Indien - ein Land der Extreme. Auf der einen Seite herrscht extreme Armut und das bei rund der Hälfte der Inder, insbesondere bei der Landbevölkerung. Auf der anderen Seite zunehmender Wohlstand in der rasch wachsenden Mittelklasse in den Ballungszentren und ein Wirtschaftswachstum von über 9 Prozent.
Während sich bei den ärmsten der Armen also nur wenig verändert, nehmen die Konsumausgaben der Reicheren im Durchschnitt um 15% jährlich zu. Indien ist mittlerweile die drittstärkste Wirtschaftsmacht Asiens hinter Japan und China. Knapp 350 Millionen Einwohner zählte Indien noch vor 6 Jahrzehnten bei seiner Unabhängigkeit. Heute sind es über 1,1 Milliarden rund die Hälfte davon unter 25. Jeder sechste Einwohner Erde ist demnach ein Inder. Bereits 2025 könnte Indien sogar China überholen und die größte Nation der Erde sein und ist so allein schon wegen seiner Bevölkerung ein Riesenmarkt der Zukunft.
Motoren des indischen Wachstums sind der Dienstleistungssektor der rund 55 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt. Der industrielle Sektor (z.B. Software-IT, Biotechnologie) macht rund ein Viertel aus. Die Landwirtschaft trägt nur 18,5% zum BIP bei, obwohl gut zwei Drittel der Bevölkerung ihren Lebensunterhalt in der Landwirtschaft verdienen. Zuletzt wuchs die Wirtschaft insgesamt um 9,2%
Turbulenzen an Indiens Börse
Das rasante Wirtschaftswachstum macht sich auch an der Börse bemerkbar. Der indische Aktienmarkt ist in den vergangenen zwei Monaten regelrecht heißgelaufen feierte einen Rekord nach dem anderen. Seit Mitte August war Börsenindex Sensex von 14.000 Punkten auf über 19.000 Zähler nach oben geschossen ein Plus von fast 40 Prozent. Dabei floss viel ausländisches Kapital in den Markt.
Das auch die indische Börse vor herben Rückschlägen nicht gefeit ist, zeigte sich Mitte Oktober als der Markt plötzlich um rund 10 Prozent einbrach. Die Regierung hatte zuvor angekündigt, den Zugang für ausländische Investoren erschweren zu wollen. Das löste zunächst eine regelrechte Ausverkaufsstimmung an der Börse aus. Der Handel wurde sogar kurze Zeit unterbrochen. Nach Wiederaufnahme des Handels beruhigte sich die Lage jedoch etwas. Die Kursverluste reduzierten sich auf rund vier Prozent. Im Nachhinein wäre dies für viele Investoren wohl eine gute Einstiegsgelegenheit gewesen, denn mittlerweile notiert der Sensex schon wieder auf einem neuen Rekordniveau.
Deutsch-Indische Wirtschaftbeziehungen
Auch die deutsche Wirtschaft hat das Potential des Subkontinents erkannt und will den aktuellen Staatsbesuch von Bundeskanzlerin Merkel nutzen, verlorenes Terrain zurückzugewinnen. "Hierfür erwarten wir durch den Besuch der Bundeskanzlerin wichtige Impulse", sagte der Vorsitzende des Asien-Pazifik-Ausschusses des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Jürgen Hambrecht, unmittelbar vor Merkels viertägiger Indien-Reise. Bislang würden die Potenziale bei weitem nicht ausgeschöpft. Unter den deutschen Handelspartnern in Asien rangiert Indien derzeit auf Platz vier.
Investieren in Indien
Für Anleger die auf das Potential Indiens weiter vertrauen und sich auch von den bereits starken Kursgewinnen der Börse nicht abschrecken lassen, bietet sich ein breites Feld von Investitionsmöglichkeiten im Fonds- und Zertifikatebereich.
Fonds-Beispiele:
- DWS India (ISIN LU0068770873) - HSBC GIF Indian Equity (ISIN LU0066902890)
Zertifikate-Beispiele:
- GS Open End Zertifikat auf DBIX India (ISIN DE000GS0KEY2) - ABN Indien Open-End-Index-Zertifikat (ISIN NL0000202166)
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