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05.08.2009

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Ausland

Piraten kündigen Freilassung der "Hansa Stavanger" an

Millionen-Lösegeld an Piraten gezahlt

Freigabe der "Hansa Stavanger" steht offenbar bevor

Vier Monate nach der Entführung der "Hansa Stavanger" durch Piraten vor der somalischen Küste steht eine Freigabe des deutschen Frachters offenbar unmitellbar bevor: Ein Sprecher der EU-Mission Atalanta bestätigte, dass rund zwei Millionen Euro Lösegeld geflossen sind.

Von Antje Diekhans, ARD-Hörfunkstudio Nairobi

Die "Hansa Stavanger" (undatiertes Archivbild) (Foto: dpa) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Die "Hansa Stavanger" soll bald wieder frei sein. ]
Für die 24 Seeleute an Bord des deutschen Frachters "Hansa Stavanger" könnte die Zeit der Geiselnahme bald beendet sein. Der Führungsstab der EU-Mission Atalanta in Großbritannien bestätigte ebenso wie die Piraten, dass rund zwei Millionen Euro Lösegeld für die "Hansa Stavanger" geflossen seien. Das Geld ist nach Auskunft eines Sprechers an Bord des deutschen Frachters und werde noch gezählt.

Das Internationale Seefahrer-Hilfsprogramm in Kenia, das in Kontakt mit den Piraten steht, geht davon aus, dass der Frachter im Laufe der Nacht freikommt. Die Entführer würden meist die Dunkelheit abwarten. Vermutlich werde die Hansa Stavanger dann in den Hafen von Mombasa in Kenia gebracht.

Vorwürfe an die Reederei

Die Lösegeld-Verhandlungen um den Frachter hatten sich in den vergangenen Wochen sehr zäh gestaltet. Angehörige der Seeleute, vor allem auch der fünf Deutschen an Bord, erhoben schwere Vorwürfe gegen den Chef der Reederei. Nach ihrer Meinung verhandelte er zu hart über die Summe und gefährdete so das Leben der Crew.

Der deutsche Kapitän hatte vor einigen Wochen die Situation der Seeleute in einer Mail geschildert. Er schrieb, es gebe kaum etwas zu Essen und zu Trinken, ein Großteil der Mannschaft sei erkrankt. Zudem gingen die Piraten nach seinen Angaben zeitweise sehr brutal vor und übten Psychoterror aus. So sollen sie einzelnen Seeleuten die Augen verbunden und dann nur knapp an ihnen vorbei geschossen haben. 

Seit vier Monaten in der Hand der Piraten 

Das Schiff war schon Anfang April zwischen Kenia und den Seychellen gekapert worden. Die Piraten leiteten die "Hansa Stavanger" in die Nähe der somalischen Hafenstadt Haradere um - sie ist eine Hochburg der Seeräuber. Zu den ursprünglichen Entführern kamen offenbar bald weitere Piraten hinzu, die am Lösegeld mitverdienen wollten. Auch das erschwerte die Verhandlungen mit der Reederei, weil sich häufig kurz vor einer Einigung neue Sprecher einschalteten. Zeitweise sollen Crew-Mitglieder auch an Land verschleppt worden sein, um für sie einzeln Lösegeld zu fordern.

Noch ein Dutzend Schiffe in den Händen der Piraten

Somalische Piraten haben in den vergangenen Monaten schon große Millionensummen erpresst. Zur Zeit halten sie noch rund ein Dutzend Schiffe in ihrer Gewalt mit insgesamt etwa 200 Seeleuten an Bord. Trotz des internationalen Einsatzes, an dem Deutschland beteiligt ist, stieg die Zahl der Überfälle weiter an. Zudem dehnten die Piraten ihr Operationsgebiet aus. Sie greifen jetzt auch Frachter an, die sich von der ostafrikanischen Küste fernhalten. Fachleute gehen davon aus, dass die nächsten Wochen besonders gefährlich werden könnten. Denn die Monsunzeit in der Region ist vorbei. Der hohe Seegang hatte die Piraten zumindest etwas zurückgehalten.

Stand: 03.08.2009 17:46 Uhr
 

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