- 1908 Geboren
am 5. April in Barmen
- 1920 erste
Studien im Violinspiel
1924Übersiedlung
nach Essen1925Abschluß
am Realgymnasium
ab
- 1926 Musikstudium
in Köln und Essen
1928Staatliche
Privat-Musiklehrer-Prüfung in Düsseldorf, Teilnehmer an Dirigierkursen
und Privatstudien bei Hermann Scherchen, Tonmeister und Assistent
mit Dirigierverpflichtung beim damaligen Ostmarken-Rundfunk
- 1931-1938 Übersiedlung
nach Berlin und Leitung des Berliner Schubertchores und anderer
Arbeiterchöre
- 1938-1945 Musikalischer
Aufnahmeleiter der Kristall- und Odeon-Schallplatte
- 1945 Aufnahmeleiter
beim Berliner Rundfunk, Gründung der Solistenvereinigung des
Berliner Rundfunks, Gründung des Kammerorchesters des Berliner
Rundfunks
- 1948 Gründung
des Großen Chores des Berliner Rundfunks
- 1951 Grand
Prix de Disques (Paris), Professur an der Deutschen Hochschule
für Musik zu Berlin
- 1958 Grand
Prix de Disques (Paris)
- 1963Ernennung
zum Generalmusikdirektor, Direktor der Berliner Singakademie
- 1965 Ordentliches
Mitglied der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin
- 1972 Gründung
des Jugendstreichorchesters
- 1975 gestorben
am 26. Januar in Berlin
Sein philosophischer
Standpunkt war geprägt durch das "Jetzt, Hier und Heute".
Zwischen der Pflege des zeitgenössischen Musikschaffens und der Klassik
sah er einen engen Zusammenhang.
Da der Kauf eines Klaviers für die Eltern unerschwinglich war, erlernte
er seit seinem zwölften Lebensjahr das Violinspiel. Mit sechzehn Jahren
übersiedelte die Familie nach Essen. Der Geigenunterricht wurde weitergeführt,
und Helmut Koch nahm außerdem, nachdem er das Realgymnasium verlassen
hatte, auch Unterricht in Musiktheorie und Tonsatz.
Er nahm ein Studium an der Rheinischen Musikschule in Köln auf und blieb
dort bis zur Gründung der Essener "Folkwangschule". Obwohl ihm die
Dirigentenlaufbahn
vorschwebte, entsprach er dem Wunsch seiner Eltern, sich zunächst auf
die seminaristische Ausbildung zu konzentrieren und die staatliche
Privatmusiklehrerprüfung
zu absolvieren.
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Helmut Koch 1931 |
1928 lernte er als Teilnehmer eines Dirigentenkurses Hermann Scherchen
kennen. Dieser schlug ihm vor, an einem vierwöchigen Musikfest in Winterthur
(Schweiz) als Geiger und Bratscher teilzunehmen, um seine Kenntnisse im
Orchesterspiel zu erweitern.
Während dieser Zeit entschloß sich Scherchen, Helmut Koch als Privatschüler
weiter auszubilden, er verhalf ihm außerdem zu einer Tätigkeit als Tonmeister
und Assistent mit Dirigierverpflichtung beim damaligen Ostmarken-Rundfunk
in Königsberg.
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Konzert i.d. Singakademie |
1931
übersiedelte Koch, auf Anraten Scherchens, nach Berlin, wo er die Leitung
eines der größten Arbeiterchöre, des Berliner
Schubertchores, übernahm.
»Vergrößerung des Programmzettels.
Anfang der dreißiger Jahre wurde Helmut Koch zuerst als Dirigent von
Arbeiterchören
bekannt.
Da
der politische Druck der Nationalsozialisten auf die Programmgestaltung
immer stärker wurde, zog er sich aus seinem bisherigen Tätigkeitsgebiet
zurück und nahm eine Stellung als musikalischer Aufnahmeleiter bei den
Schallplattenfirmen "Kristall', und "Odeon" (Tochtergesellschaften der
schwedischen Lindström AG) an.
Innerhalb seiner beruflichen Tätigkeit kam es zur Zusammenarbeit mit den
profiliertesten Orchestern dieser Länder, vor allem mit dem
Concertgebouw-Orchester
in Amsterdam.
Das Repertoire der Rundfunkaufnahmen und
Schallplatteneinspielungen
umfaßte im wesentlichen Werke des klassischen humanistischen Erbes. Bei
der Wahrung und Verbreitung dieser Werke mitzuhelfen, war ihm wichtigstes
Anliegen.
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Helmut Koch 1960 |
Unmittelbar nach dem Kriege gründete Koch
verschiedene Berufs- und Laienchöre.
Noch im Jahre 1945 schloß er auf Wunsch des Berliner Rundfunks die
sechsundzwanzig
qualifiziertesten Sänger verschiedener Berufschöre
unter dem Namen
"Solistenvereinigung
des Berliner Rundfunks" zu einem festangestellten Berufschor zusammen.
In
seiner Tätigkeit beim "Deutschen Demokratischen Rundfunk" gründete
er außer der "Solistenvereinigung" noch den "Großen Chor des Berliner
Rundfunks" und das "Kammerorchester".
Helmut Koch verwirklichte in der Praxis die enge Zusammenarbeit von Berufs-
und Laienkünstlern und so verdankt ihm die
Berliner Singakademie ihre
Gründung.
Die Chöre und Orchester, die unter der Leitung Helmut Kochs musizierten,
verfügten über ein großes Repertoire von chorsinfonischen Werken aus vielen
Jahrhunderten:
Aber zu keinem Komponisten hatte er eine solche Affinität wie zu Händel.
Die Aufführungen der Chorwerke dieses Komponisten in Berlin und zu den
Festspielen in Halle zählen zu den bedeutsamsten Leistungen der
Händel-Renaissance
in der DDR.
Auch als Interpret bedeutender Instrumentalwerke hat sich
Helmut Koch große Verdienste erworben:
Für seine hervorragenden Interpretationen des "L'Orfeo" von Monteverdi
und der "Volkslieder und Madrigale des 17. und 18. Jahrhunderts" verlieh
ihm die französische Schallplattenindustrie zweimal den "Grand Prix du
Disques".
Bei Instrumentalinterpretationen reichte das Repertoire von Bach,
Händel über Mozart und Mendelssohn bis zum Gegenwartsschaffen.
So förderte er besonders die Werke solcher Komponisten wie Hanns Eisler,
Fritz Geißler, Ernst Hermann Meyer und Ruth Zechlin.
Schließlich ist Helmut Koch auch als Interpret Händelscher Opernwerke
zu nennen.
Mit gewohnter Souveränität am Dirigentenpult verhalf er den
Opern "Julius Cäsar" und "Ezio" in der Deutschen Staatsoper zu Berlin
zu glanzvollen Aufführungen. Mit einem relativ kleinen Orchester sorgte
er für ein spannendes und durchsichtiges Musizieren. Das Verzeichnis
seiner Schallplatteneinspielungen, die lange Liste seiner Rundfunkproduktionen
und vor allem seine Konzertprogramme zeigen, wie sehr er sich gegen jedes
Gewohnheitsdenken in der Musikrezeption wandte.
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1951 wurde er zum Professor an der Deutschen Hochschule für Musik zu Berlin
ernannt,
- 1963 erhielt er die Berufung zum Generalmusikdirektor und gleichfalls
die zum Direktor der Berliner Singakademie.
- 1965 erfolgte Wahl zum Ordentlichen Mitglied der Akademie der Künste der
Deutschen Demokratischen Republik.
- Am 26. Januar 1975 verstarb Helmut Koch in Berlin.
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