In Schweden sind Vorwürfe gegen die Nobelstiftung laut geworden. Es geht um den diesjährigen Medizin-Nobelpreis. Hat ein Pharmaunternehmen die Entscheidung für den deutschen Nobelpreisträger beeinflusst? Von Joachim Müller-Jung
Im Stockholmer Konzerthaus nahm der Heidelberger Virologe Harald zur Hausen den Nobelpreis für Medizin entgegen. In seiner Dankesrede weist er auf die neuen Möglichkeiten bei der Bekämpfung des Gebärmutterhalskrebses hin, die seine nobelpreisprämierten Forschungen in Aussicht stellen. Von Harald zur Hausen
Herzkranke, die unter Depressionen leiden, haben ein um fünfzig Prozent erhöhtes Infarktrisiko. Das fand eine internationale Studie heraus. Depressionen schädigen das kranke Herz jedoch nicht direkt, sondern das Verhalten der Depressiven wie Bewegungsarmut und schlechte Ernährung. Von Nicola von Lutterotti
Kann Krebs durch Schichtarbeit entstehen? Eine Studie nährt den Verdacht. Geklärt ist noch nichts, die Schlafmedizin jedoch fordert Maßnahmen: verstärkte Vorsorge bei Nachtarbeitern. Von Michael Feld
Zwei Impfstoffe schützen vor Viren, die bei Frauen Gebärmutterhalskrebs auslösen. Nun streiten Wissenschaftler erbittert über deren Wirkung. Doch die Debatte wird mit verwirrenden und falschen Informationen geschürt. Von Sonja Kastilian, Heidelberg
Spezial Die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs gilt als Meilenstein. Wie nützlich sie tatsächlich ist, ist umstritten. Ihr Entdecker, der diesjährige Nobelpreisträger Harald zur Hausen, kämpft um die Akzeptanz seiner Entdeckung. Von Martina Lenzen-Schulte
Das hohe Niveau der medizinischen Versorgung macht es immer schwieriger, Therapien zu finden, die besser sind als die herkömmlichen. Bei den klinischen Studien geht es deshalb zunehmend darum, zu zeigen, dass eine neue Behandlung der alten wenigstens nicht unterlegen ist. Von Hildegard Kaulen
Helm auf, Strom an, Magnetfeld ein - schon ist man ein Genie. Glaubt jedenfalls der Australier Allan Snyder. Was ist wirklich dran an der transkraniellen Magnetstimulation? Von Jörg Albrecht
Paul Ehrlichs Vision von Zauberkugeln, mit denen sich krankhafte zelluläre Prozesse gezielt unschädlich machen lassen, ist Wirklichkeit geworden: Zehn Jahre therapeutische Antikörper in der Krebstherapie. Von Barbara Hobom
Schreiende Babys können zur Qual werden - für sich selbst und ihre Umgebung. Einen Trost immerhin gibt es für ratlose Eltern: Sie sind nur selten schuld am Gebrüll ihres Kindes. Von Sabine Wienand
Ist Seelenangst eine Frage schlechter Durchblutung? Bei Sigmund Freud hielten sich Mythos und Materie die Waage. Mittlerweile erkennt man besser, wie Wechselwirkungen zwischen subjektivem Empfinden und Hirnfunktionen aussehen können. Von Wolfgang Gaebel und Jürgen Zielasek
Der Fortschritt in der Stammzellforschung ist beachtlich. Mittlerweile können die Forscher Körperzellen zu Stammzellen reprogrammieren und brauchen keine Embryonen mehr. Doch der Weg zu Therapien könnte trotzdem noch lang sein. Von Volker Stollorz
Die genetischen Ursachen myeloischer Lekämie sind größtenteils unbekannt. Um ihnen auf die Spur zu kommen, haben Forscher nun das komplette Genom einer Patientin anhand gesunder Hautzellen und Leukämiezellen sequenziert. Von Reinhard Wandtner
Ärzte der Berliner Charité vermelden ein bahnbrechendes wissenschaftliches Ereignis, das gleichzeitig als glücklicher Zufall charakterisiert wird: Durch eine Stammzelltherapie gegen Leukämie wurde bei einem Patienten die HIV-Infektion zum Verschwinden gebracht. Von Mechthild Küpper