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Russlands harter Weg zum Titel

Sonntag, 1. Januar 2006
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Russland jubelt über den ersten Triumph bei einer U17-EMRussland jubelt über den ersten Triumph bei einer U17-EM (©uefa.com)

Russland hatte sich 2006 zum ersten Mal für eine UEFA-U17-Europameisterschaft qualifizieren können. In Luxemburg konnte sich die Mannschaft dabei gegen einige starke Teams durchsetzen und den ersten Titel seit dem Zerfall der Sowjetunion holen. Luxemburg war als Gastgeber zum ersten Mal überhaupt bei einer UEFA-Endrunde dabei, doch die anderen sieben Plätze waren hart umkämpft. Alle Teilnehmer der Endrunde 2005 scheiterten in der Qualifikation, auch Titelverteidiger Türkei. Außerdem konnte sich kein einziger Gastgeber der sieben Mini-Turniere oder einer der vier früheren Sieger für die Endrunde qualifizieren.

Gastgeber gescheitert
Luxemburg hatte es zum Auftakt der Gruppe A mit Spanien zu tun, und vor 3550 Zuschauern in Hesperange - einem Rekord für dieses Stadion - kassierten die Gastgeber dabei eine 1:7-Klatsche. Der 15-jährige Einwechselspieler Bojan Krkić erzielte dabei einen Dreierpack. Zuvor hatte Ungarn gegen Russland eine Vielzahl guter Möglichkeiten vergeben, und so markierte Verteidiger Sergey Morozov kurz vor dem Ende den Siegtreffer für die Truppe von Igor Kolyvanov. Zwei Tage später machte Spanien mit dem 3:0-Erfolg gegen Russland den Einzug ins Halbfinale perfekt, während Ungarn vier Mal gegen Luxemburg treffen konnte. Die Gastgeber konnten sich weiter steigern und verloren ihre dritte Partie nur mit 0:2 gegen Russland. Damit standen die Russen ebenfalls im Halbfinale, denn gleichzeitig konnten die Spanier mit dem gleichen Ergebnis gegen zehn Ungarn gewinnen.

Starker Start der Deutschen
Deutschland, die beste Mannschaft der Qualifikation, startete mit einem 4:0-Sieg gegen Belgien in die Gruppe B. Die Tschechische Republik lag gegen Serbien und Montenegro zur Pause mit 0:1 zurück, doch dann führte Tomáš Necid sein Team mit einem Doppelpack noch zu einem 2:1-Erfolg. Gegen Deutschland konnten sich die Tschechen dann ein torloses Remis erkämpfen, während Darko Karadžić in letzter Minute für das 1:1-Unentschieden von Serbien und Montenegro gegen Belgien sorgte. Gegen Deutschland gab es für Serbien und Montenegro nichts zu holen, Manuel Fischer legte mit einem Hattrick in der ersten Halbzeit den Grundstein für einen 4:0-Sieg. Damit sicherten sich die Deutschen aufgrund der besseren Tordifferenz den Gruppensieg vor den Tschechen, die gegen Belgien zu einem 3:1-Erfolg kamen. Necid traf dabei erneut doppelt und hatte damit wie Bojan und Fischer vier Tore auf dem Konto.

Favoriten straucheln
Doch Necid sah auch seine zweite Gelbe Karte bei der Endrunde und musste deshalb im Halbfinale gegen Spanien zuschauen. Spaniens Trainer Juan Santisteban brachte Bojan das einzige Mal bei diesem Turnier von Beginn an, doch in der 31. Minute sorgte Tomáš Pekhart - der Ersatzmann für Necid - mit einem herrlichen Schuss für die Führung der Tschechen. Danach sah der Spanier Roberto García die Rote Karte, und nach einer Stunde markierte Jan Vošahlík schließlich den 2:0-Endstand. Dieses Ergebnis kam für viele überraschend, genauso wie die Niederlage der Deutschen gegen Russland. Der eingewechselte Aleksandr Prudnikov erzielte in dieser Partie kurz vor dem Ende das goldene Tor.

Jubel bei den Russen
Damit lautete das Spiel um den dritten Platz Spanien gegen Deutschland, was viele eigentlich als Endspiel erwartet hatten. In der ersten Halbzeit ließen beide Trainer ihre zweite Reihe spielen, doch nach den Einwechslungen von Bojan und Fischer nahm die Begegnung endlich Fahrt auf. Die beiden Akteure sorgten für ein 1:1-Unentschieden, und im Elfmeterschießen konnte sich Spanien schließlich mit 3:2 durchsetzen - weil Ersatztorhüter Jesús Coca drei Schüsse abwehren konnte. Das Finale im Luxemburger Josy Barthel-Stadion lief ähnlich ab, erst nach dem Treffer von Prudnikov Anfang der zweiten Halbzeit wurde es eine interessante Partie. Pekhart gelang in der Nachspielzeit der Ausgleich, ehe Aleksandr Marenich Russland in der Verlängerung wieder mit 2:1 in Führung brachte. Necid - der wegen Krankheit zu Beginn nur auf der Ersatzbank saß - machte mit dem Kopf seinen fünften Turniertreffer (wie Bojan und Fischer, der Deutsche hat jedoch inklusive Qualifikation 13 Mal getroffen), daher ging auch dieses Spiel ins Elfmeterschießen. Evgeni Pomazan konnte dabei den Schuss von Petr Wojnar entschärfen, und der eingewechselte Evgeni Korotaev erzielte anschließend den Siegtreffer.

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Saison 2005 - 2006

Frühere Turniere

U17-Europameisterschaft