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Die Schwäbische Alb Drucken
(8 Stimmen)
Geschrieben von Anna Lena Guldner   
Montag, 5. November 2007

fotolia_3468939_s.jpgDie Schwäbische Alb bzw. Schwabenalb umfasst ein weites Gebiet: der Randen, die Hegaualb, die Baar-Alb und das Obere Donautal, die Hohe Schwabenalb, die Mittlere Kuppenalb, sowie die Mittlere Flächenalb, Albuch und Härtsfeld, die Lonetal-Flächenalb, sowie die Ries-Alb. Diese Ausarbeitung beschäftigt sich mit der Landeskunde in Baden-Würtemberg.

 


Landeskunde Baden-Württemberg

- Die Schwäbische Alb -

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Inhalt:

1. Herkunft des Namens

2. Abgrenzung und Lage der Schwäbischen Alb

3. Naturräumliche Gliederung der Schwäbischen Alb
3.1 Untereinheit 090: Randen (Klettgau- und Randenalb)

3.2 Untereinheit 091: Hegaualb
3.3 Untereinheit 092: Baaralb und Oberes Donautal
3.4 Untereinheit 093: Hohe Schwabenalb
3.5 Untereinheit 094: Mittlere Kuppenalb
3.6 Untereinheit 095: Mittlere Flächenalb
3.7 Untereinheit 096: Albuch und Härtsfeld
3.8 Untereinheit 097: Lonetal-Flächenalb (Niedere Alb)
3.9 Untereinheit 098: Riesalb

4. Geologie der Schwäbischen Alb

5. Verkarstung der Schwäbischen Alb
5.1 Karsthöhlen
5.2 Dolinen
5.3 Karstquellen und Quelltöpfe
5.4 Trockentäler und Flussschwinden

6. Gewässer der Schwäbischen Alb

7. Klimatische Verhältnisse auf der Schwäbischen Alb

8. Bodenverhältnisse der Schwäbischen Alb

9. Vegetation auf der Schwäbischen Alb

10. Siedlungsentwicklung und Städtewesen der Schwäbischen Alb

11. Die Schwäbische Alb als Erholungsraum

Literatur
 

1. Herkunft des Namens

Der Begriff Alb bzw. Alp kommt aus dem mittelhochdeutschen und bedeutet Weideplatz auf einem Berg. In der Schweiz benutzt man den aus dem alemannischen stammenden Begriff Alben bzw. Alpen auch als Synonym für das Wort Alm.[1] Während der Ausdruck der rauhen Alb für die oberflächliche Beschreibung der steinigen und kargen Hochalb stimmen mag, trifft dies keinesfalls auf die gesamte Schwabenalb zu. Das Klima ist nicht überall so frisch und ungünstig, wie auf den höchsten Teilen der Schwäbischen Alb. Die Bezeichnung Schwäbische Alb wurde daher eingeführt, um das Gebiet von der Fränkischen Alb abzugrenzen, die sich im Nordosten jenseits des Rieses anschließt.
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2. Abgrenzung und Lage der Schwäbischen Alb

Die Schwäbische Alb ist aus Kalksteinen und Kalkmergeln des Oberen Jura aufgebaute und umfasst somit die jüngste und zugleich mächtigste Stufe der südwestdeutschen Schichtstufenlandschaft. Daher wird sie neben dem Schwarzwald als einer der einheitlichsten Landschaftsräume Baden-Württembergs bezeichnet[2]. Die Schwäbische Alb erstreckt sich vom Hochrhein nach Nordosten bis zum Nördlinger Ries und ist circa 250km lang und bis zu 40km breit[3]. Zudem reicht sie am östlichen Rand mit der Riesalb nach Bayrisch Schwaben, sowie mit der Klettgaualb und dem Randen bis über den Schweizer Kanton Schaffhausen hinaus[4]. Somit zieht sich die Schwäbische Alb durch ganz Südwestdeutschland und wird daher auch „gerne als »Dach« des südwestdeutschen Stufenlandes bezeichnet“[5].

Durch die nach Nordwesten gekehrte Steilstufe, die sich an manchen Stellen bis zu 300m über das Vorland erhebt, begrenzt sie den aktiven Zentralraum des Neckarlandes in Richtung Südosten. Aus württembergischer Sicht trennt sie somit das Unterland vom peripheren, ländlicher gebliebenen Oberland ab.[6] Der südliche Teil der Schwäbischen Alb wird dagegen durch die Donau geprägt, die „bei Scheer ihr tief eingeschnittenes, felsen- und burgenreiches Durchbruchstal verlässt“[7]. Im Südwesten hebt sich die Grenze zum Alpenvorland dagegen nicht sehr deutlich ab. Dort werden die Albflächen durch Ablagerungen des Rheingletschers, sowie Schotterabtragung der Alb und vereinzelte Vulkanbergen im Hegau gekennzeichnet.
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3. Naturräumliche Gliederung der Schwäbischen Alb

Die Schwäbische Alb bzw. Schwabenalb umfasst ein weites Gebiet, dass durch die Haupteinheit Nummer 09 gekennzeichnet ist. Diese Haupteinheit lässt sich wiederum in neun Untereinheiten gliedern. Zu diesen zählt der Randen, die Hegaualb, die Baar-Alb und das Obere Donautal, die Hohe Schwabenalb, die Mittlere Kuppenalb, sowie die Mittlere Flächenalb, Albuch und Härtsfeld, die Lonetal-Flächenalb, sowie die Ries-Alb. Diese Untereinheiten versuchen die gesamte Schwäbische Alb in ihren Einzelheiten zu beschreiben.
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3.1 Untereinheit 090: Randen (Klettgau- und Randenalb)

Der Randen nimmt in etwa eine Fläche von 224,10km² ein und liegt fast vollständig in der Schweiz. Einzig der westliche Teil der Klettgau-Alb mit dem Korridor über Jestetten zum Hochrhein und zwei kleine Stücke der nördlichen Randenalb liegen noch im deutschen Staatsgebiet. Die Alb erhebt sich über einen steilen Stufenrand, dessen Stirn aus Weißjurakalken, den sogenannten Beta-Kalken, aufgebaut ist. Die Hochfläche im Westen besteht dagegen aus tertiären Ablagerungen wie Juranagelfluh, Mergel und Sanden, sowie aus Grundmoränenmaterial im Osten.

Die Böden der Klettgau- und Randenalb sind vielfältig, jedoch herrschen meist Lehmböden vor. Mit einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 8,5°C in den Tälern und 8,0°C auf den Höhen, sowie Jahresniederschlägen von 900-1050mm liegt der Randen in einem klimatischen Gunstgebiet, so dass neben Grünland und Ackerbau auf den schweren Lehmböden auch Obst- und Weinanbau möglich ist.

Sowohl die Klettgaualb als auch die Randenalb sind heute besiedelt. Während jedoch die Randenalb aus wenigen Dörfern entlang der nach Schaffhausen besiedelten Täler beschränkt ist, ist die Klettgaualb verhältnismäßig dich besiedelt. Hier haben sogar die Einzelhöfe und Kleindörfer den Wald fast vollständig verdrängt.
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3.2 Untereinheit 091: Hegaualb

Die Hegaualb bildet die südliche Trennung der Südewest-Alb zum Hegau und zu den Donau-Ablach-Platten. Sie umfasst eine Fläche von circa 377km², wovon rund 370km² in Baden-Württemberg liegen. Im Norden und Westen wird sie durch den Donaudurchbruch und das Aitrachtal und im Südosten durch das Ablachtal begrenzt. Die höchsten Flächen liegen im Norden bei 800m und fallen Richtung Süden auf 500m ab.

„Aufgrund ihres geologischen Aufbaus lässt sich die Hegaualb von Westen nach Osten in drei Teile gliedern:“[8] (1) Im Westen dominieren die mächtigen tertiären Nagelfluhschichten. An dieser Stelle ist die gesamte Hochfläche durch ein dichtes und tiefes Netz geräumiger Täler in breite Rücken zerschnitten. Zudem ragen in diesem Gebiet einige Vulkankegel hervor. Die kalkreichen Lehmböden des Westflügels wer-den vor allem landwirtschaftlich genzutzt. Die Oberfläche des Bodens weist hier eine Verzahnung geologischer Schichten auf, die aus Tertiär, Jura und Quartär stammen.

(2) Der nördliche Teil der Hegaualb wird ebenfalls ackerbaulich genutzt. Jedoch beherrschen hier die Tertiärböden das gesamte Gebiet. Weiter südlich befindet sich steile Wiesentrockentäler, die durch Weißjura markiert sind. Ein bekanntes Naturspektakel ist der sogenannte Quelltopf der Aach, der sich hier befindet.

(3) Auch der östliche Teil der Hegaualb wird von Weißjuraschichten dominiert. Die Hochflächen im Bereich der Plattenkalke sind durch relative Ebenheit und die Massenkalke durch hochgradige Verkarstung gekennzeichnet. Während der mittlere und der westliche Teil des Naturraumes zum Rhein entwässern, wird der östliche Teil zur Donau geleitet. In diesem Gebiet herrschen Land- und Fortswirtschaft vor.
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3.3 Untereinheit 092: Baaralb und Oberes Donautal

Die Baaralb und das Obere Donautal umfassen im wesentlichen den westlichen Teil der Schwäbischen Alb und somit ein Gebiet von etwa 440km². Dieser ist durch die Donau und ihre etlichen Nebenflüsse tief zertalt, so dass dieser Naturraum sehr felsreich und in einzelne Bergklötze zerteilt ist. Die höchsten Stellen der Baaralb und des Oberen Donautals befinden sich in einer Höhe von 900m. Die Talsohle liegt dagegen auf nur 650m Höhe.

„Die bedeutendsten Talräume sind die von Donau, Aitrach, Prim und Faulen-bach.“[9] In diesen fächerartigen Talräumen befinden sich die Hauptsiedlungs-, sowie die Hauptverkehrsräume, wie beispielsweise die Verbindung von Baar und Neckarland zum Bodensee. Da die klimatischen Verhältnisse denen der Hegaualb relativ ähnlich sind, sind die Talräume meist schlecht durchlüftet, so dass einige Gebiete immissionsgefährdet sind.

Die Böden der Baaralb und des Oberen Donautals sind lehmige Schwemmböden bei denen die Grünlandnutzung dominiert. Die Terrassen und die kalkhaltigen Schuttkegel in den Trockentälern werden hingegen ackerbaulich genutzt. Die Hänge des Donautals sind durch steil aufragende Felswände und trockenliegende Schluchten gegliedert. Die südexponierten Hänge weisen dagegen eine deutliche Schichtstufung auf. Durch dieses Landschaftsbild ist dieser Naturrraum ein sehr stark nachgefragtes Naherholungsgebiet.
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3.4 Untereinheit 093: Hohe Schwabenalb

Die Hohe Schwabenalb liegt in eine Hochfläche von 900 bis 1000m und weist die höchsten Erhebungen der Schwäbischen Alb auf, so zum Beispiel den Lemberg, der 1015m über Normalnull liegt. Dieser Naturraum fällt nach Osten und Süden ab und wird durch zwei tief eingeschnittene ehemalige Durchbruchstäler der Donau markiert und umfasst eine Fläche von rund 570km².

Die meisten Gewässer der Hohen Schwabenalb entwässern zur Donau. Einige dieser sind beispielsweise die Schmeie, Bära und Lippach. Das Gebiet zieht seine Grenzen durch den Albtrauf im Norden, durch das Prim-Faulenbach-Tal im Osten, durch die Donau im Süden und durch das Fehltal im Westen. Der nördliche Teil der Hohen Schwabenalb ist die Ursprungsstelle der großen Gewässer. Während die Täler in diesem Bereich sehr breit und flach sind, sind die der Kuppenalb durch die starke Verkarstung und Erosion sehr schmal und mäandrieren.

Die Hohe Schwabenalb verfügt über Böden, die sehr ertragreich und von großem Nutzen für die Landwirtschaft sind. So herrschen auf den Schichtflächen kalkreiche Lehme und in den Trockentälern meist tiefgründige, stark entkalkte Lehmböden vor. Von der Hochfläche aus sind sogar die Alpen bei guter Sicht deutlich zu erkennen. Die Talhänge sind mit Kalkschutt bedeckt und im Bäratal haben sich sogar Sinterterrassen ausgebildet. An den Tal- und Traufhängen sind auch die Wälder vorzufinden. Früher dominierte hier vor allem der Buchentannenwald, der heute immer mehr durch Fichten verdrängt wird. „Die Waldfläche ist in den letzten Jahren kontinuierlich angewachsen, insbesondere im nördlichen Teil.“[10]

Die Hohe Schwabenalb ist bereits seit alemannischer Zeit besiedelt worden. Durch den Buchentannenwald enden viele Orte in dieser Gegend auf -tann. Zumeist herrschen hier Gewanndörfer mit großen Markungen, kleinbäuerlichen Verhältnissen und traditionsgebundenem Ackerbau vor.
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3.5 Untereinheit 094: Mittlere Kuppenalb

Die Mittlere Kuppenalb ist durch zahllose aus Massenkalken aufgebaute Kuppen gekennzeichnet. Sie ist eine Hochfläche, die im Norden aufgrund des Albtraufs und im Süden aufgrund einer Stufe sichtbar gegenüber der Mittleren Flächenalb abgegrenzt ist. Dagegen sind die Abgrenzungen zu der Hohen Schwabenalb und zum Albuch eher unsichtbar. Somit umfasst die Mittlere Kuppenalb ein Gebiet von etwa 1312km².

Der Raum ist stark durch tiefe Verkarstung und ein typisches Trockentalsystem der Massenkalke geprägt. Die Oberflächenentwässerung geschieht auf Seiten der Donau durch tief erodierte und mäandrierende Täler, welche durch Karstquellen und Kalktuffterrassen charakterisiert sind (Lauchert und Große Lauter). Auf Seiten des Neckars sind es steile und tief eingeschnittene Täler, die durch etliche Schichtquellen und Kalksinterterassen das Wasser ablaufen lassen.

Die Böden der Mittleren Kuppenalb sind meist flachgründig und in geringem Maße für landwirtschaftliche Zwecke zu gebrauchen. Die besseren Böden mit ackerbaulicher Nutzung sind vor allem in den Randbereichen der Kuppenalb zu finden, in denen die Schichtkalke dominieren oder in den Bereichen der Zeta-Überdeckung des Weißjura (Münsinger Schüssel). Die Täler sind meist mit Grünland bedeckt, Wälder sind auf die ungünstigen Standorte der Steilhänge und flachgründigen Kuppenlagen begrenzt. Heutzutage werden die Wälder mit ihren alten Weidbuchen und Wacholderbüschen wieder aufgeforstet.

Die Mittlere Kuppenalb ist durch Siedlungen agrarwirtschaftlicher Herkunft geprägt. Jedoch weisen die Siedlungen erhebliche Zuwachsraten an Wohngebieten auf. Die Industrialisierung hingegen befindet sich fast ausschließlich auf Neckarseite. Nur kleinere Städte befinden sich auch in den Haupttälern der Donauseite. Zudem verfügt der Naturraum der Mittleren Kuppenalb über eine unmittelbare Nähe zu den Verdichtungsräumen Tübingen/Reutlingen und Stuttgart.
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3.6 Untereinheit 095: Mittlere Flächenalb

Die Mittlere Flächenalb verfügt über großflächige Juranagelfluhablagerungen, da diese während des Miozäns überflutet war. Im Norden wird das Gebiet durch die Klifflinie, im Osten zur Lonetal-Flächenalb, im Süden durch die Donau und im Westen durch das Schmiechatal eingegrenzt. Im Gegensatz zu der Mittleren Kuppenalb wird der Naturraum durch schwach geformte Jura-Hochflächen und Jura-Hügelländer aus Tertiärgesteinen geprägt.

„Der Untergrund der Jura-Hochfläche wird von tief verkarsteten Massenkalken gebildet, die nach Süden zunehmend von weniger durchlässigen Kalksteinen überlagert sind.“[11] Während die undurchlässigen Kalksteinschichten das Siedlungsland bilden, wachsen auf den durchlässigen Schichten buchenreiche Laubwälder, sowie Wacholderheiden. Zudem verfügen die Massenkalken über einen großen Anteil an Magerrasenvorkommen.

Die Mittlere Flächenalb wird zwar von einem steilen Talnetz durchzogen, ist aber wegen der Enge nur spärlich besiedelt. Das Tal von Schmiech und Blau, welches sich in einem ehemaligen Talzug der Donau befindet, ist jedoch die Ausnahme. „Der Naturraum ist (...) durch ein hohes Rohstoffpotential gekennzeichnet, von denen vor allem die Quarzsande und Zementrohstoffvorkommen des Hochsträß und die Kalkstein vorkommen des Blautals von besonderer Bedeutung sind.“[12]
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3.7 Untereinheit 096: Albuch und Härtsfeld

Das Albuch und Härtsfeld ist durch eine geringere Höhe gekennzeichnet und stellt somit den niedrigeren östlichen Teil der Kuppenalb dar. Zudem ist der Naturraum durch ruhigere Formen gekennzeichnet. Das Albuch und Härtsfeld weist den größten Waldanteil aller Untereinheiten der Schwäbischen Alb auf. Das Tal von Kocher und Brenz trennt die das Albuch und Härtsfeld voneinander. „Die Nordgrenze bildet der Albtrauf, der in seinem östlichen Teil nur noch schwach ausgebildet ist, die Südgrenze zur Lonetal-Flächenalb wird durch eine deutlich ausgeprägte Klifflinie gebildet.“[13]

Der nördliche Teil dieser Untereinheit ist über weite Flächen mit kalkarmen tiefgründigen Feuersteinlehmen bedeckt. Dieses Gebiet tendiert zur Verheidung und Vermoorung, ist nur schwach reliefiert und eignet sich daher besonders für den Ackerbau. Für die Ebenen sind Trockentäler, Karstwannen, Hügel und Kuppen besonders charakteristisch. Zudem ist es sowohl mit Eichen-Birkenwäldern, als auch mit Nadelwäldern zu großen Teilen bewaldet.

Weiter südlich, wo die Böden eher durch kalkreiche aber schwere Lehme geprägt sind, sind die Hochflächen in bewaldete Rücken aufgelöst.[14] Der östliche Teil dagegen ist durch Plattenkalke geprägt, der sich in Zetaschichten aufgelagert hat. In diesem Bereich liegen die Täler relativ flach und das Gelände wird von seichten Wellen durchzogen. Dadurch ist das Land sehr gut für den landwirtschaftlichen Bedarf ge-eignet und wurde schon früh im Bereich des Egautals und des natürlichen Albüber-gangs des Kocher- und Brenztals besiedelt.[15] Zudem markiert der östliche Rand dieser Untereinheit den Beginn der Riesalb.
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3.8 Untereinheit 097: Lonetal-Flächenalb (Niedere Alb)

Die Lonetal-Flächenalb ist eine weite offene Fläche, die durch sehr weiche Refliefformen gekennzeichnet ist. Insgesamt stellt sie den niedrigeren Ostteil der Flächenalb dar. Früher wurde Die Lonetal-Flächenalb wegen ihrer geringen Meereshöhe von 500 bis 600m auch als Niedere Alb bezeichnet. Richtung Norden wird die Alb durch die Klifflinie zum Albuch und Richtung Süden durch die Donauniederung eingegrenzt und umfasst somit eine Fläche von ungefähr 549km².

Die Flächenalb besteht im wesentlichen aus Massenkalken, die teilweise von tertiären und quartären Ablagerungen überlagert werden. Für den Ackerbau sind besonders die durch Lößeinwehungen aus den nahen Schotterfluren der Donau verbesserten tiefgründigen Lehmböden geeignet. Klimatisch ist die Alb durch warme Sommer und relativ milde Wintermonate begünstigt. Diese Vorteile des Naturraumes zeichnet die Lonetal-Flächenalb besonders durch ihre frühe Besiedlung in Form von Gewanndörfern und die landwirtschaftliche Nutzung, sowie die Viehzucht aus.

Neben der Viehzucht säumt jedoch auch der noch bestehende Wald einen großen Bereich des Lonetals. Die Wälder befinden sich meist an den Steilhängen und ebenso auf den Kuppen der Massenkalke. „Die Talhänge von Lone und Brenz sind [dagegen] im Bereich der Massenkalke durch felsige Steilhänge und Höhlen ausgeprägt.“[16] Diese Phänomene der Lonetal-Flächenalb spiegeln den natürlichen Reichtum der gesamten Schwäbischen Alb wider.
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3.9 Untereinheit 098: Riesalb

Die Riesalb liegt fast ausschließlich im Bundesland Bayern und gehört zum östlichen Teil der Schwäbischen Alb. Das vorwiegend kleinbäuerliche Gebiet nimmt eine Fläche von rund 338km² ein und ist stark durch den Einschlag eines Meteoriten geprägt. Dieser Sprengte einen außerordentlich großen Krater in die Riesalb, so dass dieser auch als Rieskessel bezeichnet wird.

Während die Waldböden im nördlichen Höhenzug vorwiegend aus dunkler Erde bestehen, weisen die Böden des Kesseltals eine weitaus größere Varietät auf. Hier agieren sowohl Kalkscherbenböden, als auch Sand- und Lehmböden miteinander. Die Böden der Täler, die sich entlang der Donau befinden, bestehen vornehmlich aus Sanden und die Terrassen sind mit Löss bedeckt. Die Talsohlen sind dagegen meist sehr feucht und sind daher als Moorgebiete und Sumpfniederungen auszuweisen, die als Streuwiesen genutzt werden.

Wie bereits angedeutet ist der nördliche Höhenzug komplett bewaldet und bildet eine Art Einfassung um das Kesseltal. In diesem Gebiet sind noch relativ große Reste eines Eichen-Buchenwaldes vorzufinden.[17] Der einstige Laubwald wird jedoch zunehmend durch einen großen Anteil an Fichten verdrängt. Der Rest des Gebietes wird agrarwirtschaftlich genutzt, wobei der Getreideanbau dominiert. Das kontinentale Klima trägt dazu einen großen Teil bei, da die Sommer sehr warm und die Winter zwar recht kalt, aber dennoch schneearm sind.

Insgesamt kann diese Untereinheit der Schwäbischen Alb als eines der ältesten Siedlungsgebiete angesehen werden. Hier reihen sich die Dörfer wie Perlen an einer Perlenkette auf und besiedeln das ganze Gebiet.
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4. Geologie der Schwäbischen Alb

Geologisch betrachtet ist die Schwäbische Alb zum größten Teil aus den Schichtfolgen des Juras aufgebaut. „Die schwache Verkippung der Erdkruste im Raum zwischen Oberrheingraben und dem Molassebecken im Alpenvorland ermöglichte die Herausbildung des Schichtstufenreliefs seit der Zeit, als sich das Jura Meer noch vor dem Ende der eigentlichen Jurazeit aus Südwestdeutschland nach Süden zurückgezogen hatte und für dieses Gebiet eine lange Periode festländischer Verwitterung, Abtragung und Landschaftsformung begann, die bis heute etwa 140 Mill. Jahre umfasst.“[18] Das Gestein der Jurazeit wird in drei Stufen unterteilt: (1) der Schwarze Jura bzw. Unterjura, (2) der Braune Jura bzw. Mitteljura und (3) der Weiße Jura bzw. Oberjura.

Während die Hochflächen der äußersten Westalb von der miozänen Nagelfluh des Hegaus bedeckt ist, liegt der Weiße Jura unsichtbar darunter. Durch die Einschneidung der Wutach in das Deckgebirge von Trias und Jura kann man dennoch die jurassische Schichtfolge ansatzweise erkennen. Ab der Baar, dem Quellgebiet des Neckars, sind die Schichtstufen schließlich besser zu erkennen, welche sich fächerartig nach Nordosten ziehen. „Über dem vornehmlich aus Schwarzem Jura bestehenden Albvorland liegen die Vorberge des Braunen Jura; darüber erhebt sich, weithin sichtbar durch weiße Felsen bekränzt, der Albtrauf.“[19] Dahinter schließt sich die Albhochfläche an, die von ihren sanften Formen in ein zertaltes Gebiet übergeht.

Der Schwarze Jura, der durch einen besonders hohen Gehalt an Pyrit und Bitumen gefärbt wird, nimmt im Albvorland die weiten und ebenen Flächen ein. Diese sind zudem mit Löss bedeckt, so dass dieses Gebiet sehr gut für den Ackerbau geeignet ist. Nennenswert ist hier die Filderebene südlich von Stuttgart. Auch im Osten auf den Keuperbergen ist der Unterjura deutlich zu erkennen. „Die Jüngeren Schichten des Schwarzen Jura bilden teilweise ebenfalls Schichtstufen aus, die aber nur östlich größere Ausdehnungen erreichen.“[20]

Der Braune Jura, der seine Farbe durch den hohen Eisengehalt erhält, erhebt sich über die gesamten Albvorberge. Er umfasst Teile der Westalb, der Mittleren Ostalb und auch die Vorberge des nördlichen Steilabfalls der Albtafel. Auch die Kaiserberge Hohenstaufen, Stuifen und der Rechberg sind aus dem Mitteljura aufgebaut. „In der Tuttlinger Gegend und im Filstal sind die schichten des Braunen Jura an den Talhängen weit in den Albkörper hinein angeschnitten“[21], während bei Aalen das oolithische Eisenerz sogar abgebaut wird.

Der Weiße Jura macht den flächenmäßig größten Teil der Schwäbischen Alb aus. Er ist bis zu 400m mächtig und besteht aus nahezu reinem, marinen Kalk. Die Schichtung der mergeligen Gesteine des Oberjuras ist deutlich am Albaufstieg zu erkennen. Dort sind die Kalke Schicht für Schicht übereinander gestapelt. Die Traufkante der Westalb, deren dahinterliegenden Ebenen, sowie die Mittlere Alb zwischen Wielheim und Geislingen wer-den durch den Weißen Jura bestimmt. Im Süden befindet sich das jüngste Juragestein, während es im Norden nur bei Urach vorkommt. „Dem tektonischen Bau entsprechend erreicht die Alb im Westen auch ihre höchsten Erhebungen“[22], wie beispielsweise den Lemberg mit einer Höhe von 1015m.

Auch heute ist die Landschaft der Schwäbischen Alb durch den Gegensatz der geschichteten Sedimenten und Massenkalke geprägt. Die massiven Riffgesteine verleihen der Landschaft einen ungleichmäßigen und felsigen Charakter. Die Kuppenalb im Nordwesten ist der wichtigste Repräsentant dieses Landschaftbildes. Demgegenüber steht die Flächenalb, welche südöstlich der Kuppenalb und südlich des miozänen Molassemeeres liegt und durch ihre Flachheit charakterisiert wird. „Die flächenhafte Einebnung wird der festländischen Abtragung und marinen Abrasion im Tertiär zugeschrieben.“[23]

Tertiäre Ablagerungen sind fast ausschließlich am Südrand der Alb vorzufinden. Beispielsweise sind größere zusammenhängende Abtragungsrelikte tertiärer Schichten auch auf der südlichen Ostalb anzutreffen. „Südlich des Blautals taucht der Jura [schließlich] unter der Unteren Süßwassermolasse des „Hochsträß“ ab.“[24] Im Hegau-Gebiet nimmt die miozäne Juranagelfluh dagegen ihre größte Mächtigkeit ein. Auch auf vulkanische Gesteine kann in Urach-Kirchheim, sowie im Hegau gestoßen werden. Die Vulkane waren im Hegau sogar bis ins jüngste Obermiozän tätig.

Glaziale Ablagerungen des Pleistozäns sind nur im Vorland und am Fuße der Alb zu finden. „Das übrige Gebiet lag während der Eiszeiten im periglazialen Faziesbereich.“[25] Aber auch heute nehmen sowohl oberirdische als auch unterirdische Abtragungsprozesse ihren Fortgang und verändern das geologische und morphologische durch den Jura geprägten Landschaftscharakter fortwährend.
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5. Verkarstung der Schwäbischen Alb

Eines der wichtigsten Merkmale der Schwäbischen Alb sind die zahlreichen Karstgebiete. Der Name Karst geht auf ein slowenisch-kroatisches Gebirge bei Triest zurück und definiert Erscheinungen, die durch Korrasion bewirkt werden. Heute wird der Ausdruck synonym für die Begriffe Relief, Wasserhaushalt und Landschaftscharakter in Gebieten mit löslichen Gesteinen benutzt. Auf der obersten und letzten Stufe des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes verläuft die Wasserscheide zwischen Rhein und Donau. Dort befinden sich die hellen Kalke des Weißjura.

Da chemische Lösungen und kohlesäurehaltiges Wasser dieses Gestein sehr gut zu lösen vermögen, verändert das Gesteinspaket und damit auch die Geländeoberfläche fortwährend sowohl ihre oberirdischen bzw. nackten (z.B. Dolinen und Erdfälle) als auch unterirdischen bzw. bedeckten (z.B. Höhlen und Aquifere) Formen. „Die geomorphologische Formbildung durch Lösungsverwitterung wird als „Verkarstung“ bezeichnet.“[26]

Somit entstand tief unter der Erde im Laufe der Zeit ein dichtes Netz von Wasseradern. Das Wasser drang von oben her in feine Haarrisse und Brüche ein, die durch tektonische Bewegung entstanden und erweiterte diese zu Klüften und Spalten. So wurde die oberirdische Entwässerung immer weiter in den Untergrund verlegt und Karsthöhlen, Dolinen und Trockentäler entstanden. Folgende Formen sind typisch für Karstgebiete und sind in einer Vielzahl auf der Schwäbischen Alb anzutreffen:
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5.1 Karsthöhlen

Karsthöhlen sind Höhlen, die durch Lösungsverwitterung in karstfähigen Gebieten entstanden sind. Erfahrungsgemäß fließt Wasser auf undurchlässigen Ton- oder Lehmschichten, in Neigungsrichtung ab. Befinden sich in diesen Schichten feine Risse oder Klüfte, so kann sich das Wasser von dort aus unterirdisch weiterbewegen. Die kleinen Rinnsale werden durch Wasserzufuhr zu größeren Flüssen und bahnen sich schließlich durch chemische Lösung ihren Weg durch das Kalkgestein. Diese Art der Freilegung der Höhle kann dazu führen, dass Zwischenwände einbrechen und riesige Hohlräume entstehen. Auf diese Art und Weise sind auf der Schwäbischen Alb zahlreiche Karsthöhlen entstanden.

Bei den Karsthöhlen unterschiedet man wiederum zwei verschiedene Arten: die Kluft- und die Wasserhöhlen. Die Laichinger Tiefenhöhle ist beispielsweise eine Klufthöhle, da sich hier mehrere Schächte durch Gänge verbunden haben. Die Charlottenhöhle ist dagegen eine ehemalige Wasserhöhle. Durch das Absinken des Karstwasserspiegels trocknete sie jedoch aus, sodass sich heute Tropfsteinen in ihr befinden. Die Wimsener Höhle ist eine noch bestehende Wasserhöhle, in der jedoch keine Stalagmiten, Stalaktiten oder Tropfsteinsäulen sind.

Tropfsteinhöhlen entstehen nur dann, wenn der Kohlenstoffdioxidgehalt in der Luft absinkt. Demnach fällt ebenfalls die Konzentration der Kohlensäure ab und das Wasser kann nicht mehr so viel Kalk aufnehmen. In Höhlen ist dies sehr oft der Fall, so dass gelöster Kalk wieder ausgefällt wird und sich an Boden und Decken als Kalksinter bzw. Kalktuff an- und ablagert. Meistens weisen Tropfsteine eine konzentrische Schichtung auf, die durch Verunreinigungen durch Lehm und den Gehalt von Oxiden bestimmt wird. Das Oxid ist der entscheidende Faktor für die Färbung der Tropfsteine. „Eisenoxide lassen gelbe, gelbbraune oder braune Farben zustandekommen. Blutrote oder karminrote Sinter enthalten etwas Manganoxid.“[27]
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5.2 Dolinen

Dolinen sind für Karstlandschaften typische trichter-, schüssel- oder kesselförmige Hohlformen unterschiedlicher Tiefen und Durchmesser.[28] Dabei handelt es sich um Hohlformen, die über ein unterirdisches Abflusssystem verfügen. Dolinen entstehen sowohl durch Lösungsverwitterung im oberirdischen, als auch im unterirdischen Bereich. Diese verwitterten Areale stürzen schließlich wegen der zu hohen Last ein, so dass an der Oberfläche runde bzw. ovale Einsturztrichter entstehen. Dolinen werden nach charakteristischen Formen unterschieden.

Trichterdolinen, auch Korrosions- oder Lösungsdoline genannt, sind am weitesten verbreitet. Sie entstehen durch Lösungsverwitterung, die lässt die Erdoberfläche um einige Meter einsinken. Der Grundriss einer solchen Doline ist meist rund und weist eine deutliche Hangneigung auf.

Wannendolinen sind dagegen flacher und nur mäßig steil. Sie sind durch einen eher ovalen Grundriss und einen relativ unebenen Boden gekennzeichnet. Wenn mehrere Wannendolinen aneinander angrenzen und durch Korrosion miteinander verschmelzen, dann ergibt sich daraus eine Karstwanne, die auch als Uvala bezeichnet wird.

Karstschächte sind „schmale, fast linienhaft und weit in die Tiefe des verkarstungsfähigen Gesteins hineinreichende Hohlformen“[29], die auch als Jamas bezeichnet werden. Der lange Schacht wird durch Lösungsverwitterung ausgeprägt und bleibt fast ausschließlich auf die nähere Umgebung der Kluft begrenzt. Wie auf der Abbildung zu erkennen ist, sind Karstschächte an der Erdoberfläche nur als sehr kleine Dolinen zu erkennen, die aber in der Tiefe bis zu einigen hundert Metern ausgeprägt sein können.

Diese Formen der Verkarstung kann man über das ganze Gebiet der Schwäbischen Alb finden. Die meisten Dolinen sind jedoch bereits so verschüttet, dass sie nur noch sehr schwer zu erkennen sind.
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5.3 Karstquellen und Quelltöpfe

Eine Karstquelle ist „eine Quelle am Rande eines verkarsteten Gebietes, welche aus dem Karstwasser im unterirdischen Gangsystem gespeist wird.“[30] Diese Quellen sind sehr stark vom Niederschlagswasser abhängig und weisen somit enorme Schwankungen des Wasserpegels auf. Das Wasser versickert an der Bodenoberfläche durch Klüfte und Ritze und fließt im Höhlensystem ab. Die Schüttung ist somit wetterabhängig. Karstquellen fallen im Sommer meist trocken, da der Wassernachschub entfällt und der Karstkörper nur eine begrenzte Speicherwirkung besitzt. Herrscht jedoch regnerisches Wetter oder eine Schneeschmelze vor, so steigt der Wasserpegel und das Wasser wird durch den extrem hohen hydrostatischen Druck des eigenen Gewichts wieder an der Oberfläche herausgepresst.

Eine der sehenswertesten Karstquellen der Schwäbischen Alb ist der Blautopf in Blaubeuren. Dieser wird durch ein weitverzweigtes Höhlensystem gespeist, in dem große Wassermassen gesammelt werden. Der Blautopf wurde durch den großen Wasserdruck zu einem trichterförmigen Topf geformt, der eine ungefähre Tiefe von 21m besitzt. Der Quelltopf entlässt etwa 2500 Liter pro Sekunde und umfasst ein Einzugsgebiet von 150-160km². Dieses erstreckt sich von Westerheim, Laichingen, Feldstetten, Sontheim, Suppingen bis Berghülen.[31]

Da das Wasser durch das Durchfließen des Karstes stark mit gelöstem Kalk gesättigt ist, erscheint es dem menschlichen Auge bei großer Wassertiefe blau oder grün.
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5.4 Trockentäler und Flussschwinden

Trockentäler sind Täler von geringer Tiefe, in denen es keine Fließgewässer gibt, aber dennoch eine sogenannte Fluvialdynamik bzw. Fluvialgeomorphodynamik vor-handen ist, die das Tal früher geprägt haben muss. Die Entwässerung vollzieht sich demnach nicht mehr ober-, sondern unterirdisch. Dies kann durch Faktoren wie Rückschreiten der Erosionsbasis, Klimaveränderung oder durch nicht mehr wirkende periglaziale Einflüsse des Permafrostbodens geschehen sein.[32] „Trockentäler sind nach dieser Vorstellung fossile Täler.“[33]

Auf der Schwäbischen Alb sind zahlreiche Karsttrockentäler zu finden. Bei Immendingen trifft die Donau beispielsweise bei der Schwäbischen Alb auf Kalkgestein, welches sehr stark wasserdurchlässig ist. Das Niederschlagswasser kann hier im Untergrund versickern und läuft über schräg abfallende Schichten bis hin zum Quelltopf der Aach. Erst hier kommt das Wasser wieder an der Erdoberfläche zum Vorschein.

Auch Flüsse und Bäche, die ursprünglich in die Donau entwässerten fielen trocken. Dies liegt an dem umgekehrten Gefälle zum Rhein, welches die Änderung der Wasserfließrichtung zur Folge hat. Die rückschreitende Erosion am Albrand hat ebenfalls durch tiefes Einschneiden der Täler Flussbetten geköpft, so dass diese trocken fielen.
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6. Gewässer der Schwäbischen Alb

Die Neckarseite der Schwäbischen Alb besitzt durch die Kalktuffablagerungen ein gestuftes Längsprofil. Die „steil eingeschnittenen Täler wurden von den Flüssen geschaffen, die dem jungen Neckar zustreben.“[34] Auf dieser Seite haben die Flüsse eine starke Erosionskraft, so dass hier ein starkes Gefälle entstand. Die Täler auf der Donauseite sind hingegen nur wenig eingeschnitten. Während die nordexponierten Hängesind heute mit Wald oder Wachholderheiden bewachsen sind, herrscht auf den südexponierten Hängen meist Grünland vor.

Die Donau ist eines der wichtigsten Gewässer der Schwäbischen Alb. Sie kreuzt den gesamten südwestlichen Albkörper und schlängelt sich letztendlich am Südrand der Alb entlang. Alle Flusssysteme der Albhochfläche, die noch Wasser mit sich führen, sowie die Trockentäler enden in die Donau. Obwohl das Talsystem auf Donauseite kaum eingekerbt ist, liegt es höher als das rhenanische Talsystem, welches durch Neckar und Wutach gespeist wird. Durch das stark erodierte Gelände erreichen die Neckarzuflüsse eine beachtliche Gewalt, so dass diese den einstigen Donauzuflüssen die Wasserzufuhr anzapften bzw. köpften. „Der Übergang vom jüngeren rhenanischen zum älteren danubischen Flusssystem erfolgt entweder über mehr oder weniger steile Stufen am Ursprung der Stirnflüsse (z.B. Honauer und Geislinger Steige) oder aber bei größeren Talungen, die relativ lange von großen Donauebenflüssen benutzt wurden, über flache Talwasserscheiden (z.B. Prim-Faulenbach-, Eyach-Schmiecha-, Brenz-Kochertal), was für den Verkehr günstige Möglichkeiten der Durchquerung der Alb bietet.“[35]
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7. Klimatische Verhältnisse auf der Schwäbischen Alb

Da sich Südwestdeutschland im Übergangsbereich zwischen den maritimen Einflüssen des Nordatlantiks und den kontinentalen Einflüssen der eurasischen Festlandmasse befindet, ist dieses Gebiet hinsichtlich der klimatischen Verhältnisse begünstigt. Aufgrund der Dominanz der Westwindlagen überwiegen jedoch die ozeanisch geprägten Ein-flüsse.[36] Nach Köppen herrscht auf der gesamten Schwäbischen Alb folgendes Klima vor: Warmgemäßigte Klimazone, Feuchttemperiertes Klima mit warmem Sommer oder als Klimaformel: Cfb. Klimatische Unterschiede zu ihrem Vorland korrelieren ziemlich eng mit der Höhe über Normalnull und der Lage im Regenschatten des Schwarzwaldes.

Die durchschnittliche Jahrestemperatur der Schwäbischen Alb liegt nach Grees bei 6°C. Das Januarmittel liegt bei -2°C und das Julimittel bei 16°C.[37] Die Vegetationsperiode währt dabei 190-205 Tage, am Trauf sogar bis zu 225 Tage. Hinsichtlich der akzeptablen Temperaturverhältnisse sind die am stärksten herausgehobenen Flächen der Schwäbischen Alb natürlich benachteiligt.[38] Die Kuppenalb im Südwesten liegt mit ihrem Jahresmittelwert unter 6°C, dem Januarmittelwert bei -3°C und dem Julimittelwert bei 15°C. Richtung Südosten ist eine deutliche Zunahme der Temperaturen zu beobachten, die ihr Maximum auf der Ulmer Alb mit einem Jahresmittel von 8°C findet.

Auch bezüglich der klimatischen Differenzierung spielt die Kleinkammerung der Alblandschaft mit ihrem typischen Karstrelief eine besondere Rolle. In den Hochmulden und -tälern können sich hier Kaltluftseen bilden. Dies geschieht vorzugsweise bei Inversionswetterlage winterlicher Hochs oder bei sternenklaren Nächten. In diesen Zeiten herrscht dort extreme Bodenfrostgefahr.

Die Jahresniederschlagsmengen der Schwäbischen Alb variieren zwischen 800mm/a und etwas mehr als 1000mm/a. Die Niederschläge sind jedoch auch abhängig von der Nähe zum Schwarzwald, von den Höhenlagen und von der Entfernung zum Albtrauf. In Bezug zum Albtrauf hängt dies mit der vorherrschenden Westwindlage zusammen, da diese einen Steigungsregen verursacht. Daher liegt in bei Lenningen-Schopfloch ein Niederschlagsmaximum mit 1027mm/a. Im Albvorland betragen die Niederschlagsmengen dagegen nur etwa 800mm/a.

Betrachtet man die Niederschlagsverhältnisse der Schwäbischen Alb von Südwesten nach Norden, so ist festzustellen, dass diese nach Nordosten trotz abnehmender Höhe in etwa gleich bleiben. Allein der südwestliche Teil der Schwabenalb fällt dabei aus dem Rahmen, da dieser sozusagen im Regenschatten des Schwarzwaldes liegt. Im Querprofil, von Nordwesten nach Südosten, erfolgt eine deutlichere Differenzierung. Aufgrund der Regenschattenwirkung des Albtraufs und der abnehmenden Höhe nach Südosten, verzeichnen die Schichtflächen- und die Kuppenalb meist 800-1000mm/a, wohingegen die Flächenalb nur Werte von weniger als 800mm/a erreicht.
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8. Bodenverhältnisse der Schwäbischen Alb

Auf der Schwäbischen Alb sorgt der fortwährende Wechsel von harten Kalken und weicheren Mergelschichte, die tertiären Verwitterungsrückstände, das abwechslungsreiche Relief, sowie die Karsthydrologie für die Ausbildung verschiedener Bodenformen. In der Regel verfügen die Böden der Schwäbischen Alb durch die Verkarstung über einen Günstigen Wasser- und Lufthaushalt. Dies ist aber nur der Fall, sofern die Böden tiefgründig genug sind, um ausreichende Mengen an Niederschlagswasser zu speichern. Die Ausnahme sind die Böden der Mittleren Alb, die größtenteils aus Mergeln und Tuffen bestehen, neigen hingegen zur Übernässung.

Die Hauptbodentypen der Schwäbischen Alb sind Rendzina und Terra fusca. Rendzina, auch Humuskalkboden genannt, ist meist ein flachgründiger Boden aus Kalkgestein. Diese Böden „verfügen über eine geringe Wasserkapazität und trocken leicht aus, weil das Wasser in den durchlässigen Kalken rasch in den Untergrund versickert“[39]. Rendzina-Böden entstehen sowohl durch chemische, als auch physikalische Verwitterung von Kalkgestein. Je nach Lösungsgehalt entstehen Subtypen der Rendzina, wie die humusreiche Mullrendzina, die Syrosem-Rendzina oder die Terra fusca Rendzina, welche den Übergang zu der eigentlichen Terra fusca bildet.

Terra fusca (Kalksteinbraunlehm) ist ein sehr dichter und plastischer, entkarbonatisierter Boden, der sich ebenfalls aus Kalken gebildet hat. Ihre Farben variieren von leuchtendem Ocker, über ein helles Braun bis hin zu einem schwach rötlichen Braun. Dabei ist besonders in den oberen Bereichen der Tongehalt sehr hoch. Charakteristische ist zudem ein ausgeprägtes Polyedergefüge im Unterboden, welches mit seiner hohen Wasserdurchlässigkeit trotz des hohen Tongehaltes für günstige Feuchteeigenschaften sorgt. Der Humusgehalt dieses Bodentyps ist meist geringer als dieser der Rendzinaböden.[40]

An felsigen und steil gelegenen Orten, wie beispielsweise dem Albtrauf, sind die Rendzinen die vorherrschenden Bodentypen. Diese sind besonders an Steilhängen durch eine humus- und mineralreiche Mullrendzina ausgezeichnet, die stark mit Kalkscherben durchsetzt sind.[41] Die Grundlage dieser Böden sind die Kalkrohböden und der Kalkhumus, welche sich am Hangfuß anlagern und direkt auf dem Kalkgestein auflagern. Die Böden des Rückens der Kuppenalb sind durch ihre relativ flache Lage nicht so stark der Erosion ausgesetzt. Daher sind sie mit Verwitterungslehm angereichert und mit Kalkbrocken durchsetzt, sozusagen verbraunt und wird daher als Terra fusca bezeichnet.[42] Diese Art von Boden ist auf vielen Ackerflächen mit einer Mächtigkeit von 30-50cm vorzufinden.

Jedoch sind diese Ackerflächen nicht so gut geeignet, wie die Ackerböden der Mulden und Trockentäler mit den tiefgründigen Braunerden. Diese wurden durch kaltzeitliche Solifluktion, Verwehungen und Schwemmen mit Substrat angereichert. Die Böden in der Nähe der Ostalb sind aufgrund ihrer Mergel- und Zementmergelschichten des Weißjuras sind dagegen nicht für den Ackerbau geeignet. Durch den zu hohen Wasserhaushalt können die Rendzinen vergleyen und zur Podsolierung neigen. Ähnliche Bedingungen herrschen auf der südwestlichen Flächenalb, dem westlichen Härtsfeld und im Albuch.[43] Die Flächenalb ist mit den besten Böden ausgestattet, da sich auf der tiefgründigen lehmigen, mit Löss durchsetzten Albüberdeckung eine mäßig entkalkte Parabraunerde ausgebildet hat.
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9. Vegetation auf der Schwäbischen Alb

Dank des guten Klimas und der Bodenverhältnisse wachsen auf der Schwäbischen Alb verschiedene Arten von Pflanzen. Zum einen Handelt es sich dabei um Gewächse, die in kühleren Gegenden gedeihen und zum anderen sind dies ozeanische Gewächse. Die natürliche potentielle Vegetation der Alb ist jedoch der Buchenwald, der in seiner Zusammenstellung variiert. Diese wird durch andere Baumarten erreicht.

Auf der Sonnenseite des Albtraufs findet sich als natürliche Vegetation der Seggen-Buchenwald wieder. Auf der Schattenseite der Hänge wachsen meist Platterbsen-Buchenwälder und insbesondere am Hangfuß Ahorn-, Eschen- oder Lindenwälder. In den vom Niederschlag begünstigten Traufgebieten sind als Ausläufer der Nadelwaldareale des Schwarzwaldes und des Schwäbischen Waldes Tannenbestände vorzufinden. Ferner sind am Trauf der Reutlinger Alb Eichen beigemischt, so dass hier Steinsamen-Eichenwälder mit Flaumeichen vorherrschen. An felsigen und trockenen Standorten ist dagegen Steppenheidenvegetation angesiedelt.[44]

Die natürliche Vegetation der Schichtflächenalb ist der Platterbsen-Buchenwald. Auf der Kuppenalb wächst dagegen an den sonnenexponierten Hängen der Seggen-Buchenwald. Die Flächenalb weist wiederum beide Typen auf. Je nach Exposition wachsen hier Platterbsen- oder Seggen-Buchenwälder.[45] Auf Braunerden und Parabraunerden der teilweise noch vorhandenen tertiären Molasse ist ebenfalls Waldmeister-Buchenwald zu finden.[46]

Leider ist die natürliche potentielle Vegetation der Schwäbischen Alb im Laufe der Jahrhunderte durch anthropogene Einflüsse stark geprägt worden. „Bei den charakteristischen Albschafweiden, [...], handelt es sich um Flächen, die durch starke Beweidung waldfrei geworden sind.“[47] Hier befinden sich heute vor allem Wacholderheiden, die als ökologische Nische für seltene Pflanzen dient. So hat sich auf der Schwäbischen Alb beispielsweise die varlina acaulis, eine Unterart der Silberdistel, und die Gentiana, eine Unterart des Enzians, angesiedelt. Infolge der zurückschreitenden Beweidung muss das Gebiet jedoch durch Pflegemaßnahmen erhalten werden.[48] Viele der Wacholderheiden sind aufgrund ihrer besonderen Standorteigenschafften und ihres Artenreichtums zu Naturschutzgebieten erklärt worden.
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10. Siedlungsentwicklung und Städtewesen der Schwäbischen Alb

Die Schwäbische Alb wird bezüglich ihrer kontinuierlichen Besiedlung im Neolithikum als Altsiedelland bezeichnet, obwohl sie zur damaligen Zeit keine günstigen Besiedlungsvoraussetzungen aufwies. Gemäß Gradmann kann die frühe Besiedlung durch die Steinzeitbauern durch die Steppenheidetheorie belegt werden. Diese besagt, dass die Siedler aus Südeuropa und dem Vorderen Orient kamen und bei ihrer Ankunft auf der Schwäbischen Alb reine Steppenheidegebiete vorfanden. Diese waren für die Steinzeitbauern vor allem für ihre düngerlose Weide- und Feldgraswirtschaft von Nutzen. Zudem war die natürliche Regenerationsfähigkeit der Kalkböden ein großer Vorteil.[49]

Die ältesten heutigen Siedlungswurzeln gehen sogar bis 269 n. Chr. zurück. Dies war die Zeit der alemannischen Landnahme. Ausgangspunkt der alemannischen Besiedlung waren über das Gebiet verstreute Kleinsiedlungen, Weiler und Hofgruppen. Die Ortschaften, die auf -ingen oder -heim enden, stammen teilweise aus dieser Zeit und sym-bolisierten die günstigsten Siedlungsplätze. Zudem kann man eine Menge an Reihengräber- und Adelsgräberfunden vorweisen.

Im 12. Jahrhundert bildeten sich die meisten Randstädte, wie Schwäbisch Gmünd, Nördlingen, Donauwörth, Schaffhausen oder Ulm. „Als alter Marktort ist neben dem randständigen Kirchheim auch noch Urach zu nennen.“[50] Jedoch war erst im 13. Jahrhundert, wie in gesamt Südwestdeutschland, die eigentliche Gründungszeit der meisten Städte. Außerdem verzeichnete der Städtezuwachs auch fehlgeschlagene Stadtgründungen, wie beispielsweise Nusplingen, Gutenberg oder Albeck. Auch Zwergstädte waren damals nicht selten. So entstanden Bopfingen, Mühlheim und Trochtelfingen, weil sie sich gegenseitig in ihren Einzugsgebieten behinderten oder weil sie von einer großen Stadt unterdrückt wurden.

„Die Zeit der hochmittelalterlichen Bevölkerungszunahme brachte die Dorfbildung zum Abschluss durch Zusammenwachsen und Zusammenrücken von Kleinsiedlungen, durch Aufteilung von Herrenland und auch von bestehenden Höfen, wodurch neue Anwesen in den Siedlungen entstehen konnten [...].“[51] Im 14. Jahrhundert wurde zudem die Fronhofverfassung ausgelöst, so dass sich das ländliche Gewerbe zunehmend ausbreiten konnte. Auf der Schwäbischen Alb ging man besonders dem Textilhandel, aufgrund des angebauten Flachses, und dem Eisengewerbe, aufgrund der vorhandenen Erze, nach.

Nach ständigem Schwanken der Bevölkerungsdichte konnte die Schwäbische Alb im 18. und 19. Jahrhundert jedoch einen erneuten Aufschwung des Bevölkerungszuwachses verzeichnen. Dies geschah vor allem durch die Verbesserung der Trinkwasserversorgung im Jahre 1870. Dabei griff man auf das in Gemeindegruppen vorhandene Quellwasser zurück, welches durch das Pumpwerk in Hochbehältern gesammelt wurde. Auch heute noch ist die Blau-Lauter-Gruppe Wasserlieferant für das nördliche Albvorland um Kirchheim/Teck.[52] Ein weiterer Fortschritt war die Intensivierung der Viehwirtschaft, die durch Einführung der Stallfütterung zur Entflechtung von Land- und Forstwirtschaft führte. Dadurch konnten die „heruntergewirtschafteten Mittel- und Niederwälder zu den Hochwäldern aufgebaut werden“[53], wie man sie auch heute noch bewunder kann.

Die Schwäbische Alb ist bis heute in ihrer Gesamtheit ein eher ländlich geprägter Raum geblieben. Die Bevölkerungsdichte liegt mit etwa 150 Einwohnern je km² weit unter dem Landesdurchschnitt von 300 Einwohnern je km². Die Abweichungen innerhalb des Albgebietes, wie beispielsweise der Hegaualb mit ungefähr 80 Einwohner je km² und der Hohen Schwabenalb mit annähernd 180 Einwohnern je km², sind auf die ungleiche Industrialisierung und den unterschiedlichen Verstädterungsgrad zurückzuführen.

Die Industrie kann jedoch bis heute ein deutliches Wachstum aufweisen. So befindet sich in Tuttlingen die Industrie für chirurgische Instrumente und medizinische Geräte, in Heidenheim eine Zweigstelle der Firma Siemens und die Papierherstellungsfirma Voith, in Reutlingen die Metalltuchindustrie, die Firma Osram in Herbrechtingen, die Firma Bosch in Giengen/Brenz, sowie die Zeiss-Werke in Oberkochen.[54]
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11. Die Schwäbische Alb als Erholungsraum

Im Vergleich mit anderen Gebieten Baden-Württembergs, liegt die Schwäbische Alb wegen ihrer sehr geringen Übernachtungszahlen auf dem letzten Platz der Lieblingsurlaubsgebiete. Dennoch gilt die Schwäbische Alb als eines der wichtigsten Naherholungsgebiete des Landes, da es auf vielseitige Art und Weise genutzt werden kann. Dank der vielen Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel der Schlösser und Burgen, Klöster und Schauhöhlen lockt die Alb viele Tagesausflügler an. Das Große Lautertal und das Tal der Oberen Donau mit ihrer Vielfalt an Burgen sind Paradebeispiele für den Burgen- und Schlösserreichtum der Schwäbischen Alb. Zudem ist sie Ausflugsziel für Wanderer, Kletterer, Drachenflieger, Mountainbiker, Kanufahrer und im Winter sogar Langläufer.

Die Schwäbische Alb profitiert wegen ihres gut ausgeprägten und gefestigten Wandernetzes und der zahlreichen Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten vor allem von Kurzurlaubern. Lange Aufenthalte oder Kuraufenthalte sind eher selten. Dennoch versucht man auch hier auf die Touristen einzugehen, indem „Thermalquellen am Fuße der Mittleren Alb und im oberen Filstal, Bad Urach, Beuren, Bad Boll, Bad Überkingen und Bad Ditzenbach“[55] gebohrt und sogar Feriendörfer und Campingplätze errichtet wurden.

Zudem ist die Schwäbische Alb für viele Naturfreunde ein beliebtes Ausflugsziel. Sie bietet eine Varietät an Naturräumen, in denen man die verschiedensten Eindrücke sammeln kann. So zum Beispiel bietet der Naturpark Obere Donau eine der abwechslungsreichsten und attraktivsten Erholungslandschaften. Das Gebiet erstreckt sich im Südwesten der Schwäbischen Alb, vom Albtrauf bis zu Donau, vom Großen Heuberg bis ins Laucherttal und hinein nach Oberschwaben. Im Jahre 1981 war dies der erste Versuch, „Schutz und Pflege der Alblandschaft auf der einen und ihre Erschließung für die Erholungssuchenden auf der anderen Seite miteinander in Einklang zu bringen“[56].
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Literatur

• Binder, Hans (31989): Höhlenführer Schwäbische Alb. Höhlen – Quellen – Wasserfälle. Stuttgart.
• Borcherdt, Christoph (1991): Baden-Württemberg – Eine geographische Landeskunde. Darmstadt (= Wissenschaftliche Länderkunde; Band 8).
• Geyer, Otto F. und Manfred P. Gwinner (31984): Die Schwäbische Alb und ihr Vorland. Berlin, Stuttgart (= Sammlung Geologischer Führer; Band 67).
• Grees, Hermann (1983): Die Schwäbische Alb. – In: Borcherdt, Christoph (Hrsg.): Geographische Landeskunde von Baden-Württemberg. Stuttgart (= Schriften zur politischen Landeskunde Baden-Württembergs; Band 8), S. 310-339.
• Huttenlocher, Friedrich (1962): Schwäbische Alb. – In: Meyen, Emil und Josef Schmithüsen (Hrsg.): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Bad Godesberg, S. 151-164.
• Leser, Hartmut (122001): Wörterbuch Allgemeine Geographie. München, Braunschweig.
• Renners, Maria (1991): Geoökologische Gliederung der Bundesrepublik Deutschland. Trier. (= For-schungen zur deutschen Landeskunde; Band 235)
• Schulz, Dietrich (1994): Kurswissen Geographie – Formung und Formen der Erdoberfläche. Eine Einführung in die Geomorphologie. Stuttgart, Dresden.
• Seltmann, Rolf (2007): Leitfaden zum Seminar „Landeskunde Baden-Württemberg“, Heidelberg.
• Sommer, Heike u.a. (2006): Bundesamt für Naturschutz. – Online in: http://www.bfn.de (gesehen am 02.08.2007). Bonn.
• Stadt Blaubeuren (2007): Stadt Blaubeuren. – Online in: http://www.blaubeuren.de. Blaubeuren.
• Weiß, Wilfried (2006): Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg. – Online in: http://www.xfaweb.baden-wuerttemberg.de (gesehen am 02.08.2007). Karlsruhe.
• Wilhelmy, Herbert (1992): Geomorphologie in Stichworten: Geomorphologie in Stichworten – II Exogene Morphodynamik. Abtragung, Verwitterung, Tal- und Flächenbildung. Stuttgart.
• Wolf, Alexandra (2007): Reader zur Vorlesung „Einführung in die Physische Geographie“. Heidelberg.
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Fußnoten:
[1] vgl. Brockhaus A-APT (1986): 401
[2] vgl. Grees in Borcherdt (1983): 310
[3] vgl. Huttenlocher (1962): 151
[4] vgl. Grees in Borcherdt (1983): 310
[5] Grees in Borcherdt (1983): 316
[6] vgl. Grees in Borcherdt (1983): 310
[7] vgl. Grees in Borcherdt (1983): 310
[8] Weiß (2006): Naturraum Hegaualb Nr. 091
[9] Weiß (2006): Naturraum Baaralb und Oberes Donautal Nr. 092
[10] Weiß (2006): Naturraum Hohe Schwabenalb Nr. 093
[11] Weiß (2006): Naturraum Mittlere Flächenalb Nr. 095
[12] Weiß (2006): Naturraum Mittlere Flächenalb Nr. 095
[13] Weiß (2006): Naturraum Mittlere Flächenalb Nr. 096
[14] vgl. Weiß (2006): Naturraum Mittlere Flächenalb Nr. 096
[15] vgl. Weiß (2006): Naturraum Mittlere Flächenalb Nr. 096
[16] Weiß (2006): Naturraum Lonetal-Flächenalb (Niedere Alb) Nr. 097
[17] Sommer (2006): Landschaftssteckbrief Riesalb
[18] Geyer und Gwinner (31984): 2
[19] Geyer und Gwinner (31984): 2
[20] Geyer und Gwinner (31984): 3
[21] Geyer und Gwinner (31984): 3
[22] Geyer und Gwinner (31984): 5
[23] Geyer und Gwinner (31984): 5
[24] Geyer und Gwinner (31984): 5
[25] Geyer und Gwinner (31984): 5
[26] Leser (122001): 380
[27] Binder (31989): 25
[28] vgl. Leser (122001): 144
[29] Leser (122001): 382
[30] Leser (122001): 381
[31] vgl. Stadt Blaubeuren (2007)
[32] vgl. Leser (122001): 904
[33] Schulz (1994): 85
[34] Grees in Borcherdt (1983): 314
[35] Grees in Borcherdt (1983): 314
[36] vgl. Borcherdt (1991): 90
[37] Grees in Borcherdt (1983): 318
[38] vgl. Grees in Borcherdt (1983): 318
[39] Leser (122001): 703
[40] Leser (122001): 874-875
[41] vgl. Renners (1991): 84
[42] vgl. Grees in Borcherdt (1983): 319
[43] vgl. Grees in Borcherdt (1983): 319
[44] vgl. Grees in Borcherdt (1983): 320
[45] vgl. Grees in Borcherdt (1983): 320
[46] vgl. Renners (1991): 84
[47] Grees in Borcherdt (1983): 320
[48] vgl. Grees in Borcherdt (1983): 320
[49] vgl. Grees in Borcherdt (1983): 324
[50] Grees in Borcherdt (1983): 326
[51] Grees in Borcherdt (1983): 327
[52] vgl. Grees in Borcherdt (1983): 330
[53] Grees in Borcherdt (1983): 330
[54] vgl. Grees in Borcherdt (1983): 330
[55] Grees in Borcherdt (1983): 335
[56] Grees in Borcherdt (1983): 337


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