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Kirche "Heilige Familie" in Düsseldorf-Stockum

Zur Geschichte
1934 wurde das von St. Bruno in Unterrath abhängige Rektorat „Golzheimer Heide“ gegründet, dem 1938 Stockum angegliedert wurde. 1934/35 wurde die erste bescheidene Kirche „Auf dem Schießstand“ errichtet und auf das Patrozinium „Heilige Familie“ benediziert. 1940 wurde das Rektorat zur Rektoratspfarre erhoben unter gleichzeitiger Abtrennung eines Teiles von St. Bruno und Eingliederung von Teilen der Lohauser Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt.
Zum ersten Rektor wurde Kaplan Matthias Beckers aus Mönchengladbach am 20.02.1934 ernannt und 11 Jahre später, am 12.08.1945, feierlich als Rektoratspfarrer in seiner Kirche eingeführt. Am 18.05.1951 wurde das Rektorat zur kanonischen Pfarrei erhoben. Am 31.12.1975 ging Pastor Beckers in den Ruhestand; er starb am 08.02.1985.
Sein Nachfolger wurde Studentenpfarrer Friedhelm Keuser aus Ratingen. Am 11.04.1976 wurde er als zweiter Pfarrer der Gemeinde Heilige Familie in sein Amt eingeführt. Er übernahm später zwei weitere Pfarrgemeinden: 1990 St. Mariä Himmelfahrt in Lohausen, 1997 St. Albertus Magnus in Golzheim. Seit dem 01.01.1999 ist er Pfarrer der neuen (Gesamt-)Gemeinde „Heilige Familie Düsseldorf“, zu der sich die drei ehemaligen selbstständigen Pfarrgemeinden in Golzheim, Lohausen und Stockum zusammengeschlossen haben.
 

Architektur
1960   Baubeginn nach den Plänen des Architekten Prof. Dr. Hans Schwippert
1962   1. Juli: Konsekration durch den in Düsseldorf lebenden Danziger Bischof Splett
Die Grundform unserer Kirche, das große Halbrund, ist bestimmend für den Kirchenraum. Beim Gottesdienst bietet es allen Gläubigen Gelegenheit, dem Geschehen auf dem Altar, der Mitte der Gemeinde, nahe und unmittelbar beizuwohnen.

Das Äußere
Frei und ohne Stützen erhebt sich die Ostwand der Kirche. Vor ihr führen wenige Stufen zum Altartisch empor, dem Halbrund des Kirchbaus nachempfunden. Über dem Altar leuchtet das scheinbar schwebende Kreuz. Erst seit 1979 schmückt es die Kirche. Doch schon zur Zeit des Kirchbaus wurde es von Kurt Schwippert, dem Bruder des Architekten, geschaffen und zwar für unser Gotteshaus. Damals allerdings konnte die Gemeinde die notwendigen finanziellen Mittel dafür nicht aufbringen. So hat es dann der damalige Pfarrer Gatzen von St. Paulus für seine Kirche erworben, die durch den Architekten Prof. Dr. Hans Schwippert wiederaufgebaut worden war. Später überließ uns die Pfarre St. Paulus dieses Kleinod als Dauerleihgabe.

Das Innere
An der Rundwand der Kirche, im Halbschatten der Empore, verläuft der Kreuzweg. Seine Bronzetafeln schuf Fritz Peretti, der im benachbarten Golzheim zu Hause war. Perettis Kreuzweg ist gewachsen aus dem seelischen Leben und Erleben des Künstlers. Er streift alles Historische ab, hat sich ganz losgelöst von der mächtigen Tradition umfangreicher Gruppendarstellungen und schafft neue Formen aus dem Geist der Zeit: Die abgekürzte Darstellung, die nur das Wesentliche zeichenhaft wiedergibt und jedes Beiwerk vermeidet. Aus der Fläche ragen als bescheidenes Relief jeweils Christus (immer königlich und hoheitsvoll) und die anderen am Leidensweg Beteiligten  hervor. In Perettis Darstellungen fällt stets die betonte Gegensätzlichkeit auf: Hier Erlöser - dort missverstehende Menschheit und Menschlichkeit. Vielleicht ist es dieser klar herausgearbeitete Befund, der die Reliefplatten so eindringlich werden lässt.

Orgel
Die 1981 fertig gestellte Orgel wurde von der Firma Franz Breil (Dorsten) gebaut und am 22. November 1981 feierlich eingeweiht. Die Disposition der Orgel stammt von dem ehemaligen Kölner Domorganisten Prof. Josef Zimmermann. Der Orgelprospekt wurde von den Architekten Bähr und Gansfort entworfen. Die Gesamtgestalt wurde aus der halbrunden Grundform der Kirche heraus entwickelt und ist somit zum klingenden Baustein des Kirchenraumes geworden. 1997 wurde die Orgel von der Firma Fleiter (Münster) renoviert. Zusätzlich erhielt das Instrument ein drittes Manual, das nun als Kronwerk besonders die Darstellung barocker Orgelmusik erlaubt und ein Gegenstück zum romantischen Schwellwerk bietet. Die Orgel hat heute 36 klingende Register (über 3000 Pfeifen), zwei Tremulanten, zwei Manual- und drei Pedalkoppeln sowie eine 32-fache Setzeranlage. Die größte Pfeife ist ca. 5,80 Meter, die kleinste nur wenige Zentimeter lang.
Am 7. Februar 1993 erhielt unsere Marienkapelle eine Chororgel, ebenfalls von der Firma Breil. Sie ist fahrbar und kann somit nicht nur in der Kapelle, sondern auch in der Kirche für Gottesdienste und Konzerte genutzt werden. Die Disposition ist von Karl Görner (Essen) und Christoph Seeger, die auch zur Orgelweihe spielten.
Beide Instrumente versehen einen wertvollen Dienst für unsere Gemeinde in Liturgie und Konzert "zum Wohl der Menschen und zum Lobe Gottes" (Zitat J.S. Bach)

Kirchenfenster
Die heutigen Kirchenfenster wurden im Jahre 1985 fertig gestellt. Sie sind ein Werk des Künstlers Hubert Spierling aus Krefeld. Die neuen Fenster zeigen keine "Bilder", doch sind sie durch die Bewegung der geometrischen Linien wie durch die eingesetzten Farben und die dadurch ausgelösten Lichteffekte durchaus bild- und symbolhaft. Die Fenster vermitteln Ruhe, Konzentration und Geborgenheit. Sie trennen nicht von der Außenwelt, sondern verbinden auf festliche Art das Innere mit dem Äußeren. Eine filigrane Arbeit, eigenwillige Formen, ein Farbenspiel, in dem der Künstler die Farben der beiden seitlichen Fensterflächen aufnimmt: Ein sattes Blau, ein warmes Orange wird durch ein kräftigeres Dunkelgrün ergänzt. Die Lichtsäulen mit den "farbigen Augen" erfüllen den Raum. Die Sonne selbst liegt außen vor. Sie bringt die Fülle des Lichts und steigert sich in Farben zur vollen Glut.

Marienkapelle
Auch die Marienkapelle erhielt 1984 neue Fenster: Ein Werk von Dieter Hartmann (Köln). Die Motive entnahm der Künstler der Lauretanischen Litanei und den Glaubensaussagen der Kirche:
Die Kapelle erhielt 1990 einen neuen Altar. Er ist das Mittelstück des Altars aus der alten, ersten Stockumer Kirche (1934), die 1990 abgerissen wurde. Die Pelikan-Darstellung selbst ist allerdings noch älter.
Ein schmiedeeisernes Gitter trennt den großen Kirchenraum von der Kapelle ab, so dass die Kapelle den ganzen Tag geöffnet sein kann. Der Altarraum ist für den Besucher gut sichtbar.

Kirchplatz
Der Kirchplatz wurde 1994 gestaltet mit acht Skulpturen zum Thema der Seligpreisungen (Mt 5, 3-10). Sie wurden geschaffen von den Künstlern Mathias Heiermann, Köln und Johannes Hillebrand, Bonn. In der Kirche liegt dazu eine Broschüre.

 

Folgende Kapläne waren in der Stockumer Gemeinde „Heilige Familie“ tätig:
Franz Sauer 1939 - 1948
Theodor Kirchfeld 1948
Wilhelm Braukemper 1948 - 1951
Gernot Joisten 1951 - 1952
Ernst-Ludger Vogelsang 1953 - 1961
Pater Kurt Henkel 1961 - 1962
Pater Josef Weber 1963
Hellmut A. Schüller 1964 - 1968
Karl-Heinz Fischer 1970 - 1975
Michael Hennes 1990 - 1993
Georg Schmitz 1993 - 1996
Armin Luhmer 1995 - 1999

Als Subsidiare wirkten in der Gemeinde:
Martin Richenhagen 1956 - 1962
Norbert Henrichs 1963 - 1965
Wolfgang Kraft 1965 - 1969
Klaus Kümhoff 1969 - 1977
Wolfgang Kulozik 1970

Als Diakon wirkt Johannes Burgmer in der Gemeinde. Er war schon seit dem 01.08.1983 als Gemeindereferent hier tätig und wurde 1986 zum Diakon geweiht.
 

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