Die neuapostolische Kirche bewegt sich. Aber wohin?

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Demagogie oder geschichtswissenschaftliche Verfahrensweisen? - Walter Drave im Verhör (1. Tag)

Zum Thema: Die Neuapostolische Kirche von 1938 bis 1955 - Entwicklungen und Probleme, präsentiert anlässlich des Infoabends am 4. Dezember 2007
Walter Drave, Apostel der Neuapostolischen Kirche und studierter Historiker, hat in seinem Vortrag zur Geschichte der NAK durch eine geschickte Konstruktion und Verbindung von Halbwahrheiten, Unterstellungen und scheinargumentativen Quellentexten, die sämtlich aber auf den nur subjektiven Wahrnehmungen ihrer Urheber beruhen, ein geschichtsfälschendes Bild der NAK entwickelt, dass unredlich ist und im Sinne der lebenden Zeitzeugen und Betroffenen sowie einiger Hinterbliebener der dabei verunglimpften Personen gegen die Menschlichkeit verstößt.

Als Historiker verstößt er damit gleichzeitig auch gegen seine Berufsethik und bedient sich Mittel, die nicht den Anforderungen wissenschaftlichen Arbeitens entsprechen, obgleich er genau dies in seinen einführenden Worten explizit beteuert:

„Die abgelieferten Untersuchungen basieren unter Beachtung und Anwendung geschichtswissen-schaftlicher Verfahrensweisen auf Quellenbefunden; die vorgestellten Ergebnisse und Thesen sind somit sorgfältig und quellenkritisch belegt und resultieren nicht aus „Geschichte vom Hörensagen“ oder vorgefassten Urteilen.“

Entgegen seines beteuerten Vorgehens vermengt Drave in seinen Ausführung jedoch permanent historische Fakten mit subjektiven Meinungszitaten, Unterstellungen, Interpretationen, ohne dies deutlich voneinander abzugrenzen - mit dem Ergebnis, dass Stammapostel Bischoffs Unantastbarkeit bestätigt und seine damaligen Kritiker verleumderisch verteufelt und menschlich in den Schmutz getreten werden. Ein Verfahren, dass in der NAK eine lange Tradition hat und für diese Kirche durchaus symptomatisch ist.

Dennoch tauchen in seinen Ausführungen Zugeständnisse und Informationen auf, die, wenn man sie faktisch isoliert, ein zwar unfreiwillig erzeugtes, aber dennoch bezeichnendes Bild dieser Kirche zeichnen. Diese Fakten und Draves Demagogie deutlich herauszuarbeiten ist die Absicht dieser als Dialog gestalteten Arbeit in Form einer fiktiven Gerichtsszene, in der Drave als Angeklagter von einem Staatsanwalt im Zeugenstand befragt wird.

Alle Antworten von Drave sind direkte Zitate aus dem offiziellen Papier der NAK, die Fragen des Staatsanwaltes hingegen kommentieren und beleuchten die schriftlichen Aussagen gerade dadurch, dass sie den ursprünglich rhetorisch beabsichtigten Sinnzusammenhang durchbrechen um zu verdeutlichen, was in und hinter den Ausführungen Draves eigentlich steht und durchaus als tatsächlich historischer Fakt in Hinsicht auf die NAK anzusehen ist.

In den Zitaten aus dem Grundlagenpapier von Drave wird hier der besseren Lesbarkeit darauf verzichtet, die Seitenangabe der zitierten Passsagen anzugeben. Die Reihenfolge der Zitate entspricht weitestgehend der Chronologie des Originals.

Prozess der Redlichkeit und Menschlichkeit gegen die Neuapostolische Kirche

Angeklagt als Vertreter der NAK:
Herr Walter Drave (studierter Historiker und Apostel der Neuapostolischen Kirche) unter dem Vorwurf der absichtlich demagogischen Geschichtsfälschung und wissentlichen Verunglimpfung der Personen E. und O. Güttinger und Kuhlen zugunsten eines positiven Bildes des Kirchenleiters (Stammapostel) J.G. Bischoff

Staatsanwalt:
Herr Drave, Sie sind studierter Historiker und arbeiteten früher an einem Gymnasium in Hamburg als Studienrat. In der NAK tragen Sie seit 1985 das Amt eines Apostels und sind Vorsitzender der NAK-Projektgruppe Geschichte. In beiden Funktionen der Kirche und auch durch ihre berufliche Qualifikation sind Sie damit vor Gott und den Menschen der Wahrheit verpflichtet. Wie lautete genau Ihr Auftrag, als Sie begannen, sich mit dem Thema der Neuapostolischen Kirchengeschichte zu beschäftigen?

Drave:
Die AG „Geschichte der Neuapostolischen Kirche“ (GNK) wurde am 21. Oktober 1999 von Stammapostel Fehr gegründet; ihr Auftrag lautet: „Die Geschichte der NAK historisch einwandfrei nachvollziehbar darstellen und auch solche Aspekteaufnehmen, die für die Kirche unbequem sein könnten. Die Darstellung soll objektiv sein und alle Fragentabufrei beleuchten. Dabei soll der Gedanke berücksichtigt werden: Wenn wir diese Aufgabe nicht wahrnehmen, werden andere es tun“.

Staatsanwalt:
Es gab also auch durch den jetzigen Kirchenleiter keinerlei Einschränkungen oder Zielvorgaben?

Drave:
Stammapostel Leber ging während einer Pressekonferenz am 18. Mai 2005 auf die oben erwähnten Themen ein und bemerkte: „Wir sind im Moment dabei, unsere Geschichte aufzubereiten. Das ist natürlich eine sehr aufwendige Sache, wenn man es wirklich seriös machen will - und das wollen wir!

Staatsanwalt:
Wie war als studierter Historiker Ihre Vorgehensweise?

Drave:
Grundlage dieser Arbeiten sind umfangreiche Quellenstudien (Korrespondenzen der Stammapostel, der Apostel und Betroffenen, Protokolle von Apostelversammlungen, Publikationen aus dem Bischoff-Verlag sowie Schriften der verschiedenen Abspaltungsgruppen usw.). Die abgelieferten Untersuchungen basieren unter Beachtung und Anwendung geschichtswissenschaftlicher Verfahrensweisen auf Quellenbefunden; die vorgestellten Ergebnisse und Thesen sind somit sorgfältig und quellenkritisch belegt und resultieren nicht aus „Geschichte vom Hörensagen“ oder vorgefassten Urteilen.

Staatsanwalt:
Worum geht es nun in dieser Ausarbeitung, die eine „Zusammenschau“ von Einzeluntersuchungen der AG GNK zu verschiedenen Themenkomplexen jener Zeit darstellt?

Drave:
Im Titel dieser Zusammenschau kommt zum Ausdruck, dass es bereits vor dem Beginn des Zweiten Weltkriegs, und zwar seit dem Jahr 1938, zu Spannungen innerhalb der neuapostolischen Kirchenleitung gekommen ist. Die Konflikte aus jener Zeit führten schließlich in der Nachkriegszeit zu Abspaltungen von der Neuapostolischen Kirche (Kuhlen/Düsseldorf, Güttinger/Schweiz, Schmidt/Saarland). Nachträglich wurden die Abspaltungen von den Betreffenden mit Glaubenskonflikten begründet, die im Wesentlichen ihre Ursache in der Botschaft von Stammapostel Bischoff gehabt haben sollen. Die zeitliche Bestimmung der nachfolgend beschriebenen Vorgänge macht deutlich, dass die „Botschaft“ nicht als Ursache für die damaligen Verhältnisse geltend gemacht werden kann, da Stammapostel Bischoff diese erst Ende 1951 offiziell zu verkündigen begann. Zwischen dem Beginn der seit 1938 auftretenden Probleme und dem Beginn der Botschaftsverkündigung liegen 13 Jahre!

Staatsanwalt:
Ihr „offizielles Datum“ verschleiert die Tatsache, dass aber durchaus schon vorher, z.B. im November 1950 unter der Überschrift «An Christi Statt» in einem Kalenderaufsatz zu lesen war: «Er ist der festen Überzeugung, daß der Herr die Seinen noch zu seinen Lebzeiten heimholen wird ins Vaterhaus ... » bis zurück zu bereits ersten Andeutungen in den 30er Jahren. Dennoch lag Ihnen aber, wie Sie gerade betonten, etwas daran, die „Botschaft“ aus dem Schussfeuer zu nehmen. Wenn aber nicht die Botschaft, was war dann Ihrer Meinung nach die eigentliche Ursache der späteren Abspaltungsprobleme?

Drave:
Der Gegenstand der Auseinandersetzung war vielmehr eine Fragestellung ganz anderer Art: Im Kern des Konflikts ging es also nicht um irgendwelche Offenbarungen oder um persönliche Animositäten und zwischenmenschliche Konflikte, sondern um gegensätzliche Sichtweisen des kirchenleitenden Amtes – die theologisch-christologische des Stammapostels Bischoff auf der einen Seite (das Amt gründet in Christus und verweist auf ihn) und die eher funktionale Sichtweise einiger Apostel auf der anderen Seite (das Amt ist kirchliches Leitungsinstrument). Zugespitzt formuliert ging es um die Frage, ob das Stammapostelamt oder das Apostelamt bzw. die Summe aller Apostel (= Apostelkollegium) die kirchenleitende Instanz sein sollte.

Staatsanwalt:
Worauf stützen Sie Ihre Behauptung, Stap.Bischoff sei theologisch-christologisch grundiert in seiner Amtsauffassung?

Drave:
Die Quellenauswertung ergab, dass die Ereignisse Ende der 1940er/Anfang der 1950er Jahre nicht als Glaubenskonflikte zu betrachten sind, sondern Ausdruck eines Strukturproblems waren, das das kirchenleitende Amt betraf. Resümierend über die zurückliegende Zeit schreibt der Stammapostel den Aposteln am 14. Juli 1951:

Die in den letzten Jahren durchlebten unguten Verhältnisse im Werke Gottes haben mich anhand vielseitiger Erfahrungen erkennen lassen, dass die Ursache zu all dem vielen Leid darin liegt, dass man im Kreis der Apostel die Grundsätze der Theokratie (Gottesherrschaft) verlassen hat und die kirchliche Führung nach demokratischen Grundsätzen ausgeübt wissen wollte.“

Staatsanwalt:
Aber das ist doch eine völlig subjektive Sicht des Kirchenleiters ohne Beweiskraft! Gab es so etwas schon früher?

Drave:
Zu einer solchen inhaltlichen Feststellung über das Apostelkollegium sah sich der Stammapostel in dem in dieser Arbeit vorgestellten Zeitraum nicht nur einmal veranlasst. Knapp zwei Jahre zuvor (21. November 1950) z.B. schrieb er den Aposteln:

(...) dass der derzeitige Zustand innerhalb des Apostelkollegiums nicht der Lehre Christi und seinem heiligen Willen entspricht. Euch, meine lieben Mitapostel, auf diese Tatsache hinzuweisen, halte ich für das Gebot der Stunde

Staatsanwalt:
Auch das ist eine bloße Behauptung und diskreditiert einen großen Teil der Kirchenführer, von denen doch ihrer Auffassung nach jeder einzelne ein Botschafter Jesu war. Wie konnten sie da die „Lehre“ verlassen? Oder waren es etwa gar keine theologischen Gründe, die den Zwist hervorriefen?

Drave:
Der Versuch einiger Männer aus dem Apostelkreis, das Stammapostelamt zu relativieren, ist bereits für die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg anhand einiger Aktionen nachweisbar. Grundsätzlich gab es gemäß Satzung des Apostelkollegiums von 1922 keine Dienstaltersbegrenzung für Apostel (und andere Amtsträger), wobei in der Satzung ausdrücklich nur für den Inhaber des Stammapostelamtes die Formulierung „in der Regel auf Lebenszeit“ benutzt wurde.

Staatsanwalt:
... und?

Drave:
Am 4. April 1938 beschließen Stammapostel Bischoff und die Apostel auf einer Apostelversammlung in Hamburg gemäß Punkt 4 des Protokolls: „Die Dienstaltersgrenze für sämtliche Amtsträger wird auf 65 Jahre festgesetzt. Bis 31. Dezember 1939 ist dies durchzuführen. Die Beschlussfassung erfolgte einstimmig.“ Der Stammapostel und 16 Apostel haben das Protokoll genehmigt und unterschrieben. Danach hätte Stammapostel Bischoff, der zu jener Zeit 67 Jahre alt war, gut 1½ Jahre später sein Amt niederlegen müssen.

Staatsanwalt:
Was durchaus eine vernünftige, gemeinsame Lösung ist! Was ist dagegen einzuwenden?

Drave:
Es ist aufgrund der für diesen Themenbereich spärlichen Quellenlage nicht eindeutig erkennbar, welche Motive und Absichten diesem Beschluss zugrunde lagen. So bleibt lediglich festzustellen, dass die Apostel (incl. dem Stammapostel) mit ihrer freiwillig verordneten Dienstaltersbegrenzung ihre persönlichen Handlungsspielräume für die Zukunft erheblich einschränkten und dass es zukünftig in viel stärkerem Maße als bisher auf die jüngeren Kräfte im Apostolat ankommen musste. Die Entscheidung begünstigte also die jüngeren Apostel, während die älteren ihrem baldigen Amtsende entgegenzusehen hatten.

Staatsanwalt:
Auch das erscheint doch vernünftig, zumal es ein gemeinsam getroffener Beschluss war. Oder hatte Bischoff bei der Abstimmung noch nicht ganz klar realisiert, dass er so seine Machtposition bald verlieren würde?

Drave:
Nachdem Stammapostel Bischoff das Ausmaß dieses Beschlusses so richtig bewusst geworden war, wendet er sich schon einige Tage später an die Apostel. Ohne eine Apostelversammlung einberufen zu haben, treffen sich der Stammapostel und die Apostel am Montagvormittag, dem 25. April 1938, in Berlin, um über die Dienstaltersbegrenzungsthematik zu sprechen.

Staatsanwalt:
Ein eigentlich völlig überflüssiges Unternehmen, da eine Entscheidung definitiv getroffen war. Gab es dennoch etwas Neues?

Drave:
Die Besprechung verläuft ergebnislos, es konnte „keine Einigkeit erzielt werden“, so der Stammapostel. Etliche Apostel ließen den Stammapostel bereits erleben, dass sie zu einem Sinneswandel bei dieser Thematik nicht bereit sind. Und Stap Bischoff schrieb:

Am Montagnachmittag und auch am Dienstagvormittag habe ich aus dem Kreis der Apostel erfahren, dass der weitaus größte Teil sagt, für sie bleibe der Beschluß vom 4. April bestehen. Die Apostel haben also, ohne mein Schreiben abzuwarten, bereits ihr Urteil gefällt. Demzufolge würde sich eigentlich mein Schreiben in dieser Sache erübrigen.

Staatsanwalt:
Nun, der einzige, der wohl nicht einig war, war doch Herr Bischoff selbst. Er stellte den gemeinsam getroffen Beschluss als einziger nachträglich wieder in Frage. Was schlug er weiter vor?

Drave:
Es wird verabredet, dass der Stammapostel seine Gedanken zu diesem Themenkomplex den Aposteln noch einmal schriftlich mitteilen solle. Er wendet sich am 30. April 1938 in einem fünfseitigen Brief an die Apostel. „Es ist Gottes Werk, an dem wir stehen, und nicht ein menschliches Unternehmen“ Vor diesem Hintergrund geht der Stammapostel ausführlich auf Veränderungsprozesse im Werke Gottes ein, prangert Vetternwirtschaft an und beklagt, dass die Einsetzung der Männer Zander und Brandes zu Aposteln „ein Fehlgriff“ gewesen sei.

Staatsanwalt:
Dies ist allerdings eine reichlich wirre Vermengung subjektiv religiöser Behauptungen und unbewiesener oder willkürlich erhobener Vorwürfe. Im übrigen war Herr Bischoff doch selbst maßgeblich an der Einsetzung dieser „Männer“ - eigentlich müsste er doch wohl Apostel sagen - beteiligt. Aber gerade auch solche eigenen Fehlentscheidungen rechtfertigen doch eine feste Altersgrenze für jedes Amt! Woraus begründet sich nun Ihres Erachtens nach seine Beharrlichkeit gegen diesen Beschluss?

Drave:
Der Kern seines Anliegens war wohl die offensichtlich geübte Kritik an seiner Person und seinem Amt. Er schrieb weiter:

Jesus hatte einst die Wahl seiner Apostel persönlich vorgenommen und Petrus als Haupt gesetzt (...) Was meine Erwählung betrifft, so möge folgendes zur Kenntnis dienen: (...) Als sich zur Zeit der Stammapostel Niehaus nach seinem Nachfolger umsah, wurden ihm von vielen Seiten unaufgefordert Zeugnisse zugesandt, die einheitlich auf mich als den von Gott zum Nachfolger des Stammapostels erwählten Apostel hinwiesen.

Ende Januar 1930 erlitt der Stammapostel [Niehaus] den Unfall. Er wurde am 20. September 1930 in den Ruhestand versetzt, und ich wurde als der von ihm eingesetzte Nachfolger von dem Apostelkollegium einstimmig anerkannt. Der Zuwachs betrug dann (...) 106.118 Seelen, ein Beweis, dass der Segen Gottes, nachdem ich die Leitung des Werkes übernommen hatte, auch weiterhin offenbar wurde. Aus dem Angeführten können die Apostel ersehen, dass meine Erwählung zum Dienste im Werke Gottes nicht aus menschlichem Geiste hervorging.


Folgerichtig schlägt Stammapostel Bischoff für die nächste Apostelversammlung zur erneuten Beschlussfassung für die Apostel die von ihnen gewünschte Dienstaltersbegrenzung, für sich jedoch eine Amtstätigkeit auf Lebenszeit vor.

Staatsanwalt:
Was daran folgerichtig sein soll, verstehe ich nicht. Der eigentliche Grund seiner Beharrlichkeit, wie Sie es selbst sagten, war doch die verletzte Eitelkeit Bischoffs! Zur Begründung und Rechtfertigung seiner Position vergleicht er sich sogar mit Jesus, stellt sich auf eine Stufe mit ihm und spricht von göttlicher Erwählung! Welche Strategie sehen Sie dahinter?

Drave:
Der Stammapostel geht zunächst in seiner Argumentation theologisch vor, wenn er sich und sein Amt in eine Linie mit Petrus einordnet. So wie Petrus von Jesus Christus zum „Haupt“ der Apostel eingesetzt wurde, so sei auch er letztlich von Gott und dessen Sohn zum „Haupt“ der Apostel eingesetzt. Und so wie Petrus bis zu seinem Tod im Werke Gottes gearbeitet habe, so solle auch ihm diese Möglichkeit bis zu seinem Lebensende erhalten bleiben.

Staatsanwalt:
Das sind doch absolut unbeweisbare Behauptungen. Jeder Mensch mit religiösem Wahn hat solche oder ähnliche Vorstellungen. Was bezweckte Bischoff Ihrer Meinung nach damit?

Drave:
Stammapostel Bischoff bietet den Aposteln mit diesem Argument eine Brücke an, über die sie eine Rückzugsmöglichkeit von ihren Positionen erhalten.

Zugleich geht der Stammapostel in seinem Brief aber auch formaljuristisch vor, wenn er die Apostel mit Bezug auf die Satzung des Apostelkollegiums an die Rechtsgrundlage ihrer Handlungsmöglichkeiten erinnert. Mit dem Verweis auf die § 3 und 6 steht dem Stammapostel die Ausübung seines Amtes bis zum Lebensende ja ausdrücklich zu.

Staatsanwalt:
Das ist mehr Rhetorik als wirkliche Argumentation! Welches Ziel will er damit erreichen?

Drave:
Er stärkt somit seine eigene Position bzw. das Stammapostelamt.

Staatsanwalt:
Genau. Das scheint sein offensichtliches Ziel gewesen zu sein. War die Taktik denn erfolgreich?

Drave:
Am 7. Mai 1938 kommt es auf der Apostelversammlung in Hannover zu einer Ergänzung des Beschlusses vom 4. April. Lapidar heißt es im Protokoll:

Die Mitgliederversammlung wurde mit der Tagesordnung vertraut gemacht. Nach Erörterung des Gegenstands wurden folgende Beschlüsse gefasst: Punkt 1: Punkt 4 des Beschlusses vom 4. April 1938 wird wie folgt ergänzt: In besonders gelagerten Fällen hat in Bezug auf die Apostel, der Stammapostel, für die übrigen Amtsbrüder der Bezirksapostel das Recht, die Dienstzeit über das 65. Lebensjahr hinaus von Jahr zu Jahr (jeweils für ein Kalenderjahr) zu verlängern. Die Beschlussfassung erfolgte einstimmig. Die Erschienenen stellten mehr als drei Viertel der Mitglieder des Apostelkollegiums dar.

Staatsanwalt:
Ganz also ging die Taktik Bischoffs offenbar nicht auf?

Drave:
Man könnte zu der Meinung tendieren, dass Stammapostel Bischoff nur einen Teilerfolg errungen habe, seine Amtstage gezählt und insgesamt seine Position und sein Amt geschwächt worden waren, da die ausdrückliche Bestätigung ausblieb. Es scheint jedoch eher so zu sein, dass die Amtsführung des Stammapostels auf Lebenszeit gar keiner ausdrücklichen Bestätigung bedurfte, da ja genau dieser Aspekt in dem rechtlichen Grundlagendokument des Apostelkollegiums, der Satzung von 1922, festgeschrieben ist und dementsprechend sich auch in seinem Anstellungsvertrag niedergeschlagen hat.

Staatsanwalt:
Also hielt Bischoff weiterhin an der alten Vertragsfassung fest, obwohl sie einstimmig mit seiner eigenen Stimme für ungültig erklärt worden war?

Drave:
Zumindest der Stammapostel selber scheint es so gesehen zu haben und aus den uns vorliegenden Quellen ist nicht erkennbar, dass die Apostel ihm diese Sichtweise fernerhin streitig gemacht hätten.

Staatsanwalt:
Von „Quellen“ im Plural zu sprechen scheint etwas weit hergeholt. Sie zitierten vorhin „.. heißt es im Protokoll“. Genauer gesagt ist aber dieser kurze Satz bereits das ganze Protokoll einer insgesamt zweistündigen Sitzung. Dies wirft ein deutliches Licht auf die eigentliche Brisanz des Themas und dass sie ihm diese Sicht wohl doch streitig machten. Warum hätten sie sonst zwei Stunden getagt? Interessant ist auch, dass Bischoff mit „göttlicher Vorsehung“ argumentierte, Sie, Herr Drave, sich jetzt aber banal auf formaljuristische Dinge zurück ziehen!

Lassen Sie mich nun kurz zusammen fassen, was bisher festgestellt werden konnte:

Sie behaupteten eingangs - ich zitiere - „unter Beachtung und Anwendung geschichtswissenschaftlicher Verfahrensweisen ... sorgfältig und quellenkritisch belegt und nicht aus ... vorgefassten Urteilen“ heraus die Geschichte der NAK darzustellen.

Entgegen diesem bloßen Lippenbekenntnis muss festgehalten werden, dass Sie in deutlicher Weise versucht haben, ihren damaligen Kirchenführer und seine Haltungen durch Verschleierung und Umdeutungen ins rechte Licht zu setzen.

Festzuhalten hingegen ist, - ich zitiere: „Im Kern des Konflikts ging es (...) um gegensätzliche Sichtweisen des kirchenleitenden Amtes“ - . Sie behaupteten schlicht und einfach, dass Bischoff „theologisch-christologisch“ sein Amt begründete, während einige Apostel eine „eher funktionale Sichtweise“ hatten.

Noch verschleiern Sie damit, worum es eigentlich wirklich ging. Dann aber - ich zitiere: „Zugespitzt formuliert ging es um die Frage, ob das Stammapostelamt oder das Apostelamt (...) die kirchenleitende Instanz sein sollte.“ - kommen Sie zum wirklich zentralen Punkt: Macht und verletzte persönliche Eitelkeit! Ich zitiere: „Der Kern seines Anliegens war wohl die offensichtlich geübte Kritik an seiner Person und seinem Amt.

Um keinen Preis also wollte Bischoff sich diese Macht nehmen lassen: Gemeinsame und mit seiner Stimme gefasste Beschlüsse wurden gekippt, Personen und ganze Personenkreise (Vetternwirtschaft) der damaligen Führung werden ohne Beweisführung aus persönlichem Egoismus als unchristlich dargestellt, die eigene Person aber als „erwählter Gottesführer“ dargestellt mit dem Ziel - ich zitiere: „Er stärkt somit seine eigene Position bzw. das Stammapostelamt.“

Anstatt, Herr Drave, diese Tatsachen ohne Bewertung zunächst darzustellen, vernebeln Sie diese Informationen, indem Sie einen Kontext schaffen, in dem diese starren und egozentrischen Verhaltensweisen und das dahinter stehende Machtstreben sogar als richtig und gerechtfertigt erscheinen.

Von einer wirklichen „Anwendung geschichtswissenschaftlicher Verfahrensweisen“ kann also keinesfalls die Rede sein. Ihre klare Absicht war - das konnte bis jetzt bereits deutlich gemacht werden - in demagogischer Weise ihre Zuhörer und Leser durch Verdrehungen, Halbwahrheiten und subjektive Quellenbehauptungen in Ihrem Sinn zu manipulieren!

Das werden die weiteren Untersuchungen noch deutlich bezeugen!


© 12/2007 Detlef Streich

Weitere mediasinres.net-Artikel mit engem Bezug zum Infoabend vom 4. Dezember 2007:

Weitere Links zum Thema "Informationsabend":

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Lesen Sie dazu auch die Kommentare unserer Leser:

Uli am 11.12.2007 17:24

Erweiterung der Untersuchung

Antrag an den Staatsanwalt:

Im Interesse, den wahren Charakter J. G. Bischoffs und seine Beweggründe zu erforschen, stelle ich als Mitglied den Antrag, die Untersuchung auf den "Fall Brückner" zu erweitern.

Begründung:

Im Konflikt zwischen Carl August Brückner und Stammapostel Niehaus (Bischoffs Amtsvorgänger), konnte Bischoff wertvolle Erfahrungen sammeln, ebenso der spätere Apostel van Oosbree, wie man eine innere Opposition wirkungsvoll ausschaltet. Unter Niehaus wurden neben Brückner auch die Apostel Niemeyer (Australien) und Klippe (Südafrika) mit ihren Gemeinden exkommuniziert.

Schon Niehaus, der bei Ausbruch des ersten Weltkrieges in die nationale Kriegsbegeisterung einstimmte, dessen Stellung mit dem Ausgang des Krieges und dem Zusammenbruch der Monarchie in Frage gestellt wurde - viele Mitglieder verließen enttäuscht die Gemeinschaft, musste um seine persönliche Position und um den Erhalt der Autorität des Stammapostelamtes kämpfen.

Bischoff, der anfangs mit Brückner der inneren Opposition angehörte, Brückner wähnte in ihm einen Freund, vollzog nach 1918 eine rasche Wendung und wurde an Brückners Stelle der Vertraute des Stammapostels - Bischoff hatte sich entgültig für seine innerkirchliche Karriere entschieden.

Als sich Bischoff später, nach Ende des zweiten Weltkrieges, selbst in Konfikten mit einer inneren Opposition befand, musste er sich vermutlich an die Ereignisse zu Zeiten Niehaus' traumatisch erinnern.

Quellennachweise:

Siehe bei Kurt Hutten und Helmut Obst

Detlef Streich am 12.12.2007 05:57

Der Staatsanwalt antwortet

Lieber Uli, werte Leser,

hiermit bestätige ich den Eingang ihres Schreibens und der damit verbundenen Anfrage zum Fall „Brückner“.

Als Staatsanwalt muss ich bekennen, dass ich zu Herrn Brückner kein ausgesprochenes Sympathieverhältnis pflege. Äußerungen, die heute als Volksverhetzung geahndet würden, teile ich nicht. So ist von Herrn Brückner, Apostel der Neuapostolischen Gemeinde, in der „Neuapostolische Rundschau“ vom 23.08. 1914 S. 182 im Leitartikel "Was sagt Jesus zu dem Kriege?" leider zu lesen:

"... Wir Apostolischen aber sagen und bekennen, die große Feindschaft gegen das deutsche Volk hat einen tieferen Grund, es sind die unsichtbaren Mächte, die gegen Jesum in der Apostelsendung im Geisterreiche tätig sind und arbeiten. Deutschland trägt in seinem Schoß den Gesalbten des Herrn in der apostolischen Gemeinschaft. Die Regierungen, Kaiser, Könige und Obrigkeit schützen die apostolische Gemeinschaft. Wir sagen, das deutsche Volk hat es in seinem bitteren Kampf nicht mit Fleisch und Blut zu tun, sondern mit Fürsten und Gewaltigen, die in der Luft herrschen, und von diesen Mächten sind die feindlichen Völker inspiriert, ohne es zu wissen. "

Und im gleichen Jahr schreibt er im gleichen Blatt vom 30. 8. in einer Beilage S.191:

"Durch den Krieg wird zweifellos auch viel Gutes mit ausgelöst. (...) Es war auch bald nicht mehr schön im lieben deutschen Vaterlande. Die Standesunterschiede wurden immer mehr und mehr unnatürlicherweise in die Höhe geschraubt. Man kannte sich im Stolze kaum mehr. Die Liebe erkaltete immer mehr zueinander unter den einzelnen Volksschichten. Aus den Menschen wurden langsam immer mehr Affen. (...)

Glücklicherweise können wir wahrnehmen, daß auch in einem großen Teile des deutschen Volkes das Wecken, was Gott bewirkt hat durch den Krieg, nicht vergeblich ist. Besonders unter den Apostolischen ist das zu merken.
Obwohl viele apostolische Männer in den Krieg gezogen sind, so sind unsere Lokale trotzdem mehr besetzt, als in Friedenszeiten. Es gibt keine Lauen und Trägen mehr. Selbst Verirrte kommen jetzt zurück, die verschlagen und im faulen Frieden eingeschlafen waren. (...)Gott steuert die Kriege auf Erden, aber solange wie es gut ist. (...) So wird auch das deutsche Volk siegen.
"

Abgesehen von diesen Äußerungen und unabhängig von persönlichen Sympatien muss der Fall „Brückner“ auch offiziell als eingestellt angesehen werden, weil sich der Kirchenpräsident der Neuapostolischen Kirche, der Herr Stammapostel und jetziger Buchautor Richard Fehr, laut Wortprotokoll Glaubenskultur am 18. April 2004 in Bad Blankenburg (Thüringen) im Gottesdienst bereits an die Mitglieder des dortigen früheren Reformiert-Apostolischen Gemeindebundes (RAG), deren Gründung ja auf Brückner zurückgeht, mit den folgenden Worten gewandt hatte:

"Wenn sie meine Worte hören sollten auf irgendwelchen Wegen oder Umwegen, sage ich heute für diese Seelen: Komm zurück zur Mutter, die Türe ist sperrangelweit offen, aber auch unsere Herzen sind offen!"

Vor vielen Jahren kam es hier zu einer großen Spaltung. Blühende Gemeinden sind entzwei gerissen worden. Was heißt entzwei gerissen? Von hundert sind vielleicht noch drei oder vier geblieben.

"Eine neue Richtung ist entstanden. Man hat sich vom Stammapostel gelöst, obschon das das Dümmste ist, was man machen kann, wenn man apostolisch ist, sich vom Stammapostel zu lösen. "

"Immer noch hat es Seelen hier, die jenen Weg gehen. Geschwister, vergessen wir sie nicht. Beten wir für sie. Wenn es möglich ist, möge die Liebe und Gnade Gottes den einen oder anderen zurückführen zur Mutter. Das wäre eine Freude im Vaterhaus wie im Bild vom verlorenen Sohn, als er zurückkam.
"

Dieses Angebot einer versöhnenden Geste ist als vollgültig abschließender Versuch zu betrachten, diese „Angelegenheit“ (sprich: Ajelejenheit), ein Lieblingswort von J.G. Bischoff, ins Reine zu bringen. Weil nun diese herzliche Aufforderung von seiten der RAG oder von einzelnen Mitglieder nicht angekommen wurde, sind weitere Untersuchungen oder Maßnahmen rein faktisch als historisch überholt und damit überflüssig anzusehen.

So oder so ähnlich hätte mir der Herr Kirchensprecher und Pressereferent Johanning wohl oder übel geantwortet. Deswegen habe ich von einer direkten Nachfrage bei der Kirchenleitung bereits im Vorfeld abgesehen.

Mit freundlichen Grüßen

Der Staatsanwalt

Uli am 12.12.2007 09:55

Präzisierung

Präzisierung des Antrages

Sehr geehrter Herr Staatsanwalt,

über die jeweiligen Äußerungen zur politischen Situation Deutschlands, werden wir – betreffend der jeweiligen nationalen Gesinnung - bei Brückner, Niehaus und Bischoff vermutlich keine wesentlichen Unterschiede feststellen. Das soll auch nicht der Untersuchungsgegenstand sein. Vielmehr sollten wir darüber Erkenntnis gewinnen, wie weit insbesondere die Machtfrage in der innerkirchlichen Hierarchie Grundlage der Konflikte war.

Durch Kurt Hutten (Seher, Grübler, Enthusiasten), der auszugsweise einen Brief Bischoffs an Brückner zitiert, gewinnen wir den Eindruck, dass Bischoff einigermassen liberale Positionen vertrat, hinsichtlich der Frage, welche Befugnisse das (Stamm-)Apostelamt haben sollte, allerdings nicht im Widerspruch zu Brückner, sondern als Gegenpart mit Brückner zu Niehaus. Wie gesagt, Brückner wird in Bischoff, bis zur Kehrtwende des letztgenannten, in den Anfängen der inneren Opposition einen Freund gesehen haben.

Interessant ist, und da sehe ich den Untersuchungsgegenstand, dass nach 1918 eben Bischoffs schnelle Wende erfolgte, zum Vertrauten Niehaus' nachrückte, dabei die bisherige Stellung Brückners einnahm – und dann tatsächlich auch zum Nachfolger des Stammapostels bestimmt wurde. Die Nachforschungen Huttens lassen vermuten, dass Bischoff seinem „Freund“ Brückner in den Rücken gefallen ist, also vermutlich durch eine Intrige die Gunst des amtierenden Stammapostels gewinnen konnte.

Offenbar hat er seine Kehrtwende im Interesse seiner innerkirchlichen Karriere dem Risiko einer Exkommunikation durch Niehaus vorgezogen. Irgendwann muss ein Punkt erreicht worden sein, an dem Bischoff ausrechnen konnte, dass sich Niehaus gegen die innere Opposition durchsetzen würde – hier sehe ich ein nicht uninteressantes Forschungsgebiet hinsichtlich Bischoffs Ambitionen eine entsprechende Machtposition anzustreben – auch auf Kosten des Verrates eigener kritischer Positionen und ehemalige Meinungsgenossen!

Nur am Rande sei noch auf van Oosbree verwiesen, der diesen Konflikt als Zeitzeuge, noch im Amt eines Ältesten, zur Kenntnis genommen haben muss, auch den Ausgang des Machtkampfes. Er konnte also später, als er selbst im Konflikt mit Bischoff stand, wahrscheinlich von einem entsprechenden Bild des wahren Charakter seines obersten Kirchenchefs ausgehen.

Die hier genannten Aspekte könnten möglicherweise eine entsprechende Rolle spielen, zur Bildung einers Werturteils in der Frage nach den jeweiligen Positionen und Ambitionen in den inneren Konflikten und deren Austragung zu Zeiten als Bischoff selbst Stammapostel war.

Mit freundlichen Grüßen

Antragsteller

Gregor K. am 12.12.2007 15:26

Danke!

Hohes Gericht, Herr Staatsanwalt

Dem Hohen Gericht danke ich, dass es diese Zeugenbefragung öffentlich gemacht hat und nicht wie in der NAK üblich hinter verschlossenen Türen stattfinden liess.

Ich bin begeistert, wie Sie, Herr Staatsanwalt, die Vorgehensweise Draves in Ihrer Zeugenbefragung entblössen. Wie sagte Drave doch:

„Die abgelieferten Untersuchungen basieren unter Beachtung und Anwendung geschichtswissenschaftlicher Verfahrensweisen auf Quellenbefunden; die vorgestellten Ergebnisse und Thesen sind somit sorgfältig und quellenkritisch belegt und resultieren nicht aus „Geschichte vom Hörensagen“ oder vorgefassten Urteilen.“

Mit Ihrer Befragung zeigen Sie uns Geschworenen, die wir da draussen an den Bildschirmen sitzen, wunderbar auf, wie voreingenommen einseitig, tendenziös, ja eben sogar demagogisch diese als geschichtswissenschaftlich verkaufte Untersuchung von Drave & Co tatsächlich ist. Allein der Fakt, dass Drave nur den Zeitraum 1938 - 1955 als Untersuchungszeitraum herauszog und dann auch noch die Botschaft und anderes Geschehen ausklammert - angeblich um nur die Abspaltungen zu behandeln - spricht Bände.

Am liebsten würde ich heute vor Abschluss der Befragung schon sagen: Schuldig der wissentlich falschen Darstellung historischer Personen und Geschehnisse zum Vorteil des eigenen Arbeitgebers.

Ich freue mich auf eine Fortsetzung der Zeugenbefragung.

MFG
Gregor

Detlef Streich am 12.12.2007 18:23

Der Staatsanwalt antwortet

Sehr geehrter Uli, sehr geehrter Gregor!

In der Tat finden sich in Ihren Ausführungen bemerkenswerte Sachaussagen, die durchaus in den Zusammenhang der Untersuchung zum Fall Drave gehören. Möglicherweise könnten Sie, Uli, weiterhin als Sachverständiger dem Gericht wertvolle Hinweise zu historischen Parallelen oder sachdienlichen Ergänzungen geben, die den geneigten Lesern die entdeckten Zusammenhänge noch vertiefen helfen. In der bereits protokollierten Untersuchung zum Fall Güttinger, die in Kürze exklusiv hier bei Mediasinres zu lesen sein wird, wird dies noch deutlicher werden.

Herr Gregor wird hiermit zum Geschworenen gerufen mit der Aufgabe, alle Aussagen Draves und die erhobenen Vorwürfe deutlich auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen!

Ich als Staatsanwalt bitte zudem die versammelte Leserschaft um weitere und zahlreiche Zuschriften, da die Untersuchung ansonsten Gefahr läuft, wegen mangelndem öffentlichen Interesse eingestellt zu werden.

Mit freundlichen Grüßen

Der Staatsanwalt

R/S am 13.12.2007 16:33

Anfrage zur Zulassung

Hohes Gericht,
Sehr geehrter Herr Staatsanwalt,
"Liebe Geschwist, ähmmm Geschworene",

Die Kirchenleitung der Neuapostolischen Kirche hat mich als Verteidiger bestellt und beauftragt, ihre Interessen durch alle Instanzen hindurch sicher zu stellen.

Mir freudigen Grüßen
RA Omnibus Sektibus Botschaftsbus Rollenmüller

detlef streich am 13.12.2007 19:24

Betreff: Ihre Anfrage zur Zulassung

Der Staatsanwalt antwortet

Sehr geehrter Herr RA Omnibus Sektibus Botschaftsbus Rollenmüller,

bezüglich ihrer Anfrage, der Kirchenleitung der Neuapostolischen Kirche als Verteidiger zu dienen und deren Interessen durch alle Instanzen hindurch sicher zu stellen, möchte ich Sie in Ihrem eigenen Interesse vor der Annahme dieses Mandats noch darauf aufmerksam machen, dass das Hohe Gericht vertreten wird durch den Obersten Richter, Seine Ehren Herrn Adonaj Elohenu. Er hat die Anklageschrift schon vor einigen Jahren selbst formuliert, nun es aber an der Zeit gefunden, wegen der jüngsten Ereignisse der letzten Zeit nicht mehr bis zum jüngsten Gericht zu warten, sondern schon jetzt den Prozess zu führen.

Er drückte es selbst, ziemlich erregt, so aus:

Ich weiß ganz genau, was die Propheten reden: 'Hört, was euch Gott durch unsere Träume sagen will!' Und dann weissagen sie Lügen und berufen sich dabei auf mich!
Wie lange soll das noch so weitergehen? Was wollen diese Propheten damit erreichen, daß sie Lügen und selbsterfundene Botschaften verbreiten?
Sie denken wohl, wenn sie ihre Träume erzählen, vergißt mich mein Volk, so wie ihre Vorfahren mich vergessen haben, weil sie dem Götzen Baal dienten!
Ein Prophet, der Träume hat, sollte sagen, daß es nur Träume sind, aber wer mein Wort empfängt, soll es gewissenhaft als mein Wort verkünden. Meint ihr, Spreu und Weizen seien dasselbe?
Ich, der Herr, sage euch: Mein Wort ist wie ein Feuer und wie ein Hammer, der Felsen in Stücke schlägt! Diese Propheten bekommen es mit mir zu tun, sie, die einander die Worte stehlen und behaupten, sie hätten sie von mir!
Sie werden mir nicht entkommen, diese Propheten, die ihre eigenen Gedanken von sich geben und dann sagen: 'Der Herr hat gesprochen.'
Nein, mir entgehen diese Lügner nicht, die ihre Träume als mein Wort ausgeben!
Sie führen mein Volk in die Irre und täuschen es mit ihrer zusammengereimten Botschaft.
Ich, der Herr, habe sie nicht gesandt und ihnen keinen Auftrag gegeben.
Sie helfen diesem Volk keinen Schritt weiter!
»(HFA; Jer 23, 25ff)

Als Mandatsträger der NAK müssten Sie weiterhin die folgende Forderungen des ehrenwerten Herrn Adonaj Elohenu an die Verteidigung berücksichtigen, keine trickreiche Wortverteidigung zu versuchen, sondern mit Tatenbeweisen die Unschuld zu beweisen:

«Jetzt habt ihr Gelegenheit, euch vor Gericht zu verteidigen. Legt eure Beweise vor!
Zeigt eure Macht, und laßt uns wissen, was sich alles ereignet.
Ihr wißt doch, was in der Vergangenheit geschah. Was hat es zu bedeuten?
Erklärt es uns, damit wir es verstehen können!
Oder sagt uns jetzt die Zukunft voraus, damit wir sehen, ob es eintrifft.
» (HFA; Jes 41, 21ff)

Vielleicht, Herr RA Omnibus Sektibus Botschaftsbus Rollenmüller, überlegen Sie es sich unter diesen Bedingungen doch lieber nochmals, ob Sie ihren Antrag auf Zulassung zur Verteidigung der Interessen der Neuapostolischen Kirche und ihres Vertreters, Herrn Apostel W. Drave, nicht doch lieber zurückziehen.

Mit kollegialen Grüßen

Der Staatsanwalt

Peter Klingel am 14.12.2007 17:31

Die NAK ist keine Sekte!!

Ist die NAK eine Sekte????

Zunächst möchte ich sagen das ich auch Neuapostolisch bin und mich nicht als Mitglied in einer Sekte fühle. Die NAK ist eine Kirche in der man sich wohlfühlen kann und ich tue dieses auch.

Warum jemand einer Kirche fern bleibt liegt ganz sicher nicht daran das sie eine Sekte ist, sondern ist ein Phänomen unser heutigen modernen Zeit. Darüber haben sich schon schlaue Leute den Kopf zerbrochen und sind zu dem Schluss gekommen das es den Menschen zu gut geht und sie deshalb nichts mehr von Gott wissen wollen.

Im 2. Weltkrieg waren die Kirchen rappelvoll (Anm. Die Not lehrt eben nun mal Beten) und heute haben die Geistlichen aller Christlichen Konfessionen Probleme ihre "Schäfchen" regelmäßig in die Kirche zu bekommen, das ist bei der NAK auch nicht anders als bei den beiden großen Christlichen Konfessionen.

Nun aber zur Behauptung die NAK ist eine Sekte.

Erst einmal ist festzustellen das der Begriff Sekte an sich noch nichts negatives ist. Schon zu Jesu Zeiten gab es z.B. die Sekte der Zeloten. Erst als man die ersten Christen als die Sekte der Nazarener bezeichnete, bekam der Begriff Sekte einen negativen Touch.

Was nun eine Sekte ist, darüber haben Religionswissenschaftler Dutzende von Büchern geschrieben.
Es gibt dazu die unterschiedlichsten Erkennungsmerkmale, die aber den Rahmen dieser Erklärung sprengen würden. Deshalb möchte ich mich auf die 4 wesentlichen Erkennungsmerkmale beschränken.

Eine Sekte ist:

- eine von der Ursprungsgemeinde abgesplitterte Glaubensgemeinschaft
- eine staatlich nicht anerkante Glaubensgemeinschaft
- eine Gemeinschaft die einen negativen Einfluss auf ihre Anhänger hat
- eine Glaubensgemeinschaft die angibt die einzig wahre zu sein (Exklusivitätsanspruch)

Betrachtet man nur den 1. Punkt so sind im Prinzip alle Christlichen Kirchen Sekten, denn die Ursprungsgemeinde waren die ersten Christengemeinden die von den Aposteln der Urzeit geführt worden. Aber auch da gab es schon Absplitterungen die Judenchristen und die Heidenchristen. Von der RKat Kirche sind die Orthodoxen Kirchen abgesplitterten. Die Evangelische Kirche ist von der Katholischen Kirche abgesplittert usw..

Betrachtet man Punkt 2 so wacht der jeweilige Staat (in der BRD der Verfassungsschutz) darüber und anerkannte Kirchen sind sogenannte Körperschaften des öffentlichen Rechts.

Eine Klassifizierung nach Punkt 3 ist sehr schwer vorzunehmen, denn was ist negativer Einfluss?
Ist es negativer Einfluss:
- Wenn Eltern ihre minderjährigen Kinder mit in die Kirche nehmen, obwohl diese eigentlich lieber spielen oder fernsehen wollen?
- Wenn eine Glaubensgemeinschaft ihre Mitglieder dazu anhält den sogenannten Zehnten ganz in die Kirche zu tragen?
- Wenn ein Seelsorger eines seiner "Schäfchen" besucht, weil es schon länger nicht zur Kirche gekommen ist?

Ich denke doch wohl nicht!

Der letzte Punkt zur Überprüfung einer Sekte ist der sogenannte Exklusivitätsanspruch. Aber auch hier kann man m.E. keine eindeutige Beurteilung vornehmen denn sonst wäre ja auch die Katholische Kirche eine Sekte. (Anm. Kurz nachdem die NAK ihren Exklusivitätsanspruch aufgegeben hatte, hat Papst Benedikt der 16. diesen Anspruch für die RömKat. Kirche geltend gemacht.

Nun aber zur Beurteilung ist die NAK eine Sekte. Hier ist mein eindeutiges Fazit, die NAK ist keine Sekte.

Denn:
- Die NAK ist staatlich anerkannt also eine KdöR.
- Die NAK übt keinen negativen Einfluss auf ihre Mitglieder aus.
- Die NAK erhebt keinen Exklusivitätsanspruch.

Der einzige Punkt den die NAK nach dem o.a. Bewertungsschema nicht bestehen kann, den aber alle Christlichen Kirchen nicht bestehen, ist der Punkt 1.

Für alle die an meinen Aussagen zweifeln kann ich nur sagen kommt und überzeugt euch selbst.

detlef streich am 14.12.2007 19:11

Die NAK ist eine "Sekte"

Sehr geehrter Herr Klingel,

ich verstehe nicht ganz, was Ihre Sektendiskussion hier unter dieser Rubrik zu suchen hat, will aber gerne einige kurze Anmerkungen zu Ihren unzureichenden und viel zu allgemeinen Stichpunkten hinzufügen.

Unter Religionswissenschaftlern und Soziologen ist heute eher der allgemeinere Terminus ´Neue Religiöse Bewegung` gebräuchlich, um den belasteten und doch unspezifischen Begriff ´Sekte` zu vermeiden. Hierbei ist jedoch einerseits fraglich, was unter ´neu` zeitlich verstanden werden soll, andererseits ist es gerade diese negative Assoziation, die dem Begriff Sekte bereits eine bestimmte inhaltliche Wertung gibt, die allerdings zu definieren ist.
Der Kürze wegen sei hier verwiesen auf R.J.Lifton, der im Buch „Terror für die Unsterblichkeit“ auf S.17 so formuliert:

"Ich verwende den Begriff "Sekte" nur für Gruppen, die folgende drei Merkmale aufweisen:
- totalitäre Praktiken oder Formen der Gehirnwäsche,
- statt einer Verehrung spiritueller Prinzipien die Verehrung eines Gurus oder Führers und
- eine Verbindung aus spiritueller Suche von unten und - zumeist ökonomischer und/oder sexueller - Ausbeutung von oben."

Übereinstimmungen mit den charakteristisch für die verschiedenen religiös-fundamentalistischen Gruppierungen als allgemeingültig zu bezeichnenden Merkmalen gelten für die NAK folgende Aspekte als Sektenmerkmale:

- Absolutheitsanspruch der Lehre bzw. des Lehramtes ohne Kritikmöglichkeit alternativer Denkmodelle
- Heilsgewissheit ihrer Mitglieder
- Endzeitausrichtung (1000jähriges Friedensreich) und Errettung vor drohendem Weltenunheil
- Ablehnung moderner Verhaltensweisen oder alternativer (Gesellschafts-) Entwürfe
- Eingriff in die Lebensgestaltung der Mitglieder (Sexualität, Freizeitverhalten, allgemeiner bindender Moralkodex, etc) mit Tendenz zur totalen Erfassung
- Wissenschaftsfeindliche Tendenzen
- Wörtliches Bibelverständnis

Dieter Senhaas spricht vom Fundamentalismus auch als „Inszenierung von Traditionen“! Auf den wohl kürzesten Nenner gebracht definiert ihn der britische Historiker Bernard Lewis mit den Worten: „I am right, you are wrong, go to hell!“

Deutlich zu unterscheiden ist diese unabhängig vom spezifischen Lehrinhalt bestehende radikale fundamentalistische Haltung trotz Schnittmengen zum rein theologisch orientierten ´biblischen Fundamentalismus`, der sich unter Betonung des "sola scriptura" im wesentlichen durch die folgenden Glaubensgrundlagen kennzeichnen lässt ("The Fundamentals" 1910 –1915):

1. Inspiration und Irrtumslosigkeit der Bibel
2. Gottheit von Jesus Christus
3. Seine Jungfrauengeburt
4. Sein stellvertretendes Sühneopfer am Kreuz
5. Seine leibliche Auferstehung und persönliche Wiederkunft

Die ´biblischen Fundamentalisten` erkennen konträr zur geltenden Lehre der NAK keine der Bibel übergeordnete Autorität an, weder im Sinne einer weiteren außerbiblischen Offenbarungsquelle noch eines zur verbindlichen Auslegung oder zum Verständnis der Schrift gegebenen Lehramtes. Im Gegensatz zu ihrem oft behaupteten Selbstverständnis ist die Neuapostolische Kirche also keine christlich-fundamentale ´bibeltreue` Gruppierung (siehe auch Seite 13), ihre ´Fundamentals` entsprechen eher einem traditionsgemäß festen ideologischen Denkmuster mit deutlichen Tendenzen zu aggressiver Sturheit bei abweichendem kritischen Verhalten. In dieser Bedeutung ist der Begriff ´Fundamentalismus` im weiteren in dieser Arbeit zu lesen.

Erstaunlich deutlich zeigt sich bereits in frühen Textausschnitten, wie stark die fundamentalistische Ausprägung der neuapostolischen Bewegung bereits im Sprachgebrauch von Anfang an war und wie bestimmte Haltungen gegenüber anderen Religionsgemeinschaften und ´Feinden des Werkes Gottes` oder ´Kritikern` aus den eigenen Reihen konsequent als wesentliche Bestandteile der neuapostolischen Predigt und damit Lehre bestimmend blieben. Gerade diese spezifischen Aspekte, die u.a. begründet sind im immer noch bestehenden Exklusivitätsanspruch, formen auch heutzutage das häufig betonte und beschworene ´Neuapostolische Profil`, dessen wesentliches theologisches Merkmal die von Gott neugegebene ´Sendung des Gnaden- und Apostelamtes` ist. In dessen Anerkennung und Nachfolge (innerhalb einer absolut autoritären Amtshierarchie) liegt die persönliche (exklusive) Heilsgewissheit der Gläubigen mittels Sündenvergebung und dem Sakrament der ´Versiegelung` mit dem Heiligen Geist (Geistspendung durch Handauflegung eines Apostels) zur Erlangung der Gotteskindschaft. Das Wort der Apostel ist ferner (unantastbares) Wort Gottes, oder wie Stammapostel Fehr es seit einiger Zeit auch bezeichnete „Das Wort göttlicher Predigt!“ Der neue Stammapostel Leber sprach 2006 in Böblingen von der „Gegenwartsstimme“ Gottes in den Aposteln. Annähernd jede neuapostolische Predigt kreist beständig um diese Punkte, begründet werden sie - wenn überhaupt - mit einer Vielzahl oft aus dem Zusammenhang gerissener Bibelzitate, eine fundierte Exegese findet jedoch in keiner Weise wirklich statt. Die ´theologischen` Behauptungen weisen im Allgemeinen zumeist eher einen hohen Grad an persönlicher Beliebigkeit und/oder elementarer Belanglosigkeit auf.

Zur weiteren information verweise ich auf meine beiden Arbeiten, die unter

NAK-Ausstiegsproblematik

zu lesen sind.

Mit freundlichen Grüßen
Detlef Streich

Gerlinde Bodtke am 14.12.2007 19:43

Uneinsichtig?

Werter Herr Klingel,

als Betroffene von religiösem Mißbrauch durch die NAK möchte ich Ihren Ausführungen doch widersprechen. Sicher wurde und wird nicht jeder krank, der einer religiösen Sondergemeinschaft angehört, aber es gibt diese Fälle, und es sind nicht nur bedauerliche Einzelfälle. Gerade wer die Lehre und Dogmen der NAK in der Vergangenheit sehr genau genommen hat und seinen ganzen Glauben daran gebunden hat, ist unter Umständen behandlungsbedürftig krank geworden. Vor allem die Drohbotschaften vom Altar erzeugten Angst. Das fing schon im Kindesalter an. Die Erziehung der Kinder zu Außenseitern war Programm (Verbötlein/Gebötlein). Eine Kirche, die Ihre Mitglieder vom normalen Leben und Erleben fernhält und bei Zuwiderhandlung mit der Strafe Gottes droht, übt sehr wohl einen negativen Einfluß auf ihre Mitglieder aus. Stichwort: Angstneurosen. Wer die Lehre nicht ganz so genau nahm, ähnlich wie Stammapostel Fehr, war natürlich wesentlich besser dran. Vieles perlte einfach ab. Aber nicht jeder war so "teflonbeschichtet".

Hier ein link zu sogenannten Sektenmerkmalen:
relinfo.ch

Und darüber hinaus noch etwas Spezielleres zur NAK:
pinselpark.org

An anderer Stelle schrieben Sie etwas über den christlichen Umgang miteinander. Sie beklagen sich, wie man mit der NAK umgeht und meinen: "... aber das sich Christen jetzt auch noch gegenseitig attakieren schreit zum Himmel..."

An dieser Stelle möchte ich Sie daran erinnern, wie die NAK die katholische Kirche bezeichnet hat, nämlich als "Hure Babylons".

Ansonsten kann ich der Redaktion nur zustimmen, wenn sie Kommentare wie den Ihren an Manfred_R nicht mehr zuläßt. Wenn die Argumente ausgehen, sollte man dennoch nicht persönlich werden. Spätestens dann verläßt man das um Sachlichkeit bemühte Niveau.

LG, G.Bodtke

Peter Klingel am 14.12.2007 22:43

Ich habe die NAK besser erlebt.

Sehr geehrte Frau Gerlinde Bodtke!

Zunächst einmal möchte ich ihnen sagen das es mir persönlich sehr leid tut wenn sie wenn sie die Mitgliedschaft in der NAK so erlebt haben. Ich persönlich habe da andere Erfahrungen gemacht die hier gerne darstellen will.

Auch wir hatten bis etwa 1972 keinen Fernseher, aber nicht weil er von der Kirche verboten war sondern weil wir uns keinen leisten konnten. Als Jugendlicher bin ich mit meinem Priester in den Weinberg gegeangen und habe Zeugnis von meinem Glauben gebracht. Was ich da manchmal erlebt habe war ganz schön schlimm. Beschimpfungen und Beleidigungen waren an der Tagesordnung, einer wollte sogar mal seinen Hund auf uns hetzen.
Aber es gab auch nette Menschen die sich mit uns über den Glauben unterhalten haben. Trotz dieser Anfechtungen bin ich weiter meinen Weg gegangen und die Beschimpfungen haben mir nichts ausgemacht.

Ich war aber auch in meiner Jugend ein Rebell und habe mir nicht alles sagen lassen. Man musste mich überzeugen und nicht überreden. Mein Jugendleiter hat es auch nie leicht mit mir gehabt, aber wenn er mich brauchte dann konnte er auf mich zählen.

Ich bin auch in der Gewerkschaft tätig und war dort fast zehn Jahre lang im Vorstand tätig. Ich hatte und habe auch sehr viele Freunde die nicht neuapostolisch sind und die ich als Menschen und Freunde sehr schätze. Ich war und bin somit auch kein religiöser Sonderling, vielleicht liegt aber auch daran welche Einstellung ich zum Leben habe.

Ich finde es immer sehr bedauerlich wenn Menschen durch den Glauben Schaden nehmen und sich dann von ihrer Kirche abwenden und möchte auch nicht abstreiten, dass es solche Fälle auch in der NAK gibt oder gegeben hat. Ich kann nur für mich sprechen wenn ich sage ich habe die NAK so nicht erlebt. (Vielleicht liegt das auch daran das ich nicht immer die andere Wange hinhalte wenn mir jemand auf die eine Wange "schlägt").

Abschließend möchte ich ihnen noch eine kleine Begebenheit schildern die ich 1998 erlebt habe. Ich hatte in meiner Firma für den Betriebsrat kandidiert und am Tag der Stimmauszählung (es war ein Mittwoch) bin ich zum Gottesdienst gegangen den unser Bischoff hielt. Nach dem Gottesdienst habe ich dem Bischoff von meiner BR Kandidatur erzählt. Sein Kommentar war nur: Junge du bist doch schon gewählt. Als ich nach Hause kam, war eine Nachricht von meinem Kollegen auf unserem Anrufbeantworter und die lautete: Peter herzlichen Glückwunsch du bist auf Platz 3 der Angestelltenliste in den BR gewählt.

So habe ich meinen Glauben bisher erlebt.

Ich wünsche ihnen besinnliche Adventstage, gesegnete Weihnachten und ein gutes neues Jahr 2008.

MfG
Peter Klingel

Peter Klingel am 15.12.2007 20:30

Verbale Entgleisung

Sehr geehrte Frau Gerlinde Bodtke

In ihrem Kommentar mit dem Titel "Uneinsichtig?" schreiben folgendes:
"An dieser Stelle möchte ich Sie daran erinnern, wie die NAK die katholische Kirche bezeichnet hat, nämlich als "Hure Babylons".

Ich habe auch diesen Ausdruck noch niemals in Verbindung mit einer anderen Kirche gehört. Ich kenne nur noch aus Uralter Zeit den Begriff "Weltmenschen" aber seit mehreren Jahren gehört auch dieser Ausdruck der NAK Amtsträger.

Da ich nicht so bewandert im Umgang mit der Tastatur (System 1 Finger Adler) möchte ich diesen K. nur sehr kurz halten und näheres zu ihrer letzten Antwort in den nächstenTagen schreiben.

MfG
Peter Klingel

manfredok am 15.12.2007 23:40

Einspruch Herr Peter Klingel

Sehr geehrter Peter Klingel.

Frau G. Bodtke hat keine verbale Entgleisung begangen. Sie hat die Wahrheit gesagt. Die NAK war schon oft Mutter und Vater solcher verbalen Entgleisungen.

Auch wenn Ihnen das nicht bekannt ist (warum auch immer), so ist es trotzdem Tatsache. Befragen Sie doch einfach ältere Geschwister. Die können Ihnen erzählen, was die NAK in vergangenen Zeiten schon alles lehrte - und auch vor solchen verbalen Entgleisungen nicht zurückscheute.

Berthold Bilz am 16.12.2007 00:03

.NAK Exegese

Das ist wahr Herr manfredok. Bei der Suche nach Erklärungen für Aussagen der Offenbarung wurde unter der Hand oft die wildeste Exegese betrieben. Man wollte eben alles erklären und Gott sei Dank werden heute Erkenntnisse nicht als endgültig angesehen, sondern entsprechen der momentanen Erkenntnis. Ich bin zwar von Geburt an NAK, habe mich aber nie an solchen Auslegungen beteiligt oder versucht. Heute sind es die Brautkutschenschmierer, die oft kräftig ölen, damit die "Braut" endlich dieser Erde entfliehen kann.

Gruß Berthold
Gruß Berthold

Redaktion mediasinres.net am 16.12.2007 04:05

Bitte beim Thema bleiben!

Werte Mitschreibende, bleiben Sie bitte beim Thema des obigen Artikels. Danke.

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