Einschätzung der Experten der Raiffeisen Capital Management
Die weitere Verschärfung der Banken- und Kreditkrise und die Auswirkungen dessen auf die Weltwirtschaft waren auch im Oktober die treibenden Faktoren an den Kapitalmärkten. Nach dem Konkurs der US-Investmentbank Lehman Brothers Mitte September verschlechterte sich die Liquiditätssituation dramatisch. Die Volatilität nahm quer durch alle Assetklassen enorm zu. Von den Regierungen eilig geschnürte Rettungspakete für die Banken konnten die Spannungen gegen Ende des Monats zumindest beruhigen und den auf den Finanzinstituten lastenden Druck etwas mildern.
Die Wirtschaftsdaten boten keine Unterstützung für die Märkte. In den USA sanken die Einzelhandelsumsätze weiter, das Konsumentenvertrauen fiel auf historische Tiefststände, die Situation auf dem Wohnimmobilienmarkt verschlechterte sich nochmals und die Arbeitslosigkeit nahm zu. Um die Finanzkrise zu mildern und der deutlich nachlassenden Konjunktur entgegenzuwirken, hat die US-Notenbank den Leitzins zweimal gesenkt. Auch in der Eurozone haben sich die wirtschaftlichen Aussichten rapide verschlechtert und die Vorlaufindikatoren signalisieren eine Fortsetzung dieses Trends. Dagegen kann auf der Inflationsseite Entwarnung gegeben werden, was es der EZB unter anderem erlaubte, im Rahmen einer weltweit koordinierten Aktion der größten Zentralbanken den Leitzins im Oktober um 50 Basispunkte zu senken. Aufgrund der verschlechterten Konjunkturaussichten und der zugleich verbesserten Inflationssituation stellte die EZB zudem weitere Zinssenkungen in Aussicht, was dem Anleihenmarkt gegen Ende des Monats Unterschützung geboten hat.
Das beschleunigte Deleveraging von internationalen Investoren und von Hedgefonds, die weltweit verstärkt Investmentpositionen auflösen, hat zusammen mit den rückläufigen Wachstumsaussichten in den entwickelten Ländern auch die zentral- und osteuropäischen Märkte im Oktober stark unter Druck gebracht.
Informationen zu den einzelnen Ländern finden Sie im aktuellen CEE-Report Siehe Link!
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