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Villa Caro Abteilung
Piastenschloss Abteilung
Abteilung Rundfunksender Gliwice
Abteilung für Kunstgüsse
Das Museum in Gliwice :: Villa Caro  ·   · 
  

Der Historische Teil der Daueraustellung im Piastenschloss

''Aus der Geschichte von Gleiwitz'' ''Aus der Geschichte von Gleiwitz'' Das Stadtmodell von Gleiwitz Die Rekonstruktion einer Töpferwerkstatt
Der Schatz der Prager Groschen aus dem 14. und 15. Jh. Die aus dem 19. Jh. stammende Kopie des Sarkophags von Heinrich IV. Probus Die Armbrust aus dem 17. Jh. Der Helm vom Typ ''Pappenheimer''
Die Abschussvorrichtung Die Feuerwaffen Die Pistolen Das Gewehr
Die Waffen aus der Zeit des Entzugs von Wien Das Flachrelief, das den Einmarsch Sobieskis in Wien darstellt. Grete Waldau, das Stadtpanorama von Gleiwitz zu Beginn des 20. Jhs. Irena Nowakowska-Acedañska ''Gleiwitz - Rathaus''

Die Dauerausstellung im Pisatenschloss ist modifizierte Version der drei ständigen Ausstellungen, die im Museum in Gliwice im Jahre 1988 eröffnet wurden. Sie besteht aus drei Teilen und zwar: dem archäologischen, dem historischen und dem ethnografischen. Der historische Teil dieser Ausstellung unter dem Titel "Die Geschichte von Gleiwitz seit dem 13. Jh. bis 1945" begand sich im ersten Stockwerk und in der Mehrheit der Räume im zweiten Stockwerk. Nach 1989 modifizierte man den historischen Teil mehrmals, sowohl in Bezug auf Inhalt als auch Form der Ausstellung.

Heute besteht die historische Dauerausstellung im Piastenschlosse aus drei separaten Kleinausstellungen: "Aus der Geschichte von Gleiwitz", "Stadtikonografie" (Ausstellungskommissarin war in den beiden Fällen Ewa Piotrowska-Andruszków) und "Gleiwitzer Industrie im 19. und 20. Jh. bis zum Jahr 1945" (Ausstellungskommissar: Damian Rec³aw). Der erste Teil der historischen Exposition zum Thema "Aus der Geschichte von Gleiwitz" stellt die Stadtgeschichte in der Zeitspanne vom Ende des 13. Jhs. bis zum Ende des 18. Jhs. und ist auf fünf Ausstellungsräume verteilt. Der Hauptkern dieser Ausstellung befindet sich im größten Raum dieser fünf Säle.

Der erste Teil der historischen Ausstellung "Aus der Geschichte von Gleiwitz bis zum Ende des 18. Jahrhunderts" stellt ausschnittweise nur einige Aspekte der Stadtgeschichte in dem Mittelalter und der Neuzeit. Dies illustrieren ausgewählte Gegenstände. Im ersten Teil, in dem die Entstehung der Stadt präsentiert wird, machte man eine Überleitung vom letzten Teil der archäologischen Exposition.

In der Zeit des Mittelalters und der Neuzeit gehörte Gleiwitz zu kleineren Städten im schlesischen Maßstab und den mittelgroßen in Bezug auf oberschlesische Verhältnisse. Deswegen wird es in mittelalterlichen und neuzeitlichen Quellen erst an weiteren Stellen erwähnt. Trotzdem spielte Gleiwitz relativ wesentliche Rolle, denn es war in der Nähe der wichtigen Handelstraßen gelegen, die vom Süden nach Norden und vom Westen nach Osten führten. Von Bedeutung war auch die Tatsache, dass das damalige Gleiwitz ein solides Befestigungssystem besaß. Dieses bestand aus einem Erdwall mit Palisade, einem Graben und Stadtmauern mit zwei Toren sowie mehreren von Innen offenen Basteien. Der bis heute erhalten gebliebene Teil der Burgmauer stammt noch aus dem Mittelalter und zeigt auf die Herkunft von Schloss und Stadt. Zu berücksichtigen ist hier auch die Tatsache, dass das heutige Piastenschloss eigentlich der Hof von Zetritz (so der Name des Stadtpächters im 16. Jh.) ist. Die ursprüngliche mittelalterliche Burg befand sich höchstwahrscheinlich auf dem Gelände des heutigen Pfarrhauses der Allerheiligenkirche.

Da die Lokationsurkunde verloren ging, lässt sich nicht eindeutig bestimmen, wann Gleiwitz die Stadtrechte bekam. Man vermutet dies nur anhand der unmittelbaren Quellen, wobei es zugliech angenommen wird, dass die Stadt sicherlich gegen Ende des 13. Jhs. entstanden ist und von W³adys³aw, dem Fürsten in Oppeln und Ratibor (gest. 1281) gegrüdnet wurde. An dieses Ereignis erinnert auch der Grabstein mit dem Fürstenbildnis in der Kirche in Rauden (Rudy Raciborskie).

Die in den Schaukästen präsentierten archäologischen Denkmäler aus der Zeit des Mittelalters, darunter Fragmente der Kramik, Metallgegenstände wie z.B. Eisennägel u.a., die in Folge der Feldforschungen auf dem Gebiet der Gleiwitzer Altstadt erworben wurden, bestätigen eindeutig die Existenz städtischer Frühsiedlung in Gleiwitz. Das auf Grund der archäologischen und historischen Forschungsarbeit rekonstruierte Aussehen der mittelalterlichen Stadt wurde - allerdings hypotetisch - mit Hilfe einiger Stadtkarten illustriert.

Im Mittelalter und in der Neuzeit umfasste die Stadt im Rahmen der heutigen Altstadt das Gebiet von 9,1 ha. Die Stadtachse betrug damals ungefähr 386 m und die Ringseite war ca. 74 x 74 m groß. (Stadtmodell von Gliwice) Die Stadtmauern waren bis zu 9 m groß und 1,2 m breit. Von außen befestigten sie sehr viele, meist von Innen offene Basteien (Zwei von ihnen sind heute Teile des Piastenschlosses). In die Stadt führten zwei Toren: das Beuthener und das Ratiborer, auf deren Vorgelände zwei gleichnamige Vorstädte entstanden. Die wichtigesten Stadtbauten von damals sind das Rathaus, Pfarrkirche - die Allerheiligenkirche und das Fürstenschloss. In Laufe deren Geschichte wurden diese Gebäude mehrmals umgebaut. Das in der Mitte des Hauptsaales befindliche Stadtmodell, das noch in der Vorkriegszeit (1928) unter der Leitung des damaligen Museumsdirektors, Dr. Franz Heinevetter angefertigt wurde und das Stadtaussehen vom Anfang des 17. Jhs. rekonstruiert, illustriert vollkommen das Stadtbild in der Zeit des Mittelalters und der Neuzeit.

Politische und gesellschaftlich-wirtschaftliche Geschichte von Gleiwitz in der hier besprochenen Zeit wurden mit Hilfe der Fotokopien der ausgewählten, vor allem neuzeitlichen Urkunden und Dokumente dargestellt. In der Zeit des Mittelalters spielte im Leben der Stadt das Nahrungsgewerbe, vor allem Bäckerei, Fleischerei, Bierbrauerei die Hauptrolle. In der Ausstellung widmete man besonders viel Platz der Bierbrauerei, die im damaligen Wirtschaftsleben der Stadt sehr wichtig war. Man veranschaulichte es anhand der Fotokopien der mit dieser Branche verbundenen Dokumente und der Maßkrüge aus Fayence, die hauptsächlich aus dem 18. Jh. stammen.

In der Neuzeit bekamen im wirtschaftlichen Leben der Stadt dominierende Bedeutung Tuchmacherei und Metallgewerbe, hier insbesondere Schmiedehandwerk. Dieses Gewerbe wird im zweiten Raum dieser Ausstellung präsentiert. Gezeigt werden hier kunstvolle Metallschlüssel und Schlosse, die in der Zeit vom 15. bis zum 18. Jh. hergestellt wurden. Eine Besonderheit macht in diesem Ausstellungsteil Metallstatuette aus Schmiedeeisen aus, die einen schreitenden Mann darstellt. Hervorragende Beispiele dieser Kunstart sind die im Hauptteil der Exposition präsentierten Metalltruhen mit sehr feinen Schlössern, die Schmiedearbeit im 19. Jh. zeigen. In einem der kleineren Säle rekonstruierte man mittelalterliche Töpferwerkstatt die unter anderem orginalgetreues Modell einer Töpferscheibe und beispielhafte Erzeugnisse der Töpfkunst präsentiert. Das ganze Ensemble ergänzen die Fotokopien der Abblidungen aus dem Kodex Baltazar Boehms, die mittelalterliche Werkstätten der Töpfer und Messerschmiede darsstellen.

Im Gang, der den Expositionsteil im Turm mit dem Rest der Ausstellung verbindet, befindet sich die Tafel mit den Namen der Studenten aus Gleiwitz und der Gleiwitzer Nachbarortschaften, die an der Krakauer Akademie (heute Jagiellonen-Universität) studierten. Die Würden, die Gleiwitzer Scholaren aus der Pfarrschule bei der Allerheiligenkirche erlangten, unter anderem auch Miko³aj aus Gleiwitz, der in der päpstlichen Diplomatie tätig war, zeugen von hohem Bildungsniveau dieser Schule.

Die große Bedeutung vom Handel in der Stadtentwicklung thematisiert die andere Tafel, die Handelskontakte der Gleiwitzer Bürger mit anderen Städten problematisiert. Dieses Thema verdeutlicht auch Fotokopie einer Urkunde aus dem 16. Jh., die sehr präzise die Austauschbedingungen von Geld und Waren in der damaligen Stadt regelt. Interessante Exponate sind hier die metallene Stadtwaage und ein paar Steingewichte, die dem Abwiegen von Getreidesäcken dienten. Das entlang der Wand liegende gehöhlte Boot stammt aus dem 13. Jh. Gefunden wurde es in der Nähe des Coseler Hafens (Ko¼le) und mag auf große Bedeutung der Wasserwirtschaft im mittelalterlichen und neuzeitlichen Gleiwitz hinweisen.

Als Beweis für den Reichtum der Gleiwitzer Bürger, der sich unter anderem aus Handel in der Zeit des Mittelalters und der anbrechenden Neuzeit ergab, gilt der in der Ausstellung präsentierte Schatz der Prager Groschen aus dem 14. und 15. Jh., der bei Tost (Toszek) gefunden wurde. Die indirekte Bestätigung dieser These ist die Existenz der Münzanstalt in der Stadt, die auch auf der Landkarte präsentiert wurde, die die Verteilung der fürstlichen Münzanstalten im mittelalterlichen Schlesien zeigt. Der zentrale Punkt des dritten Ausstellungsraumes ist die aus dem 19. Jh. stammende Kopie des Sarkophags von Heinrich IV. Probus. Das Original, das sich ursprünglich in der Breslauer Kreuzkirche befand, gilt als eines der vortrefflichesten Ausdrücke der mittelalterlichen Kunst in Schlesien. Der Fürst, Heinrich IV. Probus entstammte dem Piastengeschlecht, er stand jedoch unter dem Einfluss deutscher Kultur - unter anderem war er Minesänger, also der Verfasser und Sänger der mittelalterlichen auf Deutsch gesungenen Liebeslieder. Die genealogischen Verbindungen verdeutlicht die Tafel der oberschlesischen Piasten, insbesondere aus der Cosel-Beuthener Linie, unter deren Herrschaft sich auch das mittelalterliche Gleiwitz befand. Ein interessantes Denkmal ist hier das im Stil der Neorenaissance im 19. Jh. angefertigte Buntfenster, das aus der originalen Ausstattung der Villa Caro kommt.

Der größte Raum von diesen Kleinsälen (nun der vierte in der Reihe) wurde der Darstellung der Kriege gewidmet, die im Mittelalter und in der Neuzeit sowohl in der Stadt Gleiwitz als auch im Gleiwitzer Land geführt wurden. Die dramatischsten Momente erlebte die Stadt in ihrer mittelalterlichen Geschichte während der Hussitenkriege in Schlesien im 15. Jh. 1430 war Gleiwitz durch Hussiten unter der Führung von Zygmunt Korybutowicz (dem Neffen von W³adys³aw Jagie³³o) beherrscht und wurde zum Zentrum der Hussitenbewegung in Oberschlesien. Anfang 1431 eroberten die Stadt katholische Truppen zurück, dabei kam es jedoch zu sehr vielen Zerstörungen. Es wird angenommen, dass eben zu dieser Zeit große Mehrheit der Stadtmauern zerstört wurde, darunter auch das Stadtarchiv und Fürstenschloss. Diese Ereignisse werden durch sowohl die Karte, die Ausbreitung der Hussitenbewegung in Schlesien zeigt, als auch das Bildnis von Zygmunt Korybutowicz und einige Waffen illustriert, die an die Ausrüstung der mittelalterlichen Ritter anknüpfen: Armbrust aus dem 17. Jh. und Schwertkopie aus dem 19. Jh.

Nach der Machtünernahme durch österreichische Habsburger zu Anfang der neuzeitlichen Ära optierte man in Gleiwitz für Katholizismus. Von besonderer Bedeutung war es zur Zeit des 30jährigen Krieges (1618-1648), als sich in Schlesien die Truppen der sich gegenseitig bekämpfenden Parteien, das heißt der Katholiken und der Protestanden, befanden. Im Jahre 1626 wurde die Stadt durch die Vorhut der Mansfeldschen Armee belagert, die sich auf dem Marsch nach Ungarn befand. Dank der heldenhaften Verteidigung der Stadt durch nicht besonders zahlreiche kaierliche Manschaft und Gleiwitzer Bürger besiegte man die Besatzung. Das besonders sichtbare Denkmal ist hier die große Grabsteintafel mit der Inschrift in polnischer Sprache aus dem Jahre 1644 von Zuzanna Zmeskalowa, die aus der Kirche in Brzezinka bei Gleiwitz stammt.

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