Die neuapostolische Kirche bewegt sich. Aber wohin?

Suchen

Hauptmenu

Kategorien    (Anzahl Artikel)

Neueste Artikel

Neueste Kommentare

Frühere Artikel

174'831 Besuche seit 01.02.07

VAG: Wegen inakzeptablen Verhaltens keine weiteren Gespräche mehr mit der NAK

Wie das Internetmagazin CiD heute mitteilt, hat die Vereinigung Apostolischer Gemeinden in Europa (VAG) einen Brief an Bruder Leber, Kirchenpräsident und geistliches Oberhaupt der Neuapostolischen Kirche, geschickt. Darin wird auf die am 4. Dezember 2007 vom "NAK-Chefhistoriker" Walter Drave vorgestellte "Geschichtsaufarbeitung" Bezug genommen. Im Brief heisst es unter anderem: "Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass wir aufgrund Ihres unakzeptablen Verhaltens und Ihrer offensichtlich bewusst brüskierenden Grundhaltung zu weiteren Gesprächen nicht mehr zur Verfügung stehen."

Die VAG hält der NAK vor, mit der Veröffentlichung von Teilergebnissen der Arbeit der (neuapostolischen) Arbeitsgruppe Geschichte, deren Leiter der NAK-Apostel Walter Drave ist, die am 30. Mai 2006 getroffenen Vereinbarungen nicht eingehalten zu haben.

Zudem bleibe Drave den Beweis schuldig, dass "die abgelieferten Untersuchungen unter Beachtung und Anwendung geschichtswissenschaftlicher Verfahrensweisen auf Quellenbefunden beruhen und somit sorgfältig und quellenkritisch belegt seien." Noch am 5. Februar 2007 in Hannover habe Drave bei einem Treffen "jede auch noch so kleine Bewertung von Vorgängen als unwissenschaftlich abgelehnt" und jetzt "ist seine Arbeit nun voll von Wertungen, Unterstellungen und Behauptungen."

Im Brief wird, wie auch bereits im mediasinres.net-Artikel Infoabend des Stammapostels: Das kann nicht das Werk Gottes sein hingewiesen, auf "Erste Schritte zur VERSÖHNUNG" zwischen der NAK Schweiz und der VAC (Vereinigung Apostolischer Christen) Schweiz vom 20. April 2005 Bezug genommen, wo "nach langen Beratungen und umfangreicher Diskussion der Fakten und in konstruktiver Auseinandersetzung mit der gemeinsamen Geschichte" eine gemeinsame versöhnliche Erklärung unterzeichnet wurde. Alle diese Versöhnungsbemühungen mache Leber nun mit einem Schlag zunichte.

Heute, so die VAG, müsse festgestellt werden, dass die NAK eine gemeinsame Geschichtsaufarbeitung zu keinem Zeitpunkt wirklich ernst meinte. Die vorgelegte "Zusammenschau" zeige nur zu deutlich, so die VAG im Brief an Leber, "dass es Ihnen nicht darum geht, die Wahrheit zu finden und sich ihr zu stellen, sondern vielmehr darum, angesichts des durch die Dogmatisierung der Botschaft J.G. Bischoffs angerichteten Unheils, die Schuld auf die Opfer abzuwälzen und so selber möglichst unangefochten zu bleiben."

Mit diesem Brief vertritt die VAG eine deutliche und klare Haltung, die eigentlich nicht anderes sein kann, denn die vorgestellte Arbeit Draves ist nicht mehr eine neuapostolische Apologie zur Reinwaschung des damaligen Führers J.G. Bischoff, ein beabsichtigtes und plumpes Vertuschen von Fehlern der damaligen Kirchenleitung mit gleichzeitigem Zuweisen aller Fehler v.a. an die damaligen Apostel P. Kuhlen sowie E. und O. Güttinger.

Und so schrieb mediasinres.net bereits am 8.12.07 in offenen Worten an Leber: "Tja, Herr Leber, es ist zu vermuten, dass Sie mit Unterstützung von Herr Drave am Dienstag, 4. Dezember 2007 die Türe zu einer Versöhnung zugeknallt haben."

Diese Vermutung hat sich nun bewahrheitet, und es ist nach allem, was wir wissen, ganz bestimmt nicht die Schuld der VAG, sondern Leber als Oberhaupt der NAK ist allein dafür verantwortlich, dass selbst nach über 50 Jahren noch immer keine wirkliche Geschichtsaufarbeitung, die diesen Namen auch verdient, und kein ehrliches 'mea culpa', ein Schuldbekenntnis, möglich ist und damit der Weg zur Versöhnung erneut versperrt wird.

Wie lautete doch der Schlussatz im mediasinres.net-Artikel vom 8. Dezember: "Was Sie [gemeint ist Dr. Wilhelm Leber, als Stammapostel geistliches Oberhaupt der NAK und als Kirchenpräsident auch Oberhaupt der Neuapostolischen Kirche International] hier an diesem Informationsabend boten, ist ein Trauerspiel und bestimmt für viele Neuapostolische der Beweis dafür, dass die Neuapostolische Kirche unter solcher Führung weit davon entfernt ist, sich „Werk Gottes“ nennen zu dürfen."

Weitere mediasinres.net-Artikel mit engem Bezug zum Infoabend vom 4. Dezember 2007:

Weitere Links zum Thema "Informationsabend":




Drucken  20.12.2007 17:11

Lesen Sie dazu auch die Kommentare unserer Leser:

Uli am 20.12.2007 19:39

Charakter und Hochachtung

Man kann die VAG nur beglückwünschen zu der Charakterfestigkeit und Konsequenz - Hochachtung!

Dietemann am 20.12.2007 20:59

NAK - Quo Vadis?

Die NAK Oberen sind ja noch nicht einmal bereit ihren Mitgliedern und ehemaligen Mitgliedern auf direkte Fragen direkte Antworten zu geben!

Da ist es nur folgerichtig, dass die VAG mit einem offenen Brief reagiert um deutlich zu machen wie die NAK-Manager sich verhalten. Alles andere als christlich!

Denn die NAK vertritt nicht das Evangelium Jesu sondern nur den NAK-Glauben an Apostel! Daher spricht eben Wend von "Andersgläubigen".

M. (möchte unerkannt bleiben) am 20.12.2007 21:50

Warum schlafende Hunde wecken

Warum muß man schlafende Hund wecken? Kann man beidseitig nicht die Vergangenheit, egal wie sie war, endlich ruhen lassen?

Ich denke, es geht doch um ein Werk und um einen Glauben und um einen Gott und um ein und das selbe Ziel!? Also! Was soll das ganze Getue um Schuldzuweisungen hin und her! Wir wollen doch am Ende ALLE bei Gott und seinem Sohn Hochzeit feiern und müssen dann alle an einem Tisch sitzen!

Also!Bitte!Was soll das?

Gruß M.

Gerlinde Bodtke am 20.12.2007 22:25

Überlegungen

Nun hat die VAG reagiert und die Antwort ist eindeutig. Es war wohl vorhersehbar, denn die NAK hat zusätzlich zum ganzen Desaster auch die Vereinbarungen mit der VAG gebrochen.

Aber warum das alles? Sofort springt einem ins Gesicht, dass es doch eigentlich (ausschließlich?) um die Reinwaschung eines Stammapostels Bischoff gegangen sein kann.

Ob dahinter auch ein anderes Kalkül steckte? Wenn wir mal die Überlegung anstellen, dass alle Reformer, Ökumeniker und durchs Internet Informierte zusammengenommen nur einen kleinen Prozentsatz der Mitglieder ausmachen, so könnte man auch von einer gewollten "Säuberungsaktion" ausgehen. Hierbei wäre interessant zu erfahren, wieviele Mitglieder aufgrund der Äußerungen auf dem Info-Abend ihren Hut genommen und den Austritt erklärt haben. Früher nannte man das kirchenintern: Die Spreu trennt sich vom Weizen.

Wäre es aus Sicht der Kirchenleitung nicht sogar sinnvoll, all die "Wackelkandidaten", die Querdenker und Kritiker loszuwerden? Dies ist doch in der Regel sowieso die Klientel, die nicht unbedingt treu nachfolgt und regelmäßig opfert. Aus Sicht der KL sind das vielmehr Nörgler, Besserwisser, Störenfriede und Aufwiegler, auf die man gerne verzichtet.

Anfangs dachte ich, dass sich die Kirchenleitung nun bestimmt ärgern wird, dass sie so voreilig und unprofessionell diesen Info-Abend durchgeführt hat. Von allen Seiten hagelt es Proteste. Wirklich von allen Seiten? Aber es sind doch wieder einmal mehr nur die wenigen Internetschreiberlinge und ein paar Sympathisanten, die sich zu Recht aufregen. Die breite Maße der Gläubigen folgt weiter treu und fest im Glauben stehend. Es geht an ihnen vorbei, wie ein kleiner Windzug - wenn überhaupt. Oder vielleicht doch nicht allerorten?

Man könnte direkt mit einem gewissen Verständnis für Stap. Leber und Co. reagieren, trägt die KL die Verantwortung für das Wohlbefinden der konservativ eingestellten Glaubensgeschwister. Diese große Gruppe innerhalb der NAK will ihren "alten Glauben" nicht verlieren. Will nicht, dass an ihrem Glaubensfundament gegraben wird. Es ist doch einfach zu schön, zu den einzig Auserwählten Gottes zuzählen und im "Werk Gottes" werden keine Fehler gemacht. Heute nicht und auch nicht in der Vergangenheit. So hat man es gelernt und Jahrzehnte geglaubt. Das läßt man sich ungern nehmen - der Mensch ist ein Gewohnheitstier.

Wer über viele Jahre in der NAK sozialisiert wurde und dann ausgestieg, weiß, wie schwer das ist. Man wird zunächst von Zweifeln und Selbstzweifeln gequält, obwohl man instinktiv weiß: Es gibt für einen persönlich nur den Weg nach draußen. Man ist sozusagen vom "Glauben ins Schauen" gekommen. Aber es ist kein Spaziergang, sondern ein dornenreicher Weg und nicht vergleichbar mit dem Austritt aus einer der Großkirchen oder einem Verein. Bei vielen bleibt dadurch die Gesundheit auf der Strecke. Therapien werden nötig.

Wenn nun die KL so reagieren würde, wie sich die Reformer/Querdenker das wünschen und wie es auch korrekt wäre, würde dann nicht vielleicht eine viel größere Gruppe, die konservativen "Glückseligen", plötzlich therapiebedürftig, weil man sie aus ihrem Dornröschenschlaf unsanft weckt? Für diese Gläubigen trägt die Kirchenleitung auch Verantwortung.

Dies sind alles nur Überlegungen, aber es macht deutlich, in welchem Dilemma die NAK momentan steckt. Die KL kann wohl nicht an den Befindlichkeiten der konservativen Gläubigen vorbei regieren, denn schließlich sind sie in der überwältigenden Mehrheit - so mein Empfinden. Wenn dabei dann Bußfertigkeit, Reue, Wahrhaftigkeit und Authentizität auf der Strecke bleibt, so kann die KL immer noch damit argumentieren, dass die meisten Gläubigen innerhalb der NAK doch durchaus zufrieden sind und man deren Glauben nicht für ein paar Reformer und Entschuldigungen an die VAG aufs Spiel setzt.

Nur: Wo ist dabei das wahre Evangelium geblieben, wenn man sich an Menschenbedürfnissen ausrichtet?

R/S am 20.12.2007 23:26

Kinder des Lichts oder Kinder der Finsternis

@Gerlinde:
Wenn nun die KL so reagieren würde, wie sich die Reformer/Querdenker das wünschen und wie es auch korrekt wäre, würde dann nicht vielleicht eine viel größere Gruppe, die konservativen "Glückseligen", plötzlich therapiebedürftig, weil man sie aus ihrem Dornröschenschlaf unsanft weckt? Für diese Gläubigen trägt die Kirchenleitung auch Verantwortung.

----------

Jein, lieber Gerlinde...

Einerseits trägt das NAK-Apostolat die Verantwortung für die Gehirnwäsche ihrer Vorgänger.

Andererseits geht es um die Wahrheit des Evangeliums, bei der auch Jesus weder taktische noch strategische Rücksichten genommen hat und die große Mehrheit der Nachläufer weggehen ließ.

Und das ist m.E. der Kernpunkt:

Verfechten wir einen nachfrageorientierten Glauben, dann muss auf alles Mögliche im Volk Rücksicht genommen werden - was aber seltsamerweise in sehr einseitiger Weise geschieht.

Geht es aber um einen angebotorientierten Glauben, um Gott, Jesus Christus und das Reich Gottes, dann können weder das Wohlbefinden einzelner Gruppierungen noch die Wünsche oder Befindlichkeiten von Interessensgruppen den Ausschlag geben dafür, was gemacht, gelehrt und wie mit der Wahrheit der Vergangenheit verfahren wird.

Entweder wir sind des Christus, dann müssen wir auch so handeln wie er, oder wir sind es nicht, dann war dieser Infoabend menschlich betrachtet entweder unbeschreiblich naiv oder strategisch teuflisch.

Entweder wir sind Kinder des Lichts, dann müssen wir für die Wahrheit einstehen, auch wenn sie uns persönlich schadet.

Oder wir sind Kinder der Finsternis, dann ist jede Predigt von (erster) Auferstehung und Reich Gottes immer schon eine Farce gewesen.

Das ist es, was den Gläubigen klar werden muss...

Anny W. am 21.12.2007 08:56

Absicht und Kalkül

@ M - Warum muß man schlafende Hund wecken? Kann man beidseitig nicht die Vergangenheit, egal wie sie war, endlich ruhen lassen?

Werter M,
Es ist nun mal mit der Geschichte so - wenn man sie aufarbeitet, dann sollte diese historisch einwandfrei und vor allem neutral dargestellt werden. Daher ist der Einwand völlig daneben.

Ich möchte keine geschichtlichen Vergleiche heraufbeschwören, aber stellen Sie sich mal vor, dass wäre überall so gemacht worden...

Der Verdacht einer gewollten Säuberungsaktion ist nicht von der Hand zu weisen. Viele Mitglieder informieren sich nicht über das Internet (Teufelswerk), aus Angst Unrechtes zu tun und Sünde wider dem Heiligen Geist zu begehen. Sie werden dabei bleiben. Ist nicht eine Gesellschaft
a) bequem für die KL die blind nachfolgt? aber dennoch
b) nicht gefährlich?
Immer wenn Fanatismus einkehrt, ein Einschwören auf "die Linie", kommt nichts Segensreiches dabei heraus.

Ein gesunder Menschenverstand hat noch nie geschadet. "Wo der Verstand aufhört, fängt der Glaube an" - vielzitiert in den Gottesdiensten.
Der Glaube ist wichtig, jeder Mensch glaubt irgendwas. Manipulation ist etwas anderes.

Ich hoffe, die Kirchenleitung ist sich ihrer Verantwortung bewusst.

Steven am 21.12.2007 09:50

Time Out

Hallo

Ich finde es schade dass hier bei mediasres diese Art von sensationsgeilem Journalismus dermassen toleriert wird. Muss das sein? Ich denke da kommt der Neid der Besitzlosen zum Vorschein.

Die Aufarbeitung ist fachlich kompetent und dies ist so zu akzeptieren. Besser wäre kritische Blicke Richtung VAC!

Gruss
Steven

Uli am 21.12.2007 10:26

Sensation? - Peinlichkeit!

Steven,

wo bitte nehmen Sie die vermeintliche Sensation her, über die sich "journalistische Geilheit" ergossen haben soll? Alles, was vorgefallen ist, ist ein weiterer Akt einer höchst peinlichen Schmierenkomödie seitens der Führerschaft einer kleinen, relativ bedeutlungslosen Sondergemeinschaft, die sich ein überzogenes exklusiv-elitäres Selbstverständnis anmaßt und hinter einer unglaublichen Faktenrestistenz ihre mehr als fragwürdige Position verteidigt.

Sie selbst poltern in dieses Forum mit einer Beleidigung und einer unqualifizierten und längst widerlegten Behauptung, nebst einer weiteren subtilen Diffamierung gegen die VAC. Mehr haben Sie wohl nicht anzubieten. Damit haben Sie die Kritik an der AG GNK nicht geschwächt, sondern die an der von ihnen verteidigten Partei kritisierte Haltung als deren Vertreter eindrucksvoll demonstriert und bestätigt. Alles in allem ein toller Auftritt!

Steven am 21.12.2007 12:32

Sensation

Lieber Uli

Schade eigentlich dass Sie sich so unqualifiziert verhalten der NAK gegenüber.

Denke nicht dass die NAK sich so darstellt wie Sie soeben beschrieben haben, oder haben möchten. Das Gegenteil liegt auf der Hand.

Sensation ist die Art und Weise, ja das Gebaren, wie die NAK von Ihrer/eurer Seite her dargestellt wird. Herbeigewünschte Möchtegernwahrheiten noch und nöcher….. einfach schaden wollen….koste es was es wolle!

An ruhiger, sachlicher und fundamentaler Kritik mangelt es leider immer noch.

Die Abtrünnigkeit von der NAK schlechthin, ist ein Fehlentscheid als solches.

Darum sehe ich keine objektive Substanz in Deinen Statements.

Alles Liebe
Steven

Dietemann am 21.12.2007 12:55

Christlich?

Wenn noch ein Funken des Evangeliums Jesu in den Köpfen der NAK-KL ist, dann sollten sich die Herren der KL noch ganz schnell noch vor Weihnachten bei der VAC/VAG ENTSCHULDIGEN!

Michael Müller am 21.12.2007 16:07

Sensationslustig ? Bitte wo?

Ihr lieben alle

Für sensationsgierig halte ich höchstens den Steven selbst, frei nach dem Motto "ich muß da mal meinen Senf zugeben".

Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, dem Sohn des Apostels Peter Kuhlen Evangelist i. R. W. Kuhlen ganz besonders gesegnete Weihnachten zu wünschen. Sein Vater war und bleibt ein wirklicher Apostel Jesu. Ein Glaubensheld.

Michael

Redaktion mediasinres.net am 21.12.2007 16:09

Verbal wild um sich schlagen ...

@Steven

Wenn Sie schreiben "Die Aufarbeitung ist fachlich kompetent und dies ist so zu akzeptieren.", dann meinen Sie bestimmt die kompetente Aufarbeitung dieser unseligen Geschichte auf mediasinres.net durch Autoren, die das doch umfassend aus verschiedenen Blickwinkeln tun. Über soviel Lob freuen sich diese Schreiber ganz bestimmt.

Oder meinten Sie vielleicht etwas anderes?

Na ja, dann hätten Sie sich vielleicht etwas präziser ausdrücken können ... aber gesetzt den Fall, Sie meinen die Zusammenschau des "NAK-Chefhistorikers" Drave über einem kleinen, aber besonders unrühmlichen Teil der NAK-Geschichte: Finden Sie nicht, dass es dann sinnvoll wäre, wenn Sie, anstatt hier als Besucher verbal wild um sich zu schlagen, einfach ganz nüchtern, sachlich und wenigstens ein bisschen präziser Ihre Argumente und Kritikpunkte darlegen und begründen würden? Immerhin impliziert die Bestimmtheit, mit der Sie behaupten, dass die Aufarbeitung "fachlich kompetent" sei, dass Sie selbst über profunde Kenntnisse der NAK-Geschichte verfügen und die Fachkompetenz eines Herrn Drave nicht nur seiner "weltlichen" Berufsbezeichnung wegen beurteilen können. Es dürfte für Sie daher ein Leichtes sein, hieb- und stichfeste Argumente in eine sachliche Diskussion einzubringen ... ausser es wäre denn nicht so.

Ach ja, und Ihr Seitenhieb Richtung VAG ...

... nun ja, was sich in Ihren Worten davor schon abzeichnete, lassen Sie hier nun zur Gänze erkennen: Die NAK hat nicht nur an der Spitze wenig Christliches und Versöhnliches zu bieten ... Wenn Sie in Ihrem zweiten Kommentar an Uli schreiben "Denke nicht dass die NAK sich so darstellt wie Sie soeben beschrieben haben, oder haben möchten.", dann gebe ich Ihnen insofern recht, dass sich die NAK nicht so darstellt, dafür aber manche ihrer (auch leitenden) Mitglieder, und Sie dürfen wohl die zweifelhafte Ehre für sich beanspruchen, diese (vermutlich nicht gerade kleine) Gruppe hier zu repräsentieren.

Wie sich bei Ihren Worten wohl all die vielen Mitglieder der NAK fühlen mögen, die sich in ihren Herzen schon längst mit den Geschwistern der VAG versöhnt haben und nun gerade in diesen Tagen zutiefst enttäuscht sind über das Verhalten der eigenen Kirchenleitung? Von den Geschwistern in der VAG wollen wir schon gar nicht sprechen ...

Ronald Wasserrab am 21.12.2007 17:35

Verantwortung

Auf den Kommentar von Steven ist durch die Redaktion ja bereits professionell eingegangen worden.

Ich möchte noch einmal auf die mehrfach zitierte "Verantwortung der Kirchenleitung" zurückkommen.

Gerlinde Bodtke schrieb:
Wenn nun die KL so reagieren würde, wie sich die Reformer/Querdenker das wünschen und wie es auch korrekt wäre, würde dann nicht vielleicht eine viel größere Gruppe, die konservativen "Glückseligen", plötzlich therapiebedürftig, weil man sie aus ihrem Dornröschenschlaf unsanft weckt? Für diese Gläubigen trägt die Kirchenleitung auch Verantwortung.

Auch andere Kommentatoren sprechen von Verantwortung der NAK-KL.

Fangen wir, bevor wir auf die aktuellen Ereignisse kommen, doch mal mit dem NAK-Seelsorger an der Basis an. War es nicht schon immer so und ist es auch noch heute, dass, wenn sich ein Gotteskind Rat suchend an seinen Seelsorger wendet, dieser bei seinem Rat in erster Linie die Interessen der NAK (des Werkes Gottes) im Auge hat und erst dann das Wohl des Ratsuchenden? Natürlich ist die NAK-Erziehung so, dass man einfach der Überzeugung ist, dass ein Rat zum Wohle des Werkes Gottes für den Ratsuchenden letztendlich den größten Segen bringt.

Wurden uns nicht immer wieder bis in die jüngste Zeit Beispiele vor Augen gehalten, wo jemand seinen letzten Pfennig opferte und dann enorm gesegnet wurde? Und hat das nicht vielleicht hier und da den ein oder anderen dazu bewogen den Opferkasten quasi als "Glücksspielautomaten" zu missbrauchen?

Gehen wir ein paar Jahre zurück: Waren wir nicht angewiesen, unseren Sonntags-Nachmittags-Besuch zu Hause sitzen zu lassen, nur um keinen Gottesdienst zu versäumen?

Gehen wir noch weiter zurück: Gab es bei den großen Spaltungen nicht massive Anweisungen, sich von den "Abgefallenen" fernzuhalten? Wurden Scheidungen da nicht plötzlich legitim?

Wie sah es mit der Verantwortung aus, als tausende unter Niehaus und später zigtausende unter Bischoff ausgeschlossen wurden? Nach NAK-Lehrverständnis waren die Ausgeschlossenen unrettbar für immer verloren. Die einzigen, die Gnade reichen konnten, waren die, die für sich das Gnaden- und Apostelamt beanspruchten. Und gerade die kannten keine Gnade. Hutten zitiert in "Seher, Grübler, Enthusiasten" zwei Briefe des Saarländer Bezirksevangelisten Herbert Schmidt vom Juli und August 1951, wo dieser für die vielen Ämter und Geschwister und für seine Familie um Gnade winselt:

Haben Sie Erbarmen, lieber Stammapostel, denken Sie an meine Familie. Auch meine liebe Frau kann dieses kaum noch ertragen. Die vielen Ämter (d.h. Amtsträger) und Tausende Geschwister sind der Verzweiflung nahe. Ich bitte Sie herzlich und innig, teilen Sie mir mit, dass alles wieder gut ist. Mit dem Gelöbnis unwandelbarer Treue grüßt herzlich Ihr um Gnade bittender…"

Und

Schenken Sie mir Gnade, lieber Stammapostel, und behalten Sie mich in Ihrem Herzen, ich will Ihnen stets treu, folgsam und dankbar sein.

Vergebens. Bischoff ließ sie durch seine Unversöhnlichkeit meines Erachtens nach ganz bewusst "den ewigen Tod schmecken".

Verantwortung?

Ist es verantwortungsvoll, ständig Hoffnungen bei den Progressiven und bei den "Andersgläubigen" zu wecken, um diese dann wieder zu zerstören?

Ist es verantwortungsvoll, Wunden, die man anderen in den 50igern zugefügt hat, nun nochmals wieder aufzureißen? Versteht man das unter "Heilsauftrag der Apostel"?

Wahrlich - bei den "Andersgläubigen" ist ein anderes Heil!

Ist es verantwortungsvoll, den Gläubigen zu raten, den Verstand an der Garderobe abzugeben und dann den fehlenden Verstand schamlos auszunutzen, indem man die nun kindlich Gläubigen mit Halb- und Unwahrheiten hinter das Licht führt?

Ist es verantwortungsvoll, selbst die Verstorbenen noch respektlos in den Schmutz zu ziehen?

Glaubt die KL eigentlich das, was sie lehrt, selbst? Dann würde sie doch sicher mehr Respekt vor der Ewigkeit und der Wahrheit haben. Oder nicht?

Ist es nicht eher so, dass die KL Verantwortung vor allem nur für sich selbst kennt?

Ich denke, sie hat (berechtigterweise) enorme Ängste um ihre Existenzberechtigung. Zumindest hier auf Erden.

Vielleicht sollte sie aber mal mehr an die Ewigkeit denken...

Gerlinde Bodtke am 22.12.2007 00:22

Mißverständlich

Ich glaube, ich habe mich in meinem letzten Kommentar weiter oben mißverständlich ausgedrückt.

Nein, ich wollte nicht Verständnis signalisieren für die KL, die sich auf die konservative Mehrheit der Gläubigen ausrichtet, sondern, wie es R/S in seinem Kommentar aufzeigt, darauf hinweisen, dass die KL nachfrageorientiert handelt. Es geht ihr dabei sicher nicht um Verantwortung für das Wohl dieser Gläubigen, sondern die Konservativen sind die breite Basis, die ohne Fragen und Nachdenken dem apostelamtzentrierten Kurs der KL folgt. Es sind die Gläubigen, die sich diese und auch die früheren Kirchenherren so "herangezüchtet" haben und die gar nichts anderes wollen als auf den altbekannten Schienen weiterzufahren.

Anstatt von "Verantwortung der KL" hätte ich besser von "Angst der KL" schreiben müssen, nämlich der Angst, dass sie durch einen Kurswechsel bei diesen Gläubigen, die sicher auch die treuesten Opferer sind, die Unterstützung verlieren könnte. Leider vergißt die KL dabei aber, dass sie auch für Wahrhaftigkeit, Authentizität und das Evangelium zu stehen hat. So wie von den Kritikern gefordert, einschließlich Reue, Bußfertigkeit und Versöhnungsbereitschaft gegenüber der VAG und anderen geschädigten Personenkreisen.

Es wird KEIN Weg an der (für viele unbequemen) Wahrheit vorbei führen. Die KL sollte in allen Bereichen Bekennermut an den Tag legen, will sie nicht noch mehr an Glaubwürdigkeit einbüßen.

Das wird dann unter Umständen sehr schwer werden für die, die alles wortwörtlich vom Altar geglaubt haben. Die ohne eigene Gedanken blind nachgefolgt sind. So wurde es gefordert und man war eben gehorsam. Dachte man doch, dass alle Predigt von Gott kommt. Trifft es dann nicht vorwiegend die ältere Generation? Wird das ihren Lebensabend nicht arg beeinträchtigen? Werden sie sich vielleicht fragen, ob sie Zeitlebens etwas Falsches geglaubt haben und es nun bald vor Gott verantworten müssen? Auch das könnte krankmachende Seelenpein bedeuten und diese Geschwister tun mir sicher auch sehr leid.

Das wollte ich eigentlich zum Ausdruck bringen. Aber auch hierfür trägt die KL die Verantwortung Viel eher hätte sie mit manchem gepredigtem Unsinn aufhören müssen und nicht, wie Leber das im idea-Interview ausdrückte, Jesus in eine Ecke verdrängen sollen.

Eine persönliche Überlegung möchte ich noch anfügen: Mir kommt es so vor, als sei Stammapostel Leber doch sehr "befangen", wenn es um die Familie Bischoff geht, wurde er doch bestimmt sehr von ihr geprägt. Sein Vorgänger im Amt schien mir zudem etwas progressiver eingestellt, gerade was Geschichtliches angeht. Was auch damit zutun haben könnte, dass er familiär nicht mit den Bischoffs verbandelt war. Ist aber rein subjetiv.

LG, G. Bodtke

Ronald Wasserrab am 22.12.2007 11:21

Missverständlich

Liebe Gerlinde Bodtke,

so missverständlich war dein Kommentar nicht. Ich habe ihn sehr wohl verstanden. Allerdings sind beim Lesen soviel Gedanken aufgekommen, dass ich einer Ergänzung ("Schärfung") nicht widerstehen konnte.

Auch ich denke, dass die KL sich in einem Dilemma befindet. Meine persönliche Meinung:

Bis zu einem bestimmten Punkt waren sie selbst die kindlich Gläubigen. Irgendwann haben sie aber eine Amtsstufe erreicht, in der sie die Wahrheit über ihre Kirche erkannt haben müssen. Nur - da waren sie psychisch und wirtschaftlich bereits so abhängig vom System, dass sie sich dieser (unangenehmen) Wahrheit nicht mehr stellen konnten, sondern weitermachen mussten. Viele haben also diese Wahrheiten aus "Selbstschutz" verdrängt.

Viele. Aber eben nicht alle.

Wir können in den diversen zugänglichen Quellen nachlesen, wie es diesen Mutigen bis in die jüngste Zeit hinein ergangen ist und wie sie sicherlich heute noch als abschreckende Beispiele für diejenigen dienen, die öffentlich Umkehr halten wollen.

L.G.

Ronald Wasserrab

Kommentar zu diesem Beitrag schreiben


Nehmen Sie sich vor dem Schreiben Ihres Kommentars zwei Minuten Zeit, um die Anforderungen an Kommentare zu lesen!
Es werden nur Kommentare veröffentlicht, die diesen Anforderungen entsprechen.
Beachten Sie auch die Rechtshinweise im Impressum!

:

:

:

:

Wichtige Hinweise:
1. Kopieren Sie Ihren Text vor dem Abschicken, damit er bei einem allfälligen Übermittlungsfehler nicht verloren geht!
2. Verwenden Sie niemals öffnende Spitzklammern (<), da diese und der gesamte nachfolgende Text aus Sicherheitsgründen gelöscht werden!
12 + 7 =

Haben Sie Name, Überschrift, Text und Spamschutz-Prüfzahl eingetragen? Wenn ja, dann