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Bei Betrachtung
der historischen Entwicklung funktionelle Verfahren in der Neurochirurgie
zeigt sich, dass aufgrund der erforderlichen Lokalisationsgenauigkeit
eine Vielzahl dieser Eingriffe stereotaktischen Bedingungen erfordert,
beziehungsweise, dass die Anwendung stereotaktischer Prinzipien
die Durchführung dieser operativen Eingriffe erst ermöglicht. Diese
unterschiedlichen Operationstechniken werden daher unter dem Überbegriff
der stereotaktischen und funktionellen Neurochirurgie zusammengefaßt.
In erster Linie zählen hierzu die Behandlung von Bewegungsstörungen,
z.B. des Morbus Parkinson oder des essentiellen Tremors, die neurochirurgische
Spastik- und Schmerztherapie wie bei der Trigeminusneuralgie oder
neuropathischer Schmerzen (Abbildung 1), aber auch epilepsiechirurgische
Eingriffe sowie der Einsatz visueller oder auditorischer Prothesen
und Verfahren der lokalen Pharmakotherapie im Rahmen der Tumortherapie.
Die Bandbreite der Prozeduren reicht über dekompressive und destruktive
bis zu chemisch oder elektrisch modulierenden Verfahren. Weiterhin
sind unterschiedliche Transplantationsmethoden, intrathekale Medikamentenapplikation
und rekonstruktiven Operationstechniken zu erwähnen.
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Abbildung 1:
Postoperatives Röntgenbild nach Implantation einer epiduralen Streifenelektrode
über dem rechten Gyrus präzentralis im Rahmen der chronischen Motor-cortexstimulation
bei thalamischem Schmerzsyndrom
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Alle
genannten Verfahren zeichnen sich durch höchste Anforderungen an
Präzision sowie ihre möglichst geringen Invasivität aus. Sie erfordern
daher häufig den interaktiven Einsatz technisierter, teilweise computergestützter,
elektrophy-siologischer und bildgebender Lokalisations- und Navigationsmethoden
unter anatomischen und funktionellen Gesichtspunkten (Abbildung
2). Eine enge interdisziplinäre Kooperation mit den Nachbardisziplinen
wie der Neuroradiologie, der Neurologie und Neuropsychologie beziehungsweise
der Strahlentherapie ist unverzichtbar.
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Abbildung
2:
Kombinierte kernspin- (anatomische) und magnetenzephalographische
(funktionelle) Darstellung imRahmen der funktionellen Navigation.
Repräsentation der sensorischen Lippen- (roter und gelber Stern)
und Handareale (blauer Stern) sowie der motorischen Handfunktion
(grüner Stern). |
Eine detaillierte
Beschreibung würde den Rahmen dieses Beitrages sprengen, so dass
im folgenden exemplarisch die Tiefenhirnstimulation im Rahmen der
operativen Behandlung von Bewegungsstörungen dargestellt werden
soll.
Defintion
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