Einschätzung der Experten der Raiffeisen Capital Management
Die anhaltende Bankenkrise und die weltweit zu verzeichnende rasante Konjunkturabschwächung waren im Dezember die treibenden Faktoren auf den Kapitalmärkten. Der Fokus begann sich dabei zunehmend von den Finanzinstituten auf die realwirtschaftlichen Sektoren zu verlagern, speziell die Automobilhersteller und die vor- und nachgelagerten Industrien. Die Volatilität bei Aktien, Währungen sowie Anleihen verharrt insgesamt auf historisch extrem hohen Niveaus, auch wenn gegen Ende des Berichtszeitraumes vereinzelt leichte Entspannungen zu beobachten waren.
Die US-Wirtschaft verzeichnet weiter sinkende Einzelhandelsumsätze, ein auf Tiefstständen notierendes Konsumentenvertrauen, eine fortgesetzte Talfahrt am Häusermarkt und stark zunehmende Arbeitslosigkeit. Die Inflationsrate sinkt in Rekordgeschwindigkeit und in wachsendem Maße machen Deflationsszenarien die Runde.
In den USA hat der neu gewählte Präsident Obama angesichts dessen ein weiteres, hunderte Milliarden Dollar schweres Konjunkturpaket angekündigt. Auch die EU einigte sich auf ein Konjunkturprogramm im Umfang von 200 Mrd. Euro und die EZB griff zur kräftigsten Zinssenkung ihrer Geschichte.
Die US-Notenbank senkte den Leitzins fast bis auf Null und hat parallel dazu mit umfangreichen quantitativen Lockerungen begonnen. Sie ist offenkundig entschlossen, das Entstehen einer Deflationsspirale mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern. Die Renditen lang laufender US-Staatsanleihen sind auf historische Tiefststände gefallen. Die Normalisierung des Interbankenmarktes sowie der Geld- und Anleihenmärkte lässt trotz allem weiter auf sich warten.
Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise hinterlässt auch in Zentral- und Osteuropa deutliche Spuren. Die Wachstumsprognosen für die Länder der Region werden kontinuierlich nach unten revidiert. Die meisten Zentralbanken reagieren mit Zinssenkungen, die in ihrer Höhe die Marktteilnehmer oftmals überraschen. Die Zinssenkungen haben einerseits fallende Renditeniveaus der Anleihen und andererseits zumeist Währungsabwertungen zur Folge. Schwächere Währungen sollten mittelfristig die regionalen Volkswirtschaften auf der Exportseite unterstützen.
Informationen zu den einzelnen Ländern finden Sie im aktuellen CEE-Report Siehe Link!
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