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22.01.2009
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Ausland
Eine Frau spült Geschirr im Licht einer provisorisch aufgestellten Gaslampe (Foto: AP)
Wieder Benzin und Medikamente nach Gaza

Israel öffnet vorübergehend die Grenzen

Die Lage im Gaza-Streifen ist angesichts der aktuellen Energiekrise und der israelischen Blockade des Küstenstreifens offenbar äußerst schwierig. Jetzt hat Israel die Blockade des Küstenstreifens zeitweilig gelockert: Eine einmalige Lieferung von Benzin und Medikamenten soll den Palästinensern Erleichterung bringen.

Von Clemens Verenkotte, ARD-Hörfunkstudio Tel Aviv

Sonnenuntergang über dem abgeschalteten Kraftwerk in Gaza-Stadt (Foto: AFP) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Sonnenuntergang über dem abgeschalteten Kraftwerk in Gaza-Stadt ]
Am Abend kündigte Israels Verteidigungsminister Ehud Barak an, ab dem kommenden Morgen geringe Mengen an Dieseltreibstoff und medizinischen Gütern in den abgeriegelten Gaza-Streifen liefern zu lassen. Barak habe diese Entscheidung nach Beratungen mit hohen Regierungsvertretern in Jerusalem getroffen, hieß es.

Militärischer und wirtschaftlicher Druck erfolgreich?

Damit kann das einzige Elektrizitätswerk im Küstenstreifen wieder die beiden Diesel betriebenen Turbinen anwerfen, die am Sonntagabend abgeschaltet worden waren. Zudem werde Israel Dieseltreibstoff für Generatoren sowie Kochgas liefern, wie das Verteidigungsministerium weiter mitteilte. "Wir hoffen, dass die Hamas die Botschaft verstanden hat," sagte Außenamtssprecher Mekel. Und weiter: "Wenn sie die Anzahl der Kassam-Raketen verringern wollen, sind sie in der Lage es zu tun." Aus Kreisen des Verteidigungsministeriums hieß es, der militärische und wirtschaftliche Druck Israels habe dazu geführt, dass der Raketenbeschuss von 40 Kassams am vergangenen Donnerstag auf eine abgefeuerte Kassam am Montag zurückgegangen sei.

Im Gaza-Streifen waren derweil die Geschäfte geschlossen, ebenso Tankstellen und Verkaufsstellen, an denen Kochgas, abgefüllt in Kanistern, erworben werden konnte. Vor den wenigen Bäckereien, die für zwei Stunden geöffnet hatten, bildeten sich rasch lange Warteschlangen: "Lasst uns in Ruhe. Wir wollen leben. Bitte lasst uns leben. Das Volk möchte leben. Lasst unsere Länder in Ruhe. Es reicht uns mit den Demütigungen. Wir möchten leben. Wir müssen unsere Kinder alleine lassen, um hier in der Reihe zu stehen, damit wir Brot kaufen können", sagt eine Passantin.

"Ich schwöre Dir, wir haben nichts"

Die Krankenhäuser operieren seit Sonntagabend mit Strom, der von Diesel betriebenen Generatoren erzeugt wird. Das Shifa-Hospital, das größte Krankenhaus im Gaza-Streifen, meldete am Montag, nur noch für vier weitere Tage über den entsprechenden Treibstoff zu verfügen. Zahllose Einwohner bereiteten sich unterdessen auf eine zweite Nacht in Dunkelheit und Kälte vor. In Chan Junis im Süden gab eine alte Frau, die barfüssig vor ihrer Wohnung saß, zu Protokoll: "Ich schwöre Dir, mein Junge, wir haben kein Mehl, wir haben kein Zucker oder Reis. Sie stellen uns den Strom ab, und sie stellen uns ebenfalls das Wasser ab."

Im Hafen von Gaza wurde der Fischfang - der letzte intakte Gewerbebereich im Küstenstreifen - eingestellt. Weil es keinen Treibstoff mehr gibt, sagen die Fischer: "Die Arbeit ist überall im Gaza-Streifen zum Erliegen gekommen, an Land, auf See - überall. Es gibt keine Waren, die Elektrizität ist hier abgetrennt worden, also haben wir keine Energiequelle, weder Benzin, Gas oder Diesel", sagt einer von ihnen.

Vor der abendlichen Entscheidung des israelischen Verteidigungsministers hatten die Europäische Union, Frankreich und arabische Staaten wie Ägypten und Saudi-Arabien die Blockade des Gaza-Streifens durch die israelische Armee verurteilt sowie Israel dazu aufgefordert, die Grenzübergänge zu öffnen und die Treibstofflieferungen wieder aufzunehmen.

Audio: Audio Israel lockert Blockade [Clemens Verenkotte, ARD-Hörfunkstudio Tel Aviv]
21.01.2008 21:24 | 3'00
Stand: 21.01.2008 22:03 Uhr
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