue glitzernden Hochbauten, die noch alten bestehenden Pionierhaeuser ueberschatten. Der Staedtepartnerschaftsvertrag ist im Jahr 2001 zwischen den beiden Staedten abgeschlossen worden und wuerdigt die wahre Pionierleistung der ersten Kolonisten die den Urwald gerodet, die ersten Strassen und Muehlen wie die German Mills und Reesor Mills gebaut haben, damit die nachfolgenden Einwanderer in der damaligen Wildnis besser ueberleben konnten. Fuer die Geschichtsschreibung
sind die ersten zwei Jahre von 1794-1796 besonders kritisch zu beachten, weil diese Zeit sehr wichtig zum Ueberleben der ersten Siedler gewesen ist. Die Berczy Gruppe, die aus Deutschland ueber die USA nach Kanada gekommen ist, hatte auch Kontakt mit den Pennsylvaniendeutschen Personen die entlang dem Don Fluss schon gesiedelt waren. Wenige Jahre spaeter sind Mennoniten in weite Teile der Markham Gegend gezogen. Die Berczy Gruppe kam vor 214 Jahren im Jahr 1794 nach Kanada als ein wichtiger Teil ihrer Geschichte begann. Noerdlingen ist eine Stadt mit Flair, die auf 1,300 Jahre Geschichte zurueckblicken kann. Die Stadt hat eines der aeltesten Rathaueser in Deutschland. Mit Geschichte und Kultur auf beiden Seiten bereichert, gibt Grund genug, die Staedtepartnerschaft mit allen Buergern zu feiern.

 

Der kulturelle Wert bietet viel Zuendstoff fuer einen Film
Der erste Landgoverneur von Ontario, Graves Simcoe, war in Not Siedler zum Strassenbau und Aufbau einer Agrarwirtschaft in Ontario zu finden. Diese Agrarwirtschaft sollte geschuetzt im Hinterland von Toronto dem heutigen Markham sein und als Bullwark gegen einen Angriff der Amerikaner dienen. Fuer dieses Unternehmen war William Berczy, alias Johann Albrecht Ulrich Moll der geeignete Mann, dem zu diesem Zweck im Tauschhandel mit dem Mohawk Haeuptling Joseph Brandt und der Regierung von Ober -Kanada 64,000 Acker Land weit um Markham und bis nach Pickering reicht zur Verfuegung gestellt. Fuer den Aufbau der Gebaeude in der Innenstadt, dem damaligen „Muddy York“ wurde das Holz von Markham geliefert. Und fuer die Truppen von Fort York war die Belieferung von Mais, Gerste und anderen Lebensmitteln vorgesehen. Kritisch war die Besorgung von Vieh wie Kuehe und Oxen. Die Oxen wurden dann beim Strassenbau und der Rodung im Wald eingesetzt und die Kuehe mussten die notwendige Milch und das Fleisch liefern. Der Vertrag vom 1. Januar 1793 mit der German Land Company und Andrew Pierce war die Basis, diese Farmtiere aus dem Staat Connecticut nach Ober Kanada zu bringen. Und die Tiere wurden dann auf einen 600 Kilometer langen Marsch in Richtung Niagara und Toronto in Bewegung gesetzt. Zum Schutz gegen Raubueberfaelle hatte der Mohawk Haeuptling Joseph Brant ein halbes Dutzend seiner Indianer als Begleiter eingesetzt.

Die Reise der Siedlergruppe selbst ging per Fuss und teils mit Pferd und Pferdewagen den ausgetretenen Indianerpfade von New York entlang nach Niagara und dann in Richtung Toronto. Johann Heinrich Sommerfeldt, dessen Aufgabe es gewesen ist fuer die Reisegruppe zu kochen, ist der englischen Sprache nicht maechtig gewesen und konnte sich aber trotzdem mit den Mohawk Indianern verstaendigen, wenn ihm Wildbrett zur Lebensmittelverpflegung uebergeben wurde. Im Lagerhaus der German Land Company das damals an der Sued-Ost Seite der King und Sherbourne Strasse gestanden hatte, wurde Standort fuer einen Teil der Kuehe und Oxen. Das Lagerhaus war damals strategisch in der Naehe der Yonge Street, um die Oxen zum Einsatz der Rodung des dichten Waldes und Bau der Yonge Street einzusetzen.

 

Der andere Teil der Tiere wurde mit grossen Kaehnen zum noerdlichen Teil des Don Fluss, wo sich der „German Mills Creek“ Fluss befindet, gebracht. Wie die Historiker heute noch beschreiben, ist das Unternehmen gut organisiert gewesen, Menschen, Tiere, Moebel, Proviant und selbst die Getriebswerke fuer die Hafer-und Saegemuehlen im Conestoga Pionierwagen zum German Mills Settlement zu bringen. Der vorhandene Getriebsmechanismus hat bei der Erstellung und Betriebsnahme der Muehlen enorm viel Zeit fuer die Belieferung fuer das Getreide und Holz fuer die spaeter aufbluehenden Siedlungen gespart.

Die Frau des Landgoverneurs, Elisabeth Simcoe, bemerkte in ihrem Tagebuch, „dass jenseits des Don Rivers im Jahre 1794 schon Pennsylvania Deutsche Personen gelebt haben“, mit denen sich die Berczy Leute verstaendigt haben. Hier ging es nicht nur um in der urigen Landschaft eine Agrarwirtschaft aufzubauen, sondern Risiken zu ueberbruecken, die wir heute nicht kennen oder gewohnt sind. Oft von Historikern uebersehen, ging es in der fruehen Pionierzeit darum Projekte ohne die gewohnte Finanzierung zu organisieren, wie man es heute gewohnt ist, eben weil es bei einer Tauschhandelwirtschaft nicht unbedingt foerderlich war. Arbeitsdienste sind gegen versprochenen Landbesitz geboten worden und sind oftmals nicht immer eingehalten worden. Die Kolonisten sind im Sommer immens grossen Mengen Moskitoes ausgesetzt gewesen, bekamen Malaria und konnten aus diesem Grund die Arbeiten nicht fertig stellen und den Projekt-Vertrag erfuellen. Leider hat es in Kanada erst ab 1805 funktionsfaehige Banken gegeben.

Die historische Wichtigkeit sind die praegenden Jahre zwischen 1794 und 1796 gewesen, weil die harte Arbeit der ersten Kolonisten die Nahrungsversorgung und Behausung der nachfolgenden Menschen erleichtert hart, wenn auch die Muehlen in German Mills im Jahr 1805 wegen Wassermangel nicht mehr betrieben werden konnten. Dem Landgoverneur Simcoe, dem nachgesagt wird, dass er immer viel auf Reisen war und im „Castle Frank“ viel gefeiert hat wurde trotzdem mit seinem Vorhaben geholfen mehr Siedler ins Land zu bringen. Die beschriebene Gruppe von Kolonisten hatte auch in praegender Weise bei der Gruendung einer Weltstadt eine wichtige Rolle gespielt und den wirtschaftlichen Zielen eines fast unbesiedelten jungen Land geholfen. Die ganze Geschichte kann in dem Buch „The Canadians - William Berczy“ von Florence M. Burns, Fitzhenry & Whiteside Limited in den kanadischen oeffentlichen Buechereien gelesen werden. Auch im Internet, kann ein Teil der bebilderten Geschichte mit 36 Seiten kann unter www.“German Pioneers of Toronto and Markham Township“ mit Bildern abgerufen werden.

 

Die kulturellen Werte und wo die Kolonisten ihre Spuren hinterlassen haben
In der Innenstadt von Toronto an der Sued-Ost Ecke der Queen Street unmittelbar vom Don Fluss steht eine von der Ontario Provinz Regierung erstellte historische Tafel und an die mutige Taten dieser Kolonisten erinnert. Im Museum von Markham steht heute immer noch die grosse stabile teils handgeschnitzte Reisekiste von des im Schleswig Holstein geborenen Joachim Pingel welche die Reise ueber den Ozean und aufwaerts des Don Flusses zu German Mills gemacht hat. Am 22. Oktober 2008 erinnert an das im Jahre 1972 erstellte Bas Relief an die Gruender der Weltstadt von Toronto. Dieses Bas Relief wird jaehrlich von mehr als 20,000 Menschen besucht und ehrt die beiden Stadtgruender von Toronto William Berczy, alias Johann Ulrich Moll, und dem ersten Landgouverneur von Ontario Graves Simcoe. Dieses Bas Relief befindet sich in der West Rotunda vom Neuen Rathaus in Toronto. Ein weiter hinterlassener Kulturschatz ist das respektvolle und ehrenhafte Symbol des Distelfinks das urspruenglich von Deutschland ueber Pennsylvanien nach Kanada kam.

Heute noch in der Black Creeck Pioneer Village von Toronto, in Museun oder Familienbesitz zu sehen ist der Distelfink ein Symbol das auf Zeichungen, Heiratsdokumente, Taufscheine oder Moebelstuecken zu sehen ist und Ehrlichkeit, Liebe und Verstaendnis fuer unsere Mitmenschen symbolisiert. Diese menschliche Werte hatte Pastor Liebich im Jahre 1794 in German Mills zu seiner Gemeinde gepredigt - und so ist der Distelfing ein Symbol geworden das heute in einr zukuenftigen friedlichen globalen Welt als Vorbild von Wichtigkeit ist. Unerlaesslich bei Pioneier- und Kulturfesten oder Schulfeiern den Nachwuchs mit der Jugend zur Erhaltung der Kulturwerte zu bewegen.

Und jetzt als die Musik im Konzertsaal langsam ausklingt, darf man sich an den Hintergrund fuer das Ereignis erinnern wie es eingangs beschrieben worden ist. Denn die Bedeutung des Konzerts war zur Foerderung und Verbreitung des Gedankens der Volkerfreundschaft bestimmt - um den Menschen in symboltraechtiger Art etwas Wichtiges zu bringen.

 

Rolf A. Piro
Dienstag, 16. September 2008

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