Wohin treibt es den Goldpreis?
Wolfgang Weber, Taurus Investors
Wie in den letzten Edelmetallreporten immer wieder erwähnt, sind die Marken 890 bis 950 US-Dollar die Unze ein "toter Winkel" im derzeitigen Kursniveau des Edelmetalls. Die recht kernige (und ebenfalls prognostizierte) Kurskorrektur von 1000 auf 890 US-Dollar hat gerade neue Investoren erst einmal verschreckt. Charttechnisch wurde nun eine mustergültige SKS - Formation (Schulter-Kopf-Schulter) ausgebildet, die aktuell die rechte Schulter formt.
Für kurzfristig orientierte Händler zeigen sich nun weltweit auf allen Schirmen folgende Handelsmarken: ein nachhaltiger Anstieg über die 1000/1040 US-Dollar die Unze löst ein relativ strammes Kaufsignal auf allen Ebenen aus, welches den Kurs geradezu raketenartig auf bis zu 1500 US-Dollar hoch katapultieren kann. Ein Bruch der 880-US Dollar die Unze zieht Verluste bis vorerst 830 dann 770 und 725 US-Dollar nach sich. Der Bruch von 820 bis 830 US-Dollar wäre für den Aufwärtstrend als solches ein unappetitliches Signal und müsste im Bereich 800 US-Dollar abgefangen werden, um nicht einen sell off auszulösen. So weit die Charttechnik, also das "Papier und Digitalgold" - und nun rein ins echte Leben.
Der "König des Insider-Tradings", da exzellente Verbindungen in das US-Establishment, die US-Investmentbank Goldman Sachs (sie ist gleichzeitig einer der größten Rohstoffhändler der Welt), stellt still und leise 69.000 short Futures an der TOCOM (Tokyo Commodity Exchange) glatt. Haben die "Goldmens" mittlerweile klare Hinweise darauf, dass Gold möglicherweise doch eine große Rolle in der künftigen Weltwährung spielen wird? Ist doch etwas dran, dass Araber, Russen, Chinesen und Japaner ihre US-Staatsanleihen Schritt für Schritt in Gold und andere Rohstoffe umschichten, welche das Rückgrat der neuen Währung werden sollen und genau wie die geplante Einheitswährung der Golf-Staaten (Gold-Dinar) die mit Gold, Silber und Öl gedeckt werden soll? Kauft sich nicht jeder Gold- und Silberinvestor heute die Kernwährung von morgen?
Wir werden es sicher innerhalb kürzester Zeit erleben und können nur hoffen, dass dieser weltweite Finanzumbau nicht wie ein Tsunami über die Masse der lethargischen Kleinsparer hinweg fegt, die immer noch das hübsche Märchen vom rettenden Staat glauben und sich auch nicht vorstellen können, dass eine große Lebensversicherung die zwanzig Jahre angesparten Raten digital mal eben auf Null oder nur mehr zehn Prozent stellen kann.
Was interessiert es, ob man Gold bei 720 Euro oder 755 Euro die Unze kauft, wenn es möglicherweise um das nackte Überleben von Vermögenswerten und Rentenauszahlungen geht? Wir empfehlen konkret und aktuell, Gold als Investment in 1000-Gramm-Barren und als unmittelbares Zahlungsmittel in Anlagemünzen von Gewichten ¼ Unze (7,78 Gramm) bis 1 Unze (31,1035 Gramm) zu kaufen so lange man sie noch bekommt. Das hat nichts mit Panikmache zu tun, sondern mit den Realitäten am derzeitigen Goldmarkt.
Im Moment kommt weltweit die Nachfrage nach einer Unze Krügerrand (und anderen Anlage-Münzen) auf zwölf Käufer - und das zu Aufpreisen auf das Gold, wie es seit über fünfundzwanzig Jahren nicht mehr da war, nämlich circa zehn Prozent. Die Nachfrage nach physischem Gold und Silber hat im Jahre 2008 seitens der Investoren (!) um 400 Prozent zugenommen. Davon 80 Prozent das "smart money" also die so genannten informierten Kreise. Je länger der Kleinanleger, oder Menschen wie Du und ich, in ihrer Schockstarre verbleiben, desto weniger reale Zahlungsmittel in Form von Gold und Silber bleiben zur Verteilung, da das "informierte Geld" weiter zukauft und sich absichert.
Gold ist kein Rohstoff an sich, sondern dann das verbliebene einzige weltweit anerkannte Zahlungsmittel, was dann von eben jenen verwaltet und behütet wird, welche die Welt in das jetzige Finanzchaos gerieben haben.
Aktuelle Empfehlung einer Edelmetallaufteilung im physischen Lager: 40 Prozent Gold, 60 Prozent Silber.
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