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Informationen zur politischen Bildung (Heft 277)

Landeskundliche Gegebenheiten


Udo Steinbach

Die Türkei bildet eine Landbrücke zwischen Asien und Europa. Die Hauptmasse ihres Territoriums (740634 Quadratkilometer oder 97 Prozent) liegt in Kleinasien (Anatolien), der kleinere Teil (23458 Quadratkilometer oder drei Prozent) auf dem östlichen Teil des Balkans (Thrazien). Beide Teile werden durch die Meerengen des Bosporus und der Dardanellen getrennt, die strategische Bedeutung haben. Sie verbinden das Schwarze und das Mittelmeer. Bis heute stellen sie den einzigen ganzjährig eisfreien Zugang Russlands zu den Weltmeeren dar.

Nicht zuletzt wegen der zahlreichen Verbindungen zu europäischen Institutionen rechnet sich die Türkei selbst politisch, wirtschaftlich und militärisch zu Europa.

Das Land ist in sechs zum Teil sehr unterschiedliche Regionen gegliedert:
  • Zentral- oder Inneranatolien, ein Hochland von 800 bis 1300 Metern Höhe;
  • die Westküsten-Region, die sich von der Ägäis bis an den Rand der inneranatolischen Hochebene hinzieht. Sie ist stark zergliedert, buchtenreich und durch weit in die Ägäis vorspringende Halbinseln gekennzeichnet;
  • die Südküsten-Region, die zwischen dem parallel zur Küste verlaufenden Taurus-Gebirge und der Küste liegt und durch zwei weite Buchten, die Bucht von Antalya im Westen und die Bucht in der kilikischen Ebene (Çukurova) im Osten, geprägt wird;
  • das Ostanatolische Hochland, das ein Viertel der Türkei umfasst und im Ararat mit 5137 Metern zu der höchsten Erhebung des Landes zusammenläuft;
  • Nordanatolien und die Schwarzmeerküste. Dieses Gebiet zieht sich in einer Länge von circa 1100 Kilometern und in einer Tiefe von etwa 150 bis 200 Kilometern vom Westen mit Höhen von 2500 Metern (Ilgaz-Dağları) bis in den Osten auf fast 4000 Meter (Kaçkar Dağı) hin und wird von den Wasserläufen des Kızılırmak und des Yeşilırmak unterbrochen;
  • das Marmara-Gebiet und Thrazien, das in seinem Hauptteil eine von breiten Tälern durchzogene Tafel in Höhe von 100 bis 200 Metern darstellt.
Die Türkei ist reich an Bodenschätzen. Das Vorkommen an Erdöl und Erdgas ist allerdings gering. Abbauwürdige Steinkohle findet sich an der Schwarzmeerküste im Gebiet von Zonguldak-Ereğli-Amasra. An Metallvorkommen ist in erster Linie Kupfer zu nennen; weitere wichtige Metalle sind Blei und Zink, die im westanatolischen Gebirge, im westlichen Taurus und östlichen Anatolien gefördert werden; Eisenerze, ferner Chrom, Mangan, Wolfram, Aluminium, Bor, Phospor und Magnesit, Bauxit, Quecksilber sowie Antimon werden ebenso abgebaut.

Aufgrund der weiten Ausdehnung des Landes sind die klimatischen Unterschiede erheblich, was für die landwirtschaftliche Entwicklung von großer Bedeutung ist. Größere Teile der südlichen Randgebiete des Schwarzen Meeres erhalten jährlich mehr als 2000 mm Niederschlag, während sich Zentralanatolien mit ungefähr einem Zehntel begnügen muss. In den ostanatolischen Hochländern spielt die Schneedecke eine wichtige Rolle. Die Schmelzwasser tränken hier die Kulturen auch dann noch, wenn im Westen Anatoliens kleinere Flüsse bereits versiegt sind. Am Fuß der westlichen Randgebirge begünstigt der warmfeuchte Meerwind den Anbau üppiger Obstkulturen. Die stärksten Niederschläge fallen im ostpontischen Gebirgsbogen, wo sie jährlich 2500 mm erreichen. Andererseits sorgt das feuchtheiße Klima in der kilikischen Region einschließlich der Bucht von Iskenderun dafür, dass Baumwolle und Zuckerrohr, Orangen, Zitronen und Bananenkulturen gedeihen.

Für die Landwirtschaft und in wachsendem Maße für die Energieerzeugung sind die Gewässer von ausschlaggebender Bedeutung. Die Türkei besitzt nur zwei größere Flüsse, die auf einer Länge von über 1000 Kilometern das Land durchfließen, Euphrat (Fırat) und Kızılırmak. Alle übrigen Flüsse sind relativ kurz und von schwankender Wasserführung. Die Anzahl der natürlichen Seen ist verhältnismäßig groß, doch sind sie aufgrund der starken Verdunstung meist mehr oder minder salzhaltig. Die Zahl der Stauseen hat sich in den letzten Jahren rasch vermehrt. Im Rahmen des "Südostanatolien-Projekts" wird zwischen Euphrat und Tigris ein Staudammsystem errichtet, das der Stromerzeugung und Bewässerung dienen soll.
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13. Oktober 2007
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Die Europäische Union hat entschieden: Die Verhandlungen über einen Beitritt der Türkei werden teilweise ausgesetzt. Dadurch hat die Diskussion an weiterer Brisanz gewonnen: Gehört die Türkei zu Europa? Kann sie Mitglied der Europäischen Union werden?
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