War das ein Jubel auf dem Holsteinplatz, nachdem Wolfgang Schwierzke (3.) und Torjäger Alfred „Atze“ Bornemann (5.) schon nach wenigen Minuten Holstein mit 2:0 nach vorne gebracht hatten. Die Schalker trafen zwar Latte und Pfosten, mehr als das späte 2:1 (Lenczia/82.) gelang aber nicht. Die besseren Chancen hatten die engagiert kämpfenden Kieler, die ihre Führung durch Gerd Koll und Horst Martinsen leicht hätten noch ausbauen können. Und das, obwohl die Schalker immerhin noch sieben Spieler der Endspielelf von 1958 (3:0 in Hannover gegen den HSV) auf dem Rasen hatten. Unter ihnen mit „Berni“ Klodt (WM-Teilnehmer 1954) und Willi Koslowski (Torjäger und WM-Spieler 1962) ebenso zwei Persönlichkeiten, wie Helmut Jagielski und Willi Soya, die 1965 mit Werder Bremen deutscher Meister wurden.

Heute im Holsteinstadion nicht mehr möglich: Damals gab es rund um das Spiel leichtathletische Rahmenwettkämpfe und als Vorspiel das Finale um die Jugend-Bezirksmeisterschaft.

Holsteins Sieg errangen: Peper; Clausen, Müller; Ehlers, Wehner, Sander (Evers); Koll, Martinsen, Bornemann, Schwierzke und Hardtke.

Knapp ein Jahr später revanchierten sich die Schalker übrigens für diese Schmach: Am 18. Juni 1960 gewannen sie zur Eröffnung der „Kieler Woche“ mit 3:0 auf dem Holsteinplatz. Dafür hielten sich die „Störche“ am 6. August 1960 bei ihrem 2:1-Erfolg in Freundschaft gegen den West-Vizemeister Westfalia Herne (ohne Nationaltorwart Hans Tilkowski) schadlos.

In der Reihe der vielen insbesondere in Holsteins Anfangsjahren auch internationalen Freundschaftsspielen ragt ein Höhepunkt allerdings heraus. Mit vier Spielern der Amateurelf bezwangen die „Störche“ am 9. Mai 1962 in Kiel vor 10000 Zuschauern mit 2:1 sogar den frisch gekürten englischen Meister Ipswich Town, der im damaligen Europapokal der Landesmeister später erst am AC Mailand scheiterte. Hans-Detlef „Dedel“ Mörs (19.) und Fritz Boyens (87.) drehten den frühen Rückstand (7.) gegen Englands Meister in einer tollen Begegnung noch in einen glücklichen 2:1-Erfolg um.