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Patchwork mit Meltern und Veltern



Weitblick garantiert: Dr. Karin Eichhoff-Cyrus, Dr. Gerhard Müller und Professor Dr. Rudolf Hohberg von der Gesellschaft für deutsche Sprache nehmen schon mal ihr neues Domizil unter die Lupe.Foto: wita / Paul Müller

Vom 04.08.2005
 
gbs. Alles begann damit, dass Philipp Sebastian aus Münster ein von ihm erfundenes neues Begriffspaar vorstellte. Die normale deutsche Sprache erschien ihm zu umständlich. So sagt er heute im Kollegen- und Freundeskreis "Am Sonntag kommen mich meine Meltern oder Veltern besuchen". Dann wissen alle, was gemeint ist. Entstanden ist das Begriffspaar aus einer heute häufigen Situation: Die Eltern sind schon lange getrennt und geschieden, leben aber jeweils mit neuen Partnern zusammen Formulierungen wie "Meine Mutter mit ihrem Lebensgefährten" oder "Mein Vater mit seiner neuen Frau" erschienen ihm auf die Dauer als "Ungetüme an Wortgebilden". Seit etwa einem Jahr sind seine Begriffe im Umlauf. Münster meint, im Zeitalter der so genannten Patchworkfamilie würden vielleicht noch andere "Kinder" von seiner Erfindung profitieren.

Dr. Anja Steinhauer, die als Redakteurin den "Sprachdienst" betreut - die Mitgliederzeitschrift der in Wiesbaden ansässigen Gesellschaft für deutsche Sprache - horchte auf. Ergebnis ist, dass in dem für Juli und August aufliegenden "Sprachdienst" folgende Preisaufgabe gestellt wird: "Wer kann uns einen früheren Beleg als die angeführten für den Ausdruck Patchworkfamilie nennen?" Wie die Sprachwissenschaftlerin darlegt, ist die Bezeichnung seit den neunziger Jahren in Deutschland geläufig. Basierend auf dem englischen Wort patchwork (Flickwerk), ist eine Patchworkfamilie in diesem Sinne ein "Flickenteppich". Gemeint sind damit Familien, bei denen die Mutter, der Vater oder beide Eltern ihre jeweiligen Kinder aus vorhergehenden Ehen oder Lebenspartnerschaften in die neue Beziehung einbringen. Gemeinsame Kinder können dazukommen. Das Phänomen ist in den letzten Jahren bis Jahrzehnten besonders angesichts der hohen Scheidungsraten zunehmend in den Blickpunkt gerückt.

Die Redakteurin verbindet mit Patchworkfamilie "eher eine positive Assoziation, etwas bunt Zusammengesetztes, das als Ganzes harmonisch zusammen passt." Sie fährt fort: "Am Anfang war diese Art von Lebensgemeinschaften etwas negativ belastet, aber seit langem ist mit dem Wort etwas Positives gemeint. Es drückt die Bereitschaft zu einer neuen Bindung aus und zu einer anderen Form von Familie, weil sie Geborgenheit bedeutet." Die Lebensfreude und Esprit ausstrahlende Mutter zweier Kinder ist verheiratet und lebt selbst somit "ganz klassisch", die Organisation funktioniert bisher perfekt.

Für die Preisaufgabe liefert sie allen Lesern und anderen Interessenten einige wichtige Informationen. So findet sich der bisher früheste Beleg für das Wort in dem Buch "Die Patchworkfamilie. Wenn Väter oder Mütter in neuen Ehen weitere Kinder bekommen", erschienen 1990 im Kreuz-Verlag. Der amerikanische Originaltitel von Autorin Anne C. Bernstein lautete: "Yours, mine and ours. How families change when remarried parents have a child together". Offen ist somit, ob der Ausdruck Patchworkfamilie womöglich eine "Erfindung" der Übersetzerin Margaret Minker ist. Zumindest scheint er im Englischen nicht geläufig zu sein. Übrigens fand die Bezeichnung in die deutschen Wörterbücher erst deutlich später Eingang. So verzeichnet das "Große Wörterbuch der deutschen Sprache" des Dudenverlags Patchworkfamilie erst seit 1999.

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