Seit Wochen schon präsentieren sich die Börsen richtungslos. Kaum erholen sich die Kurse, sorgen neue Schreckensmeldungen für ein Kursbeben. In diesem Umfeld Entscheidungen zu treffen, stellt selbst hart gesottene Investmentprofis vor hohe emotionale Hürden. Soll ich meine Anlagen so belassen wie bisher? Was aber, wenn die Märkte auf absehbare Zeit keine Aufwärtsbewegung einschlagen? Bedenken Sie: Die alten Favoriten sind selten die neuen. Im Ergebnis ist das Risiko, in naher Zukunft schlechter als der Markt abzuschneiden, erheblich größer als die Chance, zumindest teilweise Boden gut zu machen
Die radikale Lösung
Eine weitere Möglichkeit: Aussteigen und radikal mit der Vergangenheit Schluss zu machen. Also nur noch auf vermeintlich wasserdichte Anlagen setzen. Das sind Zinsanlagen der Bank und vielleicht noch Immobilien. Die Folge: Der Anleger wandelt sich wieder zurück in den Kontosparer, der nach Steuern und Inflation real Geld verliert.
Der dritte Weg ist der dornigste, denn es muss eine Bestandsaufnahme her: Welchen tatsächlichen Nutzen hat die Depotaufteilung? Passt Sie noch zu meinen kurz-, mittel- und langfristigen Zielen, zum Zukunftsbild? Gibt es neue Ertragsquellen, die zur Stabilisierung beitragen können? Die Antwort lautet: Ja, es gibt sie, neue Ertragsquellen und Anlageklassen, die noch in vielen Depots fehlen, aber genau richtig sind, um ein Depot fit für die nächsten Jahre zu machen.
Gold, Wald, Boden?
Welche Ertragsquellen sind unabhängig von der Börsenentwicklung und können ein Depot stabilisieren? Als erstes fällt dem Anleger die Anlage in Edelmetalle ein, das zwar keinerlei Zins oder Dividende einbringt, aber eine robuste Krisenwährung darstellt. In jedem Fall aber Grund und Boden, dazu gehört die Agrarfläche aber auch Wald. Egal ob die Wirtschaft gut oder schlecht läuft, Wald wächst immer durch den biologischen Substanzzuwachs.
Anders sieht dies mit bebauten Gewerbegrundstücken aus, kann die Miete nicht mehr bezahlt werden, fällt der Wert der Immobilie. Zwar wird auch die im Depot befindliche Gewerbeimmobilie von wirtschaftlichen Abschwüngen betroffen, ist aber trotzdem für die Beimischung geeignet da sie als Sachwert einen Inflationsschutz darstellt. Marktneutrale Investmentfonds, die in jeder Marktsituation mit Einsatz von Long/Short Strategien Erträge erzielen können, sollten ebenso nicht fehlen. Zusätzlich werden mittlerweile auch gute Volatilitätenfonds angeboten.
Der neue Schlüssel zum Erfolg
Alternative, neue Ertragsquellen im Depot sind der Schlüssel für den Anlageerfolg der nächsten Jahre. All diese Ertragsquellen eignen sich hervorragend als Ergänzung eines traditionellen Zins- und Dividendentiteldepots. Ziel dieser Zusatzbausteine ist es, das Depot immer mehr zu einem echten absoluten Ertragsdepot umzugestalten. Das neue Depot soll in allen Marktphasen zumindest ein ausgeglichenes, aber niemals nachhaltig negatives Ergebnis erwirtschaften. Anleger sollten aber darauf achten, dass die neuen Vermögensklassen transparent und liquide bleiben. Am Besten eignen sich dafür staatlich beaufsichtigte Investmentfonds.
Der Autor Gottfried Urban ist bankunabhängiger Vermögensverwalter und Experte des Internetportals Vermögensprofis.de.
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