Vor 615 Jahren
Förderer der Seefahrt

Auf seine Initiative hin stachen Entdecker in See: Er lag in einer herrschaftlichen Wiege und hatte als vierter Sohn des portugiesischen Königs Johann I. und als Gouverneur der Algarve auch das finanzielle Polster dazu – Heinrich der Seefahrer förderte zahlreiche Erkundungsfahrten entlang des schwarzen Kontinents. Der am 4. März 1394 in Porto Geborene ließ dafür eigens ein spezielles Gefährt bauen, das Segelschiff wurde Karavelle getauft. Damit wurden beispielsweise die Azoren entdeckt und danach besiedelt. Madeira, der Senegal und die Kapverdische Inseln waren weitere Ziele. Die Kapitäne, die im Auftrag Heinrichs des Seefahrers auf den Meeren schipperten, mussten ihre für die Navigation wichtigen Erkenntnisse in geheimen Logbüchern – den Roteiros – niederschreiben. Auch Kartografie und Schiffbau profitierten von den gewonnenen Kenntnissen auf See. Als Heinrich der Seefahrer 1460 starb, waren in seinem Auftrag mehr als 2000 Seemeilen afrikanischer Küstengewässer befahren worden.

Vor 305 Jahren
Tödliche Freundschaft

Als Fluchtmitwisser geköpft: Der am 28. Februar 1704 in Berlin geborene Leutnant Hans Hermann von Katte hatte ein Faible fürs Flötenspiel und das Dichten – wie der spätere Friedrich II. Dieser war zudem fasziniert von Kattes Weltgewandtheit. Wann sich beide erstmals begegneten, ist nicht bekannt. Aber dies: 1729 ließen sie sich gemeinsam privat in Mathematik und Mechanik unterrichten und mochten sich bald. Kronprinz Friedrich zog seinen Freund im Frühjahr 1730 ins Vertrauen, nach Frankreich fliehen zu wollen, um nicht fürderhin der Strenge seines königlichen Vaters Friedrich Wilhelm I. ausgeliefert zu sein. Erst wollte Katte seinen Freund von diesem Plan abhalten, dann half er ihm doch. Dies wurde ihm dann zum Verhängnis: Katte wurde vorm Kriegsgericht das Urteil der lebenslangen Festungshaft verkündet. Es kam noch schlimmer: Preußens Regent ordnete dessen Exekution an, die am 6. November 1730 in der Festung Küstrin vollstreckt wurde. Sohn Friedrich musste vom Fenster aus zusehen. Vermutlich aber ist er schon vor der Hinrichtung Kattes, zu dem er eine homosexuelle Beziehung gehabt haben soll, in Ohnmacht gefallen.

Vor 160 Jahren
Der Vater der Parabellum

Sein Vater hatte es als Chirurg mit dem Skalpell, der Sohn schoss lieber scharf: Der am 6. März 1849 im österreichischen Steinach geborene Georg Luger machte als versierter Schütze bereits in der k. u. k. Schießschule in Bruckneudorf auf sich aufmerksam. Zunächst verdiente er dann seine Brötchen als Bankangestellter, doch die Waffentechnik war seine wahre Leidenschaft. Er wurde für die Deutsche Waffen und Munitionsfabrik Löwe in Berlin angeworben und entwickelte die P08 „Parabellum“, die auch „Luger“ genannte Pistole, die die wichtigste Dienstwaffe der Kaiserlich Preußischen Armee und der Wehrmacht war und nach dem Zweiten Weltkrieg von den waffentragenden Organen der Schweiz, der DDR und Österreichs verwendet wurde. Georg Luger starb 1923.

Vor 130 Jahren
Berlin elektrisch beleuchtet

In seinem Haus in der Berliner Straße 63 führte der Ingenieur und Unternehmer Werner von Siemens am 1. März 1879 eine selbstkonstruierte Kohlebogenlampe zur Straßenbeleuchtung vor. Wenige Monate danach ersetzten diese elektrischen Lampen zwischen Friedrichstraße und Unter den Linden die herkömmlichen Gaslaternen, die bislang in der Dunkelheit Licht gespendet hatten.

Vor 50 Jahren
Fahndung nach Phantom

Die erste Phantomzeichnung zur Identifizierung eines Verbrechers ließ Sheriff Peter Pitchess am 28. Februar 1959 in Los Angeles anfertigen. Nach dem Überfall auf einen Spirituosenladen beschrieb der Inhaber den Täter so genau, dass dem Zeichner ein präzises Porträt gelang. Wenige Tage danach wurde der Gesuchte festgenommen.