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KULTURNACHRICHTEN
 

Schwedisches Gericht verklagt Betreiber von Internet-Tauschbörse zu Haftstrafen

Die deutsche Musikindustrie ist zufrieden mit dem Urteil gegen die Betreiber der Tauschbörse Pirate Bay. Der Richterspruch zeige, dass das Betreiben einer Online-Tauschbörse nichts mit Seeräuberromantik zu tun habe, sagte der Geschäftsführer der Bundesverbandes Musikindustrie, Stefan Michalk. Sondern dass es letztlich eine moderne Form der Hehlerei sei. Ein schwedisches Gericht hatte die Betreiber von Pirate Bay wegen Verletzung des Urheberrechts zu einjährigen Haftstrafen verurteilt. Außerdem müssen sie Schadenersatz in Millionenhöhe bezahlen. Die Verurteilten kündigten Berufung an. Einer der Server von 'The Pirate Bay' bekommt übrigens einen Ehrenplatz. Das technische Museum Stockholm hat den bereits 2006 von der Polizei beschlagnahmten Rechner in seine Sammlung aufgenommen. Direktor Nils Olander bezeichnete ihn als Symbol sowohl für große Chancen als auch für ein großes Problem der Technik. Solch schwierige Fragen dürfe das Museum nicht umgehen.

 

Trotz Klage - Suhrkamp hält an Umzug fest

Der Suhrkamp Verlag lässt sich von einer Klage von Joachim Unseld nicht beeindrucken. Das Haus hält daran fest, bis Ende des Jahres von Frankfurt am Main nach Berlin umzuziehen. Das sagte Verlagssprecherin Tanja Postpischil. Der Sohn des verstorbenen Verlegers hatte zuvor angekündigt, gegen die Umzugspläne juristisch vorzugehen. Er hält selbst 20 Prozent der Anteile an Suhrkamp. Den Umzug in die Wege geleitet hatte Ulla Unseld-Berkéwicz, die 2003 nach dem Tod ihres Mannes die Verlagsleitung übernahm. Die Gesellschafterversammlung stimmte den Plänen im vergangenen Februar zu.

 

Dirigent Zagrosek will offenbar Vertrag in Berlin nicht verlängern

Das Berliner Konzerthausorchester muss sich vielleicht bald einen neuen Chefdirigenten suchen. Der seit 2006 amtierende, Lothar Zagrosek, will seinen Vertrag nach eigenem Bekunden nicht über die Spielzeit 2010/2011 hinaus verlängern. Er bedauere ausdrücklich, dass er für eine Fortführung der Neupositionierung des Orchesters aufgrund der fehlenden Unterstützung keine Perspektive mehr sehe, heißt es in einer Mitteilung. Für die Berliner Kulturverwaltung scheint der Schritt noch nicht besiegelt. Man werde mit Zagrosek Gespräche über eine Vertragsverlängerung führen, teilte ein Sprecher mit.

 

Frankreich: Filmplakate von Komiker Tati wegen Tabak-Werbeverbots zensiert

Das Tabak-Werbeverbot treibt in Frankreich sonderbare Blüten. 2.000 Plakate zu einer Ausstellung über Jacques Tati mussten retouchiert werden. Das Poster zeigt den Komiker beim Radfahren mit einer Pfeife im Mund, die nun durch ein Windrad verdeckt wird. Die Szene stammt aus dem Tati-Film 'Mein Onkel' aus dem Jahr 1958. Tati hätte ob dieser Aktion wohl gejohlt vor Lachen, ist Regisseur Constantin Costa-Gavras überzeugt. In keinem seiner Filme habe er die Pfeife auch tatsächlich angezündet.

 

De Maizière lehnt Verfassungsdiskussion weiterhin ab

Die anhaltende Diskussion über eine neue gesamtdeutsche Verfassung hält Lothar de Maizière weiterhin für unsinnig. Im Deutschlandradio Kultur kritisierte der letzte Ministerpräsident der DDR die Aussage, das Land sei der Bundesrepublik zugeschlagen worden. Diesen Entschluss habe allein die frei gewählte Volkskammer der DDR gefasst - und zwar mit überwältigender Mehrheit. SPD-Chef Franz Müntefering hatte eine neue gesamtdeutsche Verfassung vorgeschlagen. Ihm warf de Maizière in diesem Zusammenhang Respektlosigkeit vor dem Wahlergebnis der Volkskammer vor. Der frühere DDR-Bürgerrechtler Werner Schulz nannte den SPD-Vorstoß im Deutschlandfunk ein billiges Wahlkampfmanöver.

 

Viel Applaus für Barenboim-Auftritt in Kairo

Frenetischen Beifall ist Daniel Barenboim eigentlich gewöhnt. Über den enormen Applaus im Kairoer Opernhaus dürfte sich der Dirigent dennoch besonders gefreut haben. Im Vorfeld hatte es Kritik an seinem Aufrtitt gegeben, weil er auch einen israelischen Pass besitzt. Einige ägyptische Zeitungen hatten kritisiert, das Konzert sei ein Versuch einer getarnten Normalisierung der ägyptisch-israelischen Beziehungen. Das Publikum interessierte das wenig. Ein Kairoer Musikkritiker schwärmte, er habe die Musik hören können, nur indem er auf Barenboim geschaut habe. Der Dirigent setzt sich seit vielen Jahren für die Gründung eines unabhängigen Palästinenserstaates ein.

 

75 Prozent der Kölner Handschriften geborgen

"Ich habe noch etwa 30 Jahre Dienst und hoffe, dass ich am Ende sagen kann: Wir sind auf einem guten Weg." Das erklärte der stellvertretende Leiter des Kölner Stadtarchivs, Ulrich Fischer, und sagt damit viel über den Zustand des verschütteten Archivmaterials. Sechs Wochen nach dem Einsturz der Einrichtung sind 75 Prozent der mittelalterlichen Handschriften geborgen. Unter den Stücken sind auch die besonders wertvollen Verbundbriefe von 1396. 90 Prozent dieser Urkunden hätten unbeschädigt geborgen werden können, so Fischer. Ingesamt sei der Zustand der Dokumente allerdings sehr unterschiedlich.

 

Köln: Weitere Opernsänger melden sich wegen drastischer Inszenierung krank

"Auf der Kölner Opernbühne ist man offenbar vieles nicht gewohnt." Zu diesem Schluss ist der Sprecher des Musiktheaters, Johannes Wunderlich, gekommen, nachdem sich immer mehr Sänger für die Premiere des Stückes 'Samson und Dalila' krank melden. Die drastischen Szenen einer Massenvergewaltigung und einer Schlacht belasteten viele Chormitglieder, hieß es. So ist unter anderem die israelische Mezzosopranistin Dalia Schaechter ausgestiegen, die für die Hauptrolle vorgesehen war. Obwohl von über 60 Sängern schon 28 zuhause blieben, sei der Chor noch einsatzfähig, betonte Wunderlich. Regisseur Tilman Knabe hat das biblische Stück von Camille Saint-Saens im heutigen Nahen Osten angesiedelt.

 

Studie: Bestnoten für deutsche Filme

Fast die Hälfte aller deutschen Kinofilme ist "hervorragend". Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls die Studie 'Der Kinobesucher 2008', die die deutsche Filmförderungsanstalt veröffentlicht hat. Demnach bewerteten die repräsentativ ausgewählten Befragten 46 Prozent der deutschen Produktionen mit der Bestnoten. Besonders beliebt sind inländische Werke bei älteren Filmfreunden: Beinahe jeder zweite Kinogänger im Alter von rund 60 Jahren löste seine Karte für einen deutschen Film.

 

EU-Politiker starten Kampagne für Freiheit im Internet

GOFA - hinter diesen vier Buchstaben versteckt sich eine Kampagne für Freiheit im Internet. Mehrere EU-Parlamentarier wollen damit auf Demokratie und Wahrung der Menschenrechte im Netz aufmerksam machen. Sie fordern dem Wiener 'Standard' zufolge eine schwarze Liste von Ländern, in denen das Online-Angebot eingeschränkt ist, die Entwicklung von Anti-Zensur-Technologien sowie die Einstufung von Internetzensur als internationales Handelshemmnis.

 

Youtube zeigt künftig mehr professionelles TV-Material

Bekannt wurde Youtube mit skurillen Amateurvideos. In den USA ist auf der Internet-Video-Plattform nun aber deutlich mehr professionelles Fernseh-Material zu sehen. Der Suchmaschinen-Anbieter Google, dem Youtube gehört, teilte mit, sich mit Sony und elf weiteren Unternehmen geeinigt zu haben. Google hofft, das Portal dadurch für Werbekunden attraktiver zu machen. Viele von ihnen hatten bislang gezögert, Reklame neben Amateurvideos zu schalten. Das Angebot soll bald auch außerhalb der USA nutzbar sein.

 

Telekom stoppt Werbung auf Facebook wegen angeblich rechtsextremer Einträge

Von der Deutschen Telekom findet man derzeit keine Werbung beim Online-Netzwerk Facebook. Das Bonner Unternehmen hat die Reklame für sein Videoportal '3min' wegen rechtsgerichteter Einträge auf der Plattform zurückgezogen. Man habe nicht gewusst, dass man mit seiner Werbung neben rechtsgesinnten Seiten gelandet sei, sagte eine Telekom-Sprecherin dem Berliner Webradio 'multicult 2.0'. Eine Facebook-Sprecherin betonte in der 'Frankfurter Rundschau', wenn man Hinweise auf Inhalte bekomme, die gegen die Richtlinien verstießen, handele man schnell und lösche sie. Recherchen des Blattes zufolge hat Facebook bereits viele rechtsgerichtete Seiten abgeschaltet.

 

Google steigert Gewinn

Die Wirtschaftskrise kann dem Internet-Konzern Google offensichtlich nichts anhaben. Google steigerte seinen Gewinn im ersten Quartal um neun Prozent. Der Überschuss lag damit bei 1,4 Milliarden Dollar, wie Unternehmens-Chef Eric Schmidt in Kalifornien mitteilte. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent auf 5,5 Milliarden Dollar. Wesentliche Einnahmequelle sind bezahlte Werbeanzeigen rund um die Internet-Suche. Der Konzern ist hier Marktführer vor Yahoo und Microsoft.

 

Cohn Bendit findet Überschriften der 'taz' genial

Von dieser Zeitung ist Daniel Cohn-Bendit nach eigenem Bekunden richtig abhängig. Die Rede ist von der 'taz', die heute 30 Jahre alt wird. Er fände alleine schon die Überschriften genial, sagte der grüne Europa-Politiker im Deutschlandradio Kultur. Das Blatt zeige, was Unabhängigkeit bedeute und sei übrigens nie so links gewesen, wie immer behauptet werde. Ein bisschen Blattkritik gab es dennoch: Die Kommentare seien zum Teil in einem Duktus geschrieben, als richteten sie sich an mehrere Millionen Menschen, das fände er manchmal lächerlich, so Cohn-Bendit.

 

Neue Sparrunde bei der 'New York Times'

Die 'New York Times' schnallt den Gürtel noch ein bisschen enger. Wegen wegbrechender Werbeeinnahmen sollen der Umfang der Regionalteile und der Etat für freie Journalisten gekürzt werden. Das teilte jetzt der Chefredakteur des renommierten US-Blattes, Bill Keller, den Mitarbeitern mit. Darüberhinaus soll auch die eigenständige Reiserubrik eingestellt werden. Keller hofft so Entlassungen vermeiden zu können. Der Verlag hat bereits Sparmaßnahmen umgesetzt.

 

Studie: Aufbau und Einrichtung von neuem World Trade Center wird sehr lange brauchen

Bis das neue World Trade Center Manhatten vollständig zieren wird, dauert es wohl noch eine Weile. Einer Studie der New Yorker Verkehrsbehörde zufolge wird der Grundstein für den dritten und letzten Turm wahrscheinlich erst nach 2026 gelegt. Zudem werde auch etwas Zeit vergehen, bis alle Büros vermietet seien, so die Analyse. Mit rentablen Einnahmen rechnen die Experten nicht vor 2037, also 36 Jahre nach den Terroranschlägen vom 11. Septmeber 2001. Als Grund für die Verzögerungen nennt die Untersuchung die Wirtschaftskrise. Es gebe nicht genug Baugeld und die Nachfrage nach Büroräumen sei stark zurückgegangen.

 

Woody Allen verklagt American Apparel wegen Werbefoto

Woody Allen hat nichts gegen Werbung. Seinen Namen will er aber offenbar nur für sehr elegante, klassische Produkte hergeben. Die US-Modefirma American Apparel zählt dazu aus seiner Sicht nicht. Der Regisseur verklagte das Unternehmen auf Schadenersatz in Höhe von zehn Millionen Dollar, weil es ein Filmfoto von ihm unerlaubt für Werbung genutzt hat. American Apparel hatte eine Aufnahme aus dem Film "Der Stadtneurotiker" verwendet. Darauf ist er als orthodoxer Jude zu sehen. Das Verfahren beginnt am 18. Mai in New York.

 

Regisseur Jeffrey Jacob Abrams erst seit kurzem 'StarTrek'-Fan

Der neue 'Star Trek'-Regisseur Jeffrey Jacob Abrams war lange Zeit kein Fan der Weltraum-Saga. Erst im Verlauf der Dreharbeiten sei er zum Anhänger geworden, bekannte er bei der Deutschlandpremiere. Die Produktion empfand Abrams als unwirklich. Es sei eine sehr surreale Erfahrung gewesen, in eine so ikonische Sache involviert zu sein, erklärte der Filmemacher. Der neue 'Star Trek'-Film spielt vor dem ersten Teil der Serie, die in den 60er Jahren im US-Fernsehen startete. Darin erfährt der Zuschauer auch, was es mit der Erfindung des berühmten 'Beamers' auf sich hat, mit dem Personen über weite Strecken befördert werden.

 

Elfriede-Jelinek-Stück zur Finanzkrise in Köln uraufgeführt

Dreieinhalb Stunden ohne Pause - das war einigen Theaterbesuchern in Köln dann doch zu lange - sie gingen vor dem Ende der Vorstellung nach Hause. Die meisten hielten aber durch, als gestern Abend die Premiere eines Stücks der österreichischen Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek zur Finanzkrise über die Bühne ging, und spendeten nach der Vorstellung anerkennenden Applaus. In "Die Kontrakte des Kaufmanns" geht es um betrügerische Banker und gierige Kleinanleger. Jelinek schrieb die "Wirtschaftskomödie" bereits im vergangenen Sommer.

 

Forscher entdecken urzeitliches Ökosystem in antarktischem Gletscher

Besonders wirtlich ist die Antarktis nicht. Dennoch haben Forscher unter dem meterdicken Eis des Taylor-Gletschers ein urzeitliches Ökosystem entdeckt. In einem Wasserbecken leben diverse Bakterien, schreiben sie im Fachmagazin 'Science'. Die Bakterien hätten ihren Stoffwechsel an die einzigen vorhandenen Nährstoffquellen angepasst - Schwefel und Eisen. Nach Ansicht der Forscher der Harvard-Universität in Cambridge zeigt die Entdeckung, dass es prinzipiell auch auf anderen Planeten ohne Sauerstoff und bei extrem tiefen Temperaturen Leben geben könnte.

 

Rumänisches Kulturministerium kürzt Orthodoxer Kirche bereits verplantes Geld

Das rumänische Kulturministerium will die Orthodoxe Kirche des Landes davon überzeugen, Bescheidenheit an den Tag zu legen. Grund: Wegen der Wirtschaftskrise fällt der Etat des Hauses niederiger aus, als geplant. Die sollen jetzt vor allem bei der Kirche eingespart werden. Es könne nicht sein, das wichtige Kulturprogramme geopfert würden, nur um hunderte Gotteshäuser zu bauen, sagte Kulturminister Theodor Paleologu. Dem Patriarchat passt das gar nicht. Es könne nicht sein, dass es im 21. Jahrhundert in Rumänien immer noch Dörfer gebe, die keine Kirche hätten, konterte es. Ursprünglich sollten über 800 neue Gotteshäuser entstehen.

 

Tulpen gibt es in Europa schon viel länger als bisher angenommen

Die Tulpen blühen wieder in Europas Gärten - und zwar schon viel länger als bisher angenommen. Spanische Forscher haben die Wurzeln der Blume jetzt bis ins elfte oder zwölfte Jahrhundert zurückverfolgt. Schon damals habe sie ein Botaniker namens I-Jayr sie erwähnt. Und zwar in seinem Werk, das die Vegetation des damals muslimisch beherrschten Teils der iberischen Halbinsel beschreibt. Bisher war man davon ausgegangen, dass die orientalischen Blumen erst fünfhundert Jahre später nach Westeuropa gelangten - zu dieser Zeit wurden die Niederlande zu einem Zentrum für die Tulpenzucht.

 
 

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  • Die graue Eminenz der norwegischen Literatur: Kjell Askildsen im Porträt
    Sendezeit: 17.04.2009, 23:47
  • Nach dem Urteil in Stockholm: "The Pirate Bay" und das Urheberrecht
    Sendezeit: 17.04.2009, 23:35
  • Kunst- und Ausstellungshalle "Modigliani" in Bonn
    Sendezeit: 17.04.2009, 23:28

PRESSESCHAU

Freitag, 17. April 2009

Dass Russland seinen Militär-Einsatz in Tschetschenien für beendet erklärt hat, wird von vielen ausländischen Zeitungen kommentiert. Zudem geht es um das Gipfeltreffen der Organisation Amerikanischer Staaten in Trinidad und Tobago und erneut um die Parlamentswahlen in Indien. Zum ersten Thema schreibt die österreichische Zeitung DIE PRESSE:

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