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Zufälliger Fund auf Borneo - "Chamäleon"-Schlange entdeckt

 
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Wassertrugnatter wird nur rund einen halben Meter lang
Wassertrugnatter wird nur rund einen halben Meter lang

Warum sich die Schlange in einem dunklen Eimer hell färbte, gibt den Forschern ein Rätsel auf
Warum sich die Schlange in einem dunklen Eimer hell färbte, gibt den Forschern ein Rätsel auf

Dienstag, 27. Juni 2006

Zufälliger Fund auf Borneo"Chamäleon"-Schlange entdeckt


Eine Giftnatter, die chamäleonartig ihre Farbe wechselt, hat ein deutsch-amerikanisches Forscherteam im Herzen der Insel Borneo gefunden. Die Biologen entdeckten den Farbwechsel der Wassertrugnatter zufällig. "Ich legte die rötlich-braune Schlange in einen dunklen Eimer. Als ich einige Minuten später nochmal nachschaute, war sie fast vollkommen weiß", sagte Mark Auliya vom Zoologischen Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig in Bonn. Eine Erklärung für die ungewöhnliche Farbänderung gibt es bislang nicht, wie die Umweltstiftung WWF am Dienstag mitteilte.
 
Die etwa einen halben Meter große Natter wurde laut WWF in den Feuchtgebieten rund um den Kapuas-Fluss im Herzen der südostasiatischen Insel entdeckt. Daher habe sie den deutschen Namen Kapuas-Wassertrugnatter erhalten. Die Umweltstiftung hat dort ein Projektgebiet.
 
Den Grund für den Farbwechsel wollen die Biologen nun erforschen. Die Fähigkeit ist zwar von bestimmten Reptilien wie dem Chamäleon bekannt, bei Schlangen wurde sie nach Auliyas Angaben aber bislang nur sehr selten beobachtet. Normalerweise dient ein Farbwechsel jedoch als Tarnung und macht die Tiere nicht auffälliger. "Ich vermute, die Schlange hat an diesem Tag nur die falsche Farbe gewählt", meinte der WWF-Programmleiter auf Borneo, Bambang Supriyanto.
 
"Die Entdeckung zeigt, was für erstaunliche Arten sich noch in den dichten Wäldern Borneos versteckt halten", sagte WWF-Artenschützer Stefan Ziegler. "Keiner weiß, wie viele heute noch unbekannte Arten sich morgen von großem Nutzen für die Menschheit erweisen werden."
 
In den vergangenen zehn Jahren sind laut WWF auf Borneo 361 neue Tier- und Pflanzenarten entdeckt worden. "Das sind auf einem Gebiet, das etwas mehr als doppelt so groß ist wie Deutschland, jeden Monat durchschnittlich drei neue Arten", schreibt die Umweltorganisation. Anhaltender Kahlschlag und Plantagenbau zerstörten den Urwald Borneos jedoch im Zeitraffertempo. "Noch sind große Teile der Insel unberührt. Doch mit jedem geschlagenen Baum stirbt ein Stück Lebensraum für die hier lebenden Orang-Utans, Elefanten und Chamäleon-Schlangen", sagte Ziegler.
 
Die Natter aus dem indonesischen Teil von Borneo erhielt ihren wissenschaftlichen Namen Enhydris gyii zu Ehren des Schlangenforschers Ko Ko Gyi aus Burma. Enhydris ist der wissenschaftliche Name der Schlangengattung. Mark Auliya präsentiert das Tier im Fachmagazin "The Raffles Bulletin of Zoology"


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