Gold
Wie in den letzten Edelmetallreporten mehrfach erwähnt, ist die 940-US-Dollar-Marke für Gold derzeit richtungsentscheidend. Nachdem die 1000-Dollar-Marke wieder nicht nachhaltig überwunden wurde, korrigierte Gold bis auf 900 Dollar zurück. Ein Bruch von 900 Dollar nach unten würde charttechnisch erst einmal weitere Verluste bis 800 Dollar nach sich ziehen können. Der letzte Auffangbereich bilden dann Kurse von 700 Dollar die Unze.
Die Nachfrage der Investoren setzte im Bereich der 1000-Dollar-Marke auch schlagartig aus und im Gegenteil es setzten Abflüsse aus den ETFs ein. Der "eigentliche" Goldmarkt dieser Welt im mittleren Osten, Indien und Süd-Ost-Asien hat praktisch kein Gold mehr für die Schmuckindustrie abgenommen, sondern vorerst aus dem Sekundärmarkt seinen Bedarf gedeckt.
Der Rücksetzer kam "fahrplanmäßig" genau im richtigen Zeitpunkt. Wie geht es nun weiter? Entweder wird Gold im Bereich 700 bis 950 Dollar die Unze monatelang konsolidieren oder bereits im zweiten Quartal 2009 die 1060 Dollar nachhaltig durchbrechen. Die nächsten Kurse sind 1200 und 1500 Dollar.
Dass die Edelmetalle Gold und Silber die nächsten Jahre ihre Hausse weiter fortsetzen, gilt als so gut wie sicher, da es schlichtweg an Alternativen mangelt. Aufgrund vieler Anfragen an uns zum Thema Auslands-Gold-Silber-ETFs und Zertifikate so viel in Kurzform:
Ein ETF ist so gut wie seine AGBs und sein Emittent. Wenn in den AGBs steht, das der Fonds nur einen gewissen Prozentsatz in physischem Edelmetall halten muss und auch keine oder ein untergeordneter Lieferanspruch besteht kann man sich diese Form des Edelmetall-Investments verkneifen da es schlichtweg keines ist.
Auslands-ETF und ETC (!) die nicht die steuerliche Transparenz ausweisen (Auskunft darüber gibt es im Internet, siehe Link) werden durch die sogenannte Strafsteuer (als wenn 60 Prozent Steuern nicht schon Strafe genug wären) zum fiskalischen Tiefschlag gegen den Investor denn sechs Prozent der Investitionssumme werden nach persönlichem Einkommenssteuersatz versteuert plus 70 Prozent (ja richtig gelesen) aus den Spekulationsgewinnen ans Finanzamt abgeliefert. Die gesamte Ermittlung der Gewinne muss der Steuerzahler praktischerweise selbst erbringen und erklären.
Zertifikate (in welchem Kleid auch immer sie kommen) sind in aller Regel Inhaberschuldverschreibungen eines Emittenten der ganz, teilweise oder gar nicht das Zertifikat mit physischem Edelmetall unterlegt, welches aber nicht dem Zertifikatkäufer zusteht sondern dem Emittenten. Steuerliche Würdigung der Zertifikate sind selbstverständlich. Abgeltungssteuerfrei sind dagegen Investments in physisches Edelmetall welches der Käufer besitzt und dessen Eigentümer er ist.
Daher immer wieder die Empfehlung an den auf Sicherheit bedachten Goldkäufer: Kauf von physischem Gold in Barrenform 500 Gramm, 1000 Gramm oder in Einheiten von einer Unze - Anlagemünzen im Rahmen der Eigenverwahrung (kein Bankschließfach). Größere Silberbestände Mehrwertsteuer- und zollfrei in Schweizer Zollfrei lagern und große Goldbestände ergänzend ebenfalls dort. Viele andere Investment-Vehikel verhelfen im Härtefall zu Kopfschmerzen aber nicht zu Edelmetallbesitz.
Silber
Nachdem Silber in acht Wochen fast 40 Prozent zugelegt hat, ist nun ebenfalls mal eine kleine Verschnaufpause angesagt. Die nächsten Widerstände sind bei 14,70 Dollar je Unze und dann bei 16 Dollar. Danach wäre der Weg frei zur Marke von 20 Dollar und höher.
Nach unten ist die Welt in Ordnung bis zu 12 Dollar und maximal 10,50 Dollar. Silber hat eine richtig spannende Geschichte zu liefern, die wir in einem der nächsten Edelmetallreporte aufgreifen werden. Käufe ab 10,50 Dollar bis zu 14 Dollar bleiben kurzfristig empfehlenswert.
Im Gegensatz zu Gold, wo sich die physische Versorgung der Märkte entspannt hat, bleibt Silber ein seltenes Gut, das deutlich unterbewertet scheint.
Aktuelle empfohlene Verteilung in einem physischen Edelmetalldepot: 40 Prozent Gold, 50 Prozent Silber, fünf Prozent Platin, fünf Prozent Palladium. |