Freitag, 26. Oktober 2007 - 06:40
Vermögensverwaltung
Die Top-Adressen
In Berlin wurden die "Besten Vermögensverwaltungen" in feierlichem Rahmen ausgezeichnet.

Sehr bequem haben es Bundesbürger oft nicht, die zwischen List und Lindau nach kompetenter Beratung für ihr Hab und Gut suchen – oftmals müssen sie weite Wege gehen. Denn zu selten finden sie hierzulande den Rat den Anlagesummen von 500.000 Euro und mehr verdienen direkt vor ihrer Haustür. Das beweist ein Test von FOCUS-MONEY und n-tv bei 39 renommierten Instituten in den Geldhochburgen Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt, München und Zürich.
 
Resümee der Ratsuchenden: Kein Institut erweist sich in allen Städten als Idealbank. Lediglich die Berater der Credit Suisse Deutschland beeindruckten die Tes­ter gleich an drei Standorten. Ansonsten schwankte die Qualität der Anlagevorschläge deutlich zwischen den getesteten Städten.
 
Nur 16 Institute erhielten die Bestnote:
 
In München überzeugten die Anlagevorschläge von:
 
- Hauck & Auf­häuser,
- HSBC Trinkaus & Burkhardt sowie
- Credit Suisse Deutschland.
 
In Düsseldorf bewährten sich die ortsansäs­sigen Filialen von fünf Instituten:
 
- Deutsche Bank,
- Dell­brück Bethmann Maffei,
- Weberbank,
- Bankhaus Lampe sowie erneut
- Credit Suisse Deutschland.
 
In Hamburg eignen sich die Niederlassungen der:
 
- HypoVereinsbank
- Commerzbank
- Berenberg Bank und der
- Bankhäuser M. M. Warburg & CO sowie
- Lampe bestens für größere Anlagesummen.
 
In Frankfurt machten:
 
- BHF Bank,
- Hauck & Aufhäuser sowie die dortige Filiale der
- Credit Suisse Deutschland das Rennen.
 
Die Tester konfrontierten die Banker mit unterschiedlichen Lebens­lagen. Die für eine Neuanlage zur Ver­fügung stehende Summe schwankte zwischen 450.000 und 600.000 Euro. Die Aufgabenstellung, bewusst nicht für Kunden mit ausschließlichem Interesse an kosten­losen Girokonten oder hochverzinslichem Tagesgeld gedacht, macht Sinn: Nie gab es in Deutschland so viele wohlhabende Menschen wie heute. Und der Markt für vermögende Kunden ist härter umkämpft denn je. Neben den wenigen übrig gebliebenen Privat­banken rangeln Großbanken und längst auch hierzulande niedergelassene Schweizer Institute um das Geld der Gutbetuchten.
 
Die Crux: Die Zahl der Berater ist ebenso unübersicht­lich wie ihr Wirken. „Mehr als 500 Vermögensverwal­ter bieten allein im Inland ihre Dienstleistung an und präsentieren sich in Auswahlgesprächen von der bes­ten Seite“, sagt Marc Overwien, Geschäftsführer der bankunabhängigen Family Office WSH Deutsche Ver­mögenstreuhand. Doch die bei Investmentfonds längst üblichen Ratings und regelmäßigen Veröffentlichungen der Wertentwicklung fehlen.
 
Dabei kommt der Wahl des passenden Partners größte Bedeutung zu: „Die Entschei­dung für den richtigen Vermögensberater kann eine der wichtigsten wirtschaftlichen Weichenstellungen im Le­ben eines Anlegers sein“, sagt Andreas Beck, Vorstand des Instituts für Vermögensaufbau (IVA). Sein Münchner Institut testete die eingereichten Anlagevorschläge auf Herz und Nieren. Der erste gemeinsame Bankentest mit FOCUS-MONEY und n-tv offenbart, welchen Koryphäen unter den Kreditinstituten Gutbetuchte trauen können.
 
Test mit Tiefgang
 
Erstmals in einem deutschen Bankentest wurde nicht nur das äußere Erscheinungsbild bewertet, sondern auch die eingereichten Anlagevorschläge. Denn bekanntlich ist nicht derjenige, „der über eine geschulte Rhetorik und gewisse Begeisterungsfähigkeit verfügt, notwendigerwei­se der Beste“, weiß Marc Overwien. Mehrere Kriterien, die mit unterschiedlicher Gewich­tung zum Gesamturteil beitrugen, hatten die Münchner Analysten im Visier. Zunächst bewerteten sie Übersicht­lichkeit und Verständlichkeit des Exposés. Dann prüf­ten sie, ob der Kunde ausreichend über Risiken aufge­klärt wurde. Pluspunkte gab es auch, wenn im Exposé alle anfallenden Kosten fair offengelegt wurden. Ebenso bedeutsam war die Frage, ob die Experten das komplette Vermögen des Kunden ganzheitlich betrachteten oder sich sträflicherweise nur einem Teil widmeten.
 
Bei der Prüfung der Portfoliostruktur galt eine vernünf­tige Streuung der Ersparnisse über verschiedene Anlageformen als selbstverständlich. „Nur über eine durch­dachte Streuung der Risiken ist langfristig eine attraktive Rendite zu erwarten“, sagt Tester Andreas Beck. „Alles andere ist Glücksspiel.“ Der Nobelpreisträger Harry Markowitz hatte festgestellt, dass sich durch Streuung des Depots auf verschiedene Wertpapiere, deren Kursentwicklung kaum voneinander abhängt, das Verlustrisiko minimieren und die Ertragschancen erhöhen lassen. Doch Diversifizieren ist mehr als der Kauf von fünf ver­schiedenen Aktien. Für die Höchstnote „sehr gut“ muss­ten die Anlagevorschläge auch diverse Stresstests über­stehen. „Vermögensverwaltung ist in erster Linie Risikomanagement“, sagt Beck. Er wollte daher genau wissen, wie die vorgeschlagenen Depots auf Krisensituationen reagieren. Um diesen Testteil zukunfts­orientiert zu gestalten, verzichtete er auf die Auswertung vergangener Krisen. Stattdessen modellierte sein Team vier allgemeine und weitgehend repräsentative Stresskategorien und prüfte deren Auswirkungen auf die ein­gereichten Anlagevorschläge.
 
Steuerfolgen nicht vergessen
 
Schließlich kamen auch noch die steuerlichen Konsequenzen der Vorschläge auf den Prüfstand. Die Aufgabenstellung war besonders knifflig, da sich mit Einführung der Abgeltungsteuer die Bedingungen für Anleger ab 2009 gravierend verändern. „Der Test verlangte einen Spagat von den An­lageberatern“, sagt Steuerberater Manfred Speidel, „sie mussten die empfohlenen Geldanlagen nach derzei­tigem Steuerrecht sowie über den Tellerrand hinaus schauend nach der künftigen Abgeltungsteuer optimie­ren.“ Das Urteil der Münchner Kanzlei ging mit rund 17 Prozent in das Gesamturteil ein. Für jedes Testkriterium vergab das Institut für Vermögensaufbau Punkte im Sinne von Schulnoten. „Je we­niger Punkte, desto besser“, erklärt Beck. „Sehr gut ist eine Bank, wenn sie unter 60 Punkten bleibt.“
 
Kriterien bei der Bankwahl
 
Wer sich auf die Suche nach einem Vermögensverwalter begibt, sollte sich in jedem Fall ein umfassendes Bild machen. Nicht ausschließlich leiten lassen sollten sich Bankkun­den von den Kosten. Gute Beratung hat ihren Preis. Wich­tigeres Kriterium ist, dass die Anlage passt, nicht dass die Transaktions- oder Vertriebskosten günstig sind, weil überwiegend Hausprodukte verkauft werden. Bei den eingereichten Anlagevorschlägen ermittelte das IVA im Schnitt 2,32 Prozent jährliche Gesamtkosten. Die Spanne des jährlichen Obolus für die Beratung reichte von 1,65 bis 3,10 Prozent. Tabu sein sollten die üblichen Ausgabeaufschläge bei Fonds: Fünf Prozent von 500.000 Euro machen auf einen Schlag 25.000 Euro Aderlass.
 
Vorsicht ist auch beim Mindestvermögen geboten, das von den Bankiers zu Recht für den Aufbau einer Ge­schäftsbeziehung angegeben wird. Wenn 500.000 Euro im Schaufenster stehen, muss das noch lange nicht heißen, dass ab diesem Betrag auch das volle Register der Betreuung gezogen wird. Der Kunde sollte prüfen, ob er zur Geschäftspolitik des Geldhauses passt. Egal an welche der mit der Bestnote 15 beurteil­ten Institute sich die Kunden wenden, allzu oft gilt: Sie müssen je nach Wohnsitz weite Wege in Kauf nehmen, um erstklassigen Rat zu bekommen.

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