Egal ob russische Sputniks oder amerikanische Apollo-Missionen: Der Bochumer Wendelantenne entging in den 60er- und 70er-Jahren kein Satellit oder Raumschiff. Nach mehr als 20 Jahren Ruhepause hat die Sternwarte die Antenne nun renoviert und wieder auf Empfang geschaltet.
Die Antenne zu Ihrer Glanzzeit 1972 (Rechte: WDR/Mayer)
"Im Moment empfängt die Antenne Wetterdaten von einem amerikanischen Satelliten", sagt Thilo Elsner, Leiter der IUZ Sternwarte Bochum. Damit macht die Antenne heute wieder genau das, wozu sie 1962 konzipiert wurde: Signale aus dem Weltall empfangen. Die Wendelantenne war die erste bundesdeutsche Bodenstation für Raumflugkörper und galt seinerzeit als High-Tech-Station mit gleichem technischen Standard wie die Bodenstationen der Raumfahrtnationen USA und Russland. Von einem Bedienpult im Hauptgebäude konnte sie per Handsteuerung vertikal und horizontal bewegt werden. Damit war es möglich, Satellitenflugbahnen genau zu verfolgen und lückenlos Daten zu empfangen.
Technischer Fortschritt legte Antenne lahm
Die Antenne sammelte aber nicht nur Wetterdaten, auch die Signale unzähliger Missionen landeten in Bochum. Selbst als die Amerikaner ihre ersten Fernsehbilder via Satellit ausstrahlten, hätten die Bochumer mitgelauscht, sagt Elsner. Doch durch die Erforschung des Weltraums in den 70er-Jahren und den technischen Fortschritt verlor die Antenne an Bedeutung. Zum Empfang von erdumlaufenden Wettersatelliten entwickelte man automatisierte Antennen. Zugleich kam die Antenne in die Jahre, der hohe Reparaturaufwand führte 1986 schließlich zum Stillstand.
Schüler reparierten die marode Antenne (Rechte: IUZ Sternwarte Bochum)
Seit Anfang November empfängt die Antenne nun wieder Signale aus dem Weltall. Drei Schüler der Technischen Beruflichen Schule 1 in Bochum renovierten drei Monate lang die marode Antenne und brachten sie für die Sternwarte Bochum wieder auf den neuesten Stand. "Die Schüler haben die Anlage nicht nur elektrotechnisch vollkommen überholt, sie haben auch die marode Mechanik erneuert", sagt Elsner.
Moderne, computergesteuerte Antenne
Dank eines neuen Antriebskonzepts kann die Antenne nun per Computer ausgerichtet werden, und somit wurde aus der 46 Jahre alten Anlage wieder eine moderne Antenne. Künftig dürfte die Antenne nicht nur Wetterdaten empfangen und Schüler an die Grundlagen der Satellitentechnik heranführen. "Die Statik der Anlage ist nun so konzipiert, dass wir noch unzählige Antennen darauf schrauben können", sagt Elsner. Als nächstes möchten Studenten der Ruhruniversität mit der Antenne Signale von Pulsar-Sternen empfangen.
Der Blick ins All im November (Bildergalerie)
Am späten Abend zeigt sich am Himmel, dass wir mitten im Herbst sind. Das Sommerdreieck mit den Sternen Atair im Adler, Wega in der Leier und Deneb im Schwan ist bereits tief in Richtung Westhorizont vorgerückt. Im Südwesten zeigt sich das Viereck des Pegasus, woran sich im Osten die Stenenkette der Andromeda anschließt.
Die Sternenkette Andromeda. (Rechte: Mauritius Images)
In der Sternenkette der Andromeda sind nebelartige Lichtfleckchen zu sehen - unsere Nachbarmilchstraße, die Andromedagalaxie. Fast drei Millionen Lichtjahre sind die rund zweihundert Milliarden Sonnen dieser Milchstraße entfernt. Es ist zugleich das am weitesten entfernte Objekt, das man noch mit bloßem Auge sehen kann.
Der Winter kündigt sich an
Der nahende Winter kündigt sich am Himmel bereits an. In östlicher Richtung erblickt man seine bekanntesten Sternbilder: Den Stier mit dem rötlichen Aldebaran, die Zwillinge mit Kastor und Pollux sowie im Südosten den Orion.
Das Sternbild Zwilling (Rechte: Peter Wienerroither)
Als erste Gestirne am Abendhimmel leuchten im November Venus und Jupiter auf. Sie sind knapp über dem Südwesthorizont zu sehen. Saturn geht wenige Stunden nach Mitternacht am frühen Morgenhimmel auf und ist bis Tagesanbruch zu beobachten.
Vollmond ist am 13. November. Die Sonne wandert durch das Sternbild Waage und wechselt am 23. frühmorgens in das Sternbild Skorpion. Die Tageslänge schrumpft im November um fast eineinhalb Stunden.
In der nun immer früher einsetzenden Abenddämmerung leuchtet als erstes die Venus. Zu Monatsbeginn geht das auch als Abendstern bekannte Gestirn kurz vor 20 Uhr unter, Ende Oktober schon eine halbe Stunde früher. Venus wandert am 18. Oktober aus dem Sternbild Waage ins Sternbild Skorpion und trifft dabei auf den roten Riesenstern Antares.
Sternbild Skorpion mit Antares (Rechte: Wienerroither)
Jupiter ist als zweiter heller Planet am Abendhimmel zu erkennen. Geht Jupiter Anfang Oktober noch eine halbe Stunde vor Mitternacht unter, so sinkt er zu Monatsende bereits kurz vor 21 Uhr unter die südwestliche Horizontlinie.
Seltener Anblick: Merkur
Der flinke und sonnennahe Merkur ist in der zweiten Oktoberhälfte auch am Morgen zu sehen. Das ist die einzige Zeit im Jahr, in der sich der Planet so früh zeigt. Ab dem 17. können Sterngucker Merkur als fahles, gelbliches Lichtpünktchen in der Morgendämmerung tief im Osthimmel ausmachen. Die günstigste Zeit, um einen Blick auf den nur selten zu beobachtenden Merkur zu erhaschen, sind die Tage vom 20. bis zum 28. Oktober. Gegen 6.45 Uhr wird Merkur sichtbar, bald nach 7 Uhr verblasst er bereits in der zunehmenden Morgenhelle.
Das Herbstviereck (Rechte: Wienerroither)
Zwar stehen im Oktober die Sommersternbilder noch hoch am Firmament, doch der nächtliche Himmel hat bereits einen deutlichen herbstlichen Charakter. Im Süden erscheint das Herbstviereck, Hauptteil des Sternbildes Pegasus. Nordöstlich von Pegasus zeigt sich die Sternenkette Andromeda. Trotz einer Entfernung von rund drei Millionen Lichtjahren gilt sie als unserer Nachbarmilchstraße.
Auch der kommende Winter kündigt sich schon an. Im Osten ist bereits der Stier zu erkennen. Zudem liegen schon Teile des Orion über dem Horizont, ebenso im Nordosten einige Sterne der Zwillinge. Vollmond ist am 14. Oktober, Neumond am 29. Oktober.
Wozu braucht man ein Radioteleskop? Was sind Pulsare? Und sind Schwarze Löcher die Monster des Weltalls? Antworten auf diese Fragen gibt es am Samstag, 6. September, beim Radio-Observatorium Effelsberg. Zum bundesweiten Tag der Astronomie lädt das Bonner Max-Planck-Institut (MPI) für Radioastronomie in die Außenstelle nach Effelsberg bei Bad Münstereifel ein.
Forschung live erleben
Von 10 bis 17 Uhr können Interessierte das mit mehr als 100 Metern Durchmesser größte Radioteleskop in Europa besichtigen. Wissenschaftler und Mitarbeiter beantworten Fragen rund um das Teleskop und die Forschungsaktivitäten am Institut. Im Steuerraum des Teleskops können die Besucher bei Messungen an Pulsaren mitmachen. Pulsare entstehen bei Explosionen von Sternen - den Supernova-Explosionen - und liefern den Forschern Erkenntnisse über die Entwicklung des Weltalls.
Auf Einsteins Spuren
"Es gibt keine besseren Uhren als Pulsare", erklärt Eduardo Ros, Forschungskoordinator am MPI für Radioastronomie. Wie Leuttürme senden die Pulsare Signale, die das Radioteleskop empfängt. Besucher können sie sowohl sehen als auch hören. "Mit diesen Signalen lässt sich dann unter anderen Einsteins Relativitätstheorie überprüfen", sagt Ros. Neben den Messungen halten die MPI-Wissenschaftler Vorträge zu Themen wie Wasser im Weltall, Schwarzen Löchern und Radioteleskopen der Zukunft.
Wandern auf der "Milchstraße"
Das Radioteleskop können Besucher erstmals über zwei "astronomische Straßen" erreichen: Über den 800 Meter langen Planetenweg und den vier Kilometern langen Milchstraßenweg. Auf dem Planetenweg gibt es in Abständen, die der Größe der Planeten-Umlaufbahnen entsprechen, Informationen zu unserer galaktischen Heimat. Der Milchstraßenweg entspricht im Maßstab eins zu 100 Billiarden der Strecke von 40.000 Lichtjahren durch die Milchstraße und verdeutlicht so die Größe vom äußeren Bereich bis zum Zentrum der Milchstraße. Für Menschen, die nicht so weit laufen können, gibt es auch einen Shuttle-Service vom Besucherparkplatz aus.
Adresse des Radio-Teleskops:
Max-Planck-Institut für Radioastronomie
Auf dem Hügel 69
53121 Bonn (Nordrhein-Westfalen)
Zahlreiche Veranstaltungen in NRW
In NRW beteiligen sich insgesamt 31 Vereine, Volkssternwarten, Planetarien und astronomische Institute an dem von der Vereinigung der Sternfreunde initiierten Astronomietag. So lädt die Sternwarte in Bochum um 19.15 Uhr zu einem Vortrag über den Planeten Saturn und dessen aktuelle Missionen ein. Im Anschluss können Besucher mit den Wissenschaftlern in den Himmel gucken - vorausgesetzt das Wetter lässt den Blick nach oben frei.
Weitere Informationen:
Homepage der Vereinigung der Sternfreunde mit allen Veranstaltungen zum Astronomietag
Der Blick ins All im September (Bildergalerie)
Im September beginnt der astronomische Herbst. Am 22. September wechselt die Sonne auf ihrer Jahresbahn von der Nord- auf die Südhalbkugel des Himmels. Die so genannte Tagundnachtgleiche tritt ein: Von nun an sind die Nächte wieder länger als die Tage. Am abendlichen Sternenhimmel zeigt sich ebenfalls der Wechsel der Jahreszeiten. Hoch im Südosten steht bereits das Pegasusquadrat, das sogenannte Herbstviereck mit den Sternen Sirrah, Scheat, Algenib und Markab.
Das Sommerdreieck mit den hellen Sternen Wega in der Leier, Atair im Adler und Deneb im Schwan ist bereits in der Westhälfte des Himmels vorgerückt.
Jupiter dominiert am Nachthimmel
Bald nach Sonnenuntergang erscheint im Südwesten der helle Abendstern, wie der Planet Venus auch genannt wird. Zu Monatsbeginn geht Venus bereits vor neun Uhr unter, Ende September bereits vor acht Uhr. Nur durch die immer früher einsetzende Dämmerung bleibt Venus länger sichtbar. Nach dem Untergang der Venus ist Jupiter das dominierende Gestirn am Nachthimmel.
Uranus wird sichtbar
Der sonnenferne und darum lichtschwache Planet Uranus steht am 13. im Sternbild Wassermann. Um den grünlichen Planeten zu beobachten, benötigen Sterngucker ein gutes Fernglas oder ein Teleskop. Der Gasplanet ist 19 Mal weiter von der Sonne entfernt als die Erde und benötigt fast 85 Jahre, um die Sonne einmal zu umrunden.
Treffen der Planeten
Zwar bietet der September keine spektakulären astronomischen Höhepunkte, dafür gibt es einige interessante Begegnungen der verschiedenen Himmelskörper: Am Abend des 9. September kommt der Mond in die Nähe von Jupiter. Am 11. und 12. September gibt es ein Treffen von Merkur, Venus und Mars. So nah beeinander sieht man diese Planeten selten.
Leider ist der Abendhimmel zu den Begegnungszeiten noch recht hell, so dass man die Treffen mit dem bloßen Auge nicht sieht. Erst ein lichtstarkes Fernglas oder ein Fernrohr machen die Begegnungen sichtbar. Mit bloßem Auge sichtbar ist dagegen der Vollmond am 15. September, sowie der Neumond am 29. September.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag können Himmelsgucker eine partielle Mondfinsternis beobachten. Vorausgesetzt, die Wolken lassen den Blick nach oben frei. Die Mondfinsternis, die in ganz Europa zu sehen ist, beginnt am Samstagabend um 20.23 Uhr, wenn der Vollmond zunächst in den Halbschatten der Erde eintritt.
Eine Mondfinsternis (Rechte: dpa)
Spannend wird es erst ab 21.36 Uhr. Dann wird der Erdtrabant vom dunklen Kernschatten unseres Planeten erfasst. In den folgenden rund eineinhalb Stunden breitet sich der Schatten nach und nach über weite Teile der Mondscheibe aus, bis um 23.10 Uhr gut 80 Prozent des Mondes in den Erdschatten eingetaucht sind. Dann steht der Mond als schmale Sichel am Himmel - nur der nördlichste Teil des Erdtrabanten erstrahlt in vollem Licht. Danach hellt sich der Mond langsam wieder auf, bis er um etwa 0:45 Uhr am Sonntagmorgen den Schatten der Erde wieder vollständig verlässt.
Schema einer Mondfinsternis (Rechte: WDR/Runde)
Bei einer Mondfinsternis steht die Erde auf einer gerade Linie zwischen Sonne und Mond. Der Vollmond taucht in den Schatten ein, den die von der Sonne angestrahlte Erde ins Weltall wirft. Bei der Mondfinsternis wird der Erdtrabant keineswegs unsichtbar. Er erscheint vielmehr in einem düsteren Licht, das von bräunlich bis orangerot variieren kann. Bei einer partiellen Mondfinsternis wie Samstagnacht verschwindet nicht die ganze Mondscheibe im Erdschatten, sondern nur ein Teil. Bis zur nächsten totalen Mondfinsternis müssen sich Sterngucker noch gedulden. Erst im September 2015 gibt es wieder eine totale Mondfinsternis in Deutschland.
Der Blick ins All im August (Bildergalerie)
Im August zeigt der Himmel gleich zwei dramatische Schauspiele: Eine Sonnen- und Mondfinsternis. Am Freitag (01.08.08) verschwindet zunächst die Sonne hinter dem Mond - in Deutschland allerdings nur zu einem kleinen Teil.
Die Sonnenfinsternis beginnt um 10.38 Uhr (Sommerzeit). Gegen 11.30 Uhr wird die maximale Phase erreicht und um spätestens um 12.20 Uhr gibt der Neumond die Sonne wieder komplett frei. Spektakulär dürfte die Sonnenfinsternis in Deutschland nicht werden, hier ist nur eine partielle Sonnenfinsternis sichtbar. Verdeckt der Mond in Kiel noch 22 Prozent von der Sonne, sind es in Köln zwölf Prozent und im Süden von Bayern gerade einmal sechs Prozent - und damit kaum bemerkbar.
Eine partielle Sonnenfinsternis (Rechte:ddp)
Als totale Sonnenfinsternis - bei der die Sonne vollständig hinter dem Mond verschwindet - zeigt sich das Naturspektakel diesmal nur im Norden der Erdkugel. Die knapp 240 Kilometer breite Totalitätszone zieht sich vom Nordwesten Kanadas entlang der Nordküste Grönlands und über das Nördliche Eismeer, Sibirien bis nach China. In dieser Zone wird sich die Erde für maximal zweieinhalb Minuten verdunkeln und es wird am Tage zur Nacht.
Ein Zufall im Planetensystem
Glaubte man im alten China noch, dass bei einer Finsternis ein Drache die Sonne verschluckte und direkt wieder ausspukte, wissen Wissenschaftler heute, dass die Sonnenfinsternis von einem puren Zufall im Planetensystem abhängt: Sonne und Mond erscheinen von der Erde aus praktisch gleich groß. Zwar ist die Sonne im Durchschnitt rund 400 Mal größer als der Monddurchschnitt, sie ist aber zugleich auch rund 400 Mal so weit von der Erde entfernt wie der Mond. Daher ist es dem kleineren Mond möglich, die größere Sonne zu bedecken - allerdings nur bei Neumond.
Der Mond verdeckt die Sonne komplett (Rechte: NASA)
Pro Jahr gibt es bei Neumond bis zu vier Sonnenfinsternisse, davon maximal zwei totale. Doch ein bestimmter Ort auf der Erde kommt nur einmal in einigen hundert Jahren in den Genuss einer totalen Sonnenfinsternis. Die letzte in Deutschland war am 11. August 1999 in Stuttgart - und wegen schlechten Wetters kaum zu beobachten. Das nächste Mal wird sich der Himmel am Tage über Deutschland erst wieder am 3. September 2081 komplett verdunkeln.
Nur mit Spezialbrillen gucken
Auch bei der partiellen Sonnenfinsternis warnen Astronomen davor, direkt in die Sonne zu schauen - außer mit einer Spezialbrille. Ansonsten droht ein Augenschaden. Ungefährlicher ist dagegen das zweite Naturschauspiel am Himmel im August: Die partielle Mondfinsternis in der Nacht vom 16. auf den 17. August. Sie kann mit bloßem Auge und Teleskopen von der Erde aus beobachtet werden - vorausgesetzt Wolken verhageln nicht den Blick.
Bei der Mondfinsternis erscheint der Mond rötlich (Rechte:dpa)
Bereits am 21.36 Uhr taucht der Vollmond in den sogenannten Kernschatten der Erde ein. Unser Planet befindet sich dann genau zwischen Sonne und Mond. Zur Mitte der Finsternis um 23.10 Uhr stehen 81 Prozent Mondscheibe im Schatten der Erde. Um 0.43 Uhr verlässt der Mond wieder den Schatten der Erde. Der im Schatten liegende Teil des Mondes erscheint - bei wolkenfreiem Himmel - nicht völlig schwarz, sondern leuchtet in einem rötlichen Licht. Es handelt sich dabei um das in der Erdatmosphäre gestreute und gefilterte Sonnenlicht.
Die NASA berichtet von der Sonnenfinsternis am 01.08.08 live im Internet und auf NASA-TV (englisch)
Ein großer Doppel-Asteroid wird am Montag (14.07.08) an der Erde vorbeirasen. Die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA erwartet, dass der Asteroid gegen 17 Uhr mit mehr als 45.000 Kilometern pro Stunde unseren Planeten passieren wird. Ein Einschlagrisiko besteht jedoch nicht.
Die Erde mit einem Asteroid. (Rechte: mauritius)
Das Objekt mit dem Namen 2008 BT18 wurde erst kürzlich als Doppel-Asteroid erkannt. Wissenschaftler schätzen, dass der größere Brocken des Asteroidenpaares einen Durchmesser von rund 600 Metern hat, der kleinere einen Durchmesser von rund 200 Metern. "Ähnlich wie beim Erde-Mond-System kreist der kleinere Asteroid um den größeren", erklärt Ekkehart Kührt, Leiter des Instituts für Planetenforschung beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Wie diese Paare entstehen, ist noch ungeklärt. Derzeit gehen Wissenschaftler davon aus, dass die Asteroiden einmal eins waren und sich dann geteilt haben.
Nicht mit dem Auge sichtbar
2008 BT 18 wird die Erde in sechsfacher Mondentfernung passieren, nur wenige Asteroiden kommen der Erde so nahe. Die Astronomen hoffen, dass sie mit großen Radioteleskopen einen detaillierten Blick auf den Asteroid werfen können. Sie wollen unter anderem die Masse und das Material der beiden Komponenten genauer bestimmen. Die Beobachtungen sollen auch helfen, Wege zur Ablenkung von Doppel-Asteroiden zu finden, falls solche Objekte auf Kollisionskurs mit der Erde entdeckt werden sollten.
Mit dem bloßen Auge und normalen Teleskopen wird 2008 BT 18 nicht sichtbar sein. "Selbst wenn der Asteroid relativ nahe die Erde passiert, ist er noch mehrere Millionen Kilometer entfernt", sagt Kührt. Erst 2029 komme ein Asteroid unserem Planeten bedeutend näher: Dann wird sich Apophis bis auf 40.000 Kilometer der Erde nähern.
Der Blick ins All im Juli (Bildergalerie)
Der hellste Lichtpunkt am Sternenhimmel im Juli ist Jupiter. Der Riesenplanet steht am 9. der Sonne genau gegenüber. Wenn die Sonne abends untergeht, taucht Jupiter im Südosten auf. Um Mitternacht sieht man ihn dann am Südhimmel und morgens geht er im Südwesten unter, wenn die Sonne im Nordosten über die Horizontlinie steigt. Die sonst sehr helle Venus steht am Taghimmel und ist daher nicht zu sehen.
Planet Jupiter (Rechte: dpa)
Schon in einem Fernglas sind die vier hellen Jupitermonde Io, Europa, Ganymed und Kallisto zu sehen. Bis auf Europa übertreffen diese Jupitermonde den Erdmond an Größe bei weitem. Mit 5.262 Kilometer Durchmesser ist Ganymed der größte Mond in unserem Sonnensystem. Er ist damit sogar größer als der sonnennahe Planet Merkur.
Sommerlicher Fixsternhimmel
Der abendliche Fixsternhimmel trägt nun eindeutig sommerliche Züge. Mit Einbruch der Dunkelheit ist das große und leicht erkennbare Sommerdreieck mit Wega, Deneb und Atair schon hoch im Osten zu sehen. Das Frühlingssternbild Bootes mit dem hellen Arktur ist bereits in die westliche Himmelshälfte gerückt. Markant ist auch die Nördliche Krone. Sie wird durch einen kleinen Sternenhalbkreis angedeutet, der zwischen dem Bootes und dem Herkules liegt.
Auffällig am Südhimmel leuchtet der rote Riesenstern Antares im Skorpion. Dem Skorpion folgt im Tierkreis der Schütze, in dem sich gerade der helle Jupiter aufhält. Der Große Wagen sinkt im Nordwesten herab, während im Nordosten das Himmels-W mit ihrem Aufstieg beginnt.
Das Sternbild Skorpion
Vom 11. Juli bis 18. August leuchten die Sternschnuppen der Juli-Aquariden auf. Um den 27. Juli herum sind pro Stunde dann etwa 20 Sternschnuppen zu erwarten. Die beste Beobachtungszeit sind die Stunden nach Mitternacht.
Am 4. Juli erreicht die Erde ihre größte Entfernung von der Sonne in ihrem Jahreslauf. Das Sonnenlicht ist dann acht Minuten und 27 Sekunden zur Erde unterwegs, während es Anfang Januar bereits 17 Sekunden früher bei uns eintrifft. Die Neumondphase beginnt am 3. Juli um 4.19 Uhr, Vollmond ist am 18. Juli um 9.59 Uhr.
Der Blick ins All im Juni (Bildergalerie)
Ein Blick in den abendlichen Junihimmel zeigt: Die Umstellung zum Sommerhimmel hat begonnen. Der Astronomische Sommer beginnt am 21. Juni um 1.59 Uhr im Sternbild Stier. Dann erreicht die Sonne den Gipfel ihrer Jahresbahn und die kürzeste Nacht im Jahr steht an: die Sommersonnenwende.
Das Sommerdreieck aus Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler ist bereits vollständig aufgegangen. Auf der Verbindungslinie Arktur - Wega liegen die Sternbilder Nördliche Krone und Herkules. Die Nördliche Krone besteht aus einem einprägsamen Halbkreis von Sternen. Ein Stern - Gemma genannt - leuchtet deutlich heller als die übrigen und soll den Edelstein in der Krone darstellen.
Die Nördliche Krone mit dem Stern Gemma
Knapp über dem Nordhorizont entdeckt man das Himmels-W, das gegenüber dem Großen Wagen steht. In den europäischen Breiten sind der Große Wagen und das Himmels-W in jeder klaren Nacht des Jahres zu sehen - sie gehen niemals unter.
Der westliche Teil des Firmaments wird noch von den Frühlingssternbildern geprägt. Weit im Westen erkennt man ein großes Sternentrapez, das den Rumpf des Löwen bildet. Im Südwesten trifft man auf die Jungfrau mit ihrem bläulichen Hauptstern Spica. Die Jungfrau ist die Göttin der Gerechtigkeit. Sie hält in der einen Hand eine Waage, um die Seelen der jüngst Verstorbenen zu wiegen und damit zu entscheiden, ob sie ins Paradies dürfen oder in den Hades zu stürzen sind.
Das Sternbild Löwe
Ein heller Planet beherrscht die zweite Nachthälfte, nämlich Jupiter im Sternbild Schütze. Der Riesenplanet geht jetzt immer früher auf. Am 1. passiert er um Mitternacht die östliche
Horizontlinie, am Monatsende erfolgt sein Aufgang schon kurz vor zehn Uhr abends.
Die beiden hellen Planeten Mars und Saturn halten sich weit im Westen auf. Mars ist allerdings nicht mehr besonders auffällig. Saturn zieht sich aus der zweiten Nachthälfte allmählich zurück. Am 8. ergibt sich nach Einbruch der Dunkelheit ein netter Himmelsanblick: Tief am Westhimmel ist das Dreigestirn Mars, Regulus und Saturn zu sehen, zu dem sich die Sichel des zunehmendenMondes gesellt.
Bereits am 3. um 21.23 Uhr ist Neumond. Am gleichen Tag passiert der Mond nachmittags seinen erdnächsten Bahnpunkt, wobei er sich bis auf 357 250 Kilometer der Erde nähert. Das Zusammenfallen von Neumond und Erdnähe führt wieder zu extremen Gezeiten, wobei auch in den Folgetagen tektonische Beben und verstärkte Vulkanaktivität ausgelöst werden können. Vollmond ist am 18. um 19.30 Uhr.
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