„Der Orkan Paula, der vergangenes Wochenende über Österreich hinwegfegte, verursachte vor allem in Kärnten und in der Steiermark schwere Schäden. Nach Hubschrauberflügen über das Katastrophengebiet ist österreichweit von einem Schaden von rund 6,2 Millionen Erntefestmeter auszugehen“, teilte der österreichische Landwirtschafts- und Umweltminister Josef Pröll am Wochenende in einer Pressemitteilung mit.
Er sagte den teils existenziell betroffenen Forstbetrieben die Bereitstellung von 5,6 Mio. Euro an Soforthilfe aus einem Programm für „Ländliche Entwicklung“ zu, 72 Mio. Euro sollen aus Katastrophenfonds der österreichischen Bundesregierung bereit gestellt werden. „Gespräche mit dem Verkehrs- als auch mit dem Wirtschaftsministerium“ zielen laut Minister Pröll auf eine Verkürzung des Wochenend-Fahrverbotes und eine Erhöhung der Gewichtsbeschränkungen für Holztransporte, um die rasche Abfuhr zu gewährleisten.
Auf die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften bei der lebensgefährlichen Aufarbeitung wies die österreichische Sozialversicherungsanstalt der Bauern hin, nachdem es bis Freitag laut dem Agrarischen Informationszentrum bereits zwei Todesopfer auf den Windwurfflächen gab.
Den von Paula verursachten Schaden für die Waldbesitzer schätzte der Verband der Land&Forst; Betriebe auf ca. 165. Mio. Euro. Besonders schwer betroffen ist die zu 61,1 % bewaldete Steiermark. „Die Schadensbilanz nach dem Orkan „Paula“ ist für die heimische Forstwirtschaft katastrophal. In Summe wurden 4 Millionen Festmeter Holz zerstört", so der Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Steiermark, Hans Resch. Er schätzte die unmittelbaren Schäden in seinem Bundesland allein auf 90 Mio. Euro durch Wertverlust am Holz und auf langfristig 280 Mio. Euro inklusive der mittelbaren Schäden durch z.B. notwendige Aufforstungen.
Die Kammer appellierte an die Waldbesitzer, Ruhe zu bewahren und den Frischholzeinschlag auch in nicht betroffenen Gebieten zu stoppen. „In Kärnten und der Steiermark werden für 3 Mio. fm Nasslagerkapazität um ein Investitionsvolumen von bis zu EUR 18 Mio. geschaffen werden müssen“, so das Agrarische Informationszentrum. Die österreichische Holz verarbeitende Industrie sei für die kommenden zwei Monate bereits gut mit Rohstoff versorgt und nicht aufnahmefähig.